Frage an die Jazz-Freunde bzgl. Ride-Becken


  • Welche Becken verwendet Ihr und warum für Jazz?


    Mich würden Eure Erfahrungen mit den verschiedenen Modellen und Herstellern interessieren.


    Ich selbst spiele Pasite 2002 black Label, bin aber noch auf der Suche nach dem perfekten Jazz Ride :)


    Danke für die Antworten.


    Gruß, Wolfram

  • Vorwiegend werden dünne verwendet. Aber es ist wie überall, jeder hat seine eigenen Soundvorstellungen.
    Die einen schwören auf alte Zildjians, die anderen auf Bosphorus, die anderen wiederum auf........


    Es hätte wahrscheinlich auch nur ein Thread für Sticks und Becken genügt.


    grüße

    Alles wird gut

  • ... Danke für die Antworten ...


    Darauf gibt es keine verbindlichen Antworten - ich habe von allem etwas und das ist gut so...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Diese Art von Fernberatung funktioniert nicht. Weder bei Sticks, noch bei Becken, noch bei sonstwas.
    Gerade ein Ridebecken erfordert jahrelanges hören, testen, ausprobieren.


    Ich habe folgende Rides:


    Bosphorus Masters 22"
    Istanbul Agop Traditional Original 20"
    Istanbul Agop Jazz 20"
    K preaged dry light ride 20"


    alle sehr leicht.

  • Am meisten liebe ich alles, was Bop, Cool, modern und ab und zu Swing ist. So etwa die Ära von Anfang der 50er bis Mitte der 60er Jahre. Bei Free Jazz komme ich intellektuell nicht mit, Traditional ist nicht meine Sache.
    Im Allgemeinen spiele ich in Quartett/Quintett-Formationen (Suche gerade wieder....). Soviel zu meinen musikalischen Vorlieben.
    Ich habe drei Sets (16BD/14SD, 18BD/10TT/13FT/14SD, 20BD/12TT/14TT/14SD) und zur Zeit drei Becken Set-Ups, die aufeinander abgestimmt sind.


    1x Zildjian K Cons (Herzensangelegenheit)
    1x Zildjian K Custom (Arbeitspferd und im schlimmsten Fall relativ leicht wieder beschaffbar)
    1 x Bosphorus (Das ist das leiseste Set-Up für die ganz kleine Combo)


    Da sind folgende Rides drin (Ich spiele immer mit mind. 2 Rides, i.A. einmal mit Nieten und einmal ohne)


    K Con 22" High Bell High mit 3 Nieten
    K Con 20" Medium
    K Custom 20" Dark Ride
    K Custom 20" Left Side Ride (werksmäßig 3 Nieten)
    Bosphorus 21" Master
    Bosphorus 22" Hammer Jeff Hamilton (werksmäßig 3 Nieten)


    Habe mir gerade in einem Anfall von Wahnsinn bei einem schwedischen Kollegen einige Spizzichinos geordert und bin sehr gespannt. Werden wohl noch ein paar Tage unterwegs sein. Die Soundfiles sind ziemlich vielversprechend.

  • das perfekte jazz-ride existiert nicht. hör dir mal das soundfile von meinem istanbul-ride in der kleinanzeigen an, dann hörst du was allein schon verschiedene sticks(!) am klang verändern!

  • Inzwischen gibt es bei jedem Hersteller inkl. der unzähligen türkischen Schmieden ein breites Angebot an jazzigen Rides auf dem Markt, und mittlerweile ist der Sound auch wieder richtig "in" im Vergleich zu beispielsweise den 80ern und 90ern, als man häufig noch mit den üblichen Paiste-3000-Pop-Rock-Allround-Becken in einer Jazzkapelle hantierte. Mir fällt aber auf, dass viele dieser Rides, die man mittlerweile so in Jazz-Kontexten hört, oftmals einen übertriebenen Hang zum "Trash" haben, damit meine ich eine relativ undefinierte, rauschende Klangwolke, die beinahe china-artige Frequenzgänge aufweist, mit wenig Ton und wenig Brillanz im Klang. Das kommt wahrscheinlich von dem seit einigen Jahren verstärken Bestreben, mit neuen Modellen den Sound alter Istanbul-K's reproduzieren zu wollen.


