Arthritis und Schlagzeug

  • Liebe Drummer,


    ich bin 36 Jahre alt und spiele erst seit letztem November oder Dezember Schlagzeug und gehe total darin auf. Ich bin sooo glücklich, dieses neue Hobby gefunden zu haben!


    Nun beobachte ich jedoch leider Symptome an meinen Fingern, bei denen ich eine rheumatische Arthritis vermute :( Für kommenden Donnerstag habe ich einen Arzttermin... Und ich habe gerade sehr große Befürchtungen, dass ich nun mein neues Hobby an den Nagel hängen muss.


    Hat irgendjemand von euch Erfahrungen?


    Schlussendlich kann natürlich nur der Arzt eine vernünftige Empfehlung abgeben und vielleicht irre ich mich ja auch (hoffentlich), aber bis Donnerstag ist es gefühlt noch so furchtbar lang hin...


    Viele liebe Grüße

    Susan

  • Nabend.


    Nein, nicht wirklich. Aber, ich habe durch mein zweites Hobby, Fußball, auch mehrere Hand und fingerververletzungen davongetragen, so das dass Schlagzeug spielen nicht mehr so einfach von der Hand geht wie vorher. Um dem Hobby Schlagzeug aber weiterhin beizuwohnen reduzierte ich mein Spiel auf das was ich noch kann, obwohl ich vorher mehr konnte. Ich spiele halt das, was noch im Rahmen meiner Möglichkeiten ist.


    Gruß

  • Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Sollten deine Probleme wirklich vom Schlagzeug spielen kommen, würde ich nach einer Zeit der Schonung (oder was immer der Arzt empfehlen wird) einen Lehrer aufsuchen, denn wenn deine Probleme vom trommeln kommen, liegt das unter Garantie an einer falschen Stickhaltung/Technik

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Auch wenn es schwer fällt, versuche dich bis zur Untersuchung in Geduld zu üben und dich bis dahin nicht verrückt zu machen!

    Bisher hast du nur eine Vermutung und Selbstdiagnose.


    Selbst, wenn eine Gelenkerkrankung diagnostiziert würde, ist medizinisch / therapeutisch soviel möglich.


    Versuch dich abzulenken und vor allem nicht zuviel im Netz über das Schreckgespenst "Arthritis" zu lesen!


    Kopf hoch! :*

    Gruß Olsch

  • Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten!


    Ich glaube nicht, dass meine Probleme vom Schlagzeug kommen und habe auch bereits seit mehreren Monaten Unterricht bei einem Schlagzeuglehrer. Ich habe nur die Befürchtung, dass (selbst mit richtiger Technik) Schlagzeugspielen die Gelenke zusätzlich belasten und mir daher davon abgeraten werden könnte.

  • Ich sähe keinen Grund, dir davon abzuraten, bei richtiger Technik sollte nämlich das Trommeln die Gelenke nicht belasten. Du solltest ja den Stick locker in der Hand halten und den Rebound nutzen ;)

    Wenn natürlich durch's Üben die Beschwerden permanent zunehmen, solltest du über eine Reduktion nachdenken, aber wirklich erst dann. Wenn deine Beschwerden unabhängig vom Spielen zunehmen, und das vermute ich stark, würde ich mir wenig Sorgen machen. Ich selbst kämpfe in den letzten Jahren mit Arthrose in diversen Gelenken, aber das Drummen hat dabei noch NIE zu Beschwerden geführt, ob ich nun ne halbe Stunde übe oder einen 3-Stunden-Gig spiele. Klar gibt es Tage mit mehr oder weniger Schmerzen, aber die sind unabhängig vom Trommeln.

  • Ich sähe keinen Grund, dir davon abzuraten, bei richtiger Technik sollte nämlich das Trommeln die Gelenke nicht belasten. Du solltest ja den Stick locker in der Hand halten und den Rebound nutzen ;)

    Wenn natürlich durch's Üben die Beschwerden permanent zunehmen, solltest du über eine Reduktion nachdenken, aber wirklich erst dann. Wenn deine Beschwerden unabhängig vom Spielen zunehmen, und das vermute ich stark, würde ich mir wenig Sorgen machen. Ich selbst kämpfe in den letzten Jahren mit Arthrose in diversen Gelenken, aber das Drummen hat dabei noch NIE zu Beschwerden geführt, ob ich nun ne halbe Stunde übe oder einen 3-Stunden-Gig spiele. Klar gibt es Tage mit mehr oder weniger Schmerzen, aber die sind unabhängig vom Trommeln.

