"Synthetische Naturfelle" (Fiberskin) für Toms - Schlag und Reso?

  • Hallo,

    ich spiele mit dem Gedanken mir synthetische Naturfelle (Fiberskin, Adoro Hertitage o.ä.) auf die Toms (3 Stück) zu tun.
    Hintergrund:
    Wie üblich im Rock, sind meine Toms mit klaren Plaste-Fellen bestückt und mehr oder weniger totgedämpft: RemOs O-Dämpfungsringe, die auf den Fellen einfach nur aufliegen (O-Ringe aus "dickem Trommel-Fell" 1 1/4" breit) und die Obertöne abdämpfen, dazu etwas Moongel.

    Vor einigen Jahren habe ich im kleinen Rahmen einen Jazzer Adoro-Drums mit Adoro Heritage-Fellen gehört. Seine Toms waren gar nicht gedämpft, und klangen einzeln (beim Aufbau und Soundcheck angespielt) ein wenig nach "Boiiing". Beim Spielen aber klangen sie schön lebendig und definiert. Lag sicher auch am Drummer selber....

    Seitdem habe ich selber immer mal wieder ohne die RemOs zu spielen versucht, herumgestimmt, ...., so richtig überzeugt hatte mich das aber noch nicht.


    Jetzt möchte ich gerne mal synthetische Naturfelle ausprobieren. Ich verspreche oder erhoffe mir damit einen lebendigen nicht totgedämpften Klang, der aber eben auch nicht unkontrolliert ewig nachwummert. Der ein wenig ins Jazzige geht.


    Jetzt die Frage: Gehören dazu auch zwingend synthetische Naturfelle auf die Resonanz-Seite? Gibt es spezielle synthetische Natur-Resonanzfelle? Oder bekommt man das von mir erhoffte auch mit synthetischen Naturfellen nur auf der Schlagseite hin, mit den alten klaren Plastefellen auf der Resonanzseite?


    Remo Fiberskins kosten leider ab 30€ pro Fell, Adoro Heritage von 22 bis 30 €ure 8je nach Größe), bei drei Toms wären das eben knappe 100 bis 200 Euros.
    Hat jemand Erfahrung damit?

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Burkie ()

  • ^^ :thumbup:

    ach ich denke doch bestimmt,

    in dem fa(e)ll(en) braucht man glaube ich nicht mal Groß die foren -Suche (welche in dem Fall kostenlos wäre) zu bemühen.


    schöne grüsse

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Jetzt möchte ich gerne mal Fiberskin-Felle ausprobieren. Ich verspreche oder erhoffe mir damit einen lebendigen nicht totgedämpften Klang

    Vergiss die Fiberskyns erst mal, sie werden dich nicht zum Erfolg führen. Dein Problem klingt, nein schreit nach "lern besser stimmen". Dass der Drummer gut klang, lag nicht an den Fellen, sondern am Drummer, der wusste, wie man Trommeln stimmt.


    Wenn du es nicht schaffst, Toms so zu stimmen, dass sie ohne O-Ringe gut klingen, solltest du dich zunächst mit neuen "normalen" Fellen und Moongels/Skygels bewaffnet und das Stimmen üben, und zwar vom Beginn an inkl. koŕektem Zentrieren. Die vorhandenen Felle sind vermutlich einfach alt und nie ordentlich montiert gewesen.


    Fiberskyns sind Spezialisten und wie du selbst schreibst sauteuer. Ich sehe den Frust vorprogrammiert, wenn deine Toms keinen Deut besser klingen. Kein Fell dieser Welt lässt ein Tom "besser" klingen, nur anders. Besser klingt es, wenn der Drummer stimmen kann. Das ist nicht so einfach wie be ner Gitarre, wo man nur den richtigen Ton treffen muss.


    Nimm stattdessen Emperors auf der Schlagseite, Amassadors oder Diplomats auf der Resonanzseite. Diplomats machen den Sound noch etwas kürzer im Vergleich zu Ambas. Und wenn die Felle sauber zentriert und in einer tiefen Grundstimmung sind, kannst du dich mal durch die Zonen stimmen, wie Member nils es nennt. Er hat dazu ein gutes Buch geschrieben.


    Und nein, Fiberskyns auf der Resoseite wären wahrscheinlich sogar Overkill, da gibt es keinen Zwang. Viele Drummer empfinden diese sogar als etwas leblos. Plus, es gibt oft Probleme mit der Haltbarkeit, weil sich die Schichten voneinander lösen.

