Drum-Bestseller kritisch beleuchtet ! (?)

  • Drumstudio1


    Ich habe deinen Bericht über das Starclassic Performer b/b eben gefunden und das lesen sehr genossen!!!!
    Habe mir vor ca. 5 Wochen ein solches Set bestellt. Konnte allerdings vorher nur die 22"*18"Bass testen. Habe mich dann beim Kauf aber doch für ne 20"*18" entschieden, da ich jetzt Jahrelang ne 22" Bass hatte und mir das spielen auf ner 20"Bass auf anderen Schlagzeugen immer sehr viel Spaß gemacht hat.
    Kannst du etwas zu diesem Sound sagen? Habe sie nur einmal gehört, da war sie aber "eher so mittel" gestimmt...
    Vll hast du sie ja irgendwo antesten können und hast ein etwas bessers Bild über Druck und Bässe die dieses kleine Wunder rausbringt.


    Noch etwas zu einem Nachteil dieses Sets: Die Wartezeit ist nicht nur wie schon beschrieben wurde lange, sondern unmenschlich! 25-38 Wochen!!!

  • Thanks!


    Die B/B in 20 x 18 kenne ich leider noch nicht. Insofern kann ich zu deren Sound leider nix berichten. Sorry.


    Zur Lieferzeit: mir wurde vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass der Ersatzspannreifen etwa in (weiteren) 16 Wochen bei mir eintreffen dürfte.


    Man bot mir an die Bestellung zu stornieren (also keine weitere Wartezeit zu haben) und einfach die vorrätigen Maple-Spannreifen zu erhalten. Die hätten die selbe Farbe. Seltsam, denn ich kenne beim regulären Starclassic (Maple) kein Blue Galaxy Fade. Anyway, da ich ohnehin ein B/B Set habe kam ein Maple-Spannreifen schon aus Wiederverkaufs- und Werterhaltsgründen meines Sets für mich nicht in Frage.

    In Anbetracht des Erwerbs meines neuen B/B Anfang Dezember 2006 wird das insgesamt auch für mich eine verdammt lange Wartezeit. Leider...


    Völlig unabhängig von Tama, würde ich schon lange gerne einen speziellen Thread mit einigen symptomatischen, ausgesuchten und belegbaren Beispielen zur "Servicewüste Deutschland" in Bezug auf Drums und Cymbals etablieren. Da die belegbaren Fälle allerdings so unglaublich und haarsträubend sind und neben viel Gelächter wahrscheinlich auch einen Sturm der Entrüstung bei manchen involvierten Firmen/Personen auslösen könnten, wäge ich zusammen mit befreundeten Kollegen noch ab, wie man das...


    a.) in informativer Form,
    b.) rechtlich unbeschadet
    c.) und mit dem konstruktiven Ziel eine Verbesserungsoffensive innerhalb der Firmen "anzustiften"


    ... hier darbieten kann.


    Fest steht aber: es ginge dann NICHT um das outen einiger Firmen oder gar einzelner Personen... sondern um das Aufzeigen von symptomatischen Mängeln, die sich immer wieder in erschreckender Gleichförmigkeit ereignen. Die neue potentielle Käufer oder langjährige firmentreue Kunden massiv bzw. barsch ausbremsen und die den Eindruck erwecken, dass manche Firmen/Mitarbeiter sehr konsequent an der Verhinderung der Umsatzsteigerung ihres Unternehmens arbeiten und Kunden (ob gewollt oder nicht) der Konkurrenz zuführen 8o.


    edit... es heißt In Anbetracht - nicht "In Angebracht"

  • Schade. Hätte gern noch etwas über das Teil gehört. Konntest du denn den defekten Spannreifen behalten oder musste dieser eingeschickt werden? Auch wenn schwer vorstellbar, aber möglich ist alles, auch das Tama einen weitere 16Wochen warten lässt bis man richtig los legen kann. Wenn mein Set (in ca. einem halben Jahr) kommt, werde ich noch etwas über die 20"Bass schreiben, da diese ja eher etwas seltener ist.


    Zu deinem geplanten Thread kann ich nur zustimmen!

  • Zitat

    Original von Drumstudio1


    Fest steht aber: es ginge dann NICHT um das outen einiger Firmen oder gar einzelner Personen... sondern um das Aufzeigen von symptomatischen Mängeln, die sich immer wieder in erschreckender Gleichförmigkeit ereignen. Die neue potentielle Käufer oder langjährige firmentreue Kunden massiv bzw. barsch ausbremsen und die den Eindruck erwecken, dass manche Firmen/Mitarbeiter sehr konsequent an der Verhinderung der Umsatzsteigerung ihres Unternehmens arbeiten und Kunden (ob gewollt oder nicht) der Konkurrenz zuführen 8o.


    ... kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung sofort unterschreiben - leider. Der geplante Thread könnte vielleicht was bewegen.

  • Drum-Bestseller kritisch beleuchtet: Sonor Force 3005 (Maple)


    Seit vielen Jahren konnte meiner Meinung nach den "großen drei" (Pearl, Tama und Yamaha) nur ein einziger europäischer Hersteller in Sachen Innovationspower, Produkt-Funktionalität und Fertigungsqualität das Wasser reichen: Sonor! Dieser Firma, insbesondere den Mitarbeitern im Bereich Konstruktion und Entwicklung hatte ich seit dem zarten Alter von 14 stets den größten Respekt gegenüber aufgebracht. Viele Produkte des Hauses Sonor haben sich seit 1979 für nicht gerade kleines Geld den Weg zu mir gebahnt.


    Aber jetzt genug der Melancholie: zurück zum in China gefertigten Force 3005:
    Das Set ist gegenwärtig bekanntlich ein Auslaufmodell. Die neuen Force 3007 haben ja die optisch viel schöneren "Designer"-Lugs erhalten.

    Aber:das 3005 hat sich nicht schlecht verkauft... und noch wichtiger: dieses Full-Maple Produkt ist nun bei einzelnen Händlern als 5 -teiliges-Drumset inklusive Hardware zum Schnäppchenpreis ab 648.- Euro zu haben. Hoppla - der Listenpreis war mal über 1400.-

    Das Set welches ich testete war genau eines der Sets für 648.- in der Farbe Blue Sparkle.


    22", 10", 12" Toms und 14"-Standtom, Snare, 2 Galgenstands, Snarestand, Hihatmaschine und Kick-Pedal.

    Die Hardware:
    Sie entstammt der 400´er Serie. Schon in den Prospekten empfand ich sie als etwas klobig und optisch eher "abturnend". Ganz im Gegensatz zur beeindruckenden 600 ´er Serie. Real sehen diese 400´er Stands noch etwas billiger aus als im Prospekt. Gerade das Handling der Galgenstands und der Hihat erinert mich unschön und frappierend! :) an Mapex-Produkte der M-Birch und "darunter-Klassen".

    Die Galgenstands und der Snarestand machen aber einen recht standfesten Eindruck. Das etwas klobige Handling ist nicht prickelnd, aber akzeptabel.


    Der Doppeltomhalter ist designtechnisch sehr schön gelungen. Wie er sich im Verlaufe der Zeit behauptet wird man sehen - da wage ich noch keine Prognose. Wie sich die Hardware generell bewährt kann immer nur die Zeit zeigen.

    Vergleich in Sachen Hardware-Set:
    Die Pearl Export Hardware ist in Stabilität, Funktionalität, Ergonomie mindestens 1 Klasse ´drüber. Die Yamaha 700 Serie nüchtern betrachtet 2 Klassen. Insofern ist diese Hardware für die ehemalige UVP schon etwas gewagt gewesen.

    Bei 648.- kann man zwar nicht meckern, muß aber trotzdem festhalten, dass "Ausverkaufs-Pearl-Export-Sets" die deutlich bessere Hardware haben. Das betrübt mich sehr, dass die ehemals geniale Ingenieurkunst und super-solide Entwicklung und Fertigung von Sonor dem legendären Ruf in der Mittelklasse nun scheinbar nicht mehr wirklich gerecht wird. Das ist mir unverständlich: es muß doch zumindest einen Ingenieur oder sonstigen engagierten Sonor-Mitarbeiter geben, der den Impuls verspührt, mal eine "schriftliche Eingabe nach oben zu wagen" und zu sagen "sowas hätten wir früher in dieser Preisklasse aber nicht ausgeliefert".

    Wie bei allen Kick-Pedals der 200 ´er und 400´er Serie die ich in den letzten 2 Jahren sah, schlackert das Fußpedal. Die prinzipiell passablen bis guten Laufeigenschaften werden dadurch etwas geschmälert. Das müßte eigentlich auch bei Sonor schon mal jemandem aufgefallen sein, denn es kommt super-häufig vor! Bei manchen Pedalen (zugegeben) "erst" nach 2-3 Wochen Nutzung - bei vielen direkt aus dem Karton. Sehr seltsam!

