"Kann wenig mit der Doublebass " = Schlecht?

  • Das waren nämlich alles ausgezeichnete Stepptänzer


    Du willst ja wohl nicht andeuten, dass Du nicht steppen kannst?


    Ich frage mal eben in die Runde:
    Könnt Ihr etwa alle nicht steppen?


    Doublebass spielen wollen und nicht steppen können - kann ja wohl nicht angehen....


    Ab in die Tanzschule!


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Moin Forum.


    Was ich vermisse, ist die Differenzierung:


    Ein Drummer, der in einer Metal-Kappelle das Doppelhuf nur mangelhaft (im Sinne von untight bzw. zu langsam) schwingt, ist in diesem Kontext eine schlechte (im Sinne von ungeeignete) Besetzung. Er mag noch so viel Rudiments können, das ist in diesem zuisammenhang (oder auch: Kontaxt) nicht so gefragt wie das Bassdrum-Fundament.
    Hingegen ein Schlagwerker, welcher die (in Youtube häufig gesehenen) 180 bpm locker bringt, in einem Bigband- oder sonstigem Jazz-Kontext vollkommen deplaziert wirken wird, sofern er das da auch anzubringen versucht. Hier werden einfach andere Fertigkeiten gefordert, wie z.B. Dynamik usw.


    Insofern ist's wohl eher eine Frage der Stilistik und deren Ausprägungen, weniger des Könnens.


    S.

  • Hallo,


    ich bekenne mich ... schuldig.


    Ich kann nicht steppen.




    Ich glaube, dass das tatsächlich viel bringt und man das vielleicht mal machen sollte,
    glücklicherweise ist das bei meinem Kampfgewicht aber nicht erlaubt, da muss ich sitzen dabei.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    steppen im sitzen sieht bestimmt auch gut aus...


    ... oder einen sitzen haben und steppen...


    ...oder einen steh ... oh, noch zu früh!


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • joar es ist stil abhängig ob man doublebass braucht oder nicht


    also bei den amigos hab ich noch keine gehört - allerdings würde es die songs emens aufwerten


    ich finds auf jedenfall geiler wenn man viele sachen auch mit einem fuss spielen kann bzw spielt (damit meine ich jetzt nicht einfache 4/4 durchgangsfiguren) aber bei bestimmten geschwindigkeiten kommt man halt nicht mehr hinterher mit einem fuss


    meiner meinung nach ist der beste drummer der welt eh gar samuelson
    hört euch einfach mal das killing is my business album an


    ach ja dass im metal keine dynamik gebraucht wird kann ich leider nicht zustimmen. es ist emens wichtig eine dynamik in den songs zu haben damit man nicht einen sterilen einheitsbrei bekommt a la den neuen -bumm zack perfekt auf die 1 ohne dynamik - kreator bzw destruction alben. deshalb finde ich ulrich gerade geil weil er nicht perfekt auf die 1 spielt bzw so schwammig - klingt halt nicht syntetisch ^^

    nach klick spielen sollte verboten werden

  • gibt es eigentlich auch Trommler, die langsame, gute, schöne oder sonstwas außer "schnelle" Double Bass spielen?

    Eine "melodische" und meiner Meinung nach eine der schönsten DB:
    Gene Hoglan beim Track "Crystal Mountain" auf der Death-Platte "Symbolic".

  • Wäre ja schlimm wenn es so wäre! :) kommt ja auch immer darauf an, in was für einer Band man spielt.


    Ansonsten gibt es ja genügend Drummer welche gar kein Doublebass Drumming spielen. Jojo Mayer hat ja selbst mal gesagt, er sei absolut nicht der Typ für Doublebass. Und Steve Gadd hat ja erst vor kurzem so richtig damit begonnen. Und auch er spielt es mehr als Verzierung sieh letztes drums & percussion Interview http://www.drumsundpercussion.de/index.php?id=392


  • Es ist früh am Tag und ich hab 'nem Katzenjammer, aber du schreibst da einige Sachen, die ich nicht ganz so stehen lassen wollen würde.


