Experten-Rat gesucht! Studio-Schlagzeug

  • Hallo liebe Community,


    erstmal ein liebes "Hallo" an alle hier... Bin ganz neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
    Derzeit errichte ich ein Tonstudio und für das Studio möchte ich in einem Aufnahmeraum ein Schlagzeug für meine Kunden zur Verfügung stellen.
    Da ich selber kein Schlagzeuger bin, würde ich mich über eure Hilfe und euren Rat sehr freuen.


    Meine simple Frage ist:
    Was könnt ihr empfehlen?


    Zusatz-Info:
    Stilrichtung: Rock, Pop, Reggae.
    Ich persönlich stehe auf "tiefen" Snare-Sound.
    Das Set sollte möglichst "allround" einsetzbar sein und "amtlich" klingen.


    Freue mich auf viele Antworten!


    Viele Grüße,
    Carsten

  • hi Carsten



    mein tipp wäre:


    du stellst den raum, der drummer bringt sein set mit ... mir als drummer isses am liebsten, wenn ich mein equipment zum aufnehmen habe, das kenne ich gut und ich weiss, wie was reagiert wenn ich so oder so drauf haue


    falls o.g. "plan a" aus irgendwelchen gründen nicht realisierbar sein sollte, würde ich schauen, dass ich mit einem backlineverleih zusammenarbeite.



    um mit vorhandenem equipment alles an eventualitäten abzudecken, brauchst du einige gute trommeln, verschiedene fellsätze und eine auswahl an verschiedenen becken (und gerade das blech kann ganz schön ins geld gehen) ... das zeugs muss immer gestimmt und gewartet werden, und erfahrungsgemäss gehen manche mit fremdem eigentum nicht immer so ganz pfleglich um ...


    ich habe bisher noch in keinem studio ein hauseigenes drumset benutzt (und ehrlich gesagt, noch nicht mal eines rumstehen sehen) ... ich (!) würde mir das also nochmal gut überlegen



    grüssle

  • Moin!


    Ich finde es gut, dass Du ein eigenes Set ins Studio stellen willst. Es gibt viele Drummer die mit totalem Schrott anrücken (die wirst Du natürlich hier im Forum nicht finden ;) ) und da muss man schon mal was da haben auf des man zurück greifen kann. Ich kenne einige Studios, die das so machen.


    Es gibt da viele Möglichkeiten. Auf jeden Fall rate ich Dir nicht irgendein Durchschnitts-Set neu hin zu stellen, sondern lieber was gutes Gebrauchtes zu suchen. Hier im Forum gibt es immer wieder gute Angebote. Neben einer guten Bassdrum ist vor allem wichtig, dass Du eine gute Holz- und eine gute Metall- Snare da hast. Klasse Holz Snares zu guten Preisen gibt es beispielsweise von Mapex (Black Panther Serie), als Metallsnare darf es auch gern ein Klassiker sein (Ludwig?).


    Am besten Du findest hier im Forum einen Drummer in Deiner Nähe der kompetent ist, nennst Ihm ein Budget und er hilft Dir bei der Zusammenstellung.


    Viele Grüße; Blues

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  • Hi,


    erstmal Danke für deine super schnelle Antwort...
    Du hast natürlich Recht, dass es aus Sicht des Drummers besser ist, mit dem eigenen Set zu zaubern...
    Diese Option soll natürlich da sein, dass jeder mitbringen kann, was er möchte. Auch die Kooperation mit einem Backline-Verleih baue ich gerade auf. Die haben dann, neben hervorragenden Drums, auch sehr geile Gitarren und Amps oder ne Hammond B3 mit Leslie im Programm... :)


    Aber zurück zum Thema:
    Ich denke auch an den Fall, dass man selbst mal spontan etwas aufnehmen möchte... Zwar kann man in ner DAW schon einiges programmieren - aber es klingt halt programmiert...
    Daher suche ich auf jeden Fall ein Set, das man permanent zur Verfügung hat.


    Viele Grüße,
    Carsten

  • Hi Blues,


    danke für deine Antwort...
    Deine Idee, einen Drummer aus dem Ruhrgebiet zu finden, der mir helfen kann, finde ich super!!!


    Daher starte ich direkt mal einen Aufruf:
    Wer kommt aus dem Ruhrgebiet (z.B. Essen :) ) hat Lust, mich bei der Zusammenstellung eines Sets zu beraten?


    Freue mich!!!