    Die Hihat läuft passabel. Ihre Kette ist etwas ungenau eingesetzt "sie zieht leicht schräg" (kenne ich auch von mancher Mapex-Hihat-Maschine und, dass sei nicht verschwiegen diversen anderen Fernost Anbietern). Gleichwohl sind hier die 2 unteren Metallstreben, die wie bei Hihats dieser Bauart üblich in das Basisteil eingesteckt werden, zu "labbrig" bzw. seitlich instabil. Kurios: was bei dem Kick-Pedal durch schlecht angebrachte Nieten für Spiel sorgt, "erledigen" im Falle der Hihat die Streben. Die Laufeigenschaften der Hihat sind akzeptabel - keinesfalls schlecht. Trotzdem spricht sie spieltechnisch irgendwie seltsam an. Zwar schnell (es mangelt der Feder also keinesfalls an Wirkung) aber das Spielfeeling ist etwas seltsam. Sorry, ich kann es nicht konkreter beschreiben.


    Natürlich ist sie (scheinbar - die Langzeitwirkung muß man abwarten) Welten besser als z.B: Tamburo/Pao Chia Modelle - aber wiederum im Vergleich zu Pearl, Yamaha oder Tama Hihats der Preisklasse (wichtig: auch diese Aussage in Bezug auf die ehemalige UVP) zieht sie den kürzeren.


    Verarbeitung:
    Die Verarbeitung der Maple-Kessel ist makellos. Die Gratungen sehen sehr gut aus. Fühlen sich auch so an. Toll!
    Auch die Lackierung ist wirklich klasse - wiederum makellos.Wenn man einen (natürlich unfairen) Vergleich zum Blue Galaxy Fade meines Tama Performer B/B zieht fällt auf, dass die Performer Lackierung im Bereich des Blue Sparkle deutlichl beeindruckender in der Tiefenwirkung ist ("dreidimensionaler"). Beim Sonor ist kaum bis garkeine Tiefenwirkung zu sehen... es wirkt optisch eigentlich eher wie eine Folie. Aber nochmals die Lackierung ist sehr gut durchgeführt. Übrigens hier täuscht das Bild etwas: Der Unterschied ist real noch viel deutlicher... aber zumindest erahnen kann man es anhand des Foto-Vergleichs.


    Sound:
    Der Sound der Bassdrum ist wirklich schön. Tiefbass, gewisser Druck, und auch eine gewisse "harmonische"-Weichheit (in positivem Sinne). Sie kommt stimmtechnisch nicht so weit runter wie die Performer B/B, ist aber hörbar besser, wertiger und bass-stärker als die eines Pearl EX.

    Das 10" und 12" Tom inklusive der neueren Tar-Aufhängung (zu den schwer zu handelnden Spannungskräften der alten Version, vielleicht mal eines Tages mehr) klingen wirklich gut. Harmonisch, weich (wiederum positiv gemeint). Wiederum hörbar besser als EX Pappel-Toms (die deutlich härter, kälter und unharmonischer klingen. Natürlich nicht so edel wie die B/B Toms die deutlich mehr "Schub" liefern (aber ohne hart zu klingen).

    Jetzt kommt leider wieder ein Kalauer bei dem ich weiter ausholen muß und mich immer wieder frage, warum mitunter in Drumkatalogen oder bei Werksfotos Oszilloskope gezeigt werden, oder Trommeln im Meßlabor, während scheinbar kein einziger Mitarbeiter einfach mal den naturgegebenen Gehörgang durchspült und dem Klang der Trommeln zuhört!


    Das 14" klingt wie gegated. Es klingt nicht schlecht, aber es "lebt und resoniert" nicht. Kein bisschen! Ein massiver Soundgüte-Abfall im Vergleich zu dem 10" und 12" Tom. Es ist mir völlig rätselhaft warum bislang keiner auf sowas hinweist. Man hat das Gefühl als wäre was "kaputt" wenn man bei einem Fill vom 10" über das 12" beim 14" angelangt ist. Um es ganz deutlich zu sagen: das ist inakzeptabel!


    Ich habe genau diesen Effekt unlängst bei einem Pseudo-Ludwig Set (also jene aus der "Einer macht alles Fabrik" in Bazhou) bei dessen 14" Standtom feststellen müssen. Ein sehr lebloser Kesselton, mit erschreckend wenig Resonanz. Als wären die Felle abgeklebt.

    Meine Vermutung (ich bin mir nahezu sicher):
    das eher kleine 14" Maß reagiert übersensibel auf 3 wuchtige Standtomböckchen. Diese Böckchen sind bei Sonor super-schön designed - aber ich denke diese 3 sind der Soundkiller. Ich kenne soviele 16" Toms wo sich Resonanzverluste in Grenzen halten. Aber bei 14" Standtoms scheinen sich die 3 Beine wirklich extrem negativ auszuwirken. Umso mehr, da Sonor ja beim 10" und 12" das neue Tar anwendet (die Kessel wirklichj passabel resonieren) - tja und dann beim 14" Standtom: GARNICHTS. Ein heftiger Klangkontrast. Eine wirklich schlechte Abstimmung der Toms zueinander.


