Hihat crashen

  • Servas!


    Meine Band und ich haben gerade die ersten Studioerfahrungen gesammelt.

    (Ich spiele grundsätzlich mit einem Crash- und einem Ridecymbal.)


    Wenn ich den Takt auf dem Ride spiele, dann verwende ich das loose bzw. das open Hihat gerne als zweites Crash und setze damit Akzente.


    Nach den ersten Aufnahmen meinte der Tontechniker zu mir, ich soll das lieber lassen.

    Das Hihat soll tänzeln, und nicht gecrasht werden.

    Weiters sagte er, dies hat mit den Höhen bzw Mitten zu tun.


    Das hat mich die letzten Tage etwas beschäftigt.

    Für mich selbst fühlt es sich gut an und meine Bandkollegen haben sich auch noch nie dazu geäußert.


    Konnte ihn nicht mehr dazu fragen, aber ich habe ihn so verstanden, dass ein Crash Cymbal die Höhen einnimmt, und dafür gut ist.

    Ein Hihat dagegen die Mitten bedient und das zuviel wäre?


    Jetzt wollte ich mal fragen, wer von euch das auch macht und was ihr dazu sagt!


    lg

    Einmal editiert, zuletzt von flowison ()

  • Ist mir noch nie in den Sinn gekommen, zumal ich da das top-hat so weit vom bottom entfernt einspannen müsste, dass es beim wackeln nicht mit dem bottom Kontakt bekommt. Bei den üblichen ca 2-Fingerbreit-Abstand bei vollständig geöffneter hihats geht das mMn nicht

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


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  • Wenn ich mein Zeug nach einem Gig im Proberaum wieder aufbaue, stelle ich manchmal nur Bass, Snare und Hihat hin, um mich herauszufordern. Dann crashe ich auch die Hihat. Allerdings habe ich das so im Studio noch nicht probiert. Vermutlich kommt es auf die Lautstärke an, die man dabei produziert. Wenn du die Hats leise ancrashst, sollte es eigentlich kein Problem geben. Ein häufiges Problem bei Schlagzeugaufnahmen ist, dass die Becken zu laut gespielt werden. Wenn man das in den Griff kriegt, kann man alles machen.


    My2cents

  • ich bin noch nie auf die Idee gekommen, weil ich die Hihat beim Spiel immer geschlossen halte. Aber keine schlechte Idee, falls man ein 14" Crash als Hihat Top verwendet. Mit normalen Hihatbecken stelle ich mir das eher glockig vor, je nach Gewicht.

    Footsplashes (die sind hier aber ja nicht gemeint), benutze ich dagegen ständig, auch auf Aufnahmen

  • Ich bin noch nicht ganz sicher ob wir wirklich vom identischen Thema Reden.

    Das Topbecken ist wirklich so hoch montiert, dass wenn der linke Fuß gelöst ist, das Top-Becken wie ein Crash angeschlagen werden kann, ohne das Bottom zu berühren?


    Oder ist von einer Loose-Hihat die Rede die einfach sizzeln soll, wenn das Top vielfach das Bottom berührt?


    Ja, man kann 13", 14", 15" Hihat-Tops als Crashes anspielen. Gleichwohl klangen viele die ich bislang als solche mal einzeln anspielte eher grenzwertig bis furchtbar als "Crash". Frequenztechnisch eher "eindimensional" und alles andere als komplex und meist nicht "crashy".


    Ich will nicht ausschließen dass sehr dünne Hihatbecken im EInzelfall als Crash fungieren könnten... und natürlich ist alles erlaubt.

    Aber vor jeder ausufernden DF-Diskussion würde ich gerne mal ein kleines Soundfile hören.


    Bevor wir unendlich "theoretisieren" ;) einfach mal ein File platzieren.

    Tausend Dank!

  • Hi-Hats haben für gewöhnlich die Eigenschaft - besonders wenn geschlossen angespielt - einen deutlich höher angesiedelten Frequenzbereich einzunehmen als Crashes.

