Hi-Hat Grove - 16tel, 8tel oder 4tel Pattern

  • Ich möchte ein Thema aufmachen, was mich schon seit längerer Zeit beschäftigt und ich würde gerne mal die Meinung anderer Drummer dazu hören! Zu meiner Person, ich bin schon etwas älter und spiele zusammengerechnet etwa 15 Jahre Schlagzeug, allerdings mit langen Unterbrechungen, derzeit bei einer Coverband älteren Semesters. Wir spielen Classic Rock aus den 70er, 80er Jahren. Zur Sache:

    Da gibt es zum Beispiel den bekannten Song Georgy Porgy von Toto mit ehemals Jeff Pocaro als Drummer.

    Den Groove, den er dort spielt, ist eine Art Shuffle, wobei er im 4/4 Takt mit 94 BPM hier recht schnelle 16tel auf der Hi-Hat schlägt. Das erfordert Übung und Können. Bei YouTube gibt es jede Menge Drumcover dazu und alle glänzen mit Ihrem Können diesen schnellen 16tel Rhythmus spielen zu können, Toll. Wir spielen den Song zufälligerweise auch und ich habe es tatsächlich erst jetzt bemerkt, dass Pocaro dort mit 16tel Schlägen auf der Hi-Hat groovt. Ich schlage das Hi-Hat Pattern nur mit 8tel, teils sogar mit 4tel , - 16tel könnte ich gar nicht spielen, das ist mir viel zu anstrengend, da müsste ich ja richtig üben. Ich finde es sogar besser und sauberer, mich nicht so sehr auf der Hi-Hat zu verausgaben. Es ist meiner Meinung nach wenig ausschlaggebend, ob ich jetzt 16tel, 8tel oder nur die 4tel schlage, solange ich den Groove gut drauf habe.

    Ich finde 4tel oder 8tel im richtigen -Timing sauber gesetzt, sogar besser und es spart wirklich jede Menge Kraft und Energie. Das gleiche Phänomen bei BlackVelvet von Alanah Myels. Ein ebenfalls bekannter Song, der im 6/4tel Takt mit Triplets funktioniert. Nun kann ich die 6/4tel als Triplets als 123456, auf der Hi-Hat sehr schnell schlagen oder eben auch viel langsamer nur die 4tel. Am Groove ändert sich dadurch nichts. Habe jetzt ich nur solch ein Empfinden oder was meinen andere Drummer dazu? Wie handhabt Ihr das?

    4 Mal editiert, zuletzt von Wilfried ()

  • Wilfried

    Hat den Titel des Themas von „Hi-Hat Grove - 16tel 8tel oder 4tel Pattern“ zu „Hi-Hat Grove - 16tel, 8tel oder 4tel Pattern“ geändert.
  • Es ist meiner Meinung nach wenig ausschlaggebend, ob ich jetzt 16tel, 8tel oder nur die 4tel schlage, solange ich den Grove gut drauf habe.

    Das kann m.E. durchaus ausschlaggebend sein, denn das Feeling unterscheidet sich möglicherweise recht deutlich. Aber ehe man an seine Grenzen kommt und unrund läuft, ist Vereinfachung mit möglichst konsistentem Groove natürlich das Mittel der Wahl. Und gerade Laien, also durchschnittliches Publikum, bemerken davon eh nichts.

  • Da gibt es zum Beispiel den bekannten Song Georgy Porgy von Toto mit ehemals Jeff Pocaro als Drummer.

    Den Groove, den er dort spielt, ist eine Art Shuffle, wobei er im 4/4 Takt mit 94 BPM hier recht schnelle 16tel auf der Hi-Hat schlägt.

    Das ist kein Shuffle, sondern schnurgerade (binär).

    Und ja, Porcaro war bekannt für seine schnellen einhändigen Sechzehntel.


    Ein Shuffle ist "Rosanna", sein berühmter Halftime-Shuffle. Dazu habe ich mittlerweile zwei Covers gemacht (siehe Hörzone).


    Das gleiche Phänomen bei BlackVelvet von Alanah Myels. Ein ebenfalls bekannter Song, der im 6/4tel Takt mit Triplets funktioniert.

    Da wirfst du etwas durcheinander. Man kann das entweder als 4/4 mit Triolen (auf Englisch Triplets) zählen als auch als 6er oder 12er ohne Triolen. Die Eigenheit dieses Grooves besteht darin, dass jeder zweite Hi-Hat-Schlag betont / akzentuiert ist.


    Das erfordert Übung und Können.

    Genau.

    das ist mir viel zu anstrengend, da müsste ich ja richtig üben.

    Ja, sowas muss man üben.


    Am Groove ändert sich dadurch nichts. Habe jetzt ich nur solch ein Empfinden oder was meinen andere Drummer dazu? Wie handhabt Ihr das?

    Doch, da ändert sich schon was. Aber natürlich kann man im Hobbybereich auch Sachen vereinfacht spielen. Da beißt einem keiner den Kopf ab. ;)

  • Ich finde es sogar besser und sauberer, mich nicht so sehr auf der Hi-Hat zu verausgaben. Es ist meiner Meinung nach wenig ausschlaggebend, ob ich jetzt 16tel, 8tel oder nur die 4tel schlage, solange ich den Groove gut drauf habe.