    Thema Vokabular: Ich kann nach Skandinavien in Urlaub fahren und mich da wunderbar mit Englisch verständigen, bleibe ich aber
    ein paar Jahre da, würde sich bald jeder zu Recht wundern, warum ich nicht (anfange,) die Landessprache (zu) spreche(n).


    Runter von der metaphorischen Ebene und an's Eingemachte: Wenn ich in meiner "Metal"-Band nicht in der Lage wäre,
    Doublebass zu spielen, ginge eine Menge an Dynamik und Wirkung einfach flöten; das sind pro Song oft nicht mehr als ein paar Takte,
    aber wenn die dann nicht mit dem entsprechenden Fundament unterlegt sind, klappt der Song (an der Stelle) einfach nicht.
    Die Parts ließen sich auch nicht durch was anderes ersetzen, ich hab's an mehreren Stellen immer mal wieder versucht, teilweise aus Langeweile,
    teilweise, weil ich zu faul war, dafür üben zu müssen. Es gibt (für mich) tatsächlich Situtationen, wo es klangästhetisch gesehen nicht anders geht.


    Jetzt zu deinem weiteren Geschreibsel: Das mit Aggression und Wut hätte ich am liebsten überlesen, ich werde das auch nicht weiter kommentieren,
    aber klopf doch bitte mal zb. diese drei Stück Liedgut nach Wut und Aggressionen ab:


    -Judas Priest - Exciter
    -Motörhead - Overkill
    -Deep Purple - Fireball


    Metal gab's nämlich schon lange vor den 90ern, vor Nirvana, vor Schlüpferknoten und bevor das alle Welt mit übermäßigen Aggressionen assoziiert hatte. ;)


    Edith macht Rechtschreibe

    ...mh.

  • IMHO ein Paradebeispiel für einen Allrounder, der sowohl mit Jazzkombos a la Buddy Rich Bigband u.ä. richtig gute Sachen abliefert und trotzdem relativ fit ist im Double-Bass Spiel, ist Gregg Bissonnette:


    http://www.drummerworld.com/drummers/Gregg_Bissonette.html


    Simon Phillips, Vinnie Colaiuta sind ähnliche Kandidaten.


    Double-Bass muss nicht immer im Metal Anwendung finden, wobei es dort natürlich als ne Art Standard zu verstehen ist.


    Im übrigen kann man die DB mit entsprechenden Fähigkeiten in anderen (nicht Metal) Stilen imho viel kreativer einsetzen.

  • Im übrigen kann man die DB mit entsprechenden Fähigkeiten in anderen (nicht Metal) Stilen imho viel kreativer einsetzen.

    Und im übrigen kann man mit den entsprechenden Fähigkeiten die DB auch im Metal genauso kreativ einsetzen.
    Was sollte das denn grade?

    ...mh.


  • Also:


    Dein Skandinavien Beispiel verstehe ich nicht ganz. Ich meinte mit Vokabular einfach die Technik.
    Und mit Sprache die Musik.


    Dein Argument mit der Metalband, dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
    Ist aber im groben auch das, was ich gesagt habe.


    Das mit den Gefühlen meinte ich einfach, dass Overkill rein vom musikalischen Stil her
    bei 90% der Menschen sicherlich (gesunde) Aggression hervorruft.
    Weil das einfach extreme Musik ist (für manche zumindest).
    Und da eignet sich das perfekt.


    Und wiederum wegen der Metalmusik:
    Mir ist schon klar, dass es schon länger solche Kapellen gibt.
    Was ich sagen will ist, dass in den letzten Jahren solche Bands,
    die früher noch als extreme Randgruppen angesehen wurden, immer häufiger in den Charts
    gefunden werden und den großen Markt erobern.
    Und immer mehr Kids Zugang und Anschluss zu solcher Musik finden. War früher ziemlich sicher
    nicht so, weil man sowas nicht kannte bzw. als Außenseiter galt damit.
    Heute sind Außenseiter ja irgendwie schon wieder cool zwecks Individualismus etc.
    Und dass Bands wie Sepultura oder Pantera Anfang der 90er schon das Härteste war, was zu finden war,
    sagt schon alles. Vorallem weil die ja heutzutage schon wieder nur mittelmäßig hart sind verglichen mit
    Cannibal Corpse und wie se alle heissen.