    Liebe Grüße,
    Carsten

  • Ohne Preisvorstellung ist ein Tipp schwer zu geben...
    so, wie es sich im 1. Post liest... müssten da schon gute 2000€ investiert werden. Außerdem solltest du dich dazu äußern, ob es auch gebraucht ginge. Ferner könnte man überlegen ob man ein Set inkl Hardware stellt, der Drummer die Becken selbst mitbringt (oder man eben einen "günstigen" Satz (zB Masterwork Troy etc. für ca 300€) hat für die Drummer, die ggf. gar nix am Start haben)

  • Ja, das mit dem finanziellen Rahmen....
    Das ist natürlich eine gute Frage....
    Darüber habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht und meine bisherige Erkenntnis ist:
    - erstmal genau den Bedarf ermitteln (jetzige Phase)
    - danach schauen, was in die engere Auswahl kommt (klanglich)
    - anschließend prüfen, ob man etwas gebrauchtes oder etwas neues kauft.


    Was den exakten finanziellen Rahmen angeht, kann ich jetzt noch gar nichts sagen.
    Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, ein optisch nett aussehendes Möbelstück in Form eines Drumsets zu besitzen, das nicht klingt...
    Von daher möchte ich was anständiges haben. Mir ist klar, dass Spaß auch etwas kostet!!! :)


    Liebe Grüße,
    Carsten

  • Du kannst Dir ein gut klingendes Shellset (nur Trommeln) gebraucht für unter tausend Euro kaufen (z. B. ein gebrauchtes Tama Starclassic). Du kannst Dir aber auch ein richtig amtliches Set gebraucht für 2000€ kaufen....


    Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist mit Gebrauchtkäufen. Da Du ja ein Unternehmen hast, wirst du vielleicht auch gerne eine Rechnung erhalten, oder??

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Nunja, so wirds schwierig zu beraten.


    Prinzipiell, wenn du ordentlich arbeiten willst: Shellset um die 1200-1500 neu, Snare um die 300-400 neu, Hardware um die 400-500 neu... gebraucht kannst du 50% abziehen.


    Solide Arbeitstiere in dem Preisbereich:
    Sonor S-Classix
    Gretsch Renown Maples
    Tama Starclassic b/b
    Pearl Masters
    Mapex Saturn


    Snare
    Pearl Freefloating (käme dem Studiobetrieb wahrscheinlich am ehesten entgegen, da du hier die Kessel tauschen kannst, Brass, Steel, Wood etc. können getauscht werden) in 14x5" (für 14x6,5" oder tiefere Kessel kann man einfach längere Stimmschrauben für ein paar Euro besorgen)



    Hardware
    Yamaha, DW, Sonor, Pearl bieten hier Pakete an. Es geht bei ca 300 Euro los.

  • Hallo,


    ja, das klingt schon mal super... Aber je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ein persönliches Gespräch mit einem Profi/ Experten unerlässlich ist. Ja, 2k € dürfen es schon sein. Ob mit oder ohne Rechnung spielt erstmal nicht die Große Rolle.


    Würde mich sehr über einen persönlichen Kontakt zu einem Drummer freuen, der über Studio-Erfahrung verfügt und mich beraten kann.


    Viele Grüße,
    Carsten

  • Eine Klasse drunter gibts ein recht gutes Angebot von Session-Music: Klick Mich!


    Dieses Set habe ich mir vor 5-6 Jahren gekauft. In dem Preis ist auch schon ein Teil der Hardware enthalten (und zwar die bessere Serie von Tama).
    Dessen Sound würde ich zwar nicht als "amtlich" bezeichnen, aber für den Preis unschlagbar bei Neukauf.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Hallo Carsten,


    es gäbe unzählige Sets, die man dir empfehlen könnte, durchaus auch für günstiges Geld. Glaube nicht, dass man nur ein Set der oberen Mittelklasse/Oberklasse vernünftig aufnehmen kann. Ist völliger Quatsch, vorausgesetzt, das Set ist mit guten Fellen sauber gestimmt. Je nach Musik wird fürs Endprodukt am Sound so vieles "verbogen" (EQ, Kompressor etc.), das kann man auch mit einem günstigen Set hinbekommen, wenn man weiß was man tut. Bei Becken schaut das ja immer etwas anders aus, weil der Sound da von vorne herein festgelegt ist.


