Bezahlt man nur für Lack und Namen?

  • Nicht nur bei Großsserien. Du sagtest Einsteigerklasse wird subventioniert, aber das stimmt garantiert nicht. Das ist nicht zu allgemein formuliert, das ist schlicht falsch. ;)


    Jeder Hersteller wird jedes Modell so auslegen dass es Gewinn abwirft, egal ob Einsteiger oder Oberklasse. Bei weniger Gesamtpreis hat man sicherlich weniger Gewinn, egal ob prozentual oder absolut gesehen. Aber es bleibt Gewinn. Wäre es nicht so wäre ein Autohersteller schnell Pleite.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Ich denke nicht dass der Gewinn in den Oberklassen steckt. Die Masse machts und wer in ein Musikgeschäft geht und sich für ein E-drum interessiert, spielt ein TD20 an und nimmt das TD4 mit. Die Masse machts. Richtige Oberklasse ist doch nur dazu da, den Wert der Marke zu erhöhen und wird doch zum Großteil von irgendwelchen Endorsees gespielt. So was kauft doch kaum einer. Und wenn auch nicht schlimm. Verlust machen sie keinen.
    Fibs

  • Ich glaub, dass im Bereich der Musikinstrumente generell alles ein bisschen zu teuer ist.
    Wunder mich auch manchmal, dass folierte Kessel teilweise ziemlich teuer sind.
    Bei einer guten Lackierung steckt natürlich tierisch ("tierisch") viel Aufwand und KnowHow dahinter, und das kostet.
    Lass deine Rohkessel mal beim Lackierer deines Vertrauens machen, da biste dann schon ohne deine eigenen Arbeitsstunden über dem Preis der Hersteller.
    Es kommt halt, wie bereits erwähnt, noch ne Menge mehr an Kosten dazu als der Laie zunächst denkt.
    (QM ist teuer und ein paar Hersteller haben die wohl sogar noch, angeblich, vielleicht.)

  • Zitat

    Hätte Herr W. nicht den Krieg mit VW gemacht, dann würde es der Firma seit 2008 noch besser gehen



    und herr merckle wäre nicht auf der strecke geblieben! :)

    Satellite of Love

  • Zitat

    Ich glaub, dass im Bereich der Musikinstrumente generell alles ein bisschen zu teuer ist.


    das ist unsinn!
    und mit dem was du danach schreibst, widerlegst du deine these selber.



    alles ist zu billig. musik, instrumente und deren bediener.

    Satellite of Love

  • Ich denke auch, dass eigentlich das Preis/Leistungsverhältnis bei den Drumsets heute wesentlich besser ist, als vor 10/20/30 Jahren.
    Viele heutige Mittelklasse Sets (übrigens auch bei Becken) sind heute fast genauso gut und dabei auch noch billige als die damaligen Top-Sets (diese Qualität wäre früher, in dieser Preis-Klasse, garnicht denkbar gewesen).
    Selbst die Qualität der Einsteiger-Sets ist immens nach oben gegangen - bei gleichbeibend niedrigem Preisniveau - früher bekam man für 1000 DM ( heute ca. 500€) wirklich nur Schrott, heute dagegen sind sie sogar (natürlich mit leichten Einschränkungen beim Klang) einwandfrei nutzbar, ohne dass irgendetwas zusammenkracht/auseinanderfällt.
    Auch ist der Klangunterschied eines guten Mittelklasse - Sets zu aktuellen Top-Sets für viele Drummer in der Praxis (also im Bandgefüge) schon kaum noch hörbar, der Klangunterschied verschiedener Top-Serien zueinander ist sogar imo eher nur noch rein psychoakustischer Natur - da entscheidet beim Kauf dann wirklich nur noch das Markenimage/die Markenaffinität des Käufers.
    Aber die Top-Serien der Markenhersteller sind imo Sets, die eigentlich wirklich niemand braucht, um gute Musik zu machen - aber sie bestimmen natürlich den Stellenwert/Nimbus der jeweiligen Marke im gesamten Markt und befriedigen natürlich auch den Prestige-Trieb des Hobby-Musikers.
    Bei beruflich tätigen Drummern sieht das vllt etwas anders aus - ein Handwerker nutzt im Normalfall auch nicht das Werkzeug aus dem Baumarkt um die Ecke (denn die Qualität seiner Arbeit hängt eben auch von der Qualtät seines Werkzeugs ab).
    Aber selbst Berufsmusiker kaufen, so glaube ich, nicht unbedingt die superteuren Vorzeige-Markensets, sondern häufig eher gediegene, gehobene Mittelpreisware.
    Ausser natürlich die, mit guten Endorsements ;) (die wären ja z.B. auch schön blöde, auf einem Pearl Session zu spielen, wenn sie für den gleichen Preis ein Masterclass spielen können).
    Deshalb finde ich z.B. das Werbeplakat eines Slipknot Drummers (er steht dort sichtlich stolz neben einem Pearl EX-Set (Einsteigerklasse)) unverschämt, suggeriert er doch damit der breiten Masse der Anfänger, er würde dieses Set auch wirklich spielen, was ich nicht glauben kann.


