Kurze Umfrage unter den Nutzern von angepasstem Gehörschutz: welchen Filter nutzt Ihr (9, 15, 25 db)???

  • Guten Morgen Zusammen,


    ich ärgere mich jetzt schon, dass ich diesen Thread überhaupt starte, aber ich bin - wie leider so oft - hin- und hergerissen, welche Filter ich behalten soll: 15 oder 25 db?!? ?(
    Bei den 15ern habe ich das Gefühl, es ist doch noch recht laut um mich herum bei den Bandproben, bei den 25ern habe ich das Gefühl, fast zu sehr abgeschirmt zu sein.


    Ich nutze diesen Gehörschutz hier. Wenn ich mir die Dämmwertgrafik ansehe, stelle ich fest, dass die 15er Filter schon ganz ordentlich die wohl wichtigsten Bereiche einer klassischen Band mit Gitarren, Bass, Gesang und (vor allem) Drums abdecken. Die 25er ziehen dann speziell im 4000 Hz-Bereich nochmal ordentlich was raus und liegen natürlich generell über den 15ern.


    Also habe ich mir angesehen, welche Frequenzen die Instrumente denn so abdecken, um die Dämmwertgrafik etwas besser einordnen zu können.
    E-Gitarre: 80 bis 1320 Hz
    E-Bass: 40 bis 395 Hz
    Gesang: 100 Hz bis vielleicht sogar 16 kHz
    Drums: 50 Hz bis zu 10 kHz
    Als Schlagzeuger sollte man bei den Filtern dann wohl eher nicht kleckern, sondern klotzen.


    Hinzu kommt die - aus meiner Sicht nicht ganz korrekte Aussage eines Mitmusikers - mit den Otos würde man selbst immer lauter spielen, weil man ja im Ohr "gedämpft" wird. Den Eindruck habe ich so nun gar nicht gewonnen. Ich spiele nach meinem Empfunden so laut wie immer bzw. wie wir als Band eben sind.


    Nun meine Frage an die Nutzer von Otos: welchen Filter nutzt Ihr, warum genau diesen und fühlt Ihr Euch manchmal "abgeschirmt" oder doch eher "mitten drin im Geschehen"?


    Vielen Dank für Eure Feedbacks, die meistens ja Gold wert sind und mir sicherlich helfen werden, mich dann doch besser zu entscheiden! ?(


    Beste Grüße, redsnare

  • Hallo,


    die Mär, dass man lauter spiele, wenn man nix hört, stimmt nur, wenn alleine ist,
    ansonsten passt man sich normalerweise dem Umgebungslärm an
    - leise Gitarren = leises Schlagzeug
    - laute Gitarren = lautes Schlagzeug.


    Nebenbei finde ich solche Disziplinierungsversuche unmusikalisch und abscheulich.
    Dann kann ich auch meinem Zahnarzt beißen, damit der nicht so tief bohrt - sinnlos.


    Zum Thema: wo kommen denn diese abenteuerlichen Werte her?
    Es ist bekannt, dass Elektrogitarristen so um 4 kHz gerne mal nicht so gut hören,
    woher kommt das wohl? Die Obertöne dieser Höllengeräte gehen dorthin, wo es
    weh tut (und der 15er Filter schwächelt).
    Unser Bassist macht definitiv mehr als 400 Hz (das ist vielleicht der Grundton ...).
    Gesang geht vom Grundton natürlich nicht auf 16 kHz, das sind dann auch schon
    wieder Obertöne und bei unverstärktem Gesang sind die nicht das Schlimmste.
    Auch meine Becken machen an der 10 kHz-Grenze keinen Halt, also diese Werte
    sind für die Beurteilung wertlos.


    Ansonsten: wenn ich mitten im Geschehen sein will, dann schirme ich mich nicht
    ab, verwende also keinen Gehörschutz. Das ist wie mit der Sonnenfinsternis: wenn
    man sie richtig genießen will, guckt man ohne Schutz hinein, live short and fast.


    Ich schirme mich gegenüber meinen Mitmusikanten gerne ab. Deshalb höre ich auch
    auf der Zielgeraden zur 50 noch recht anständig.
    Wenn man das Gefühl hat, dass es laut ist, dann sollte man diesem Gefühl trauen.
    Wenn es mit Gehörschutz laut ist, dann ist das wie Empfängnis mit Verhütung.
    Meiner Meinung nach stimmt da etwas nicht.


