Mix-Vergleich

  • Zu Übungszwecken hab ich nach langer Zeit mal wieder ein Spurenpaket von https://www.cambridge-mt.com/ms/mtk/ runtergeladen. Es handelt sich dabei um eine Studio-Livesession einer 9-köpfigen Funkband. Und zwar wirklich 100% live ohne Overdubs in einem Raum. Das bringt natürlich ein paar Besonderheiten mit sich und macht den Mix etwas tricky. Bassdrum und Snare wurden jeweils nur mit einem Mikro abgenommen, dafür gibt's vier Raummikros bzw. zwei Stereo-Raumspuren für die ganze Band.


    Ein Mix ist vom Studio. Dieser ist auch im zugehörigen Video der Session auf Youtube enthalten. Das verlinke ich dann natürlich hier, wenn ich auflöse (spätestens in einer Woche). Der andere Mix ist von mir.


    Ich habe die beiden (gemasterten) Mischungen in einem finalen Projekt aneinander angeglichen: genau den selben Zeitraum rausgeschnitten, beide Schnitte auf die gleiche durchschnittliche Lautheit (wahrgenommene Lautstärke nach EBU R128) normalisiert und anschließend final gerendert.


    >> Mix 1 <<


    >> Mix 2 <<


    Mich interessiert, welcher Mix euch besser gefällt. Gern auch mit detailliertem Feedback, aber besser / schlechter reicht mir auch schon. Gegen ein Ratespiel habe ich auch nichts einzuwenden, falls jemand die Mixe zuordnen will. Sollte es jemand schon kennen, bitte nichts konkretes bis zur Auflösung dazu sagen.


    Freue mich über jede Antwort! :)

  • Beim ersten Hören fällt sofort auf, dass der Mix 1 viel mehr in den Bassbereich geht - dagegen klingt der Mix2 im Bassbereich zunächst etwas flach. Allerdings - und hier kommen wir in den Bereich des persönlichen Geschmacks - gefällt mir für dieses Stück mit dem sehr hektischen Treiben im Bass und bei der Bassdrum der Mix 2 deutlich besser. Er ist für meine Ohren weniger anstrengend zu hören und hat den zum Genre passenden Sound. Beim Mix1 stechen manche der Basstöne aus dem Gesamtmix heraus und lenken so als eigenständiges Element vom eigentlich guten Groove der Band zusammen ab.


    Bin gespannt, welcher Mix von wem ist... ich habe eine Vermutung, aber vielleicht irre ich ja auch!

  • Da hast Du natürlich recht - ich bin nur auf das eingegangen, was mir vordergründig sofort ins Ohr gesprungen ist. Im Mix 1 klingt vieles klarer und - wenn man so will - natürlicher. Für meine Ohren hilft das jedoch nicht beim Gesamtsound, jedenfalls nicht bei dieser Musik und deren Dichte im musikalischen Geschehen. Ich bleibe daher im Team "Mix2"... :)

  • Mir gefällt Mix 1 viel besser, weil er für mich offener, transparenter klingt und für mich eine gewisse Leichtigkeit herstellt. Bisschen wie auf weitem Land stehen.


    Aber bei meiner Wortwahl wird wahrscheinlich schon klar, dass ich null Kenntnisse im Bereich Mixing habe und mich wirklich nullkommnull in dem Bereich auskenne. Ist also ne rein persönliche Konsumentenmeinung.


    LG Ralf

  • Auch von mir eine eher unqualifizierte Meinung.

    Da ich im Urlaub bin, konnte ich beide Mixe nur am Smartphone und am iPad Pro vergleichen. Aber das ist ja vielleicht auch ein Teil der Zielgruppe und deshalb mitunter nicht minder wichtig.


    Mir gefiel Mix 1 besser. Ich empfand ihn als klar, angenehm und irgendwie "mehr zusammen geleimt".

    Mix 2 empfand ich etwas zu differenziert und dadurch sofort anstrengender. Ich kann nicht genau sagen warum, aber der war unangenehmer und den hätte ich mir vermutlich nicht fertig angehört, wenn es nicht in mein Lieblingsforum gepostet worden wäre. ;)

    Mix 1 hingegen war auf beiden Geräten angenehm.