    Leben tun die Markenfirmen aber imo von der Masse der verkauften Einsteiger/Mittelklasse-Sets, bei hohem Markennimbus natürlich besser, als bei niedrigem.


    Klar hätte ich auch gerne ein Sonor SQ2 oder Ähnliches, aber [b nötig ]brauchen[/b] tue ich es eigentlich nicht wirklich für das bisschen Musik, das ich mache.
    Ebenso komme ich auch ohne Porsche/Rolls Royce bequem/schnell und trocken von A nach B (inkl. Drumset) - aber schön wäre es natürlich solch ein tolles Auto zu besitzen (naja, obwohl beide Beispielwagen natürlich für einen Drumsettransport eher unpraktisch sind :D ).
    Aber Träumen kostet ja glücklicherweise nichts :D :D .

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Durch teure Markenware kaufst Du Dir die Illusion ein besserer Drummer zu sein. Die Wirkung dieses Mechanismus funktioniert mit steigendem Produktpreis, und deshalb bieten die Hersteller entsprechende Ware an. Natürlich sind diese Instrumente dann wertiger, stabiler und besser verarbeitet. Das ist aber nicht notwendig für deren Funktionalität, sondern wird gemacht, weil dadurch der höhere Marktpreis objektiviert wird.

  • Es gibt nur sehr wenige Intrumentenarten, in denen selbst die Masse der Hobbyspieler Highend-Zeug spielen kann. Ich habe mich letztens mit dem Berufslautenspieler und sehr netten Member schlagsaite darüber unterhalten. Er war doch reichlich erstaunt über die Tatsache, wie wenig Geld Musiker aus dem U-Musikbereich für ihre Instrumente ausgeben. Klassiker sind es gewohnt, 5 und sogar 6-stellige Beträge für ihre handgefertigten Instrumente zu bezahlen. Wenn hier ein Berufstrommler eine Trommel für 1000 Euro präsentiert, wird sofort diskutiert, ob das angemessen ist oder nicht.


    Wir U-Musiker profitieren davon, dass unsere Instrumente spottbillig sind. Man kann schon mit einem Set für 500 Euro einen annehmbaren Klang hinbekommen. Ich frage mich gerade, welchen Kontrabass, welche Bratsche, Laute und Klavier es zu solchen Preisen gibt.


    lg
    max

  • Also ich finde die Preise angemessen. Man darf in Deutschland ja auch die Eigentanteile der Händler nicht vergessen. Die sind schnell mal bei 40% vom Gesamtpreis.