    Crashes bewegen sich für gewöhnlich von den oberen Mitten rauf bis um 10 kHz. Geschlossen angespielte Hi-Hats entfalten über 10 kHz z.T. erst so richtig ihre Brillanz.

    Zwischen 10 und 20 kHz liegt der erweiterte Höhenbereich. Für die Musikproduktion spielt der eine ähnlich untergeordnete Rolle wie der Subbass-Bereich - wobei letzterer meistens eher weniger erwünscht ist als Brillanz im erweiterten Höhenbereich.


    Offen angespielte Hi-Hats klingen auch wegen der Frequenz-abhängigen Lautstärkewahrnehmung des menschlichen Gehörs (Fletcher Munson) lauter als geschlossen angespielte Hi-Hats.


    Bei Interesse kann ich das Thema gerne vertiefen mit Bildmaterial vom Analyzer und Hörbeispielen.

  • Guten Nachmittag,


    ich finde ja, dass 14er Becken höher klingen als 16er, 18er etc., aber wenn das jemand so sagt ...


    Faktisch "crashe" ich mein Hi-Hat-Top eher sehr selten bis gar nie, weil ich das klanglich ziemlich komisch finde.

    Halboffen ("loose") spiele ich die Hi-Hat-Becken durchaus für entsprechende Effekte auch mal kurz, also nur einmal angeschlagen, natürlich auch mal offen, aber das ist ja dann irgendwie dasselbe oder doch wieder ganz anders?


    Ich denke, was hier die Diskussionsgrundlage wirklich ist, kann man nur feststellen, wenn man mal hört, was der Toni da gehört hat, um eine Chance zu haben, erkennen zu können, was der gemeint haben könnte.


    Grüße
    Jürgen

  • Die Hi-Hat statt eines Crashbeckens anzucrashen halte ich für experimentell. Bei sehr kleinen Setups mit nur einem Crash mag das noch ok sein. Im Studio ist das aber nicht nur wegen der mangelnden Notwendigkeit (man kann auch einfach mal ein Crash mehr hinhängen ...) fragwürdig, sondern auch weil es aus tontechnischer Sicht schwierig ist:


    • Die Hi-Hat überspricht ins obere Snare-Mikrofon - und zwar deutlich mehr als die anderen Becken. Crashbecken hängen i.d.R. deutlich weiter weg vom Snare-Mikrofon.
    • Ein Hi-Hat Mikrofon braucht man für allem, um feines, akzentuiertes und leises Spiel im Mix besser hörbar zu machen.
    • => Eine gecrashte Hi-Hat ist im Mixdown also schon erstmal ein Problem, wenn die Snare nicht gegated ist und ein Hi-Hat Mikrofon für die geschlossen angespielte Hi-Hat rein gemixt ist.


    Bei der Nachbearbeitung meiner Aufnahmen automatisiere ich das Hi-Hat Mikrofon i.d.R. in der Lautstärke. Ganz einfach, um die Hi-Hat nur in den leiser gespielten Parts zu unterstützen (ist ja auch nur ein Stützmikro). Eine geschlossen mit der Stickspitze angespielte Hi-Hat ist aus mehreren Gründen deutlich leiser als eine offen am Rand angespielte.


    Also klare Antwort von mir:


    Hör auf den Tonmann und baue lieber ein zusätzliches Crash auf. Da wird dir schon kein Zacken aus der Krone brechen ...

  • Es gibt Hi-Hats in der entsprechenden Größe, die wesentlich gutmütiger crashbar sind, ich habe ne 16er Combi, auch der geöffnete Sound ist milder, da die Lautstärke nur weniger ansteigt, die haben aber andere Nachteile: weniger Rebound, weniger Definition, meist blöd leisen Chick....ist ne Spezialität


    Die 17er Kombi von Steve Jordan, war für mich nicht nutzbar, der crasht diese aber explizit


    Das soll die obigen richtigen Empfehlungen/Tipps aber nicht einschränken....