    Viele Grüße

    Robert

  • Kurze Frage am Rande: wie normalisiert mann denn auf eine Lautheit? Werden da nicht nur die Peaks auf einen definierten Pegel gebracht?

    Ne, nach EBU R-128 wird eine übers ganze Stück integrierte Lautheit ermittelt (Angabe in -LUFS). Das kommt ursprünglich aus dem TV-Bereich (um zu verhindern, dass Werbeblöcke unangenehm laut rausspringen), und ist auch Norm bei YouTube, Spotify, Tidal & Co.

    Zum Normalisieren auf einen bestimmten Wert braucht man dann entsprechende Tools, das kann Marius sicherlich auflösen.

  • Danke erstmal für das weitere Feedback. :thumbup: :)

    Kurze Frage am Rande: wie normalisiert mann denn auf eine Lautheit? Werden da nicht nur die Peaks auf einen definierten Pegel gebracht?

    Es ist genau so, wie volumedealer schon gesagt hat. Dabei geht's um die psychoakustisch wahrgenommene Lautstärke, die sich auf eine bestimmte Zeitspanne bezieht:


    EBU R 128 Standard

    This standard defines the following measures of loudness: Momentary loudness: Uses a sliding window of length 400 ms. Short-term loudness: Uses a sliding window of length 3 s. Integrated loudness: Aggregate loudness from start till end.


    Es gibt Plugins wie z.B. den MLoudnessAnalyzer, die das in der DAW in Echtzeit messen können. Um die durchschnittliche Lautheit zu ermitteln ist das natürlich ziemlich umständlich, besonders wenn man sowieso fertige Dateien hat, die man angleichen möchte.

    Deswegen nutze ich dafür die SWS Extension für REAPER, die eine Offline Lautheitsanalyse und Normalisierungstools hat. Die kann auch den maximalen TruePeak einer Datei ermitteln. Das benutz ich auch für die Challenges hier. ;)


    In diesem Fall hier habe ich das fertige Master des Studios und mein fertiges Master in das Projekt gezogen. Mein Master habe ich entsprechend schon vorbereitet, sodass der finale Maximizer jeweils nur die Spitzen leicht gezähmt hat. Deswegen sind die beide auf -0,2 dB TruePeak. Die durchschnittliche Lautheit liegt bei -11,9 LUFS.


    Ganz genau kann man das natürlich nie machen, wenn die Verlaufsdynamik und die Frequenzverteilung unterschiedlich sind. Der Frequenzgang des Wiedergabegeräts spielt dabei ja auch noch ne Rolle.


    Aber es ist definitiv die beste Basis für einen fairen Vergleich. RMS und Peak sind ungeeignet.

  • Mir gefällt der Mix 1 deutlich besser, für mich ist er wärmer und insgesamt ausgewogener und durchsichtiger. (Mix 2 ist mir zu dünn und aufdringlich). Auch die Verteilung im Panorama finde ich ausgewogener und der Gesang ist besser eingebettet.

  • Ich kann mich fast nicht entscheiden, welcher mir besser gefällt. Beim ersten Mal kurz anspielen gefiel mir der mix1 besser, aber inzwischen find ich fast mix2 weniger anstrengend zu hören. Die Musik ist ja sehr busy und nervig irgendwie 😅

    Mix1 klingt klarer, aber alles ist sehr nah beim Hörer, quasi „mitten im Gesicht“, wie wenn man schon alterssichtig ist und das Handy zum lesen schon fast an der Nase kleben hat. Der Mix ist zwar breit, und auch relativ tief, aber im Vergleich dazu hat mix2 ein bissi mehr Abstand zum Hörer. Wenn ich es bildlich vergleichen will: Absperrgitter vor der Bühne = mix2, ohne Gitter = mix1 😄

    Mix2 ist auch eeeeetwas dumpfer und weniger breit, schon räumlich aber nicht so wie ein massiver wandschrank vor der Nase.

    Bei mix2 sind die Drums deutlich hinter dem Gesang, beim Mix 1 sind die viel weiter vorne. Der Gesang ist beim mix2 aber im Vergleich zum Rest weiter vorne. Als ob die Musik zwar stark komprimiert wäre, aber der Gesang mit der Musik nicht.

    Und jetzt soll ich raten, welcher von dir ist? Hmmm. Ich glaub, ich hab noch nie einen Mix von dir gehört, außer die drumcovers und Challengebeiträge.

