Empfehlungen für ein neues Jazz-Drumset

  • Was man auch noch in den Raum werfen könnte, wäre das Yamaha Stage Custom Jazz Kit, welches es vor ein paar Jahren mal gab.


    Das wäre dem Catalina und dem Silverstar qualitativ auch deutlich überlegen.


    Sorry, ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Ich besitze ein Yamaha Stage Custom Birch Set, das gab es vor einigen Jahren auch als Stage Custom Birch Jazz Kit. Wahrscheinlich meinst du das. Das Set ist klasse, mehr brauche ich nicht. Im direkten Vergleich mit dem von mir oben erwähnten Sonor Sonic Plus II Jungle Set fallen mir aber - abgesehen von der Tomhalterung - keine "qualitativ deutlich überlegenen" Merkmale auf. Die Kessel beider Sets sind untadelig verarbeitet, die Gratungen sind sauber. Die alten Sonor-Böckchen wirken sogar stabiler als die doch etwas leichteren Yamaha-Böckchen. Die Freunde von low-mass-hardware wird's freuen. Der Unterschied macht sich aber weder bei der Stimmstabilität noch beim Ton bemerkbar. Er ist völlig wurscht. ;)


    Ich halte keines der hier genannten Sets für ungeeignet. Ich weiß aber auch nicht, was ein ernstzunehmendes Jazz Set ist ;) . Solange hier nicht jeder alle Sets im direkten Vergleich auf Herz und Nieren getestet hat, bleiben Empfehlungen wie "x ist besser als y und unter x geht ohnehin nichts..." so oder so reines Wunschdenken. Wie viel davon im Blindtest übrig bliebe, wäre einmal interessant.


    Empfehlungen wie "x hab' ich ausgiebig gespielt...hat mir gut gefallen...kann ich empfehlen..." find ich viel sympathischer.


    Letzten Endes bleibt vieles auch Geschmackssache.


    Für mich persönlich wäre eine Alusnare für Jazz auch nicht unbedingt die erste Wahl, ganz egal, ob das die am häufigsten aufgenommene Snare aller Zeiten ist. (Die Supra ist natürlich trotzdem ne tolle Snare.)


    Der TS hat jetzt die Qual der Wahl. Macht ja auch Spaß! :)


    @ criSis: Dein Catalina gefällt mir, ich darf's mir nicht zu lange anschauen :rolleyes:

  • Hebbe, die Supraphonic ist kicht umsonst die Meisstrecordetste Snaredrum aller Zeiten!
    Jeder Profi hat mindestens eine!


    Ja, ne. Ist klar.


    .... unsinn.


    Aber zurück zum wesentlichen:


    Hier ist ein günstiges Sonor Bop Kit. Wäre doch 'ne Option, oder? http://www.ebay.de/itm/SONOR-S…eaa072:g:-F8AAOSwo4pYHZo8


    Hier gibt's ein Gretsch mit 16er Bassdrum, also mal keine 18er BD, wie sonst üblich. http://www.ebay.de/itm/Schlagz…20df49:g:Nq0AAOSwImRYKDu2


    Hier gäe es ein Ludwig Club date mit Verhandlungspielraum. http://www.ebay.de/itm/Ludwig-…b22b52:g:GWoAAOSwcUBYI1PY


    EIn Sakae Pac-D wäre auch noch 'ne Option, wenn man das gebraucht findet. Sonst frech im Laden feilschen. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Budget von 400-600 Euro


    Hallo,


    ein Jazz-Set kostet leider 666 €.


    Mal im Ernst: ein Jazz-Set ist dann ein Jazz-Set, wenn man Jazz darauf spielt, der Rest ist Marketing.
    Und Marketing funktioniert auch bei den intellektuellen Jazz-Freunden, die ähnlich musikerpolizeimäßig
    immer dasselbe herunterbeten, genauso wie ihre Antipoden aus Rock und Klassik.
    Mein Set kann Jazz, Rock, Metal, Klassik und alles andere auch.


    Somit lautet die Frage: ich habe kein Geld, ich brauche ... ja, was eigentlich?
    Hier sollte man ansetzen. Braucht man eine 18er Hupe, weil alle erzählen, das wäre "Jazz"?
    Was für'n Jazz?
    Black Jazz, Speed Jazz, Power Jazz, Symphonic Jazz, Trash Jazz, Pagan Jazz, White Jazz ...?


    Wie groß/laut ist die Formation?
    1. 3/4-Kontrabass mit zarten Fingern am Piano
    2. Dixi-Combo mit Trompete und Tuba
    3. Orchester
    4. Fusiontrupp mit E-Gitarren und Keyboards


    Danach würde ich gehen.


    Und letztendlich bleibt doch ohnehin bei 666 € nur so ein Set, dass die katholische Kirche
    denjenigen aufgebürdet hat, die nicht keusch waren und versehentlich unchristliche
    Musik gespielt haben, am Ende noch mit einer echten Bass Drum, ja, die Sünde muss
    gebüßet werden, ein komplettes Set für unterhalb der Satansschwelle lehrt die Demut.