    Meine - sehr überschaubare - Recordingerfahrung hat mir eigentlich meist gezeigt, dass die Probleme meist nicht auf der Drumequipmentseite lagen, sondern
    a) an meinem Spiel
    b) an der eher amateurhaften Aufnahmetechnik
    c) am fehlenden Knowhow/Erfahrung des Bedienpersonals
    d) an schlechter Wartung des Geräts
    Das heißt natürlich nicht, dass immer alles zusammen kam ;)
    EDIT: heißes Thema, aber wohl mehr im Amateurbereich, ist die Raumakustik, die hatte ich ja ganz vergessen.


    Wie viel Erfahrung hast du denn mit dem Recorden von Drums? Bist du selbst in der Lage bzw. traust du dir zu, das Stimmen zu lernen, ggf. auch ohne selbst zu trommeln? Ich stelle mir nämlich gerade das Szenario vor, du hast einige Kunden, und jeder dieser Drummer stimmt nach seinen Vorstellungen an den Trommeln rum, dann macht dein Set nach ein paar Buchungen schlimmstenfalls nur noch "Boing". Wenn du das nicht selbst nachjustieren kannst (oder einen Drumtec greifbar hast, der ja auch Geld kostet), dann brauchst du das Set gar nicht mehr anbieten, bis es wieder ordentlich gestimmt ist.


    Ich glaube auch, du wärst mit einem Drummer, der dich unterstützt, nicht so schlecht beraten. Viel Erfolg bei deinen Plänen.


    Grüße,
    Jan

  • Das Yamaha Recording Custom Shellset war auch mein erster Gedanke.
    Dafür erntest Du von den meisten Drummern ein lang gezogenes AAAAAAHund OOOOOH! :thumbup:


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Da gibt es in meinen Augen einige viele grundsätzliche Herangehensweisen:


    1. Du stellst für 2000 € ein Set ins Studio, dass ordentlich gestimmt - was viel wichtiger als die Wahl der "richtigen" Trommel ist - sicherlich für gute bis sehr gute Ergebnisse sorgen kann. Das wird keine Kiste mit 8 Toms, bei Gebrauchtkauf aber eine gehobene Mittelklasse mit ordentlichen Becken, wobei sich das bei der Beckenanzahl auch auf ein Standardsetup beschränken wird. Damit sollte (fast) jeder Trommler zurecht kommen, sofern es um Standardmaße geht und die Hardware alle Möglichkeiten zum Verstellen gibt. Bedeutet: Ein 8er Tom, das dazu noch halb von einem Mikro verdeckt wird, stellt einen Amateur-Trommler der bislang nur Toms 13" und größer kannte beim Spielen eventuell vor größere Probleme. Mit quadratischen Toms (12x12 Zoll) wird es unter Umständen schwer, diese für jeden Drummer passend über der Bassdrum zu montieren. Multiklammern bei der Hardware sind schön, schränken aber bei den Auf- und Umbaumöglichkeiten ein. Also lieber einen Ständer mehr kaufen.


    2. Du kaufst ganz gezielt gute Instrumente nach dem Motto "weniger ist mehr". Das könnte eine richtig gute Bassdrum sein, eine Oberklasse Snaredrum und ein paar ganz feine Becken. Damit kann man mal eben das vom Drummer mitgebrachte Mittelklasse-Set in der Recording-Situation pimpen. So nach dem Motto: "Deine Snare klingt jetzt ganz ordentlich, aber guck mal was ich hier noch in der Kiste habe. Lass uns doch mal eben probieren...".


    My 2 Cents

  • Hallo,


    grundsätzlich gehört zum Set auch die Benutzung und Wartung.


    Daher zeichnen sich erfolgreiche Produktionen vor allem mit dem Bedienungspersonal aus und
    schon der ambitionierte Hobbytrommler hat meistens minimum semiprofessionelles Gerät.


    Die hier genannten Preise halte ich für unterdimensioniert.
    Es kommt natürlich auf den beabsichtigten Kundenkreis an. Mein letzter "Studio"-Aufenthalt,
    man kann es ambitioniertes Hobbystudio nennen, fuhr in der Kombination Equipment auf,
    das vom Neupreis her etwa in dieser Kategorie gelegen haben dürfte:
    - Bass Drum, Tom Toms: 3 bis 4 k
    - Snare Drums: 1 bis 2 k
    - Becken: 1,5 bis 2 k


    Ich habe auch schon Angebote gesehen, wo günstigere Sets gestellt wurden, dort hätte ich
    freiwillig mit den gestellten Waren nicht aufgenommen.