    Ich rate mal: Mix1 von dir, mix2 vom Studio?

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • In Mix 1 fehlt mir der Glue. Die Räume sind nicht passend.

    Tonal ist es etwas höhenlastig beim Gesang, die unteren Mitten sind etwas lasch.

    Die Sologitarre gefällt mir da gar nicht.

    Der mutige TruePeak von 0 dB (-0,01) kommt wohl nur dadurch zu Stande, das es an 1-2 Stellen mal

    laute Transienten gibt, die man mit einem Clipper hätte abfangen können.


    Mix 2 ist tonal etwas ausgewogener und angenehmer zu hören.
    insgesamt hat der Mix mehr Glue und ist aufgeräumter.

    Hier ist die Sologitarre auch schöner als in Mix1

    Dem TP von -0,1dB nach wurde da wohl der Ursprungsmix lauter gemacht.


    Besser wäre es gewesen, nicht den Referenzmix lauter zu machen, sondern deinen an dessen Lautheit anzupassen.

    Aber das würde am Klang jetzt auch nicht so dramatisch etwas ändern.

    Experte in Dingen, von denen ich keine Ahnung habe.

  • Beeble

    Danke fürs Anhören. Bitte erkläre mir wie du hier auf 0,0 dB TP kommst. Wenn ich die Dateien analysiere steht bei beiden -0,2 dB TP da und genau so habe ich das auch gemastert.


    Ich habe den Originalmix auch nicht lauter als vorher gemacht. Die Originaldatei hatte mit 0,9 dB TP einfach übersteuert und das hatte ich mit meiner Bearbeitung ausgemerzt. Und die war vorher auch ein Stück lauter.


    Auch bei einer anderen Interpretation von dir musste ich schmunzeln (weil die nichts mit der Realität zu tun hat), aber dazu sage ich erstmal nichts, sonst würde ich schon auflösen.

  • Olli K.

    Du sprichst ausschließlich von Mix 2. Kannst du das noch korrigieren?


    Beeble

    Hab's eben noch mal geprüft und der TruePeak beider Dateien liegt wirklich bei -0,2 dB. Liegt's vielleicht an einem Resampling bei dir?

    Der knappe Headroom ist für eine FLAC-Datei, die nicht weiterverarbeitet wird, auch völlig unproblematisch. Für Audio-CD wurde oft noch heißer (und ohne TP) gemastert und was dann nach Konvertieren in MP3s dabei rauskommt weißt du ja ...
    Für Youtube, wo noch in AAC konvertiert wird, lass ich meistens etwas mehr Luft.


    Und ich hatte mir den Originalmix übrigens ganz dreist als WAVE aus dem Youtube-Video rausgezogen, deswegen übersteuert der auch. Den Preview-Mix von Cambridge fand ich eher gruselig. Den könnte man nach der Auflösung hier ja auch noch vergleichen und diskutieren.

  • Liegt's vielleicht an einem Resampling bei dir?


    in der Tat, Youlean sagt exakt deine -0,2dB bei beiden Dateien
    Ich hatte nach 44.1 konvertiert und dann sinds eben diese Werte in der DAW.

    Auch die Loudness Range weicht nach dem konvertieren leicht ab.


    Vielleicht erörterst du noch, warum du ein lossy Format mit 48kHZ speicherst?
    Meines Wissens nach erhöht sich die Auflösung des komprimierten Originals nicht, wenn man höher abtastet.

    Und ich hatte mir den Originalmix übrigens ganz dreist als WAVE aus dem Youtube-Video rausgezogen, deswegen übersteuert der auch.

    da hast du dann als Referenz das lossy YT Format genommen? Gibts die Datei nicht auch irgendwo schon als wave?
    Das macht den Vergleich schon etwas "unwissenschaftlich" und erklärt zumindest die Spike Artefakte, die ja letztlich das ganze zum clippen bringen (können)
    Im Original wäre der Vergleich zumindest objektiv wenn man noch die Lautheit an die Refernez anpasst, für diejenigen die nicht die Möglichkeit haben mit gleicher Lautheit abzuhören.

    Für Audio-CD wurde oft noch heißer (und ohne TP) gemastert

    Da liegt meine Angstzugabe bei entspannten -0,1TP aber auch nur wenns maximal laut werden soll.
    Bei den Streamern halte ich mich an die -2,0dB, bis max. -1,5dB

    Den Preview-Mix von Cambridge fand ich eher gruselig.

    der wäre mal interessant zu hören.