    Mit den High-End-Geräten hast du recht. Jeder der Geld verdient und etwas spart kann sich High-End Schlagzeuge und Zubehör kaufen. Nur ist da auch der Punkt das Schlagzeuge doch überwiegend maschinengefertigt sind und bei einem Klavier immernoch mehr Handarbeit drinnen steckt, oder nicht???? Sollte ich falsch liegen, korrigiert mich.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • ich glaube der Vergleich hinkt schon an der Stelle, als dass die Rohkessel so ziemlich direkt vertrieben werden. Ist ja auch irgendwie logisch. Kein Musikalienhändler stellt solche nackten Rollen in den Laden, da das dem Endverbraucher ja auch recht wenig nützt. Kann man ja schließlich schlecht anspielen. Bei einem fertigen Set verlangen wir hingegen, dass es im Laden steht, am besten neben vielen anderen in der jeweiligen Preisklasse. Dieser Service kostet, und wenn der Händler eine MArge von 40% dran hat, dann soll das auch so sein. Ist ja nicht so, dass sich die Läden vor BEsucheransturm erretten können.


    Bei solchen Diskussionen kommt mir immer wieder die GAlle hoch. Erst gestern wurde sich in einem TV-Magazin drüber echauffiert, was Cafe-Betreiber an Espresso und Co. verdienen. Wenn einem das zu teuer ist, dann kauft man es einfach nicht.

  • .........
    Mit den High-End-Geräten hast du recht. Jeder der Geld verdient und etwas spart kann sich High-End Schlagzeuge und Zubehör kaufen. Nur ist da auch der Punkt das Schlagzeuge doch überwiegend maschinengefertigt sind und bei einem Klavier immernoch mehr Handarbeit drinnen steckt, oder nicht???? Sollte ich falsch liegen, korrigiert mich.


    Richtig!!
    Und eine Bratsche, ein Kontrabass oder eine Geige werden auch sicher nicht aus irgendwelchen, billig zu bekommenden, Hölzern gebaut - da der Klang dort, mehr als bei einer Trommel, von den Schwingungeigenschaften des verwendeten Holzes (und natürlich dessen Verarbeitung) abhängt.
    Bei einer Trommel ist jedoch imo zu 90% das verwendete Fell (und dessen ordentliche Stimmung) ausschlaggebend für einen guten Klang.
    Das fällt besonders stark auf, wenn man auf eine preiswerte Trommel das aufgespannte Noname China-Fell (auch wenn Remo UK, UT oder UX draufsteht) gegen ein Markenfell austauscht.
    Ein Drumset, eine Snare, wie auch eine E-Gitarre, ein E-Bass oder E-Keyboards sind aber weitestgehends maschinell hergestellte Masseninstrumente, die natürlich viel billiger (besser gesagt preiswerter) angeboten werden können und auch sollten.


    Moigus: Es ist ja auch nichts gegen eine gesunde Gewinnmarge für die Händler zu sagen (Leistung soll sich ja auch lohnen) - es ist nur seltsam, dass gerade Teile aus USA oder der Schweiz (oder im Falle von Meinl sogar aus Deutschland, trotz des für uns günstigen Dollarkurses) in den Läden immer noch richtig teuer sind, aber in England oder anderen EU-Ländern oft viel günstiger zu bekommen sind.
    Wo bleibt das ganze Geld?? Wer steckt es sich ein, ohne adäquate Gegenleistung.
    Analog dazu: wieso kostet ein, in Deutschland verkauftes, Auto soviel mehr, als in anderen EU Ländern.
    Die viel billigeren EU Re - Importe kann man mittlerweile (z.B. in offiziellen VW Verkaufsstellen) im gleichen Laden bekommen - und daran verdienen ja trotzdem noch alle Beteiligten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • und wenn der Händler eine MArge von 40% dran


    Ich kenne die Marge bei Musikinstrumenten nicht. Ich weiß aber, daß in anderen Branchen von Einzelhändlern 120 % Handelsspanne üblich ist (nicht mit Gewinn verwechseln).
    Mag sein, daß es welche gibt, wo es noch höher ist, viel niedriger als 40 % gibt es natürlich auch (z. B. Lebensmittel). Ich hör's schon: "120 % boah, ey, die verdienen sich
    dumm und dämlich."
    Das heißt erst mal gar nichts. Es gibt z. B. stark erklärungsbedürftige Produkte, die einen hohen Einsatz von qualifiziertem Personal verlangen. Das
    gibt's nicht umsonst und das ist auch gut so.