  • trommla hat schon das wichtigste gesagt, dennoch noch ergänzend:
    Wenn deine Felle schon durch sind und du sowieso neue willst würde ich auch mal von den Fiberskyns abraten sondern einfach mal beschichtete Felle nehmen, keine klaren. Ob jetzt zweilagig oder einlagig ist jetzt mal nebensächlich. Und ja, stimmen üben ist sich niemals verkehrt.


    lg

  • Was trommla und burned sagen + den Hinweis, dass Fiberskyns wirklich recht speziell und in der Regel

    im Rock

    nicht sonderlich beliebt sind.

    Es war kein Zufall, dass du einen Jazzer damit gesehen hast (auch wenn solche Fell-Klassifizierungen nur eingeschränkt sinnvoll sind). Und du musst bedenken:

    Seine Toms waren gar nicht gedämpft, und klangen einzeln (beim Aufbau und Soundcheck angespielt) ein wenig nach "Boiiing". Beim Spielen aber klangen sie schön lebendig und definiert.

    Ein Jazz-Trio hat meist einen ganz anderen (offeneren) Sound als eine Rockband. Was in dem Kontext gut klingt (an Fellen), klingt in einer Rockband zumindest anders.

  • Seine Toms waren gar nicht gedämpft, und klangen einzeln (beim Aufbau und Soundcheck angespielt) ein wenig nach "Boiiing". Beim Spielen aber klangen sie schön lebendig und definiert. Lag sicher auch am Drummer selber....

    welche Art von Soundcheck abgenommen oder nicht, und in welcher Phase des Soundchecks genau,

    Wo warst du beim Soundcheck gestanden, und mitunter gggfls. nicht uninteressannt, mit Wievielen.


    Selbst der Füllgrad, nein nicht der Eigene, (aber der natürlich u.U. auch) des Raumes kann eine Rolle spielen.

    Im Falle sollte es doch abgenommen sein, und Nachbearbeitet sein, ist nach dem Ersten Soundcheck, die Arbeit ja i.d.r. auch nicht getan.

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  • Eben drum.

    Ich möchte weg vom Rocksound hin zu einem jazzigeren Sound.

    Das ist die Idee, die dahinter steckt.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Jetzt möchte ich gerne mal Fiberskin-Felle ausprobieren. Ich verspreche oder erhoffe mir damit einen lebendigen nicht totgedämpften Klang

    Und nein, Fiberskyns auf der Resoseite wären wahrscheinlich sogar Overkill, da gibt es keinen Zwang. Viele Drummer empfinden diese sogar als etwas leblos. Plus, es gibt oft Probleme mit der Haltbarkeit, weil sich die Schichten voneinander lösen.

    Danke sehr,
    das hilft mir weiter.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Ich habe kürzlich ein Tutorial-Video zum Thema gemacht. Vielleicht hilft dir das ja weiter. :)


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  • Beschichtete Felle (Ambassador oder ähnl.) oben und unten deine alten Klarsichtteile, ordentlich stimmen - dann klappts auch mit dem Sound. Bei Bedarf ein kleines Stück Moongel (oder besser selbstklebende Silikonfiguren aus der Spielwarenabteilung, manchmal auch billig bei Lidl und Konsorten (Moongel ist nämlich sauteuer)). Oder Gaffa.

  • sondern einfach mal beschichtete Felle nehmen,

    Hatte überlegt, die gleiche Empfehlung abzugeben. Allerdings fand ich klare Felle zum Stimmen lernen leichter, daher wär das mein erster Ansatz.

    Remo Pinstripes

    mag ich gerne für fette Rocksounds. Bin mir aber nicht sicher, ob nicht resonantere Felle ebenfalls zum Lernen besser sind. Aber wenn Pinstripes, können es auch gut Encores sein, die sind bei deutlich günstigerem Preis kaum schlechter.

  • Hatte überlegt, die gleiche Empfehlung abzugeben. Allerdings fand ich klare Felle zum Stimmen lernen leichter, daher wär das mein erster Ansatz.

    Lustig ich finde Coated einfacher, gefühlt verzeihen die mehr. Aber ich hab ja schon ein Fell. :D

  • Pinstripes sind gar nicht so "tot" wie oft angenommen. Da sind Evans EC2S deutlich dumpfer.