    Ich hoffe Sonor bietet zukünftig dieses 14"-Maß nur noch als Hängetom mit Tar an - oder überdenkt schnellstmöglich die Auflage dieser drei dicken Böckchen und/oder das Design der 3 Beine. Nochmals: das Tom klingt nicht in der Qualität wie das 10" oder 12" und der Unterschied ersterer zum Standtom ist gewaltig. Keinesfalls ein Detail, bei dem "der Kloos die Flöhe husten hört".


    Die Snare ist als einziges Modell mit Powerhoops (2,3 mm) ausgestattet. Zu den eigenwilligen Hoops mit denen die Toms ausgestattet sind später mehr. Die Snare hat kurioserweise die seit Jahren übliche Sonor Abhebung (ich mag sie) nur leider diesmal in Plastik? Da werden üble Erinnerungen an die alten Vintage-"Plastikteile" von Sonor wach (eine der wenigen unschönen Sonor-Taten der Vergangenheit). Anyway, Kunststoff in Anbetracht der ehemaligen UVP finde ich hier eher klassenuntypisch und unangebracht. Der Sound der Snare wird selbst beim Höherstimmen (was verschieden-wertige Snares im Soundspektrum immens annähert) nicht wirklich besser. Ich bin nicht der größte Holzkessel-Fan unter der Sonnne, aber gerade Sonor hat mit den Hilite und Lite-Holzsnares und vielen (auch günstigeren) mehr so beindruckende Holz-Instrumente vorzuweisen, dass ich vom Snaresound ein bisschen enttäuscht bin. Es mag sein, dass sich hier die UT-Felle besonders rächen. Das ist aber nur eine sehr vage Vermutung. BTW: Ich habe alle Instrumente nur mit den Werksfellen getestet.

    Im Unterschied zu den Mapex Snares der M-Birch und darunter Klasse muß man bei der Sonor allerdings positiv festhalten, dass ein Höherstimmen ohne die alarmierenden und verstörenden "U-Boot fällt unter die 1000 Meter Tiefe" Geräusche möglich ist. Die Böckchen also ein beherztes Höherstimmen ohne Knirschen und "Stöhnen" erdulden.

    Nun zu den Hoops der Toms: Beim Aufziehen des Schlagfells für das 14" Standtom, fällt mir auf, dass dieses nicht wirklich schwimmend aufliegt. Ich vermutete zunächst ein "Montagsfell". Kommt vor. Aber auch der Tausch des Fells brachte keine Soundverebrsserung (siehe Resonanzarm-Kritik oben).

    Jetzt wird es kurioser: Schon beim ersten Soundcheck fällt sofort neben dem wirklich schönen Sound von 10" und 12" Tom auf, dass die Spannreifen insbesondere beim Standtom (aber auch bei den 2 anderen) nicht immer den selben Abstand zum Kessel bzw. Fell haben. Wer jetzt denkt ich bin kleinlich oder konsumiere Alkohol oder gar anderes "Zeug"- irrt! Ich bin mir fast sicher, dass die regulären Hoops nicht richtig rund sind. Dummerweise läßt sich dieser Effekt mit meiner Digicam ganz schlecht belegen. Aber egal aus welchem Winkel ich die Drums betrachte: auch im Kontrast zu anderen Toms diverser Hersteller mit normalen Hoops fällt auf, dass beim Force 3005 mal der Fellrand 1 Millimeter vom Hoop entfernt ist mal 2,5 Millimeter (oder mehr). Holla, das Jahr 2007 schreiben wir. Das ist (unfreiwilliges) Vintage-Feeling pur. Das sollte nicht sein. Das darf auch nicht sein: nochmals in Erinnerung an den ehemaligen UVP.


    Nochmals, das Foto beschönigt leider sehr deutlich. Real ist dieser eigenwillige Verlauf viel massiver! Im ganzen Haus und im benachbarten Freundeskreis habe ich heute keine einzige Trommel gefunden, die das Phänomen so deutlich aufweist wie beim Sonor Set. Insbesondere beim 14" Tom-Spannreifen. Aber wie erwähnt: auch die 2 anderen Toms haben diesen "Effekt" zwischen Fell und Spannreifen - wenn auch nicht soo gravierend.