    Auch bei einer anderen Interpretation von dir musste ich schmunzeln (weil die nichts mit der Realität zu tun hat), aber dazu sage ich erstmal nichts, sonst würde ich schon auflösen.

    ja, aber vergiss es nicht :)



    Edith hat nach deinem Hinweis auf die lossy Referenz dann mal genauer geschaut welche denn deine Version ist ;)


    Experte in Dingen, von denen ich keine Ahnung habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • Vielleicht erörterst du noch, warum du ein lossy Format mit 48kHZ speicherst?
    Meines Wissens nach erhöht sich die Auflösung des komprimierten Originals nicht, wenn man höher abtastet.

    Verstehe die Frage nicht so ganz. Die Originalspuren liegen in 48 kHz vor und ich bin dieses Jahr sowieso von 44,1 auf 48 kHz umgestiegen. Das hängt zwar mit einem Umstieg auf ein anderes Videoprogramm, das nur 48 kHz ausgibt, zusammen. Aber 44,1 kHz ist halt ein Relikt der Audio-CD und bei 48 kHz hat der AA-Filter etwas mehr Luft. Letztendlich ist das aber auch alles zweitrangig, weil ich für meine Nachbearbeitung daheim schnell die Samplingrate geändert habe und wenn dann sehr hochwertig mit r8brain resample.


    Natürlich ist nachträgliche Überabtastung Schwachsinn, wenn es nicht um bestimmte Effekte mit Sättigung geht, die sowieso nur fürs Processing oversampeln. Ich hatte zu dem gesamten Thema hier schon vor einigen Jahren einen Thread erstellt: Digitale Audio-Signalverarbeitung (Bittiefe, Abtastrate) - ein paar Fakten (mit Video)

    Noch nicht gesehen?


    Und FLAC ist übrigens kein lossy Format. :/


    da hast du dann als Referenz das lossy YT Format genommen? Gibts die Datei nicht auch irgendwo schon als wave?
    Das macht den Vergleich schon etwas "unwissenschaftlich" und erklärt zumindest die Spike Artefakte, die ja letztlich das ganze zum clippen bringen (können)

    Nein, den gibts meines Wissens nicht irgendwo als Wave. Und auch dann wäre das für so einen Vergleich hier zweitrangig. Ich habe mittlerweile einige Videos hochgeladen und weiß, was Youtube daraus macht. Auf HD ist das 192 kbps AAC und entspricht 320 kbps MP3. Da hört keiner so schnell Artefakte raus.


    Der Vergleich hier hat überhaupt nicht den Anspruch, "wissenschaftlich" zu sein. Was im übrigen auch Quatsch wäre, weil es um eine künstlerische Sache geht, das ist nicht wissenschaftlich. Wahrscheinlich ist eine zu starke Verkopftheit auch das Problem so manchen Engineers. Ich hatte erst kürzlich mal wieder ein Video von CLA gesehen, wo es um Tiefe und Räumlichkeit ging. Da kommt klar durch, dass sein Ansatz nicht mal im Entferntesten irgendwas Natürliches nachahmen soll, sondern einfach nur cool klingen soll. Ich hatte früher auch Experimente mit einem einzigen Hall-Plugin gemacht, das ich mit Subtracks und verschiedenen Pre-Delays und ggf. EQings gefüttert hatte, um eine realistische Tiefenstaffelung zu erreichen. Bis ich irgendwann drauf gekommen bin, dass das eigentlich ziemlich affig ist, weil so ein Multitrack mit Dopplungen, Overdubs usw. sowieso nichts mit Natürlichkeit zu tun hat. Es geht am Ende darum, wie der Mix den Song rüberbringt und da ist am Ende jedes Stilmittel erlaubt. Wenn die Gitarren knochentrocken sind und der Gesang neben Delays auch noch ne lange Hallfahne hat - wen juckts? Wenn's cool klingt und passt, passt's ...


    Den Preview-Mix von Cambridge fand ich eher gruselig.

    der wäre mal interessant zu hören.

