Geschwindigkeit halten

  • Seid gegrüßt Leute,


    ich spiele seit mehreren (6-7) Jahren Schlagzeug "Just for Fun", mal mit Kumpels nen Proberaum gemietet und los. Ich habe also nie Unterricht gehabt, lese keine Noten und hab mir alles irgendwo rausgehört. Motorisch bin ich einigermaßen Fit aber das große Manko ist natürlich die Geschwindigkeit zu halten und da wir auch ein paar Gigs haben und einen mittlerweile etwas anspruchsvolleren Klampfer muß ich da nachbessern. Musik ist Hardrock.


    Problem ist auch, daß unser Proberaum ca. 30 km weit weg ist, ich da also nicht "einfach mal so" hinfahre. Habe hier vor, mir ein billiges E-Drum für zuhause zu holen. Reicht dafür?


    Die Frage aber ist im wesentlichen, wie ich das Üben am besten anstelle, tatsächlich mit Metronom oder, was mir schon geraten wurde, einfache Lieder von CD mitspielen. Stell ich mir nicht so schwer vor aber ich beweifel, das ich deswegen das Tempo bei der Bandprobe halte.


    Das ganze muß nicht studioreif werden, aber bessern will ich es dann doch. Muß ich mir das sehr schwierig im nachhinein vorstellen?


    Über ein paar Antworten/Anregungen ohne Fachsimpelei wäre ich sehr dankbar, keine Frage, aus eurer Perspektive bin ich ein Stümper :rolleyes:


    Gruß

  • Scheint mir ein Trainingsproblem zu sein, sprich du kommst vermutlich beim Proben nicht dazu noch mal selber Übungen zu machen, sondern nur dazu eure Songs zu Proben?


    Üben, üben, üben...Metronom hilft vor allem beim Timing und wenn du nach Möglichkeit täglich übst und spielst mit Metronom, wirst du von alleine schneller...so war es zumindest bei mir.


    Aber 1 mal die Woche Bandprobe reicht da wohl nicht aus...zumindest ergeht mir das so.

    Mein Name ist Ment, Rudi Ment!

  • Ich höre mal so raus, dass da Kondition fehlt ?!?


    Eher Füsse oder Hände ?


    E-Drum ist eine nette Sache, aber zumindest für mich funkioniert das nur bedingt, da ich am A-Set mit ganz anderer Power spiele.

    wahnsinn ist nicht nötig, hilft aber oft ...

  • ist nur Üben.
    Probier einfach, nur die Hände zu beschäftigen, und "marschier" dazu. Da merkst Du am ehesten, ob Du schneller wirst.
    Nach Deiner Beschreibung scheint aber auch einfach "mangelnde Kondition" beim Trommeln dazu zu kommen.
    Und wie bei allem: Geschwindigkeit ist keine Hexerei. Laaangsaaaam üben, laangsaam schneller werden, langsam noch schneller werden, irgendwann passts dann. Üben, üben, üben. Hol Dir ein Übungspad, einen Click und dann los. Noch besser allerdings: Hol Dir ein Übungspad, einen Click, einen Lehrer und dann los. Der sieht nämlich Deine Fehler und kann eingreifen.

    ***Boss nüschd kost, daucht au nüschd!***

  • Noch besser allerdings: Hol Dir ein Übungspad, einen Click, einen Lehrer und dann los. Der sieht nämlich Deine Fehler und kann eingreifen.

    Gut gesprochen ParadeDrummer.


    Oberst Hathi


    Besorg Dir die angesprochenen Sachen, fang an zu Üben und dann sollte das alles kein Hexenwerk sein. Aber nix übers Knie brechen denn das führt zu nix. Ich habe manchmal Tage beim Üben da geht einfach nix und ich lass es sein, so schade es auch ist.


    P.S. Falls kein Lehrer geht, dann gibt es vielleicht wenigstens einen Bekannten der Dir mal auf die Finger schauen kann, sonst kann dich dein Vorhaben auch schnell zum nächsten Arzt führen 8)

    Kepap: "Sach mal Maddin, wie heißt denn der blöde Schlag mit beiden Sticks der minimal zeitversetzt ausgeführt wird und sich wie einer anhört?"


    De´Maddin : "Brack"


    Galerie

  • Vielen Dank schonmal für die schnellen Antworten, aber die Kondition ist nicht das Problem, meistens werde ich beim Spiel schneller. Und richtig, alleine an der Schießbude zu proben habe ich quasi keine Möglichkeit.