    Hier ist die Frage ob das nur bei meinem Set so ist - oder generell auf eine schlechte Fertigungsqualität der Hoops hinweist. Oder sind die Felle sooo schlecht gefertigt und der mehrfach wechselnde Abstand im Verlauf der Biegung jeder Trommel ist nur die Folge der Felle... kann ich nicht glauben. Zumal das Bild und erstrecht der reale optische Eindruck eindeutig auf verbogene Hoops hinweist... nicht auf das Fell. Man beachte nur Kesselrand und Hoop! Und nochmals: es liegt nicht an der Perspektive. Der Spannreif ist aus jedem Winkel, aus jeder Entfernung mal ganz dicht am Kessel, dann deutlich weiter weg.

    Die Kessel hingegen wirken super in der Fertigungsqualität. Nur für kritische Spötter: ich habe eigentlich keinen Zweifel daran, dass die Kessel wirklich exakt rund sind. Ich habe auch beim Stimmen die nötige Sorgfalt walten lassen.... es ist keinesfalls so, dass ich die "Autofelge" einseitig angezogen hätte :)

    Noch eine Kleinigkeit: die Bassdrumklauen sind furchtbar. Klauen in dieser Qualität habe ich zuletzt vor 5 Jahren bei den damaligen Pearl EX-Sets erlebt. Sie liegen nicht gut am Reifen an, scheinen auch gewisse Fertigungstoleranzen zu haben. Ich habe mir beim Aufziehen der BD-Felle niemals zuvor im Leben so einen "Wolf gedreht". Ich hatte Schmerzen im Handgelenk nach dem Aufziehen! Ein Anziehen mit den Fingern, wie ich es weitestgehend beim Starclasssic gerne mache, ist beim Force 3005 unmöglich! Es geht zwar einige Gewindegänge lang, aber dann "zieht der Widerstand so massiv an", dass man glaubt taktile Fehlwahrnehmungen zu haben. OK, man wechselt BD-Felle selten. Es sei auch nur als Randnotiz erwähnt.

    Fazit: Mir blutet das Herz wenn ich bedenke was Sonor viele Jahrzehnte an Innovationspower und Produktqualität aufzuweisen hatte. Ich habe früher (achtziger Jahre) mehrere Sonor Hardware-Teile renommierten Materialprüfern vorgelegt: stets war deren Fazit, "unglaublich gut gemacht, tolle Werkstoffe, fantastisches Engineering" etc. etc. Ich würde garnicht wagen, mit den jetzigen Hardwareteilen sowas nochmal zu tun.

    Der Sound des Sets ist in Bezug auf Bassdrum, 10" und 12" Tom sehr gut.

    Zum Preis von 648.- macht man nichts falsch. Eben weil in dieser Preisklasse höchstens Pearl EX-Auslaufsets die bessere Hardware haben - aber klanglich unterlegen sind.


    Die ehemals anvisierte Preisklasse von 1400.- Euro war dieses Set aber gerade in Bezug auf die Hardware (inklusive Kesselhardware) nicht wert. Erstaunlich, dass da innerhalb Sonors niemand die Notbremse gezogen hat.

    Zur Gegenwart:
    Für 648.- kann man das Teil aber guten Gewissens kaufen. Zu diesem Preis kenne ich gegenwärtig kein Set mit diesem Sound (Standtom ausgeklammert) und kompletter Hardware. Die Qualität der Hardware ist für diesen Ausnahmepreis von 648.- natürlich akzeptabel - nur das kein falscher Eindruck entsteht.


    Edit-Rekord!... wiedermal die Rechtschreibung... zumindest das gröbste entfernt - hoffe ich! Inhaltlich nach wie vor nix verändert, nur doppelte Buchstaben gelöscht. Derer gab es viele.

  • Ein weiterer wunderbarer Testbericht. Auch mir blutet regelmäßig das Herz, wenn ich sehen muss, was unter dem Namen Sonor so aus Fernost kommt. Aber dass die Mängel so groß sein würden, hätte ich nicht gedacht. Ich habe nur immer so ein unbestimmtes Gefühl - wenn man alte Unterklassen-Sonors, z.B. auch Force 2000 oder Performer, betrachtet, sieht man immer noch eine gewisse Hingabe in der Fertigung, da kommt einem kein krummes Teil unter, und genau das fehlt den neuen Sonors, zumindest denen aus China; das fehlt mir schon, wenn ich sie nur von weitem sehe. Vielleicht ist das auch nur, weil man weiß, das hat mit der alten Sonor-Tradition "Made in Germany" halt nichts mehr zu tun.