    Es ist eine Sache, einen Groove reduzierter zu spielen, um ihn damit an die eigenen Fähigkeiten anzupassen und so wenigstens drauf bleiben zu können, was ich völlig OK finde, aber die Aussage:

    Am Groove ändert sich dadurch nichts.

    teile ich nicht. Der Groove ändert sich durchaus, deshalb sollte man genau schauen, was man wie vereinfacht, um die Charakteristik des Grooves möglichst weitgehend zu erhalten. Im Falle von Georgy Porgy sind 8tel statt 16tel sicher nicht so dramatisch.

  • Danke, - für die Reaktionen. Mit solch fundierten Statements hatte ich gar nicht gerechnet. Die Antworten sind richtig gut und helfen mir weiter! Da merkt man eben doch die Erfahrungswerte einzelner Mietglieder des Forums. Es lohnt sich hier dabei zu sein.

    Ich sollte wohl doch genauer hinschauen, was ich wann, wie - zu welchem Song g auf der Hi-Hat genau spiele und den Groove prüfen. Mir fällt eben immer die Hand ab, bei diesen schnellen Hi-Hat Patterns. Am liebsten würde ich alles vereinfachen, soweit möglich.

  • Eben. Du kannst das auch beidhändig statt einhändig spielen. Auf der Hi-Hat also RLRL statt RRRR (pro Viertel bei Sechzehnteln). So muss der Backbeat (Snare) dann mit Rechts statt Links gespielt werden, die Hi-Hat entfällt beim Backbeat und Ghostnotes können auch nicht gespielt werden.


    Zu Binär (gerade) / Ternär (triolisch) hatte ich hier kürzlich einen Thread mit Hörbeispielen erstellt:


  • Am liebsten würde ich alles vereinfachen, soweit möglich.

    in meiner Rumpelkapelle sind die Songs in der Regel um 220-260bpm.
    Da spiele ich ganz entspannt zweihändig.

    Everlong hat 16tel HH bei 163bpm. Die spielt auch kein Mensch einhändig

    Einhändige Achtel nur bis max 160bpm, danach wirds stressig und entsprechend unsauber.

    Da fehlt dann zwar bei jeder Snare eine HH, aber das verkaufe ich jedem als mein Style ;)
    Bei einer Produktion fällt das gar nicht auf.

    don´t panic

  • Da fehlt dann zwar bei jeder Snare eine HH, aber das verkaufe ich jedem als mein Style ;)

    Ursprünglich / eigentlich ist das ja der Style von Charlie Watts. Der hat das allerdings auch bei einhändig gespielter Hi-Hat gemacht.


    Einhändige Achtel nur bis max 160bpm, danach wirds stressig und entsprechend unsauber.

    Nicht zwingend. Gibt schon einige, die auch bei oder über 200 noch ganz locker 8el schütteln, als wär´s nichts. Ich find das auch gemein ...

    Während ich das nicht gemein finde, weil ich das mit rechts locker hinkriege, finde ich wiederum abartige DoubleBass-Geschwindigkeiten gemein. Ist einfach nicht meine Baustelle.

  • Einhändige Achtel nur bis max 160bpm, danach wirds stressig und entsprechend unsauber.

    Nicht zwingend. Gibt schon einige, die auch bei oder über 200 noch ganz locker 8el schütteln, als wär´s nichts. Ich find das auch gemein ...

    ..ich verstehe das so, dass er von sich selbst spricht. (Ungeachtet dessen, dass die hihat bei Everlong Beidhändig 16tel gespielt wird).

    Beidhändig 16tel bei 163 sind ja auch wie 8tel 160.

    Wobei das jetzt ja nicht unbedingt hohes Tempo ist.

    Basket Case ist etwa 170 und da wird auch Achtel auf der hihat gespielt.


    da müsste ich ja richtig üben.

    Ja, tatsächlich. Aber du wirst staunen, was täglich eine Viertel Stunde am Pad so bringt. Hab jetzt auch innerhalb von vier Wochen von 150 auf 185 gesteigert.


    Aber bevor es eiert, dann doch lieber Viertel.


    Denn:

    gerade Laien, also durchschnittliches Publikum, bemerken davon eh nichts.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • ..ich verstehe das so, dass er von sich selbst spricht.

    das hat er. :)

    und ich sprach von 260bpm und nicht davon das manche 200 und darüber schaffen. Ich schaffe es nicht bei 260.

    Gerne auch mal einen 200bpm Song mit einhändiger HH aber kein ganzesz Konzert.

    Ein Charlie Watts hat Songs gespielt die nicht halb so schnell sind.


    Nach meiner Erfahrung hört man das auch nicht in einer Produktion >220bpm, wenn so gleichmäßig gespielt wird, das man den Handsatz nicht hört.

    don´t panic

  • Du kannst das auch beidhändig statt einhändig spielen. Auf der Hi-Hat also RLRL statt RRRR (pro Viertel bei Sechzehnteln). So muss der Backbeat (Snare) dann mit Rechts statt Links gespielt werden, die Hi-Hat entfällt beim Backbeat und Ghostnotes können auch nicht gespielt werden.

