Resonanzfelle wechseln - welches Zeitintervall?

  • Da ich nur dünne Snare Reso Felle wie Ambassador Hazy mag und das Reso immer recht hoch stimme, tausche ich das Resonanzfell einer häufig gespielten Snare spätestens nach 12 Monaten.


    Bei den Toms meiner Live Sets (Ambassador oder Encore Ambassador) hab ich den Wechsel alle 3 Jahre gemacht.

    Hab auch das Gefühl eines positiven Effekts.

    Durch den ständigen Transport und der entsprechenden Temperaturschwankungen kann ich das auch halbwegs nachvollziehen.


    Meine Birch Infinite, welches zuhause fest im Keller zum aufnehmen steht, hab ich seit 6 Jahren keine Resofelle der Toms getauscht.

    Sehe ich auch klanglich noch keine Notwendigkeit.


    Bassdrum Reso Felle tausche ich eigentlich nur bei einem Defekt (bisher dann immer Störgeräusche wie rappeln).


    Unterm Strich mag ich aber eingespielte Felle eh am liebsten. Man merkt ja wenn nachstimmen nicht mehr zum gewünschten Sound kommt.

    Ich kontrolliere meine Tunings mit den Tunebot. Muss die Stimmung am Lug deutlich höher werden um den gewünschten Grunton zu erhalten, ist das Fell fertig und muss runter. :)

  • Wenn ich die Mikros nicht auch noch verkabeln muss kann ich damit leben. Muss ich aber noch klären.

    Selber verkabeln ist doch nicht verkehrt. Die technischen Vorgaben für die wechselnden Veranstaltungstechniker sollten zeigen, wo die Stagebox bzw. die Unterverteilung (hier eher „Sammelstelle”) relativ zum Schlagzeug hin soll. Ich selber nutze auch schon mal eine eigene 8-fach Stagebox mit 10m Multicore bis zur amtlichen Sammelstelle, sodass zunächst kurze Strippen verwenden kann. An Gesang und Snare bevorzuge ich ohnehin meine eigenen Kabel mit Winkelstecker. Verkabeln geht unter 3 Minuten.


    On topic:

    Resonanzfelle wechsle ich, wenn sie Macken haben (nie) oder wenn ich eine andere Sorte will (unlängst auf Diplomat umgestiegen). Plastik altert und versprödet zwar, aber nicht so schnell, wie ich neue Schlagzeuge kaufe oder den Geschmack ändere. Ich hätte keine Bedenken, ein Resonanzfell 10 Jahre zu benutzen.


    M.

  • Mittlerweile habe ich genauere Infos dazu von der Band. Verkabeln muss ich nicht selbst und ich muss auch die Schlagzeug-Mikros nicht selbst stellen (außer zwei e604 für die Toms).


    Bei etwa der Hälfte der Auftritte pro Jahr (schwankend zwischen 40 und 60%) ist die Band mit eigener Crew und eigenem Equipment unterwegs. In diesen Fällen muss ich nur das Schlagzeug auf- und abbauen, um alles weitere (auch um die Schlepperei) wird sich gekümmert. Bei den anderen (weiter entfernten) Gigs müssen wir selber mit anpacken. Es hat sich aber wohl so eingebürgert, dass die Sängerin sich dann auch mit um die Schlagzeug-Mikrofone und deren Verkabelung kümmert. Insofern alles easy.


    Beim Großteil der Gigs ist wohl auch ein sehr erfahrener Mischer da, der auch schon mit Bourani gearbeitet hat. Da "darf" ich mich dann auch gar nicht um die Mikrofonierung im Einzelnen kümmern. Es war ja in dem Zusammenhang noch eine abgespeckte Becken-Mikrofonierung Thema. Die Band hat vertraglich aber eine Mindestgröße von 8x6m für die Bühne veranschlagt, wobei sich die Sängerin und der Sänger auch mal abwechseln. Daher werden Overheads, je nach Beschaffenheit der Halle / des Zelts usw., mal mehr und mal weniger gebraucht.


    Bin bisher noch nicht dazu gekommen (habe dies bzgl. ja auch einiges vorzubereiten), will hier aber zeitnah ein paar Sachen posten. Einmal den Vergleich mit den Resonanzfellen und einen Thread zur alternativen Becken-Mikrofonierung mit Fotos und Beispielen.