    Grüße
    Jürgen

  • Servus,


    ich nutze seit Jahren -25dB-Einsätze in meinen Otoplastiken und habe mich dran gewöhnt, zwischen den Stücken, den (meist) linken Stöpsel etwas zu lockern, damit ich an den Diskussionen ums Arrangement auch teilnehmen kann. Zuvor habe ich mal mit -15dB gespielt, was mir zwar den Griff ans/ins Ohr erspart hat, mir aber doch auf die Dauer zu laut war. Inzwischen probe ich mit einem In-Ear Monitoring, das die Umgebung ebenfalls mit -25dB abschirmt und bin's sehr zufrieden. Wenn die Band nun noch lernen würde, zwischen den Stücken ins Mikrofon zu sprechen, ... aber lassen wir das ... ;).


    Viele Grüße vom Ide

  • Hallo,


    was hast du denn vorher als Gehörschutz benutzt? Hast du auch den Vergleich dazu gezogen?


    Ich stand auch mal vor der Entscheidung zwischen 15er und 25er Filter und habe mich nach ausführlichem Testen für den 25er entschieden, da er bei hoher Lautstärke den besseren Schutz für das Gehör bietet. Im direkten Vergleich zum 15er empfand ich den 25er anfangs auch als etwas zu stark gedämpft und hätte mir noch einen Zwischenwert gewünscht. Nach einer gewissen Eingwöhnungsphase bin ich aber durchaus zufrieden mit meiner Entscheidung. Mit dem 15er hört man eventuell noch mehr Details heraus, allerdings schützt er auch weniger, wenn es laut wird. Falls du später doch noch auf weniger Dämpfung umsteigen möchtest, bekommst du die Filter auch einzeln.


    Du solltest deine Entscheidung allerdings nicht von den Meinungen anderer abhängig machen, sondern dir viel Zeit nehmen, ausführlich testen und selbst entscheiden, was für dich am besten passt.


    Gruß

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Ich verwende die 15er. Die Hörgeräteakustikerin hat mir zwar die 25er empfohlen und auch verkauft, kurze Zeit später habe ich dann aber auf die 15er gewechselt.
    Muss allerdings dazu sagen, dass die ich die Otos meistens nur nutze, wenn wir das Set proben. Wenn wir an neuen Songs arbeiten mache ich die raus, da passt das Feeling einfach besser.
    Ist zwar nicht sehr konsequent aber "leider geil" wie man so schön sagt.


    Grüße Marcus

  • Danke für Eure ersten Antworten, weitere sind willkommen.


    Zum Thema: wo kommen denn diese abenteuerlichen Werte her?


    google, Wikipedia und DIESER Grafik hier. Leider fehlen hier die Gitarren...
    EDIT: UPS, beim ersten Blick hatte ich sie übersehen. Krass, die gehen bis 5 kHz hoch. Das spricht wohl dann wirklich für die 25er Filter. Zumindest bei meiner Rockband Kashooga, bei meinen Oldies TBH bräuchte ich die nicht wirklich ;)


    Wenn man das Gefühl hat, dass es laut ist, dann sollte man diesem Gefühl trauen.
    Wenn es mit Gehörschutz laut ist, dann ist das wie Empfängnis mit Verhütung.


    Ja, die Bandprobe ist laut. Das wissen wir und wir arbeiten dran ;) Aber der Gehörschutz hilft wirklich gut! Die vorher benutzten ALPINEs waren auch gut, aber nicht gut genug für diese Lautstärke. Die Otos mit 15er Filter helfen gut, die 25er helfen aber auch gut. Mir geht es in erster Linie wirklich darum, die Dämmwertgrafik besser zu meinem Schutzbedürfnis einordnen zu können und mir hier ein paar Erfahrungen abzugreifen, von Menschen, die Otos nutzen und evtl. schon mal vor der gleichen Frage standen. Vor allem kann ich einfach nicht genau beurteilen, auf welchen Hz-Bereich ich mein Augenmerk legen sollte.


    was hast du denn vorher als Gehörschutz benutzt? Hast du auch den Vergleich dazu gezogen?


    ALPINE MusicSafe pro mit 15 db. Aber ich finde das nicht sehr gut vergleichbar zu den Otos. Die Otos sind besser und lassen einen den wirklichen Klang besser hören.


    st deine Entscheidung allerdings nicht von den Meinungen anderer abhängig machen, sondern dir viel Zeit nehmen, ausführlich testen und selbst entscheiden, was für dich am besten passt.


    Ja, das mache ich auf jeden Fall. Aber ein Erfahrungsaustausch hilft ja bekanntlich immer.
    Die 15er Filter hatte ich nun schon 2 Wochen im Einsatz. Momentan teste ich die 25er Filter.