    Gut, dass Industrie und Musikerpolizei auch in der Einstiegsgruppe ausgemachte Jazz-
    Ikonen kennen, das tröstet über Verarbeitung und Schweigen bei den Oberen.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich gebe Jürgen recht!
    Es wäre erstmal zu klären welcher "Jazz" hier bedient werden soll.


    Dann käme bei mir die Becken-Frage.
    Alles andere ist Tuning.


    Jazz = tiefe Becken, hohe Drums
    Rock = hohe Becken, tiefe Drums

  • "Die (Spiel)Technik ist das Fahrzeug der Gefühle"


    Omar Hakim


    Es gibt kein Equipment exklusiv für Jazz!
    Ich würde mal einen Stimmschlüssel in die Hand nehmen... und alle Schrauben am aktuellen Set zwei Umdrehungen höher drehen :thumbup:

  • Naj, grundsätzlich gebe ich den drei Vorrednern ja recht, aber … wenn jemand über ein "Jazzset" spricht meint er halt meistens eine 18 / 12 / 14 Kombination. Ist halt Standard. Nicht weil's die Industrie so will sondern der Elvin so gewollt hat :)


    Wenn ich mir die Rider des Jazzsommers in Augsburg oder unseres Jazzclubs der letzten zehn Jahre ansehe, war in 95% der Fälle eben diese Kombi gefordert (also Standard) die anderen 5% waren mal ne 20er BD, 1 oder 2 Toms mehr oder der Drummer hieß Cobham, der gar kein gestelltes Set benötigte sondern nur viel Platz sein eigenes…


    Dieser Herr spielt alle möglichen Stile mit der immer gleichen Setkonfiguration:
    Jazz gefällig? - Bitte: https://www.youtube.com/watch?v=KWI0l4I2RaE

    Dieser spielt das wohl so, und dass auch noch extrem gut, aber mein favorisierte Sound wäre es für diese Art von Mucke nicht.


    "Die (Spiel)Technik ist das Fahrzeug der Gefühle"


    Omar Hakim

    Stimmt auch, aber da ich leider weder seine Spieltechnik noch sein Gefühl besitze, stell' ich mir halt 'ne 18er oder 20er Bassdrum unten rein, dann schaut's wenigstens nach Jazz aus :thumbup:

  • Hebbe: ZWEI Vorredner. ;)


    Die Frage, was ein Jazzset ist, wurde ja schon x-mal thematisiert und immer wieder wird- zu recht drauf verwiesen - dass wichtiger ist, wie man auf seinem Set spielt, als die Größe der Trommeln. Dieses stimmt auch, aber nur in gewissen Grenzen. Aber auch das ist schon thematisiert worden...


    Wenn der TO nach einen Jazzset fragt, dann darf man vermutlich davon ausgehen, dass er die üblichen Verdächtigen meint, wie Hebbe schon sagte, 18-12-14. Oder 16er oder 20er BD. Und die Nachfrage nach einem speziellen "Jazzset" würde sicher nicht gestellt werden, wenn die bereits vorhandenen Kessel den Klangvorstellungen für den jeweiligen Jazz vollends entsprächen. Von daher empfinde ich die bisherigen Empfehlungen als zumindest nicht fehl am Platz.


    Mit einer 24er Bassdrum hat Buddy Rich schön Big Band-Jazz gespielt, Bellson sogar mit 26er Bassdrums. Trotz alledem würde ich diese Bassdrums in einem kleinen Jazzclub oder in einem Lokal für dezenten "Fahrstuhljazz" nicht unbedingt ankarren sondern lieber zu 20" bis 16" greifen. Und für Latin/Jazz ist eine 18er oder 20er Bassdrum klanglich ziemlich passend, wie ich finde.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Meine Meinung ist eh nicht in Stein gemeißelt und wenn es denn ein Standard-Jazz-Set sein soll, ist es auch in Odnung.


    Was ich meinte ist eben die Tatsache, dass (in der heutigen Zeit) alle unsere Helden, egal ob sie Harrison, Gadd, Weckl, Colaiuta oder Carlock heißen, ihr Instrument für alles verwenden.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Dieser spielt das wohl so, und dass auch noch extrem gut, aber mein favorisierte Sound wäre es für diese Art von Mucke nicht.


    Gavin Harrison spielt Jazz??? Ich höre da zwar eine Jazzkapelle aus meinen Lautsprechern, die Herrn Harrison begleitet, aber das macht noch keinen Jazztrommler. Warum sollte er also ein Jazzset spielen? ;)


    Edit: aber zurück zum Thema, bevor ich wieder zensiert werde. Was spielst du denn im Moment für ein Set und Becken? Wäre es nicht eine Überlegung (wesentlich kostengünstiger!), mit passenden Fellen in eine jazzige Stimmung zu investieren? Je nach Becken, auch wenn vorhanden, liegt nämlich beim Blech vielleicht größeres Potential, den Sound noch jazziger zu machen.