    Für jüngere Musiker, die selbst möglicherweise nur Einsteigersets besitzen, mag es ja schön
    sein, etwas Besseres vorzufinden, aber ob die sich dann ein Studio leisten wollen oder können?


    Fakt ist natürlich, dass gute Musikanten auch mit mittelmäßigem Equipment anständige Aufnahmen
    machen können und umgekehrt (*räusper*).


    Grüße
    Jürgen

  • Ich denke, das "umgekehrt" lügt man sich gerne in die Tasche...


    Für die hiesigen Amateurkapellen tut's imho das Mittelklasse-Set als Back-Up. Wichtiger als Holz und Marke sind gut gestimmte Felle. Ich denke nicht, dass die Entscheidung für oder gegen ein Studio vornehmlich anhand der Preiskategorie des vorhandenen Drumsets getroffen wird.

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Im Studio gehts ja auch immer um Psychologie; deshalb würde ich in jedem Fall mindestens ein Set ab obere Mittelklasse (Pearl MMX, Mapex Saturn und Co) empfehlen, es darf ja ruhig gebraucht sein. Außerdem würde ich auf die "richtige" Marke achten. Im Prinzip ist das zwar quatsch, aber in einem Studio dass eher Metaller anspricht ist ein Tama nicht verkehrt, wenns um "klassischen" Rock/ Pop geht, würde ich ich zu einem (Vintage-)Ludwig/ Gretsch etc. raten.
    Ich selber bin zwar der Meinung, dass ein guter Toning. aus jedem passabel gestimmten Set einen guten Klang holt, egal was da drauf steht, aber die Zielgruppe hat eben bestimmte Erwartungen. Außerdem kenn ichs ja von mir selber: Ich wollte als Stonerrocker unbedingt ein Ludwig Maple und habe dafür mein Tama Starclassic Bubinga hergegeben.
    Für den entsprechenden "Wohlfühlfaktor" zu sorgen, kann mMn nicht verkehrt sein. Besser werden die Leute zwar stenggenommen nicht spielen, aber ein gutes Gefühle (Boah, geiles Teil!!!) kann sich durchaus auf die Leistung auswirken und selbst wenn nicht: Wer sich wohlfühlt kommt gerne wieder.


    Grüße, Philip

  • Ich kenne viele Studios in denen die Mischer/Besitzer selber Schlagzeuger sind. Das liegt irgendwie in der Natur der Sache. :D Diese kennen sich dann auch mit dem Stimmen Ihrer Instrumente aus und wissen diese, für die Bedürfnisse der verschiedenen Auftraggeber entsprechend zu präparieren.
    In der Regel kommt man für den Großteil aller Aufnahmen mit einem tauglichen Rock-Set in Standard-Größen (22,10,12,14,16) und Remo Emperor Clear auf den Toms aus.
    Trommler, die einen ganz bestimmten Sound spielen und diesen auch ausgecheckt haben, wollen dann auch meistens auf den Aufnahmen Ihr eigenes Material einsetzen. Viele Amateure, besonders im Anfängerstadium, sind natürlich glücklich, z.B. für Ihr erstes Demo auf einem "amtlichen Set" zu spielen.


    Viel wichtiger ist aber, da Du selbst kein Trommler bist, dass Du trotzdem stimmen/präparieren kannst und die Instrumente zu mikrofonieren weißt. Andernfalls musst Du zumindest fürs Stimmen/Nachstimmen immer jemanden anstellen. Was auch je nach Budget, nicht immer möglich ist.


    Außerordentlich sinnvoll ist außerdem, eine überschaubare aber flexible Snaredrum-Sammlung zu haben. Wenn der Client mit seiner Grotten-Dose aufläuft, kannst Du im Nachhinein bis auf Signal-Replacement nichts mehr gerade biegen.


    Auch ein paar schön klingende, flexible Becken sind sinnvoll...


    Da alle Trommler auf eine andere Marke schwören ist es fast sinnlos eine besondere Empfehlung auszusprechen. Je nach Musikstil kommst Du mit den meisten hier verbreiteten (auch ehemaligen) Ober-Klasse-Sets (Sonor, Tama, Pearl, Mapex) sehr gut klar. Stimmung und Mikrofonierung und natürlich der Trommler selbst sind 90% der Miete.


    Schöne Grüße


    Christoph

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