    Mein Gefühl sagt, nimm sie, Du wirst Dich daran gewöhnen und deshalb nicht total auf das Set dreschen. Scheiß drauf, ob ich bei jedem Solo o.ä. alle Nuancen genau höre.
    Mein Bauch sagt, nimm die 15er und schirme dich nicht so sehr ab.
    Mein Verstand sagt, ist alles immer mal so mal so, frag die Jungs und Mädels im df und folge dann Deiner Intuition ;)

    ...ich...

    Einmal editiert, zuletzt von redsnare ()

  • Ide +1, (vor allem mit dem ins Mikro sprechen, die lernen das nie, vor allem SängerInnen...). Ich benutze 25 er und mache ebenfalls den linken in den Pausen raus um mitsprechen bzw. hören zu können.
    15 war mir immer noch zu laut.
    Gehörshcutz ist auch von Geers, also vermutlich das selbe Modell.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Ich verwende die 25er Filter mit Elacin-Otos. Weniger würde ich aus Gründen der längeren Erhaltung meiner Hörfähigkeit höchstens bei sehr leisen Musikstilen verwenden (auf keinen Fall bei Rock usw.). Ich finde damit das Schlagzeug immer noch laut genug. 15er Filter habe ich auch, nutze sie aber nur für Rock-Konzerte (als Zuschauer).

  • Vielen Dank für Eure Feedbacks.


    Ich hatte in dieser Sache gestern ein wahres AHA-Erlebnis.
    Ich hatte Probe mit meiner Oldies-Band. Da wird in der Regel immer über mich geschimpft, ich sei so laut. Gut, der Raum hat eine schrecklich helle Akustik und die Jungs drehen eh nicht so sehr auf bzw. meinen das eigentlich nur, sind teilweise aber doch als ich... Nun gut, ich hatte die Otos mit den 25er Filtern an. Das bewirkte, dass ich die anderen kaum gehört habe. Anfangs total komisch. Dann aber auch irgendwie cool. Ich habe mich auf mein Spiel konzentriert und die Fehler der anderen waren mir einfach mal wurscht. Den Gesang konnte ich gut hören, die Keys noch ganz ok, die Gitarren fast kaum, aber es reichte alles, um zu hören, was wir spielen und wo im Lied wir uns befinden. Nach drei, vier Songs war es mir fast egal, dass ich weniger hörte als sonst. Ich bin mittlerweile so routiniert in den Abläufen, ich muss nicht alles hören, was die spielen ;) Aber ich habe mich schon auch abgeschirmt gefühlt. ABER die Erkenntnis ist, dass ich die Otos mit den 25er Filtern behalten werde, weil wir in meiner anderen Band ganz anders proben und viel mehr auf die Kacke hauen. Dafür muss ich meine Öhrchen schützen. Für die Oldieband würden auch die 15er Filter reichen, da bin ich mir sicher, und wenn ich das Bedürfnis habe, dort "mehr zu hören", nutze ich einfach meine ALPINEs mit den 15er Filtern. Sei`s drum...


    Schönes Wochenende! redsnare

  • st das nicht eher ein Problem des Monitorings als des Gehörschutzes?


    Absolut richtig. Die Amps stehen etwas weiter weg von mir, aber daran wird sich aufgrund der Raumaufteilung auch nichts ändern. Wichtig ist ja, dass es mit den Otos trotzdem funktioniert. Und das hat es - einigermaßen. Bei dieser Kapelle ist das mit den Otos aber wirklich fast zweitrangig, es wird nie richtig laut. Bei meiner anderen Kombo gibt es dafür immer die volle Dröhnung und da passen die 25 top :thumbup:

  • Wichtig ist nur, dass du die Dinger in den Spielpausen nicht rausnimmst, sonst hörst du wieder, wie die Jungs aus der Stadt vor der Höhe sagen, dass du zu laut bist. ;)
    Auch der Ansatz, das Geschehen um dich rum nicht so differnziert wahrnehmen zu können, strapaziert weniger deine Nerven, Respekt! Wäre ich doch damals auch die selbe Idee gekommen... :P

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Als Schlagzeuger sollte man bei den Filtern dann wohl eher nicht kleckern, sondern klotzen.


    Das ist absolut richtig!
    Ich nutze nur im Unterricht die 15 dB-Filter, da ich nicht so laut spiele und den Lehrer so besser verstehen kann.
    Bei der Bandprobe und auch beim alleine Üben nutze ich noch stärkere Filter als die 25 dB-Filter (Elacin Biopact ML 01). Dieser ist aber nicht mit den anderen Filtern kompatibel.

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