    Beispiel: ich habe in einer Bigband das bandeigene grottige Keiper-Set (20/12/16), in ordentlicher "jazziger" Befellung und solide gestimmt, nutzen dürfen. Die ebenfalls vorhandenen Paiste Alpha Bleche haben mich im Gegensatz zum Set aber so sehr frustriert, dass ich immer meinen eigenen Beckenkoffer dabei hatte, auch bei den Proben. Ein B8-Set mit 16'' 'Crash und 20'' Ride klingt einfach nicht nach Jazz, da kannste machen wasde willst. Null Inspiration.

  • ... Was spielst du denn im Moment für ein Set und Becken? Wäre es nicht eine Überlegung (wesentlich kostengünstiger!), mit passenden Fellen in eine jazzige Stimmung zu investieren? Je nach Becken, auch wenn vorhanden, liegt nämlich beim Blech vielleicht größeres Potential, den Sound noch jazziger zu machen.


    Beispiel: ich habe in einer Bigband das bandeigene grottige Keiper-Set (20/12/16), in ordentlicher "jazziger" Befellung und solide gestimmt, nutzen dürfen. Die ebenfalls vorhandenen Paiste Alpha Bleche haben mich im Gegensatz zum Set aber so sehr frustriert, dass ich immer meinen eigenen Beckenkoffer dabei hatte, auch bei den Proben. Ein B8-Set mit 16'' 'Crash und 20'' Ride klingt einfach nicht nach Jazz, da kannste machen wasde willst. Null Inspiration.


    Ich tendiere in die gleiche Richtung. Trommeln kann man mit Fellen und Stimmung anpassen. Wenn man jetzt z.B. eine 20er oder 22er BD hat, muss doch nicht zwingend eine 18er BD her?!? Zumal es eine große Auswahl an FuMa-Beatern gibt, um auch mit größeren BD´s einen weicheren Sound zu generieren ...
    Bei dem Budget würde ich eher in adäquate Becken investieren. Auf dem Gebrauchtmarkt findet sich sicher was, mit etwas Geduld ... :)

    Einmal editiert, zuletzt von NoStyle ()

  • Zitat

    Jazz = tiefe Becken, hohe Drums
    Rock = hohe Becken, tiefe Drums


    Ich find diese Formel sehr passend!
    Trommeln sind reine Geschmackssache und man
    kann sie mit Tuning, Fellen.... verändern.


    Aber Becken nicht! Jazz mit Rockbecken klingt einfach nicht!
    Dicke, laute und hohe Becken passen einfach nicht!!!!!!!!

  • Dass die Jazzpolizei hell klingende Becken verbietet, ist nicht nur lächerlich, sondern auch eine Modeerscheinung, weil heute eben viele Musiker den Klang der 50er und 60er imitieren wollen.
    In den 70ern und 80ern war es normal, auf Avedis, 2002 o.ä. zu jazzen - und wenn man sich jene alten Platten anhört, dann klingt das wunderbar.

    Das ist fein beobachtet!

  • Natürlich könnten auch z.B. 2002er verwendet werden ... Stil ist ja offensichtlich Latin-Jazz, da braucht es wohlmöglich keine Paperthin-Flatrides. Allerdings würden sich dann (für mich persönlich) auch 18er BassDrum´s erledigen.
    Becken sind wohl schon da und es wäre interessant zu wissen welche und was für ein Set. Aber wenn sich der TS nicht mehr zu Wort meldet, ist das eh vergebene Liebesmühe ... 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von NoStyle ()

  • Ich finde gerade beim Jazz (egal, welche Richtung, außer vielleicht Fusion) macht auch die Optik unheimlich viel her. Es wirkt gleich ganz anders, ob ein "klassisches" 18-12-14 Set idealerweise auch noch mit Flatbase Stands da steht oder ein ausgewachsenes 22/10/12/14.
    Ist ungefähr dasselbe, als wenn man als Jazztrio mit E-Basser oder der Gitarrist dann mit einer Tele oder Strat anstatt mit einer Gibson oder Gretsch auf die Bühne kommt. Geht alles und man kann überall drauf jazzen, aber an der Optik fehlt dann doch was.

    Wenn dann noch alle Bandmitglieder richtig old school dressed auf die Bühne kommt mit Anzügen oder sowas und die Sängerin mit langem Abendkleid hat das Ganze was. :D

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • gerade beim Jazz (egal, welche Richtung, außer vielleicht Fusion) macht auch die Optik unheimlich viel her


    Guten Morgen,


    sag' das mal den Schwermetallern, die ohne Panzer die Bühne nicht betreten können.
    Optik ist sowieso das Wichtigste, was nutzt die schönste Musik, wenn man das Schlagzeug nicht sieht.


    Grüße
    Jürgen
    Crossover


    PS
    Von mir aus kann auch die Jazz-Sängerin gerne ohne Abendkleid kommen.
    Bei den Buben fände ich Zwangsjacke cool - besonders für Jailhouse Jazz.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!