  • Danke für eure Antworten!


    Also ich crashe NICHT mein Tophat, sondern lass es das HH nur soweit aufgehen, dass ein „wärmerer“ Sizzle-Sound dabei kommt und beide Hats wackeln.


    Ja, das Argument mit der Mikrofonierung macht Sinn!

    Auch mit der Anschlagstärke.


    Ich liebe es, einen Groove auf der Floortom, oder dem Ride in 8teln zu spielen, und nach dem Snare-Schlag auf der 4 bei „und“ ein HH Akzent zu setzen. (Ich glaube, dass sollte mit normaler Anschlagstärke passen)


    Bei einem Refrain aber, wenn ich zB auf der Ride meine 8tel klopfe, auf der „Eins“ mein Crash anschlage und bei „und“ oder „Zwei“ eine weitere Betonung haben möchte, schlag ich zur Abwechslung zum Crash gerne auf die besagte geöffnete HH.


    Ja, ich habe meine HH nur eine Spur höher als mein Snarefell eingestellt.

    Das ist, denk ich, ungünstig für die Mikrofonierung.


    Ich werde glaub ich echt versuchen müssen, wirkliche „Crash-Betonungen“ zu unterlassen.


    Danke euch schonmal!

  • dann verwende ich das loose bzw. das open Hihat gerne als zweites Crash


    Also ich crashe NICHT mein Tophat, sondern lass es das HH nur soweit aufgehen, dass ein „wärmerer“ Sizzle-Sound dabei kommt und beide Hats wackeln.

    also was jetzt.... verwendest die hihat als crash oder nicht? musst dich schon klar ausdrücken, wennst passende antworten willst


    einen normalen sizzle sound, also so ein schlürfender hihat akzent, sollte eigentlich kein problem sein, aber nach allem, was du schreibst, bin ich mir nicht sicher, ob du das auch richtig machst, weil sonst würde der tonmensch dir das doch niemals "verbieten"?? sowas kommt ja in zigtausenden songs vor..

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  • Ich hau gerne drauf, wie auf eine Crash!


    Ich mach es dabei aber NICHT 10 cm auf und spiel NUR das top hi hat an (wie du vielleicht in deinem ersten Post angenommen hast), sondern öffne es leicht und mach einen sehr lauten sizzle sound.


    Besser so? :)

  • Ich ahnte es ;)

    Zitat

    Ich bin noch nicht ganz sicher ob wir wirklich vom identischen Thema Reden.

    Das Topbecken ist wirklich so hoch montiert, dass wenn der linke Fuß gelöst ist, das Top-Becken wie ein Crash angeschlagen werden kann, ohne das Bottom zu berühren?

    Oder ist von einer Loose-Hihat die Rede die einfach sizzeln soll, wenn das Top vielfach das Bottom berührt?


    Zitat

    Also ich crashe NICHT mein Tophat, sondern lass es das HH nur soweit aufgehen, dass ein „wärmerer“ Sizzle-Sound dabei kommt und beide Hats wackeln.

    Dann sprechen wir eben nicht! vom Crashen einer Hihat.


    Es herrscht im Thread ein babylonisches Sprachgewirr und jenes könnte auch schon zwischen Drummer und Tontechniker bestanden haben.


    Zitat

    Nach den ersten Aufnahmen meinte der Tontechniker zu mir, ich soll das lieber lassen.

    Das Hihat soll tänzeln, und nicht gecrasht werden.

    Weiters sagte er, dies hat mit den Höhen bzw Mitten zu tun.

    Ich glaube es liegt an mangelnder Erfahrung beider beteiligter in ihrer jeweiligen Profession/Betätigung, was aber nicht schlimm ist. Wir alle lernen jeden Tag dazu und das ist eigentlich wundervoll, konstruktiv und schön.