    Den Vergleich knirschender Böckchen mit den Tauchgeräuschen aus "Das Boot" finde ich äußerst treffend. Ein sehr gutes Merkmal, um minderwertige Kesselhardware zu erkennen.


    Naja, mit den neuen Serien scheint Sonor ja zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben, wobei mich die optische Annäherung zw. China- und Deutschland-Produkten eher stört.

  • Zitat

    Den Vergleich knirschender Böckchen mit den Tauchgeräuschen aus "Das Boot" finde ich äußerst treffend. Ein sehr gutes Merkmal, um minderwertige Kesselhardware zu erkennen.


    Mmmh, ich bin bei der letzten Snare extrem hoch gegangen. So weit hätte ich mich nie bei einem No-Name oder Billigteil gewagt. Da fingen die KNARRZ Geräusche an (trotz Carbon Lugs). Kommt immer darauf an, wie weit man geht; oder!?

  • Hmmm, ich würde nicht allein Fernost für sowas verantwortlich machen, die Asiaten können auch ganz anders. Entscheidend sind die Vorgaben, die denen gemacht werden.
    Das Problem kommt nicht daher, dass man in Fernost fertigen lässt, sondern man die bisherigen Qualitätsstandards derart auflockert, dass frühere Mängel einfach keine mehr sind. Und dann spielt es keine Rolle, ob in good old Germany oder in Fernost produziert wird. Massgebend sind die Anforderungen, die an Teile gestellt werden. Und dafür ist immernoch Sonor in Germany verantwortlich.

  • Hallo,


    ich habe noch ein 3001 und kann Einiges bestätigen.


    Das 14er Tom als Hängetom ist bei mir vollkommen ok und kann ordentlich klingen. Überhaupt klingen die Kessel gut (obwohl damals noch Linde mit Ahorn innen und außen), weshalb ich mich damals für diese im Vergleich zu ELX, Stage Custom Advantage und PDP entschieden hatte.


    Die Reifen sind tatsächlich leicht zu biegen.
    Das Pedal ist billig, die Hi-Hat geht ganz gut, insgesamt gibt es jedoch Gratungen, die einfach überchromt wurden. Die Beckenständer sind ok, aber die Gummihülsen über dem Gewinde sind verdammt winzig.
    Der Trommelständer ist für meine Begriffe überdurchschnittlich und hat gegenüber vielen den Vorteil, dass von 10" bis 14" alles reingeht.


    Die neuen Böckchen beim 3007 sehen übrigens nur in der Entfernung so aus wie die der teureren Serien, sie sind allerdings anders konstruiert.


    Insgesamt sollte man bedenken, dass China einfach nicht die Qualität wie Deutschland bringen kann. Das merkt man am Preis und eben an der Qualität.
    Ich finde nicht, dass die Hardware oder das Set überteuert sind. Immerhin gibt es Kessel vollständig aus Ahorn. Das Superstar von Tama hat nicht nur Birke im Kessel. Dafür ist die Hardware - vor allem im Pedalbereich wesentlich besser. Pörl-Hardware hat mich über die Jahre nicht so überzeugt, da bröselt mir zuviel.


    Was das 14er Standtom betrifft wäre es interessant, ob der Effekt beim 16er auch auftritt.


    Noch zu den Fellen: mit richtigen Fellen (Remo USA) kann man noch erheblich etwas heraus holen, im direkten Vergleich klingen die Taiwan-Dinger schon etwas billig.
    Die Snare finde ich auch nicht so schlecht, allerdings stimme ich nie besonders hoch und habe sie nicht so oft eingesetzt (da ich die Sigs habe und die natürlich ein wenig besser klingen und ich auch tiefere Kessel lieber habe).


    Hm, das 3001 hat damals 1500 DM gekostet. Ohne das Freischwingsystem (wozu soll das gut sein?), mit Linde im Kessel und viel mehr wurde ja nicht geändert. Vielleicht ist der realistischere Preis doch irgendwo bei der 1.000er Marke, aber solche Porno-Lackierungen sind doch etwas aufwändiger, oder?


    Von der Verarbeitung hat mir das Performer damals auch besser gefallen, aber die Hardware war nicht sehr benutzungsfreundlich. Mit China bin ich nicht wirklich glücklich, aber was würde das "made in Germany" kosten?


    Gruß,
    Jürgen

  • Zitat

    Den Vergleich knirschender Böckchen mit den Tauchgeräuschen aus "Das Boot" finde ich äußerst treffend. Ein sehr gutes Merkmal, um minderwertige Kesselhardware zu erkennen.