    Einerseits beschweren wir uns darüber, daß hierzulande kaum mehr was produziert wird, andererseits kann es nicht billig genug sein. Und die Leute, die bei uns arbeiten, müssen
    auch von ihrem Lohn leben können. Alles gar nicht so simpel - oder doch?


    Wahan & Paiste statt Stagg & PDP oder was?
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • ich kenne die Margen nicht. Das war jetzt bloß mal so angenommen. Ich weiß bloß von einem bekannten, welcher ein Bekleidungsgeschäft hat, dass er PRodukte hat, wo die Marge jenseits der 1000% ist, bin jetzt zu faul zu rechnen. DIe Marge nützt dir aber nix, wenn die Marge dann absolut nur 2€ ist. Das kann man pauschal sowieso nicht beurteilen.

  • Ich finde die Preise für Trommelkrams generell auch nicht überzogen. Erstmal ist es ja so, daß in der Verkaufskette ein paar Leute die Hand aufhalten und was verdienen wollen (das ist bei fast jedem Konsumprodukt so). Wenn man heute 1.500 € ausgibt, kriegt man dafür ein solide verarbeitetes, sehr ordentlich klingendes Set, mit dem man als Normalbenutzer über viele Jahre seinen Spaß haben kann und sich bei keiner Probe blamiert. Und selbst im Einsteigerbereich ist das Niveau heute weit über dem, was vor 30 Jahren angeboten wurde. Und auch da kann man mit einem Magnum Birch/Basix Custom usw. schon was wirklich gescheites (und lackiertes) für kleines Geld erwerben, muß da halt in Kauf nehmen, daß man Generika von der Stange bekommt mit technischen Lösungen, die sich andere mal ausgedacht haben. Ich hatte letztens ein 30 Jahre altes Tama Swingstar zum Überarbeiten da, wenn ich die splissigen Kessel, die klöterige Hardware und die minderwertige Folie da sehe, dann ist man heute mit Drumcraft 4 und den oben genannten weitaus besser bedient.


    Na ja, und nach oben war früher auch schon alles offen: Heute sind's die Sonor SQ2, früher waren's die Signatures. Wer so was will, muß halt hinblättern, das finde ich absolut legitim. Das sind ja auch Kleinserien, das große Geschäft wird bei Tama sicher nicht mit Starclassic Bubingas gemacht, sondern mit Imperial- und Superstar-Sets.


    Und dazu kommt ja auch noch, daß man bei den wertigeren (und halt auch namhaften) Drums und Becken heutzutage genug Möglichkeiten hat, sie gebraucht wieder zu verticken. Insgesamt geht es einem also heute besser.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Hmmmm...ohne nun so eine wahnsinnige Ahnung vom Instrumentenbau zu haben, glaube ich doch, dass der Bau eines Klaviers, einer geige oder Gitarre komplexer ist als bei einer Trommel. Es ist halt ein Kessel mit zwei Fellen an jeder Seite. Das Brimborium das darum zum Teil gemacht wird gerade mal als Beispiel von DW kommt mir so vor, als versucht man das Instrument künstlich aufzuwerten. Da gibts dann Spezialverleimungen und spezielle Holzlagen innen und außen und weiß der Geier was. Mir kommt das so vor als versucht man das Thema künstlich komplexer zu machen als es ist. Es ist ein Kessel und oben und unten ist ein Fell drauf. Das ist das Instrument der Primaten! Früher haben sie mit Knochen auf Baumstämmen eingeschlagen! Und heute haben wir 1000 Aufhängesysteme, 200 Fellarten usw usw.


    Ich denke das durchschnittliche Gehirn Gehör eines Trommlers ist Kilometerweise entfernt von dem eines Pianisten oder Violinisten. Trommlern kann man Instrumente verkaufen, weil maskierte Metaldrummer sie angeblich spielen. Versucht das mal bei einem Geiger.


    Mein Fazit ist, dass es Instrumente gibt bei der sich der Aufwand lohnt und es gibt Trommeln.

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!