    Ghostsnotes gehen nicht, nein. Aber ich spiele die HiHat beim Backbeat einfach mit Links. Das muss man etwas üben, damit es grooved, aber geht. Die linke Hand hat somit immer 3 Achtel zu spielen und dazwischen 1 Achtel Erholungszeit. Da die "Backbeat-HiHat" etwas betonter ist, macht die Linke sogar eine Art Peitschenbewegung (l L l ), die wahrscheinlich noch leichter zu spielen ist als 3 gleich betonte Achtel.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

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  • Aber ich spiele die HiHat beim Backbeat einfach mit Links. Das muss man etwas üben, damit es grooved, aber geht. Die linke Hand hat somit immer 3 Achtel zu spielen und dazwischen 1 Achtel Erholungszeit.

    Das ist ja noch viel schwieriger 🤯

    Da üb ich lieber so lang bis ich 200 einhändig achteln kann 😝 bei mir geht’s bis ca 170, aber richtig sauber ist das natürlich nimma, hört aber kein Schwein, außer bessere Drummer als ich es bin, aber von denen hab ich relativ wenige im Publikum.


    Ich habe derzeit auch einen Song bei den Mädels, wo ich lieber triolische hihat spielen würde, aber schaff ich nicht in Verbindung mit dem Kick-pattern 😝 genau genommen wäre es sogar ein halftime shuffle bzw eher ein halftime 12/8 oder so. Tja, noch nicht mein Niveau. Also achtel ich langsam dahin, merke aber beim anhören der Aufnahmen, dass das irgendwie klappert. Werde ich aber mal üben müssen. Bis dahin gibt’s den Song eben in vereinfachter Version. Aber ich denke, wenn ich es könnte, würde der Song ein anderes/besseres Feeling haben

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


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    Einmal editiert, zuletzt von danyvet ()

  • Das ist kein Shuffle, sondern schnurgerade (binär).

    Nope, deine Aussage stimmt zwar bezogen auf die originale Studioversion. Es gibt aber durchaus (an)geshuffelte Liveversionen. Er ist also je nach verwendeter Vorlage möglicherweise sogar auf dem richtigen Dampfer.

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  • Das ist ja noch viel schwieriger 🤯

    Da üb ich lieber so lang bis ich 200 einhändig achteln kann 😝 bei mir geht’s bis ca 170

    Naja, wenn bei einem wie bei mir einhändig bei 140 Schluss ist, geht das schon so wie von mir beschrieben. :P

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  • Aber ich spiele die HiHat beim Backbeat einfach mit Links. Das muss man etwas üben, damit es grooved, aber geht. Die linke Hand hat somit immer 3 Achtel zu spielen und dazwischen 1 Achtel Erholungszeit.

    Das ist ja noch viel schwieriger 🤯

    Das denk ich aber auch. Auf die Idee würde ich glaub ich nichtmal kommen.


    Man muss die HiHat ja nicht unbedingt mit einer Hand spielen. Bei mir endet es derzeit einhändig bei 140 bpm Achtel.

    Eben. Du kannst das auch beidhändig statt einhändig spielen. Auf der Hi-Hat also RLRL statt RRRR

    Ist aber eben auch nicht unbedingt einfacher. An dem Thema häng ich nämlich grade und hänge da ordentlich fest. Hand to hand find ich gar nicht so einfach.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Man muss die HiHat ja nicht unbedingt mit einer Hand spielen. Bei mir endet es derzeit einhändig bei 140 bpm Achtel.

    Eben. Du kannst das auch beidhändig statt einhändig spielen. Auf der Hi-Hat also RLRL statt RRRR

    Ist aber eben auch nicht unbedingt einfacher. An dem Thema häng ich nämlich grade und hänge da ordentlich fest. Hand to hand find ich gar nicht so einfach.

    Im Prinzip baut das auf dem einfachsten Rudiment auf - den Singlestrokes. Um das besser drauf zu kriegen helfen also auch Trockenübungen z.B. mit Achtel-Singlestrokes und z.B. rechtem Fuß auf 1+3. Oder rechtem Fuß auf 1 und betontem / akzentuiertem Schlag auf der 3.

  • Im Prinzip baut das auf dem einfachsten Rudiment auf - den Singlestrokes. Um das besser drauf zu kriegen helfen also auch Trockenübungen z.B. mit Achtel-Singlestrokes und z.B. rechtem Fuß auf 1+3. Oder rechtem Fuß auf 1 und betontem / akzentuiertem Schlag auf der 3.

    Ja das schon. Aber muss eben auch lange geübt werden, bis es sitzt.

    Ich wollte damit nur sagen, dass man nicht unbedingt sagen kann "Wenn du das einie nicht kannst, mach das andere, ist einfacher." ist grundsätzlich ja erstmal nicht so und muss genauso hart erarbeitet werden.

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