  • Auf meinem BLX, das ca 35 Jahre auf dem Buckel hat, sind noch die originalen (!) Werks-Resos drauf und ich sehe keinerlei Veranlassung, sie zu wechseln. Sie sind optisch und in Bezug auf die Materialeigenschaften einwandfrei, genauso wenig gibt es klanglich Auffälligkeiten, alle Trommeln lassen sich wunderbar stimmen. 8) ^^ Sie waren zum Set-Putzen etc. schon öfters runter und kamen immer wieder drauf, alles gut... vielleicht mache ich irgendwann aus Spaß an der Freude neue drauf. Snareteppich ist was anderes, die sind natürlich irgendwann durch.

  • Auf meinem BLX, das ca 35 Jahre auf dem Buckel hat, sind noch die originalen (!) Werks-Resos drauf

    Die originalen Pearl WS? Die hatte ich bei meinem Set auch ewig drauf, aber als ich sie dann mal gegen Diplomats gewechselt hatte, ging die Sonne auf… Die WS hatten bei mir so eine Knisterfolie ohne jeden Eigenton, diesen Charakter haben sie auch auf die Toms übertragen. Mit den Diplomat klangen die sofort deutlich runder - Schlagfelle waren Emperor clear.

  • Auf meinem BLX, das ca 35 Jahre auf dem Buckel hat, sind noch die originalen (!) Werks-Resos drauf und ich sehe keinerlei Veranlassung, sie zu wechseln.

    Das funktioniert nach dem Prinzip vom kochenden Frosch: der Klangverlust passiert schleichend, so dass man das nicht wahrnimmt - genauso wie ein Frosch, den man ins kalte Wasser setzt und dann erst den Herd einschaltet, sich widerstandslos kochen lässt. Würdest du jetzt die Resos tauschen und alles schön stimmen, würdest den Unterschied deutlich wahrnehmen.

  • CataBOOZEta

    Da kann ich mich Olli und Nils nur anschließen. Deswegen sind bei Audio-Sachen, wenn man's genau wissen will, A/B-Vergleiche so wichtig. Je kürzer die Zeitspanne zwischen dem Hören der Versionen, desto besser kann man vergleichen. Sollte aber bei 35 Jahre alten Werksfellen auch ohne Aufnahmen deutlich zu hören sein, auch wenn's nur um Resos geht.


    Die Resos und deren Stimmung machen deutlich mehr aus, als viele glauben. Für mich waren die dünnen Diplomat als Resos auf Toms z.B. eine Offenbarung. Schnellere Ansprache, kürzeres Sustain, weniger "Brummeln" mit Bassdrum-Schlägen ...


    Den Wechsel der Tom-Resos werde ich auch mit Aufnahmen dokumentieren und die Stimmung mit Hilfe der App "Drumtune Pro 2" möglichst exakt identisch halten. Bin mir nur noch nicht sicher, ob ich den Vergleich mit den alten EC2S oder neuen Pinstripe machen soll.


    In diesem Zusammenhang will ich auch einen Vergleich von Tom-Mikrofonen machen. Sennheiser e604 und evtl. Shure SM57 gegen meine bisher eher rudimentär genutzten t.bone MB85 Beta.

  • Genau, die WS.


    Wenn Spaß und Freude ihre Schatten vorauswerfen werde ich auf jeden Fall die Lauscher spitzen! Ich denke es hat auch immer was mit der Anspruchshaltung zu tun. Ein*e Jazzer*in, der/die noch weit dynamischer und "perkussiver" spielt und entsprechend andere Soundvorstellungen hat als ich, wird da vermutlich mehr wahrnehmen. Das BLX wird für Powermetal benutzt. Die Toms sind zwar bis auf das ein oder andere Moongel-Pad und den Umstand, dass Pinstripes als Schlagfelle drauf sind, nicht gedämpft - aber ich denke es geht in Bezug auf das Klangspektrum hauptsächlich um den Ton-"Bumms" und Attack. Es stecken auch die Old School Halterohre in den Kesseln und es gibt kein Rims- oder Optimount etc. System. Der Rest des Sets (Paiste Rude Becken etc) reiht sich da ein, das ist auch was anderes als feine, papierdünne B20-Teller türkischer Machart. :)


    Die Resos und deren Stimmung machen deutlich mehr aus, als viele glauben. Für mich waren die dünnen Diplomat als Resos auf Toms z.B. eine Offenbarung. Schnellere Ansprache, kürzeres Sustain, weniger "Brummeln" mit Bassdrum-Schlägen ...