    Reicht es also aus nur mit einem Pad und einem Klick zu üben? Also nur die Hände? Soll ich dann HiHat und Snare immitieren? Klingt bissl öde, wie ist das mit der Sache zuhause am E-Drum Lieder mitzuspielen? Klingt unterhaltsamer

  • Aaaalsooo, ob Du tatsächlich n Stümper bist oder nicht, können "wir" eh nicht entscheiden, bevor wir nix von Dir gehört und gesehen haben...


    Aber zu Deinen eigentlichen Anfragen:


    1. Ein E-Drum lohnt sich zum üben auf jeden Fall, ist zwar ein leicht anderes Spielgefühl, aber Du solltest Dich damit auch mit deiner technik verbessern können, ob Unterricht oder nicht, denn ( subjektiv, bei mir war das so ) es zeigt Dir in gewisser Weise schon, wie es gespielt werden will, und pure Gewaltakte bringen Dich hier nicht weiter...


    2. Üben mit dem Metronom ist immer absolute Pflicht, auch bei den Proben kann das sehr von Vorteil sein :)
    Wunder Dich allerdings nicht, wenn das Gerät am Anfang "falsch" geht-das bist Du!!! :D
    Am Anfang suchst Du Dir am besten eine Geschwindigkeit, die Dir liegt, ich denke mal, das dürfte bei Dir so um 110 liegen ( in Viertelnoten, die sind allerdings, wie die Taktart 4/4 von Werk aus in dem Gerät so vor-eingestellt, also keine Sorge-der hohe Klickton ist übrigens die "1" 2,3 und 4 sind dann ein wenig tiefer im Ton )


    3. Üben zur Musik-immer gut, vor allem macht das unheimlich mehr Spaß!!! Zum Anfang lohnt sich auf jeden Fall AC/DC-das ist tight, knallt wie Sau und geht immer vorwärts.
    Abstand nehmen solltest Du aber auf jeden Fall von Iron Maiden-vor allemn die Live-Aufnahmen, denn Nicko ist immer noch schlampig in Sachen Tempo...


    Also, viel spaß mit dem E-Drum, mit dem Metronom und mit der Band-die freuen sich nämlich immer über timing-starke Drummer

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Ich persönlich vertrete da die Meinung Schlagzeug spielen macht nicht immer nur Spass, bzw. für mich ist es manchmal ein Reiz Sachen nur am Pad zu üben bis ich sie einigermaßen kann und gehe dann erst ans Set.
    Wenn du erstmal nur versuchst kontinuierlich Single Strokes (einzelschläge) zu Üben brauchst du keine Snare und Hi-Hat zu imitieren. Und nach dem Üben noch fleißig ein paar Liedchen mitgespielt und nach kurzer Zeit wirst du den Erfolg sehen.

    Kepap: "Sach mal Maddin, wie heißt denn der blöde Schlag mit beiden Sticks der minimal zeitversetzt ausgeführt wird und sich wie einer anhört?"


    De´Maddin : "Brack"


    Galerie

  • Ein Edrum ist für eine Wohnung mit anderen Mietern im Haus oft auch zu laut wegen der Anschlaggeräusche und des Trittschalls. Ein Edrum unter 1000 Euro ist auch zum üben nicht viel wert. Das heisst, du musst ganz schön in die Tasche greifen.


    Da du wohl hauptsächlich am Drumset die Band begleitest, würde ich die Timingübungen mit dem Metronom auch am ganzen Set üben. Es bringt schon was, wenn du deine Hände auf einem Übungspad fit machst, auch in Sachen Timing. Aber Grooves und Fills im Timing zu spielen ist nochmal wieder etwas anderes und da bringt es deutlich mehr, wenn du sofort am Set die Sachen übst, die du auch in der Band spielen willst. Ich würde dir empfehlen, wenigstens 2-3 mal die Woche zum Proberaum zu fahren und zusätzlich mit Metronom und Pad Zuhause zu arbeiten.


    Schönen Gruß
    Andre

  • Naja, was den Trittschall angeht, kann man ja innenarchitecktisch ne schöne Lösung finden, kann nur grad dummerweise den Thread dazu nicht finden, in dem ein Kollege den Bau seines heimeligen Drum-"riser" mit darunter befindlichem Bett schildert....


    ich selbst würde tatsächlich nicht so weit gehen, fürs üben eins der besten E-Drums zu kaufen, der Sound ist ja wurschd wenn´s nur um den privaten blödsinn geht!