    Ich persönlich mag gerne einen Ride-Sound, der unaufdringlich, perlig, vielleicht auch etwas trocken klingt und sich in jedem Kontext, egal ob akustisches Jazz-Trio, Latin, Funk oder auch Rock/Pop musikalisch authentisch einfügt mit einer schönen Definition. Superdünne Wabbelbleche fallen da bei mir eindeutig raus, brutal schwere Prügel ebenso. Im Jazztrio spiele ich u.a. ein 20" Sabian HH Duo Ride. Das klingt jazzig-sanft oder auch funky-definiert, niemals zu aufdringlich, immer musikalisch und ziemlich "edel".


    Becken sollten meiner Meinung nach immer bis zu einem gewissen Punkt allroundfähig sein. Mit seltsamen Exoten, die nur in einem ganz bestimmten Kontext funktionieren, würde ich mich irgendwie eingeschränkt fühlen.

    Das ist fein beobachtet!

  • 22" dunkel, komplex und crashbar - wie ein subway-train und mit zwiswchender stick-definition. ein artisan light natural (ein manhatten und ein constantinople in der tasche).


    edit: ich glaube Atarijunkie sucht keine keine kaufberatung, sondern er möchte wissen, was die anderen so spielen und erfahrungen haben.

  • Soundfiles sagen mehr als 1000 Worte.


    Aber ausprobieren sagt noch mal einiges mehr als 1000 Worte inklusive den Soundfiles.
    Ich geb überhaupt nichts mehr auf diese Soundfiles. Als ich meine Favoriten dann mal ausprobiert hatte, waren sie allesamt gar nicht mehr so gut.
    Es wurden dann die Bosphorus Master, obwohl die mir als Soundfile gar nicht so besonders gefallen hatten.

  • Zitat


    Aber ausprobieren sagt noch mal einiges mehr als 1000 Worte inklusive den Soundfiles.
    Ich geb überhaupt nichts mehr auf diese Soundfiles. Als ich meine Favoriten dann mal ausprobiert hatte, waren sie allesamt gar nicht mehr so gut.
    Es wurden dann die Bosphorus Master, obwohl die mir als Soundfile gar nicht so besonders gefallen hatten.


    Das ist aber sicher auch einfach mal die Frage, inwiefern man das Gehörte verarbeitet. Man muss schon ungefähr raushören, wie der Spieler im Soundfile spieltechnisch unterwegs ist und dann kann man sich im Idealfall vielleicht ungefähr vorstellen, wie das Becken in der eigenen Nutzung klingen könnte. Einfach nur denken "boa, dat klingt aber klasse", ist wahrscheinlich zu wenig und irreführend.

  • @Freak-928
    Ein Thread zu eröffnen kostet ja nix, von daher waren zwei meiner Meinung nach schon ok.
    Rein von der Sache her sind Sticks & Becken ja auch unterschiedliche Themen.


    Two
    Mir ging es nicht um Fernberatung, sondern um Eure Erfahrung und Meinungen und was ihr so spielt.

    @Alle
    Vielen Dank Leute für Eure Antworten! Ich find es spanned zu lesen, dass einige von Euch mehrere Rides am Start haben auch von unterschiedlichen Herstellen. Ich bin da noch sehr auf PAISTE eingeschossen und möchte eigentlich nicht mehrere Marken an meinem Set haben aber das wäre ein anderes Thema :rolleyes:

  • Aktuell am Start:
    20" Bosphorus Master Vintage Ride (1640g)
    20" Bosphorus The Hammer Ride (1680g)
    20" Sabian Artisan Light Ride (1985g)
    20" Zildjian K Light Ride (1935g)


    22" Ibrahim Diril Raw Ride (2300g)
    22" Istanbul Agop Signature Ride (2100g)
    22" Murat Diril Jazz Extra Thin Ride (1923g)
    22" Sabian Artisan Light Ride (2368g)
    22" Zildjian K Constantinople Medium Ride (2752g)


    Davon spiele ich in aller Regel eine Kombination aus 20/22/22. Überwiegend sehr dünne Wabbelbleche, gerne auch mit viel Trash. Genau das, was Hochi eher nicht mag. Es gibt kein richtig oder falsch. Und es gibt bei Becken keine Mrs. Right. Höchstens Mrs. Right-Now. Der Weg ist das Ziel. Deine Hörgewohnheiten und Präferenzen ändern sich, das schlägt sich auch im Beckenfuhrpark wieder, Sounds kommen und gehen...

