Auswendig lernen von Songs

  • Hallo,

    Ich spiele in einer kleinen Hobby Band Schlagzeug und wir treten bald auf einer kleinen Veranstaltung auf bei der sich einfach so jeder anmelden kann. Wir spielen 3 Songs. I love Rock'n'roll, Nothing Else Matters, und Holiday. I love Rock'n'roll kann ich schon auswendig da es extrem simpel ist allerdings muss ich noch die anderen beiden Lieder auswendig lernen. Hat irgendjemand tipps zum auswendig lernen?


    Schonmal danke an alle die antworten

  • Als ich vor 2 Jahren in eine Band eingestiegen bin, habe ich mir kurzfristig ca. 30 Songs draufschaffen müssen. Da waren auch 12 eigene dabei.

    Ich habe mir dann für jeden Song einfach einen handschriftlichen Zettel mit Notizen gemacht über den Ablauf. Also wie lange und wann kommt welcher Teil.

    Somit lernt man schon währenddessen den Ablauf. Mir hat das jedenfalls sehr geholfen.

  • Ich schreibe mir die Songs grob raus.
    Z.B.:
    SONGTITEL - Groove: Bumm tschak bummbumm tschak /Bossa Nova / Halftime-Shuffle oder was auch immer.
    Intro - 4 Takte
    Strophe - 8 Takte / T8: Fill
    Refrain - 8 Takte /T6: Akzent auf 2+
    Strophe - 8 Takte
    Refrain - 8 Takte
    Refrain - 8 Takte
    Schluss - 4 Takte / T4: Schluss auf 1

    Dann den Song am Handy so oft hören wie möglich und die Notizen mitlesen. Beim Autofahren, in der Ubahn etc... im Kopf mitspielen und meistens reicht das dann schon und der Song ist im Kopf eingespeichert. Wenn das mit dem auswendig lernen nicht klappt, kannst du dir die Merkhilfe auch groß auf A4 ausdrucken und neben die Hihat auf den Boden legen. Das wird vermutlich aber nicht notwendig sein, wenn du dir die Songs vorher oft anhörst.
    Viel Spaß!

  • Ich bin oft „Sub“ gewesen und musste mir ein Programm in relativ kurzer Zeit einprägen (zumindest so, dass es durchläuft. Da kommt es dann nicht auf jedes Fill an).

    Meine Methode ist einfach: alle Songs auf Dauerschleife immer immer immer wieder hören. Nebenbei beim Kochen, Putzen, Autofahren etc. Den ganzen Tag und tagelang.

    So hab ich mir zB schon 80 Min Programm in einer knappen Woche draufgeschafft.


    Wenn es sehr wenig Zeit ist oder es auf bestimmte Kicks und Fills ankommt, mache ich mir auch Notizen, wie ein Leadsheet

  • Als ich vor 2 Jahren in eine Band eingestiegen bin, habe ich mir kurzfristig ca. 30 Songs draufschaffen müssen. Da waren auch 12 eigene dabei.

    Ich habe mir dann für jeden Song einfach einen handschriftlichen Zettel mit Notizen gemacht über den Ablauf. Also wie lange und wann kommt welcher Teil.

    Somit lernt man schon währenddessen den Ablauf. Mir hat das jedenfalls sehr geholfen.

    Um diese Aufgabe kurzfristig zu bewältigen, muss schon einiges an spielerischem Können vorhanden sein, sonst scheitert man an zu vielen technischen Details.

    Ich weiß nicht, wie lange du schon spielst und kann daher nicht einschätzen, wo deine Fähigkeiten angesiedelt sind...

    Als Anfänger hat man ja die Schwierigkeit,

    - sich sowohl Abläufe zu merken (da helfen Notizen wie oben von nd.m)

    - als auch spieltechnische Skills zu erwerben/bewältigen (das kann ziemlich zeitraubend sein).


    Als Routinier braucht man sich also nur die Abläufe zu merken. Das sollte bei zwei Songs (Einen kannst du schon... ;) ) nicht so schwer sein - einfach rauf und runter hören, bis alles sitzt. Das geht sogar ohne am Set zu sitzen.