    Also bitte les dir zuerst mal meine Posts richtig durch und denk mal 2 Sekunden drüber nach was ich
    überhaupt sagen will, weil in den meisten von dir jetzt angesprochenen Fällen sind wir sowieso gleicher Meinung.

  • Zuerstmal: Ich habe vergessen, zu erwähnen, dass ich meinen Beitrag auch eher als Ergänzung zu denn als Kritik an deinem Beitrag
    konzipiert habe. Da hast du recht, wir widersprechen uns an sich nicht wirklich, mea culpa, wenn das dadurch falsch angekommen ist.


    Deine Meinung zu Musik und Emotionen kann ich so aber dennoch nicht teilen; von den drei Beispielen ist Overkill vermutlich das "härteste",
    aber ich glaube kaum, dass 90% aller Leute, die diese Musik bewusst und gerne hören, davon Aggressionen bekommen. Positive Aggressionen gibt es übrigens nicht.
    Leute, die mit dieser Musik nichts anfangen können, müssen in der Regel eh außen vor gelassen werden, ich bekomme beispielsweise vom Musikantenstadl regelmäßig Aggressionen,
    an der Doublebass wird's da eher kaum liegen.


    Es gab während der 80er übrigens schon etliche Bands, die härter waren, als Sepultura und Pantera in den 90ern, die "modernen" Cannibal Corpse gibt's nämlich auch seit '88.

    ...mh.

  • Und im übrigen kann man mit den entsprechenden Fähigkeiten die DB auch im Metal genauso kreativ einsetzen.
    Was sollte das denn grade?


    Kreativ ist wohl der falsche Ausdruck. Ich meinte einfach, dass man die DB in double-bass untypischen Genres eben ganz anders einsetzen kann. So, dass es neu und unbekannt klingt. Beim Metal ist das eben alles schon mehr oder weniger ausgelutscht.


  • Kreativ ist wohl der falsche Ausdruck. Ich meinte einfach, dass man die DB in double-bass untypischen Genres eben ganz anders einsetzen kann. So, dass es neu und unbekannt klingt. Beim Metal ist das eben alles schon mehr oder weniger ausgelutscht.

    Ok, so modifiziert kann ich mich auf das Statement einlassen ;)

    ...mh.

  • Du willst ja wohl nicht andeuten, dass Du nicht steppen kannst?

    Du hast meine subtile Andeutung völlig richtig interpretiert. Was ich mit Steppen zu tun habe, beschränkt sich auf die gleichnamigen Decken - leider!


    Wer bei z.B. Dom Famularo Unterricht nimmt, lernt immer zuerst steppen (und auch, wer nur kurz mit ihm redet, bekommt diese Empfehlung mit auf den Weg). Auch Tico Torres musste da durch. Es ist nämlich nicht nur eine gute physische Grundlage fürs Trommeln, sondern auch die ganzen Rhythmen fürs frühe Schlagzeugspiel kamen daher.


    .

  • Was das Steppen angeht: in den 80ern gab's mal ne Sendung Namens "Superdrumming", produziert und vorgestellt von Pete York. In einer Folge treten da zwei Steptänzer zusammen mit Ed Thigpen auf ... das ist einfach irre! Sollte man gesehen haben, dann weiß man auch, wo die Ideen für's gute Drumming herkommen: vom Tanzen :)

  • Ich frage mich also kann mann jeden Drummer nur nach seinen Doublebass fähigkeiten beurteilen?


    Ja, finde ich schon. Mich zum Beispiel. Ich kann gar nicht Doublebass spielen und ich bin tatsächlich kein besonders guter Schlagzeuger.


    q.e.d.


    Und von meiner Sorte gibt es noch mehr, also muss was dran sein. Man könnte tatsächlich fast auf eine Gesetzmäßigkeit schließen. Solche ehernen Gesetze gab es auch schon früher. Wer Ende der 70er/Anfang der 80er nur eine BD hatte und nicht alle Tomgrößen zwischen 6 und 18 Zoll zzgl. eine Palette Rotos, bei dem war klar: der kann nix.

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