  • Bei mir am Start für Jazz:


    20" Ufip natural light Ride
    21" Sabian JoJo Mayer Fierce Ride.
    20" Paiste Line Rough Ride.


    Die Auswahl hängt auch ein wenig abhängig von der Raumakkustik


    Ich mag beim Jazz eher die dezenten Ride Sounds, nix trashiges.
    zum Kontrast ist immer ein SWISH dabei.
    Paiste TRAD Medium Swish in 20" oder 22"


    Auf meinen Meinl 18" Extra Dry crash wird manchmal auch geritten. ;)

  • Es gibt - glaube ich - nichts Schwieriges, als "sein" Ride-Becken zu finden. Ride-Becken sind noch schlimmer wie Snares: eine never-ending Story.


    Es ist so wie mit den Frauen (bzw. Männern vice versa):


    Es gibt nicht DIE Richtige, sondern nur diejenige, der man am ehesten verzeiht, dass sie die Falsche ist. Das ist dann die Richtige.



    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Viel Kaufen und vor allem spielen, mit den Jahren entwickelt sich dann im Ohr und vor allem in den Händen ein favorisierter Sound.


    See hat schon recht, ich finde das richtige Ride zu finden ist echt schwer. Hatte schon einige in allen Facetten. In letzter Zeit wird's bei mir auch wieder etwas kräftiger und definierter. Der Weg ist das Ziel.


    Chris

  • Zitat

    Es gibt nicht DIE Richtige, sondern nur diejenige, der man am ehesten verzeiht, dass sie die Falsche ist. Das ist dann die Richtige.


    Das ist Lebensweisheit der höchsten Kategorie! Wow! Drummerforum = Philosophenforum+Lebensberatung!


    Ehrlich gemeint! Das ist für mich der weiseste Spruch den ich in diesem Forum je gelesen habe!


    Ach ja, es geht ja hier um Becken aus Bronze und nicht aus Fleisch und Blut! ;)

  • hallo, wolfram, habe zwei ganz gute ride-becken besessen (20" paiste traditional medium und 20" k zildjian constantinople), die ich für jazzmusik jederzeit wieder nehmen würde.
    nach umstieg auf sabian bin ich vom 21" groove ride überzeugt, auch wegen seiner hervorragenden allround-fähigkeiten. (ein ebenfalls "ganz nettes" 21" raw bell dry ride war mir doch etwas zu speziell.)

  • Also wenn du bei Paiste Becken bleiben willst, kann ich dir nur empfehlen, ein paar alte Formula 602er auszuprobieren. Klangen alle gut, die ich bisher gespielt habe. Sind vom Sound her schön rauschig, aber nie zuviel. Meist perliger Sticksound und schön crashbar, Joe Morello hat diese Becken gespielt (Dave Brubeck..."Take Five"). Ansonsten liegt die traditional-serie natürlich nah, das thin-ride gefällt mir sehr gut, aber auch die dark energy mark1 sind echt super, gehen auch sehr gut für funky shit;)


    Ich selbst spiele auch meist mit mindestens 2 oder 3 Ridebecken. Habe zur zeit folgende:


    Istabul Agop 21" Mel Lewis (mit sizzles/rivets)
    Istanbul Agop 20" 30th anniversary (wow!)
    Zildjian K Custom 22" Dark medium Ride (super allrounder)
    Zanchi F&F 22" Crash/Ride (Sackstark: absoluter Glücksgriff!!)
    Paiste Formula 602 20" Crash/ride (black label) -->geiles Crashbecken, im Jazz sehr gutes light-ride
    Paiste 2oo2 18" Ride (black label) --> kaputt, aber super Klang
    Paiste Formula 602 18" Crash/Ride pre-label (legendär perliger Paiste 602-Klang)


    Ich schließe mich den Vorrednern an, dass gerade Ridebecken ein "Problemthema" sind/sein können. Ich hab in den letzten 8 Jahren so viele Rides besessen, und so viele wunderbare wieder verkauft. Die Marke ist mir mittlerweile recht wurscht. Wenn das Becken mich überzeugt, dann behalte ich es und notfalls müssen andere Crashbecken her;)


    Also dann viel Glück bei der Suche!

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