    Dass man mit der gezielten Veränderung der Fell-Eigenschaften (Stärke/Dämpfung...) da Effekte erzielt ist definitiv klar! Der Unterschied zwischen einem 15 Jahre alten Amba/Diplomat zu einem Fabrikneuen gleichen Fell (bei ansonsten komplett identischen Bedingungen, was ja immer so eine Sache ist), wäre definitiv spannend. Messbar sicher und für manche auch hörbar, ich müsste es testen...

  • Wie viel Wert man auf seinen Sound und die Details legt hat m.E. nicht viel mit dem Genre und der Spielweise zu tun. Eher damit, wie viele Details vom Bandkontext verdeckt werden und was der Natursound überhaupt 'ne Rolle spielt. Wenn die Bassdrum z.B. sowieso getriggert wird, geht's bei Fellen und Stimmung natürlich nur noch um 'nen möglichst guten Rebound.


    Ich hau auch gern rein und bediene auch härtere Gangarten, spiel aber auch gern groovig und dynamisch. Meiner Meinung nach eignen sich Diplomat als Tom-Resos sogar besonders für härtere Spielweisen und einen sowieso gedämpfteren Sound. Weil die eben nicht so viel "singen" wie dickere Resos.

  • Der Unterschied zwischen einem 15 Jahre alten Amba/Diplomat zu einem Fabrikneuen gleichen Fell (bei ansonsten komplett identischen Bedingungen, was ja immer so eine Sache ist), wäre definitiv spannend.

    Das kann man sogar sehen. Wenn man so ein altes Fell demontiert und mal von der Seite draufschaut, kann man sehen, dass es zur Mitte hin durchhängt. Wegen der langjährigen Belastungen durch die Schläge verformt sich die Folie dauerhaft, sie kommt quasi in den plastischen Bereich. Ein Fell, dass nicht mehr gleichmäßig gespannt werden kann, weil es überdehnt ist, klingt nicht mehr so gut wie in frischem Zustand.

  • Nö !

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Guten Nachmittag,


    es hat schon etwas mit der Spielweise zu tun, ob alte Felle dauerhaft durchhängen im

    ungespannten Zustand (so war es bei mir früher) oder eben nicht.

    Bei Resonanzfellen sind mir solche Durchhänger noch nicht so aufgefallen.

    Natürlich verlieren die an Elastizität, aber in der Festhalle hinten mit Bier in der Hand

    höre ich das nicht und ja, dann ist es egal, ob Roland Kaiser (hat der überhaupt Resos?)

    oder Judas Priest.


    Grüße

    Jürgen

  • .....es stellt sich die frage warum manche dann bei neumontage, sogar bis hin zum ganzen körpergewicht,

    sich aufs fell begeben, oder mit gewalt das knie benutzen, oder ähnliche seltsame dinge tun.

    imho ich halte ja auch davon nix, dass aber nur nebenbei


    nicht das jetzt einer wegen dem knack und back (bei manchen (edith)fell(ee) -herstellern)daherkommt.


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Wenn man so ein altes Fell demontiert und mal von der Seite draufschaut, kann man sehen, dass es zur Mitte hin durchhängt.

    Auf derlei Alterungserscheinungen hin habe ich die Felle ja immer überprüft! Auch dass sie härter/spröder werden, wie auch immer man dazu sagen mag. Auch entlang der Ränder, die über die Gratungen lagen, kein beängstigendes Knick-Verhalten... Ich habe da, zumindest bei Resos, auch bei Jahre (oder gar Jahrzehnte) alten Fellen tatsächlich nie was festgestellt, das mich zum Austausch gedrängt hat. Wie gesagt nur, wenn ich gezielt Veränderungen wollte. In meiner Sludge-Doom-Band (14/18 Toms) bin ich gezielt auch auf Doppellagige Felle als Reso umgestiegen, teil aus Experimentierfreude auch Coated, was ich aus rein optischen Gründen wieder verwarf...


    Ich hau auch gern rein und bediene auch härtere Gangarten, spiel aber auch gern groovig und dynamisch. Meiner Meinung nach eignen sich Diplomat als Tom-Resos sogar besonders für härtere Spielweisen und einen sowieso gedämpfteren Sound. Weil die eben nicht so viel "singen" wie dickere Resos.