    Edit: Daniel macht es wie ich ;)

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Schau hier mal rein. Songs lernen

    Drum Chart


    Bei der aktuellen Challenge habe ich mir die Grooves aufgeschrieben und mir Falls notiert die ich mir ausgedacht habe.

    Dann einen kurz und knapp einen Drumsheet erstellt.

    Wie viel Takte, wann kommt ein Fill, wo sind Übergänge usw. Einfach Dinge, die den Song beschreiben. Änderungen vor und während einer Probe oder Auftritt kann man notieren.

    Ich beschreibe es mal so..Wenn ich mir in der Schaffensphase nur die Groove-Pattern notiere und mir vor die Nase halte. Das macht etwas den Kopf frei(Head-Room). Ich kann mich auf andere Dinge besser konzentrieren, wie z.B. den Bewegungsablauf. Mir fällt es so auch leichter kreativ unterwegs zu sein- ich kann so noch ein wenig mit den Noten jonglieren.

    Manchmal ist man so mit den Stück und mit dem Einbetten des Pattern beschäftigt, dass ich manchmal meine Füße außer Acht lasse.

    Oft hilft es mir, dass ich nur den Handpart spiele, um die Position des geplanten Fill-Ins auszuloten.

    Probleme erkennen, analysieren und eine Lösung dafür finden.

    Mir passiert es manchmal, dass ich zu spät mit dem Fill dran bin und ich mir dann schnell einen Übergang zurück in den Groove überlegen muss.


    Ich denke, dass da jeder einen etwas anderen Ansatz hat, um einen Song zu erlernen.

    Wo wir uns wohl alle einig sein werden ist es den Song so oft wie eben geht, zu spielen. Immer alles perfekt zu machen ist zwar toll, aber der Spruch: "Aus Fehlern lernt man" hat auch seinen Anspruch.

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Kurzfristig war in meinem Falle als ca. 1 Monat zu verstehen. Trotzdem war das schon eine Challenge, vor allem weil ich zeitgleich noch eine andere Band gegründet hatte. Das hat meinen Kopf schon stark beansprucht, war aber auch eine interessante Erfahrung.


    Meine Mitschriften sahen übrigens auch genau so aus wie von Trommeltom beschrieben.

  • @ weißer Tod: Bei so unkomplizierten Dingern wie den drei vom weißen Tod Genannten sollte es doch reichen, die einfach so oft anzuhören, bis der Ablauf sitzt. Und wenn es Passagen gibt, die herausfordernd sind, würde die dann einzeln üben, wenn ich die Parts kann, dann alles zusammen. Wie lang spielst du denn schon?

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Hier wird oft Anhören als Lösung genannt, aber das haut nicht bei jedem hin. Bei mir zum Beispiel brennen sich dann Abläufe dann nicht ein.

    Wenn es auswendig gehen soll, hilft bei mir nur das Mitspielen, ohne dabei in Noten oder Notizen zu schauen. Mitspielen kann heißen mit der eigenen Band oder - wenn das die Probe zu sehr stört - zu einer Aufnahme. Aber jedenfalls lerne ich nur durch Spielen ohne Noten auswendig.


    Es kommt natürlich auch drauf an, wie genau man kopieren will (warum 1:1?) und wie die Musiker untereinander kommunizieren. Mit offenen Ohren dürften die genannten Titel auch ohne Noten und ohne Auswendiglernen hinzukriegen sein. Das würde ich zuerst mal probieren.


    M.

  • In meinem Blues-Trio brauche ich gar nichts auswendig zu lernen. Die meisten Songs haben ein Standard-Blues-Schema. In jedem 4. Takt spiele ich ne Variante oder ein halbtaktiges Fill, in jedem 12. ein eintaktiges Fill. Während der Soli wechsel ich aufs Ride, manchmal auf die halb geöffnete HH. Die Takte zähle ich nicht. Ich habe inzwischen im Gefühl, wo wir sind, auch ohne Gesang.

    Die Fills spiele ich intuitiv. Mal dieses, mal jenes. Was ich gerade halt passend finde.