    Der klingt in meinen Ohren übertrieben und kaputt: hörbare Verzerrung und Kompression, komprimierte Becken, viel künstlicher Hall ... da wollte jemand demonstrieren, dass er Effekte hat und diese auch gerne benutzt, aber nicht den Song im Sinne der Band mixen.


    Verlinke ich dann, wenn ich auflöse. Will ich nicht runterladen und selber hochladen (habe mit dem Download von YT schon Glatteis betreten).

  • Ich frage mich, ob solche Vergleiche sinnvoll sein können.


    Wenn ein Mix nicht völlig vermurkst ist (wovon wir hier ja mal ausgehen können), kann man natürlich sagen, was einem aktuell besser gefallen hat und bestenfalls noch warum. Aber da spielen so viele Faktoren rein, die man leicht übersieht und selbst wenn nicht hat man sie vllt nicht ausreichend auf dem Schirm. Auf welchen Boxen höre ich, wie steht es um meine objektive Hörfähigkeit (je älter, desto schlechter, je mehr Lärm man schon mitbekommen hat, desto tiefer die sog. C5-Senke um 4000 Hz etc., und das alles unbemerkt, weil schleichend erworben). Und ein ganz dicker Faktor: Gewohnheit. Dazu eine Anekdote, die mich ziemlich verblüfft hat damals: mein CD-Player, den ich lange in Benutzung hatte, gab langsam seinen Geist auf. Irgendwann kaufte ich dann einen neuen. Ich war zum einen überrascht, wie viel ein CD-Player in der Audio-Kette ausmachen kann. Dem hatte ich bis dahin am wenigsten zugetraut. Verstärker ja, und vor allem ganz klar die Boxen, aber der Player? Kann tatsächlich sehr viel Unterschied machen, auch wenn sie in derselben preislichen Liga spielen. Aber darum soll es nicht gehen. Der neue brachte VIEL mehr Bässe und gefühlt Volumen / Raum. Gefiel mir aber überhaupt nicht. Alles ertrank einem Meer aus fürchterlichem Mumpf. Keine feinzeichnende Brillanz, keine Definition mehr, wie ich sie vom alten gewohnt war.

    Ich habe ihn trotzdem mal drangelassen.


    Nach zwei oder drei Wochen wollte ich aber dann doch noch mal den alten hören und habe den noch mal angeschlossen. Erwartet hatte ich nach der Enttäuschung natürlich jetzt ein inneres audiophiles „Aaahh“. Aber: jetzt kam mir der alte plötzlich flach, fiepsig und näselnd vor! Jetzt habe ich die Wärme des netten vermisst (der hier übrigens bis heute läuft). Nach zwei Wochen komplett umgewöhnt. Ohne es zu merken! Es war wirklich frappierend.

    Oder: die Woche hat mir ein Kumpel von seiner neusten Anschaffung vorgeschwärmt: CD-Player für 18.000,-! Insgesamt hat er glaube ich eine Anlage für knapp 100.000,- da stehen und ist in -seinem- 7. Himmel. Ich mit ein paar CDs hin, die ich für gut aufgenommen halte und gut kenne zum checken … klar, meine mittelmäßige Anlage gefällt mir wesentlich besser. Die höre nun aber auch schon Jahrzehnte. Würde sich nach zwei Wochen vermutlich auch umstellen.


    Also: Kann es überhaupt sinnvoll sein, hier zwei gleichwertige Mixe (soll heißen keiner ist so extem gegen alle Hörgewohnheiten, dass ihn alle zwangsläufig schlechter finden) zu vergleichen, wenn andere sehr wichtige Faktoren dabei ganz außer Acht gelassen werden? Was jemand in einem zu hören oder vermissen meint, würde er das auf einer anderen Anlage oder mit 30 Jahre älteren Ohren noch genauso beurteilen? Ich vermute nicht. Oder zumindest nicht eindeutig. Vielleicht sogar genau anders rum!


    Nur ein Gedanke, der euch aber nicht den Spaß verderben soll. ;)

  • Chuck Boom

    Welcher Mix gefällt dir denn besser? Mischungen können trotz gleichwertiger "Qualität" sehr unterschiedlich klingen. Ich hab schon an einigen Mix-Wettbewerben teilgenommen und das immer wieder erlebt. Auch weltberühmte Mischer mischen oft sehr unterschiedlich und werden genau für ihren jeweiligen Sound gebucht.

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