    Das macht Mut!

  • Selbst wenn der Worstcase eintritt (wovon ich nicht ausgehe) gibt es noch zig Alternativen bevor ein erfüllendes Hobby aufgegeben werden müßte. Dünnere Sticks, oder Maple Sticks (statt Hickory) und noch dazu dünnere... also leichtere Drumsticks. Es gibt auch in höherem Alter noch viele Wege Belastungen durch Gewichtsreduktion (ich meine nicht Körpergewicht ;-)) zu reduzieren.

  • Hallo

    Ich kenne mich jetzt nicht mit Reuhma, Arthritis oder ähnliches aus. Ich meine, dass wir hier im Forum jemanden mit dem selben Problem haben. Gitarre spielen ging nicht mehr, aber Schlagzeug schon.

    Lass dich erstmal durchchecken und schau dann was geht. Dein Körper wird dir schon sagen was geht und was nicht.

    Solange es nur die Finger sind, so ließe sich es damit eigentlich doch gut trommeln.

  • Ich habe auch schon einige beeinträchtigte Gelenke im Bereich der Finger und der Füße und eine Schulter-OP nach Sehnenabriss hinter mir, und ich spiele nach wie vor mit viel Freude und keinen Deut schlechter als früher: Bewegung tut gut, es kräftigt die Muskeln und hält die Gelenke beweglich, solange man es nicht übertreibt. Nicht umsonst heißt es: Wer rastet, der rostet.


    Wenn man mit einer guten Technik spielt, braucht es zum Schlagzeugspielen nur wenig Kraft oder Anstrengung. Wie Trommla zutreffend schreibt: auch mit solchen Beeinträchtigungen kann man stundenlang spielen. Entspannt bleiben und nicht verkrampft spielen ist wichtig! Dein Körper sagt Dir im Übrigen, wann es genug ist. Lass Dich nicht vom Musizieren abhalten!

  • Bei Gelenkschmerzen in den Fingern kann es sich bsp. um Arthrose, Arthritis, Rheuma oder Gicht handeln. Im jedem Fall ist es gut, dass du zum Arzt gehst: Das sind alle unterschiedliche Erkrankungen und nur ein Arzt kann klären, was da genau im argen liegt und was zu tun ist:


    Bis dahin keine Panik:


    1. Dass Du mit 36 Jahren schon Arthrose in den Fingern hast, dürfte relativ unwahrscheinlich sein.

    Wenn doch, ist auch das aber noch nicht zwingend der Tod im Topf: denn bei Arthrose ist die Ruhigstellung der Gelenke gar nicht mal so gut, stattdessen wird oftmals sogar empfohlen, durch Bewegung der Gelenke Gelenkflüssigkeit aufzubauen, um so den Gelenk-Knorpel vor weiteren Schäden zu schützen.


    2. Wenns aber Arthritis sein sollte, muss auch das noch kein Beinbruch sein: da du ja erst vor rund 6 Monaten mit Drums angefangen hast, können das zunächst einfach akute Belastungsreaktionen sein, ohne dass da schon ein chronisches Krankheitsbild dahinter steht. Da heisst es dann, dem Körper 'ne Verschnauf-Pause zu gönnen, um die ungewohnte einseitige Belastung sich nicht in ein chronisches Krankheitsbild steigern zu lassen. Anschliessend könntest du aber nach Ausheilung wieder anfangen, zu spielen. Halt dich da an die Vorgaben des Arztes und fang nicht zu früh wieder an.


    3. Wenns denn aber wirklich schon ne ausgewachsene Arthritis ist, muss dein Arzt entscheiden, was zu tun ist.

    Du solltest mit ihm auch klären, welche Bewegung konkret das betroffene Gelenk belastet. Vielleicht kannst du auch durch Veränderung der Stickhaltung vermeiden, das beeinträchtigte Gelenk in Mitleidenschaft zu ziehen.