    Ganz wichtig, damit ein eiliger Leser es nicht falsch versteht:: dieses Phänomen tritt nicht bei der Sonor 3005 snare auf. Bei ihr war beim Hochstimmen alles bestens (nur der Sound wurde nicht so wirklich prickelnd). Aber bei mehreren Mapex Snares der kleineren Serien die ich hier hatte und dem Wunsch von Drummern nachkommen sollte, diese höherzustimmen, gab es diese schlimmen Geräusche und auch vom Kraftaufwand war ein höherstimmen kaum möglich. Dieses Statement sollte aufzeigen, wo positive Unterschiede des Sonor 3005 Sets im Vergleich mit einigen Mapex-Produkten zu finden sind.


    Zitat

    Die neuen Böckchen beim 3007 sehen übrigens nur in der Entfernung so aus wie die der teureren Serien, sie sind allerdings anders konstruiert.


    Ja, das stimmt. Die neuen liegen ganz auf. Aber ich finde eben das Design deutlich schöner. Die Böckchen der 3005 bzw. der Vorgänger fand ich immer optisch! extrem unschön. Was natürlich nichts mit der Funktionalität der 3005 Böckchen zu tun hat. Trotzdem ist Dein Hinweis richtig und wichtig, da konnte man meine Aussage wirklich falsch verstehen. Ich hatte zwar schon beim Erstpost "Designer" bewußt in Anführungsstriche gesetzt... aber das reicht nicht, um inhaltlich klarzumachen, dass es nur vom Designer "entliehen" oder an deren Design angelehnt ist. Danke für´s aufmerksame lesen... da war die Mühe doch nicht umsonst :D

  • Zitat

    Mit China bin ich nicht wirklich glücklich, aber was würde das "made in Germany" kosten?


    Ungefähr soviel wie ein SQ2 vermutlich. Im Grunde ist es die Summe der vielen Details, die aus einem eher günstigen Set ein sehr teures macht. Das fängt beim Produktionsstandort an und endet bei der Endkontrolle. Ein Spezialist hat mir mal erklärt, dass es die Toleranzen sind, die so ein Produkt am Ende teuer machen. Je kleiner die sind, desto mehr muss am Ende wieder eingeschmolzen oder weggeworfen werden. Daher knarzt und quietscht es häufiger bei billigen Sets, werden leicht unrunde Spannreifen trotzdem verbaut, sind Folien nicht ganz sauber verklebt etc.


    Bei teuren Sets wird einfach wesentlich weniger toleriert, daher muss mehr weggeworfen werden, mehr Leute müssen die Qualität häufiger prüfen. Ein Beispiel: von 30 Gussreifen (welche mittlerweile aus Fernost kommen) für die Delite und Sq2 Snares verwendet Sonor am Ende 10. Der Rest ist Ausschuss.


    Bei Sonor muss man auch sehen, dass die Verarbeitungsqualität tatsächlich nicht schlechter geworden ist, es sind einfach mehr Serien aus Fernost dazugekommen.


    Im Gegensatz zu DW hat man eben darauf verzichtet, eine weitere Marke zu schaffen, um das Edelimage nicht zu beschädigen.


    Sonor verkauft im Jahr 30000 Sets wobei nur 1300 in Deutschland hergestellt werden.

  • Nachtrag zur Force 3005 Hihat-Maschine:
    Ich kann jetzt besser erklären, warum trotz der eigentlich guten Feder-Response das Hihat-Feel der Sonor HH 444 sooo seltsam ist.


    Die Hihat-Mittelstange an der die Clutch befestigt ist springt beim Hihat-Spiel (speziell bei kräftigem Spiel bzw. starker Akzentuierung) hin und her. Nicht nach oben und unten, sondern nach links und rechts, sowie vor und zurück. Doubleflams oder andere Feinheiten sind kaum möglich, weil die Hihat- Becken tanzen, wie Finger auf der Herdplatte und permanent die Position zum Drummer bzw. dessen Händen ändern. Sowas habe ich sonst nur bei diversen super-low-Budget Hihats erlebt. Mit meinen gewissen Sehkraft-Mängeln, kann ich die Hihat beim Spiel nicht mehr scharf fokussieren, "so wild ist der Ritt".


    Die Mittelstange ist natürlich von mir korrekt "eingeführt" und verschraubt worden. Dieser "Tanz" der Mittelstange läßt sich bis zum Aufnahmeteil der Kette unten an der Basis zurückverfolgen. Ich würde fast behaupten dass hier ein Konstruktionsmangel vorliegt.


    Mit mehreren anderen Hihats crossgecheckt. Keine andere hier im Haus führt diesen "Tanz" auf. Gruß an Alex D., der sich gestern kaputtgelacht hat, als er meine tanzende Hihat sah.