    Aber, das ist rein subjektives gelaber :D

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Hallo


    Kauf dir kein zu günstiges e-Schlagzeug. Das lohnt nicht und hat kaum Wiederverkaufswert.
    Übe zum Click und zu Musik gleichermaßen viel. Beides bringt einen voran, gerade, wenn man für eine Band übt und die Motivation dazu hat.
    Ja, du musst dir das sehr schwierig oder besser gesagt zeitaufwändig vorstellen. Ich selbst habe erst/schon nach drei Jahren angefangen daran zu arbeiten und habe nun viele Monate später immer noch Probleme, die aber weniger geworden sind.


    VG Andre

    Ich bin ein Smiley :D

  • Servus,


    Ich zwinge mich dazu mit dem linken Fuss (HiHat) immer das Tempo mit zu "treten". Da ich oft bei den Fills schneller wurde/werde, hilft mir dieses


    Treten die fills sauberer und genauer zu spielen. Ausserdem grooved das auch wenn man die HiHat so durchspielen lässt. :thumbup:



    Saludos - ludovico

  • "super Übungen" für dich:


    1. Nimm dir ein metronom. Mach ein mittelschnelles Tempo an. Eine Minute lang zählst du laut mit. Dann drehst du das Metronom so leise, bis du es nicht mehr hören kannst und zählst im Kopf weiter. Nach 10 Sekunden guckst du, wie sehr du noch drauf bist bzw. wie weit du schon vorbei bist. Gib dir Mühe. Versuch beim nächsten Versuch besser abzuschneiden als beim vorherigen. Wenn 10 Sekunden gut klappen, dann erhöhe auf 15, bis du irgendwann mal eine Minute schaffst und da nur noch leicht daneben liegst. Es lohnt sich auch nach einer Weile die Tempi zu variiern. Je langsamer, desto schwieriger.
    Wichtig: Verknüpfe keine Bewegung mit dem Zählen. D.h. kein Fußwippen, kein Kopfnicken, kein Fingerschnipsen, kein Schenkelklopfen usw. - nichts! Geschuld werden soll dein inneres Timing.


    2. Spiel jedes mal wenn du übst mindestens einen Song zur CD! ("one song a day")


    3. Alles was du übst mal mit und mal ohne Metronom üben.


    4. Clicktrack programmieren: 3 Takte Click, 1 Takt Clickpause. Dazu spielst du in einem Stil (Funk, Jazz, Rock, Polka, weiß der Geier) 3 Takte Groove, dann ein Takt Fill über die Pause. Selbes Prinzip aber andere Programmierung: 2 Takte Click, 2 Takte Pause, 1 Takt Click 3 Takte Pause...


    5. Spiel mit Click und wechsle alle zwei Takte die Stilrichtung. Bsp. Swing, Son, Samba, Half-Time Shuffle (ganz nach Gusto). Cool ist, wenn du jeden neuen Stil mit einem Fill geschmackvoll einleitest. Noch cooler ist, wenn du auch mit dem Timing spielst, d.h. Half Time, Double Time, Triolen als neue Achtel und alle Scherze, die dir so einfallen.


    EDITH:
    drei fallen mir noch ein!!!


    6. Metronom auf Tempo 40. Jeder Click ist ein Backbeat. Dann bitte ein tightes Bumm-Tschak. :)


    7. Metronom Clicks sind die Offbeats. Dazu üben, was immer du grad üben willst.


    8. Timing Pyramide im Stil von Übung 4.


    EDITHS SCHWESTER:
    und noch zwei! was ist denn da los!? ;)


    9. Handpercussion spielen! Congas zocken, Cabaza, Guiro, Triangel, Djembé... das bringts!!! (Ist was anderes, wenn die Hand direkt den Schlag überträgt statt ein Stock und keine Bounce-Bewegungen)


    10. Besen spielen. Durch die Wischbewegungen bewegt man sich anders zur Time. Das kann in Sachen "Timing fühlen" unter Umständen helfen.


    Das reicht jetzt aber...
    Gibt noch 100e mehr...


    ABER:
    Ums Üben kommste nicht rum. Übung 1 kannste aber z.b. überall machen... Zugfahrten, Fernseher, Sauna, Swingerclub... ;)

  • Ja, sind ein paar gute und auch einfache Tipps dabei, ich werd erst mal ganz einfach mit Clicks und Pat und den ersten drei Punkten von Drummerfreak anfangen. Das wird sicher mit der Zeit schon einiges bringen, einer hat mal zu mir gesagt, es ist wichtig, daß es "oben" stimmt, BD paßt dann von selbst.