    Das macht mich aus dem letzten Blickwinkel dann auch wieder neugierig - lag ich da intuitiv falsch? =O


    mit Bier in der Hand

    höre ich das nicht

    Bin geneigt "Amen" zu sagen :D



    Ist natürlich langsam off topic... sorry :whistling:

  • Ich hau auch gern rein und bediene auch härtere Gangarten, spiel aber auch gern groovig und dynamisch. Meiner Meinung nach eignen sich Diplomat als Tom-Resos sogar besonders für härtere Spielweisen und einen sowieso gedämpfteren Sound. Weil die eben nicht so viel "singen" wie dickere Resos.

    Das macht mich aus dem letzten Blickwinkel dann auch wieder neugierig - lag ich da intuitiv falsch? =O

    Dünne Felle als Resos verhalten sich zumindest auf Toms genau entgegen gesetzt als Schlagfelle. Es erscheint halt zuerst paradox, dass dünne Felle einen kompakteren Sound und kürzeres Sustain zur Folge haben. Ist bei Resos auf Toms aber tatsächlich der Fall. Das ist reine Physik.


    Daher sind Diplomat und vergleichbare Felle als Resos auf Toms wohl eher ein Geheimtipp.


    Kommt natürlich auch drauf an, wie weit man da überhaupt in die Details geht. Ich hatte mich halt in den letzten Jahren im Zusammenhang mit meinen Aufnahmen intensiv mit Schlagzeugsound, Mikrofonierung und Mixdown beschäftigt.


    Das Argument, dass Laien und auch besoffene Nicht-Laien (SCNR ^^ ) solche Details im Gesamtkontext sowieso nicht mehr hören, kann ich schon nachvollziehen. Aber letztendlich ist das Ergebnis immer die Summe aus sehr vielen kleinen Details. Und wenn man für den Sound, dessen Qualität und Praxistauglichkeit verantwortlich ist, kann man sich ja ein bisschen Mühe geben. Wenn ich dem Mischer halt ab Werk einen Trommelsound, egal ob von Bassdrum, Snare oder Toms, anbiete, der auch ohne Gates und viel EQ schon taugt, ist das halt besser als wenn's erst im Pult hingebogen werden muss. Wobei ich damit nicht sagen will, dass sich die Nutzung von Effekten nicht lohnen würde. Aber Shit In -> Shit Out halt ;)

  • :rolleyes:

    .......ich hab auch nen "geheimtipp" :saint:   :D :whistling: - :?:

    zurück auf den einganspost #1 mit der "wattegeschichte.


    edith: " ....." gänsefüsschen vergessen

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Mit "Geheimtipp" meinte ich eher, dass die halt nicht so weit verbreitet sind. Nach meiner Einschätzung hat nur ein kleiner Teil der Drummer die überhaupt mal als Tom-Resos probiert. Auch von denen, die öfter mal Felle wechseln oder sich zumindest mehr mit ihrem Sound beschäftigen. Da werden dann vielleicht eher mal Felle in Ambassador-Stärke genommen, oder mit Coating (selbst schon probiert) oder runtergespielte Schlagfelle montiert (alles schon gesehen), die Resos abgeklebt oder eben einfach die Werksfelle über Jahrzehnte drauf gelassen ... Diplomat als Tom-Resos findet man nach meiner Einschätzung bei den ganzen Sets, die so existieren, vielleicht im einstelligen %-Bereich.

  • :rolleyes:

    .......ich hab auch nen "geheimtipp" :saint: :D :whistling: - :?:

    zurück auf den einganspost #1 mit der "wattegeschichte.

    Mein Tipp an dich: einfach mal die Klappe halten, wenn du nichts zu sagen hast. Oder einfach 'nen eigenen Thread erstellen, wo du rein spammen kannst.


    Wattebällchen oder ähnliches in Floortoms sind übrigens alte Kamellen von Stimmprofis wie z.B. Rossi Roßberg.

  • Mit "Geheimtipp" meinte ich eher, dass die halt nicht so weit verbreitet sind. Nach meiner Einschätzung hat nur ein kleiner Teil der Drummer die überhaupt mal als Tom-Resos probiert.

    Korrekt. Ich wäre bisher nicht auf die Idee gekommen. Einfach weil ich die Diplomats nicht auf dem Schirm hatte. Wenn meine Coated Amba Resos mal irgendwann in vielen Jahren zum Austausch anstehen, werde ich aber hoffentlich noch an die Diplomats denken.


    Bei meiner Snare bin ich ja tatsächlich den umgekehrten Weg gegangen. Da habe ich mittlerweile ein Emperor Snare Side statt einem Amba Snare Side drauf und dieses ordentlich fest angezogen. Das bringt den dicken Kessel aus Gussstahl so richtig zum knallen.

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