    Anyway bei dem günstigen Preis kann man die Hihat-Maschine kurz checken und zur Not mit einem besseren Produkt der Konkurrenz ersetzen.

  • Sehr guter Bericht von DS1! Wenigstens hier steht Made In Germany für gleichbleibend hohe Qualität :)



    Zitat


    von Luddie
    ...
    von 30 Gussreifen (welche mittlerweile aus Fernost kommen) für die Delite und Sq2 Snares verwendet Sonor am Ende 10. Der Rest ist Ausschuss.


    Stimmt das wirklich? Das wäre ja katastrophal, vermutlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Warum sollte denn Schrott von China nach Europa transportiert werden. Der Transport ist ja auch nicht umsonst. Wäre es nicht günstiger, die Spannreifen in China einer Qualitätskontrolle zu unterziehen. Daß das nicht möglich wäre, kann ich nicht glauben.


    Zitat


    Bei Sonor muss man auch sehen, dass die Verarbeitungsqualität tatsächlich nicht schlechter geworden ist, es sind einfach mehr Serien aus Fernost dazugekommen.


    Und da steht auch Sonor drauf. Also ist de facto im Schnitt die Verarbeitungsqualität schlechter geworden. Du meinst die Sonor-Fertigung in Deutschland, oder?


    Zitat

    Sonor verkauft im Jahr 30000 Sets wobei nur 1300 in Deutschland hergestellt werden.


    Sehr interessant. Darf man indiskret fragen, woher die Informationen stammen?


    thx
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Um nochmal auf den Spannreifen vom Starclassic Bubinga zu sprechen zu kommen... :rolleyes:


    Ich hab heut bei einem Kollegen sein nagelneues Starclassic Performer angespielt. Hab mich an den Beitrag von Drumstudio1 erinnert und mir mal die Spannreifen angesehen... Tatsächlich ist auch bei seinem Set ein Riss, allerdings eher oberflächlich und auf der Außenseite des Schlagfell Spannreifens... Ca. 3,5 cm lang, mit leichtem Profil, wenn man mit dem Nagel darüber fährt. Wegen dem Sparkle Finish (auch BGF) sieht man ihn allerdings so gut wie garnicht, nur aus sehr starkem Winkel betrachtet fällt diese Macke auf... Jedenfalls wird mein Bekannter das mal beobachten, ob sie die Sache verschlimmert/der Lack abplatzt... Notfalls kann man ja bei Tama sicher einen Ersatzspannreifen ordern, so teuer wird das Ding hoffe ich nicht sein ;) .


    Grüße

  • Sollte man nicht angesichts dieser hochkarätigen Tests hier in diesem Thread einmal diskutieren, ob man ein Unterforum namens "Tests" einrichten könnte?


    Ich weiß nicht, ob es diese Idee bereits in schriftlicher Form hier irgendwo im Forum gibt; ich konnte sie jedenfalls nicht finden ;)


    Was sagen die Mods/Admins dazu?

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

  • Zitat

    Notfalls kann man ja bei Tama sicher einen Ersatzspannreifen ordern, so teuer wird das Ding hoffe ich nicht sein


    Ich möchte keinesfalls Panik verbreiten, aber die Ersatzspannreifen für Bassdrums sind im Falle des Perfomer B/B IMMENS teuer (und unterscheiden sich nur unwesentlich 2 bis 3 Euro von den reinen Bubinga Modellen)


    Achtung, nur um sicherzugehen: ich habe mich NICHT vertippt! 8o
    Listenpreis: Performer B/B 22" Spannreifen: 152.- Euro


    Da diese meist individuell aus Japan bestellt werden müssen, würde ich hier ausnahmsweise nicht unbedingt davon ausgehen, dass sie sehr viel billiger werden als der Listenpreis.


    Ich habe in meinem Falle sofort! nach dem Auspacken mehrere Bilder gemacht. Auf meine Ersatzlieferung warte ich immer noch.

  • Zitat

    Original von buddler
    Sollte man nicht angesichts dieser hochkarätigen Tests hier in diesem Thread einmal diskutieren, ob man ein Unterforum namens "Tests" einrichten könnte?


    Ich weiß nicht, ob es diese Idee bereits in schriftlicher Form hier irgendwo im Forum gibt; ich konnte sie jedenfalls nicht finden ;)


    Was sagen die Mods/Admins dazu?



    Würde ich auch klasse finden!


    User könnten über Artikel,Bücher,Videos ect. kurze Reviews veröffentlichen, sodass eine kleine Sammlung entsteht oder so!


    Die Idee ist klasse!

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