    Die anderen Punkte versteh ich (noch) nicht, ich habe mich nie mit den Begriffen auseinander gesetzt. Ich könnte nicht sagen, welchen Stil ich spiele und weiß nicht, was 3 Takte Groove sind. Asche auf mein Haupt. Aber ich werd mich mal belesen. Wenn ich mal ein "tightes Bumm-Tschak"(?) anbringe, lachen die sich Tot im Proberaum :thumbup: .


    Also bisher schonmal dicken Dank, bin für weitere Anmerkungen aber stets dankbar.


    Gruß

  • Um ein Gefühl für korrektes Timing zu bekommen, würde ich auch erstmal probieren, zuhause auf der Gummimatte zum Metronom zu üben. Ist zwar schöner zu Songs zu spielen und auch mit dem, ganzen Set zum Metronom, aber nicht jeder hat die Kohle für ein anständiges E-Set und vielleicht reichen bei dir auch ein paar Impulse um das Spiel zu optimieren.
    Und ganz nebenbei gesagt: Nicht jede Musik braucht eine Maschine hinterm Schlagzeug.


    Grüße, Philip

  • JEDE Beschäftigung mit der Materie hilft, einen Königsweg gibt es da nicht:


    1. Am Anfang steht immer das Hören. Versuche, soviel Musik wie möglich zu hören, ja rein passiv, ohne selber zu drummen. Höre Musik, wo das Timing halten nicht so selbstverständlich ist, bsp. Latin oder Jazz. Versuche bei allem, was du hörst, den Grundpuls herauszuhören und zu verinnerlichen. Achte dabei gar nicht so darauf, was der Drummer macht, wenn du Zauberer an den Drums hörst, konzentrier dich gar nicht so auf das, was sie spielen, sondern versuche bei all dem Gezaubere den Grundpuls weiter zu fühlen. Bei guten Drummern kann man das, selbst wenn die die ausgeflipptesten Sachen spielen, deswegen sind die ja auch so gut. Höre auch ungrade Takte, hör dir Zappa an, damit du nicht in den üblichen 4/4tel Schemen festhängts. Hör dir Klassik an, hör dir eine Solokonzert von keith Jarret an und versuche den Puls zu entdecken, es gibt unendlich Möglichkeiten.


    2. Versuche bei all diesen Höreindrücken, Notenwerte mitzusingen, Subdivisions, 4tel, achtel, Triolen, 32tel versuche Drumlicks zu singen, die meisten Drummer machen das. Bewege dich einfach gedanklich und emotional in der Musik, die du hörst (hört sich jetzt bescheuert an, aber what the hell).


    3. Setzt dich hin und spiel, einerseits zum Metronom, andererseits frei, beides ist gleich wichtig, das erste, um sich zu kontrollieren und sich erst gar nicht vorzumachen, man wäre in time, das zweite, damit man seinen eigenen Groove findet, sich reinfindet in Nuancen der Geschwindigkeit, seine eigene innere Uhr stellt.


    4. Versuch, soviel wie möglich am Set zu spielen, von mir aus am E-Set. Was habe ich nicht schon alles in meinem Leben an schönen Sachen gespieltl, aber eben auf dem Pad. Sobald ich am Set war und die Hände und Arme die langen Wege gehen mussten, wars vorbei. Gewöhn dich erst gar nicht an das Spielen auf 10x10 cm. Dein Körper gewöhnt sich zu sehr die kleinen Wege an, sobald er die großen beschreiten muss, passt die Koordination bzw die Geschwindigket nicht mehr. Nutz das Pad für Technik, für Ausdauer. Das beste Training ist immer noch am Set.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • ich werd erst mal ganz einfach mit Clicks und Pat und den ersten drei Punkten von Drummerfreak anfangen.

    Wie alle schon schreiben: Das ist ja das Tolle, hier hilft so ziemlich jede Beschäftigung mit dem "Puls" (Seelanne). Ich übe viel mit Metronom und Playalong (allerdings auch mit solchen ohne Click aus Thommy Igoes "Groove Essentials", das ist dann *richtig* schwierig.) und bin doch deutlich besser geworden. Ich übe regelmäßig mit Metronom am Pad, das hilft schon mal. Da aber die Bewegungsabläufe beim Drummen komplex sind und der Körper beim Üben von "Unbequemen" gerne mal mit Temposchwankungen reagiert, kommst Du ums Üben am Set nicht herum.


    Da ist ein E-Drum Gold. Schau mal in meine Vorstellung da findest Du einen Link zu meinem (billigen) E-Drum. Das taugt nicht viel, aber es hilft mir schnell mal Koordinationsübungen zu machen. Vielleicht was für Dich.


    Good luck!
    Hajo K

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