  • Das Topbecken ist wirklich so hoch montiert, dass wenn der linke Fuß gelöst ist, das Top-Becken wie ein Crash angeschlagen werden kann, ohne das Bottom zu berühren?

    Das würde ich nicht so machen. Hihat als Crash-Ersatz heißt bei mir, dass die Becken nur ganz leicht geöffnet sind und durch deren Berührung ein Rauschen entsteht. Wenn ich Hihats kaufe, ist für mich deren wichtigste Eigenschaft, dass sie im leicht bis halb geöffneten Zustand angenehm rauschen.

  • DAS Hihat als Crash :thumbup:

    Nö, ich werds zumindest nicht bei Nicht Aufnahmen, nicht unterlassen, und bei Aufnahmen nur wenns den Toni stört.

    Die Hi-Hat überspricht ins obere Snare-Mikrofon

    nö, das glaub ich nicht

    Kornintenkakermodus ON: : die Hi-Hat wohl eher nicht - naja vielleicht ne laute Mechanik, ohne Anschlagasfilz, Ungeölt etc.

    Das Hi-Hat möglicherweise schon. ;) l.g.



    edith: meint ein schweres "Gib Ihm HI-HAT" wird Wohl schwer Crashbar sein. Ein Leichteres kann sehr schöne Akzente Setzten, wie ein "Extremes ultra Fast Crash"

    imho sogar ein 13er (vor allem mit Rods - ne nicht den BD Schrauben, nur zur Sicherheit)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Zitat

    Das würde ich nicht so machen. Hihat als Crash-Ersatz heißt bei mir, dass die Becken nur ganz leicht geöffnet sind und durch deren Berührung ein Rauschen entsteht. Wenn ich Hihats kaufe, ist für mich deren wichtigste Eigenschaft, dass sie im leicht bis halb geöffneten Zustand angenehm rauschen.


    Ich mache das auch nicht so. Denn man verliert damit weitestgehend die Kontrolle über jeglich dosierbares Hihatspiel. Ich versuchte mit jener eher absurden ;) Frage nur einzugrenzen von was? die Rede ist.

    Du hast mich hier inhaltlich mißverstanden.


    Das wird der genialste Sommerloch-Thread aller Zeiten ;). Vielleicht wäre der Thread schon gelöst wenn man die Expertise vom Tontechniker ignorieren würde ;)


    Ich gehe nun ins Freibad ;)

  • ......würde das denn mit gummitellern überhaupt, gehen, edit so oder So :P ;) ;)



    der Toni sagt, nah aufgenommen kann das Hihat schon seltsame töne von sich geben. und die kleine stören.

    evtl. weiter weg (aussenstehend) und waagerecht - horizontal, und dabei gleichzeitig über die Kleine hinweg, gezielt, könnts evtl. Was werden - Möglicherweise

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    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Der Bademeister rief mir beim Anlauf zum Sprung noch zu: "Der Tontechniker hat Probleme, weil der Drummer womöglich keine Rimshots spielt, deswegen streuen die Hihatbecken insbesondere in Loose-Stellung wahnsinnig laut ins Snaremikro ein, weil der Snarekanal so weit hochgezogen werden mußte, um die Snare hörbar zu machen". Zum Glück bin ich nun beim todesmutigen Sprung (vom Einer) tief ins Wasser eingetaucht und höre nichts mehr. ;) Weder Bademeister noch Tontechniker ;-).

  • Das Top-Becken meiner Lieblings-HiHat ist tatsächlich eigentlich ein Crash, und zwar ein Zildjian A Paper Thin. (untendrunter ein NewBeat Top Becken)

    Der Spalt zwischen den beiden Becken ist so 2-3cm, das reicht nicht für crashen ohne daß die Becken dengelt, daher mache ich das auch nicht.


    Halboffee lange Sizzles nutze ich tatsächlich gerne, das sind aber tonal keine crashartigen Akzente, sonden "hinleitungen" zum nächsten Down- oder Backbeat.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

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