    Emperor Coated klingen vielleicht sogar etwas gedämpfter als Pinstripes, je nach Wahrnehmung.


    Und Pinstripes sind auch (leider) nicht mehr gleich Pinstripes! Die günstigen Encores aus Taiwan klingen nämlich auch deutlich dumpfer als die normalen. Ich hatte dieses Jahr einen Direktvergleich.


    Eigentlich lassen sich beschichtete Felle einfacher stimmen, weil weniger Attack auf dem Fell vorhanden ist. Aber ich würde zum Stimmen sowieso lieber so einen Filzschlägel nehmen (benutze ich auch in meinem Video):


    Thomann TS35
    Thomann TS35, Vollfilzschlägel, Vollfilz soft, Filzkugel, grau, Ø = 35mm, Alt- und Bassstabspiele, Schamanentrommeln, Tambourine, Becken bis Mezzoforte,…
    www.thomann.de

  • Und Pinstripes sind auch (leider) nicht mehr gleich Pinstripes! Die günstigen Encores aus Taiwan klingen nämlich auch deutlich dumpfer als die normalen.

    Ich meine, irgendwann wurde das Material der Pinstripes geändert - danach klangen sie viel offener, als in den 70/80ern. Wann das aber genau war, weiß ich leider nicht. Ist mir nur damals (so um 2000) schon aufgefallen.

    Und vllt werden die Encore Teile noch aus dem alten Material gemacht.

  • Mahlzeit!


    Um einen jazzigeren Klang zu erreichen, würde ich mir erst mal ein Fell in Remo Coated Ambassador 14" und eins in Fiberskyn 14" kaufen, ersteres kann man dann für die Snare Drum weiterverwenden, letzteres vielleicht an einen "echten" Jazzer verkaufen. Wenn man kein 14"-Tom-Tom hat, dann muss es halt ein anderes sein.

    Eins.

    Zum Ausprobieren.

    Alles andere ist graue Theorie.


    Praktisch ist es aber so, dass man mit Standardfellen (beschichtet einlagig; unten gerne weiterhin durchsichtig einlagig) einen jazzigen Klang erzeugen kann.

    Was fehlt, ist der Stimmschlüssel und die Zeit, ihn zu benutzen.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Ich finde die Fiberskyns ziemlich unflexibel und eher stur nur für hohe Stimmungen gemacht. Neulich habe ich so ein 20er von der Kick Drum entnommen und mit dem Werksfell danach klang sie ein bisschen nach Bass Drum.

  • Praktisch ist es aber so, dass man mit Standardfellen (beschichtet einlagig; unten gerne weiterhin durchsichtig einlagig) einen jazzigen Klang erzeugen kann.

    Was fehlt, ist der Stimmschlüssel und die Zeit, ihn zu benutzen.

    Die Schlagfelle sind unbeschichtet, klar.
    Mit "Fiberskin" meinte ich eigentlich solche Felle, die aufgeraut sind und ein Naturfell nachahmen.
    Solche gibt es nicht nur von Remo, sondern auch von Evans und Adoro, und sind bei denen eigentlich auch nicht (wesentlich) teurer als Standard-Felle etwa von Remo oder Evans.

    Filzschlägel habe ich schon längst und benutze sie sowieso zum Stimmen.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Mahlzeit,


    imho: zum Stimmen, je nach dem ob rein nur übers Gehör, oder im Vorfeld auch mit Stimmhilfen (Tune -bot o.ä.)

    benutze ich i.d.r. das Schlagwerkzeug mit dem ich hauptsächlich vorhabe zu spielen.


    Weil gerade das auch einen Großteil des Sounds/ Klanges ausmacht.

    Den Schlägel (Gummi oder Filz, Anderes Ende des Sticks tuts auch) im Vorfeld gerne bei, Stimmhilfen um "Fehlmessungen" bei den Geräten,

    die durchaus unterschiedlich reagieren auszuschließen bzw. zu minimieren.

    Zum Abschluss aber auch da wieder das eigene Gehör, und das Werkzeug mit dem ich in der Mehrzahl der Fälle agieren/hantieren werde.

    heranziehen.



    Und ja Pinstripes, können sowohl fätt Rockig, aber auch "offen" u. auch Vintage, imho Doingig sogar unten als Reso,

    über Coated Ambassador oben.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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