    4. Wenns Rheuma oder Gicht sein sollte, hättest du eine echte systemische Erkrankung an der Backe, die auch insgesamt behandelt werden muss und sich die Therapie nicht nur auf die Gelenke beschränkt. Aber der Umstand, das die Schmerzen ausgerechnet jetzt nach Beginn des Drummens entstehen, deutet etwas darauf hin, dass die Beschwerden mit dem Schlagzeug zu tun haben und es sich eben nicht um eine Systemische Erkrankung handelt.


    Kontrolliere in jedem Fall deine Stickhaltung, denn es ist schon eigenartig, dass du in deinem Jahrgang nach so kurzer Zeit schon Gelenk-Probleme bekommst.


    Ich wünsch Dir viel Glück und mach, was dein Arzt sagt.


    (Ps: Gegen Entzündungen in Gelenken ist Quark ein Geheimtip, oftmals wirksamer als Voltaren etc.)

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Guten Morgen,


    unabhängig von der möglichen Diagnose werfe ich für / gegen Entzündungen an vielerlei Stellen im Körper


    Flohsamen / Flohsamenschalen


    in diesen virtuellen Raum.


    Bin eingefleischte "Nahrungsergänzungsmittel " Skeptikerin.


    Aber dieses natürliche Mittel (Wegerichsamen) hat

    hier bei mir und in meinem Umfeld wahre Wunder bewirkt!

    Gruß Olsch

  • Aber der Umstand, das die Schmerzen ausgerechnet jetzt nach Beginn des Drummens entstehen, deutet etwas darauf hin, dass die Beschwerden mit dem Schlagzeug zu tun haben und es sich eben nicht um eine Systemische Erkrankung handelt.

    Kann man so pauschal echt nicht sagen. Der typische Krankheitsbeginn liegt bei der rheumatoiden Arthritis etwa im 3. Lebensjahrzehnt, es kann sein, dass die "Einführung" neuer Bewegungsabläufe die beginnende Krankheit nur demaskiert hat. Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers, aber wenn das Üben die Symptome nicht jedesmal spürbar verschlechtert, macht das Üben dem Körper auch nichts aus.

  • ??? Ich hatte ja auch geschrieben "deutet etwas darauf hin", was mE - fast - das glatte Gegenteil von "pauschal" ist.

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  • Hallo Susan,

    Nun beobachte ich jedoch leider Symptome an meinen Fingern, bei denen ich eine rheumatische Arthritis vermut

    Dies kann nur ein Facharzt beurteilen. Schau also, dass du zügig einen Termin diesbezüglich klar machst.

    Hat irgendjemand von euch Erfahrungen?

    Jap, ich schleppe seit bald 30 Jahre chronische Polyarthritis mit mir rum, vor allem sind hier meine Schultern und die Hände betroffen und ich darf dir versichern, dass ich deswegen


    NIE..NIEMALS auch nur einen Tag vom Trommeln abgehalten wurde. Mach dir also diesbezüglich erstmal keine Sorgen, aber natürlich ist das wahrscheinlich nicht generell so. Kann also nur für mich sprechen.


    Alles weitere würde ich sinnvollerweise wirklich nur mit einem Arzt nun besprechen.


    LG Ralf

  • Ich danke euch sehr für die sehr aufbauenden Worte!


    Weil einige denken, es läge am Schlagzeugspielen, habe ich jetzt mal zwei Fotos angehängt. Es sind ja nicht nur Schmerzen, die mir auffallen, sondern auch Verformungen der Finger. Die bestehen auch schon länger als das Schlagzeugspielen.


    Aber wie ihr geschrieben habt: Ob es nun Arthrose, rheumatoide oder nicht rheumatoide Arthritis, Gicht oder was auch immer ist, kann natürlich nur ein Arzt beurteilen.

  • Meine Drummervorgängerin von meiner momentanen Band hat Rheuma und da sie (ich meine rechts wäre es gewesen) fast immer Schmerzen in der Hand hat und keinen normalen Stick halten kann, hat sie sich mit Panzatape und einen Füllmaterial einfach den Stick am Griff unten dicker gemacht. Der Stick ist etwas mehr als doppelt so dick wie ein 5A. Superschnell kann sie damit nicht spielen, aber bis 140 ist gar kein Problem.

