Guten Morgen, liebe Gemeinde,
endlich mal ein Mitglied, welches das Buch, jedenfalls das Dritte, also das von dem Mose, gelesen hat!
Ich gestehe, dass ich nicht ohne Tadel bin, denn ich habe zwar einige Geschichten (Weihnachten, Ostern etc.) gelesen, aber außer dem A und O alles nur unvollständig. Nichts desto Trotz: ein lesenswertes Buch voller Sex and crime (und ein paar öder Stammbäume).
Für die Anhänger des jungen Wanderpredigers sind natürlich dessen Worte besonders interessant. Daher auch meine Frage: was sagt uns der Gesandte vom großen Chef dazu?
Zu vielen Gerüchten, die von sehr streng Gläubigen verbreitet werden (z. B. Auge um Auge, Auto um Auto) gibt es ja seit knapp 2.000 Jahren eine Antwort, die viele bekennende Christen ungern hören (übersetzt: hat Dir einer die Felle platt gemacht, schenk' ihm einen Satz Neue, damit er die auch noch plätten kann). Inwieweit ist also das Alte Testament überhaupt noch glaubwürdig verwertbar? Inwieweit müssen wir heute die Aussagen des J. zeitgemäß interpretieren?
Übrigens: die Zeugen Jehovas benutzen genau diesen Satz: Ich finde, X ist so großartig, dass seine Erfindung kaum Zufall gewesen sein kann.
Und: sie zititieren gerne wild aus dem Buch (gerne auch aus dem AT).
Ich bin zwar auch kein Theologe, habe aber ebenfalls eine Interpretationswissenschaft studiert und mir von einem Theologen sagen lassen, dass unsere Interpretationsbücher und die der Theologen technisch gleich arbeiten.
Wenn ich also das Buch interpretiere, finde ich viele Dinge, die mir aufstoßen und die mit Recht und Gesetz - und ich bin froh, dass wir in einem zivilisierten Land leben dürfen, wo nicht das Faustrecht gilt - nicht vereinbar sind. Andererseits finde ich viele Dinge, die ich für richtig halte. Deshalb kann ich mich nicht als Anhänger des Buches bezeichnen, auch nicht als Anhänger des berühmten Predigers. Ich würde sagen, ich bin dank Geburt und Aufzucht in einem christlich geprägten (ein sehr schwammiger Begriff) Land und Überzeugung von den Grundwerten der hiesigen Gesellschaft christlich assoziiert.
Alles andere wäre unrealistisch oder verlogen.
Mir ist es egal, ob jemand an die Existenz eines unbeschreiblichen Wesens glaubt. Für mich sind die Taten auf Erden entscheidend. Extreme sind nichts für mich.
Adele,
Jürgen
Edith: das Beste Argument für die Freikirchen: "Da darf ich übrigens jeden Sonntag im Gottesdienst trommeln." Ich kannte mal jemand, wo mich auch gerne dabei gehabt hätte, aber da hätte ich eintreten müssen (bei den Missionierern).
Und: mein Religionslehrer (Schule, damals) meinte einmal, Gottesdienst sei, wenn man mit seiner Freundin schläft. Es geht also auch bei der normalen Amtskirche (ev).