    Andere Songs notiere ich mir auf Notenpapier. 2 Takte pro Zeile.

    Zunächst spiele ich vom Blatt. Je besser ich den Titel kenne, umso seltener schaue ich drauf. Und irgendwann geht es ganz ohne. Aber ich sehe praktisch vor mir, in welchem Takt ich bin: In welcher Zeile, und ob es hier der 1. oder 2. Takt ist.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Druck dir die Texte aus und mach da ggf. Notizen rein. Also z.B. Nach der ersten Strophe Fill und nach "I love you" Break. Wenn du dir stur Takte notierst, bist du rettungslos verloren, wenn irgendwer was wegläßt oder mal ein Git-Solo länger dauert.

    Dieses System hat bei mir sogar in meiner Zappa Cover Band hervorragend geholfen...

  • Welches Notizsystem sich am besten eignet hängt m.E. davon ab, wie die Praxis in der Band dann aussieht. Passiert viel dynamisch und auf Zuruf in der Band, sind sture Taktangaben natürlich nicht hilfreich. Wird hingegen genau alles durchgetaktet nachgespielt, geht das schon. Wobei ich persönlich davon auch kein Freund bin und mir meistens nur die Eckdaten zu den Songs und wichtigen Stellen aufschreibe.


    Egal wie man es genau macht, ist eine anfängliche Analyse mit Notizen sehr hilfreich für den Lernprozess. Man kann natürlich auch Transkriptionen zu Rate ziehen (mache ich persönlich nicht). Aber geht's ums Auswendig-spielen-können, ist das auch nur der Anfang.


    Der Rest ist Übung. Und auch wenn die Band am Ende ein paar Details anders spielt oder umstrukturiert, ist es hilfreich erstmal allein zu den Songs zu spielen. Dann ist man fürs Zusammenspiel mit der Band sattelfester.

  • Meine Tipps (ich persönlich kann nicht "vom Blatt spielen" und auch nicht wirklich Noten lesen, und viel weiter als bis 4 kann ich auch nicht zählen) :

    1. Anhören und mitspielen, und wenn das nicht geht, auf den Beinen mitklopfen und wenn das nicht geht, mitsingen, so prägt es sich besser ein.

    2. Notizen, aber NUR schwarz auf weiss. Hab mal mit rotem Edding geschrieben und bei rotem Licht war das weg...

    3. Ein Tipp von Simon Phillips aus dem Drumeo-Video zum Thema "Improve your rock drumming" : "Never be afraid to play simply!" Lieber ein Fill vereinfachen, weglassen oder einen break einfach durchtrommeln als dann einen Einsatz verpassen.

    4. Entspannen, und wenn doch mal was "falsch" läuft, drüber lachen und sagen: Das ist unsere Version (...und Metallica wollen das jetzt auch so spielen).

  • 1. Hören, Hören, Hören


    2. Falls notwendig, weil Stück vollkommen unbekannt:

    1x komplett zerlegen und Takte, Fills, Breaks, Stops schriftlich aufzeichnen - egal wie- Stück dann beim Hören anhand der Aufzeichnungen mehrfach durchgehen


    3. aufzeichnungen auf das notwendigste reduzieren und zusammenfassen:


    # im Regelfall braucht da bsp. kein Mensch die Anzahl der Takte, meist reicht Anzahl von Schemen (wie man sie selbst empfindet, tip: das muss nicht deckungsgleich mit dem empfinden von anderen Musikern sein). Hannibal Lector - Methode: Simplifizierung ist das Stichwort.


    #Nutze Eselsbrücken und Schreibweisen, die DU verstehst, egal, wie bescheuert das im einzelnen für andere aussehen oder sein mag


    # im Idealfall steht am Ende nur noch der Titel des Stücks, die bpm, der ganz grobe ablauf und vielleicht 1-2 anmerkungen über besonderheiten


    # Allg. Tip: notiere dir nur das, was besonders und was unklar ist. Alles "selbstverständliche", alles "normale" wird weggelassen und kostet beim Konzert beim Lesen der Chart nur Zeit.


    4. Hören, Hören, Hören

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

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