    Also es gibt da genügend Möglichkeiten, damit man doch weiter machen kann. Dann eben etwas reduzierter oder mit dickeren/ dünneren oder sonstwie anderen Sticks. Da würde ich mich echt durchtesten, wenn der Arzt nix komplett verbietet.

    Und dass Du einen Lehrer hast ist wirklich gut in dem Fall, weil du dann wirkkich eine schonende Haltung lernen kannst.


    Zudem gebe ich bezüglich der Haltung auch noch zu Bedenken, dass man ja grade in der Anfangszeit doch nicht immer so locker spielen kann... je mehr Übung da ist, desto lockerer und gelenkschonender wird es mit der Zeit.


    Ich drück die Daumen, das wird schon :)

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Flohsamen / Flohsamenschalen

    Da wollte ich doch nochmal ein bisschen nachlesen. Flohsamen sind prima, eine positive Wirkung ist aber nur für folgende "Problemzonen" beschrieben:


    - Darmerkrankungen wie M. Crohn, Reizdarmsyndrom, Durchfall, Verstopfung und Hämorrhoiden

    - Hilfe zum Abnehmen wg. Sättigungsgefühl

    - hohe Cholesterinwerte

    - Diabetes


    Flohsamen als rein basisches Nahrungsmittel helfen natürlich auch gegen eine Übersäuerung des Organismus, was bei gichtbedingten Gelenksbeschwerden (Harnsäure) unterstützen kann. "Wahre Wunder" abseits evidenzbasierter Studien resultieren aber möglicherweise eher aus eingebildeten Effekten seitens der Anwender ;)

    Wobei ein gesunder Darm natürlich auf vielfältige Weise das Wohlbefinden unterstützt.


    Im übrigen hat es mamamam gut auf den Punkt gebracht. Letztendlich wird dich der Termin beim Facharzt (hoffentlich) weiterbringen und unser Kaffeesatzlesen unnötig machen. Ich drücke dir die Daumen, dass du nen guten Arzt hast, der umsichtig und gründlich vorgeht. Leider gibt es da viel zu viele Scharlatane, die keine Ahnung haben oder zumindest nicht einen Millimeters außerhalb ihrer Fachrichtung denken. Gerade systemische (Autoimmun)erkrankungen wie Rheuma, MS und Co werden deshalb oft zu lange nicht oder falsch behandelt. Bei welchem Arzt hast du denn deinen Termin? Hoffentlich nicht beim Orthopäden, das ist meist Zeitverschwendung, wenn's um mehr als ne Röntgenkontrolle oder ein Rezept für Physio geht !!!

  • Vielen Dank für deine Gedanken, trommla.


    Mein Partner ist durch eine (nicht 100%ig gesicherte) Lupuserkrankung bereits bei einem sehr kompetenten Rheumatologen. Ich würde schon versuchen, irgendwie auch Anbindung an die Praxis zu bekommen, in der er ist, falls man ein rheumatisches Geschehen nicht direkt ausschließen kann.


    Zunächst bin ich jedoch schlicht beim Hausarzt und muss erstmal sehen, ob ich überhaupt ernst genommen werde. Da ich privat versichert bin, vermute ich, dass ich allein deswegen schon etwas höhere Chancen auf eine ordentliche Diagnostik habe. Ich halte euch gern auf dem Laufenden.


    Ich bin euch sehr dankbar für eure Mut machenden Beiträge. :)

  • Hi, ich hatte durch falsche Technik als Anfängerin schon massive Probleme mit meinem rechten Oberarm/Schulter und dachte, ich müsste aufgeben - zum Glück musste ich das nicht. Ich bezweifle, dass du schon Arthritis hast, aber selbst wenn, ich glaube nicht, dass du deshalb das Trommeln aufhören musst.


    Was eben auch sein kann, ist dass du die ungewohnte Belastung in den Händen spürst, das geht mir noch manchmal bei komplett neuen Techniken so, aktuell zB bei den Füssen.

    Mein starker rechter Fuss krampft und zickt bei der Slide Technik, verkrampft und kann schon nach kürzester Zeit nicht mehr, der linke hatte anfangs Probleme die Hihat zu treten.

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