Frust : Ich bin unkreativ

  • Zitat

    Original von esCo_LA_da kanne einem aber ein erfahrener lehrer sehr gut weiterhelfen.


    Das stimmt! =) Obwohl mein Lehrer, der mich nach ein paar Jahren mal wieder bei einem Auftritt besucht hatte zu mir meinte: "Dein Stil klingt sehr Europäisch." - Ich weiss bis heute nicht, was er genau meinte. Aber was soll's ich komme aus Europa - passt schon =)


    Naja - nee - stimmt schon. Man sollte sich auch mit anderen Stilen auseinandersetzen. Mal sehen. Ich habe noch viel Zeit....


    ciao, joerg.

    Joerg Tobergte // Hobby Drummer
    Computerspieleentwickler

  • Zitat

    Original von matzdrums
    wenn einem jemand sagt man würde besonders innovativ spielen und hätte so viele interessante ideen heißt das in der regel so viel wie "hör auf mit dem schwurbel und spiel was gescheites" ;)


    Ja, so kann man es auch formulieren- sehr schön! :D


    BTT: Wie die anderen schon geschrieben haben: Setz Dich nicht unter Druck, mit Deinem 3/4 Jahr stehst Du noch ganz am Anfang!


    Das wird schon werden!

  • Zitat

    Original von matzdrums
    wenn einem jemand sagt man würde besonders innovativ spielen und hätte so viele interessante ideen heißt das in der regel so viel wie "hör auf mit dem schwurbel und spiel was gescheites" ;)


    *kicher*


    das hab ich glatt schon immer mal befuerchtet *g*

    Evil Jared's Rock-Drinks.de - Sex, Drinks & Rock n Roll

  • hey jung, das kommt noch.
    ich hab erst vor einem 3/4 jahr angefangen klavier zu spielen und ich kann auch noch nicht frei irgendwas vernünftiges spielen. hab zwar auch schon 2 kleine stücke komponiert aber auch nur weil ich es immer wieder probiere ohne noten und ohne theoretischen hintergedanken irgendwas frei zu spielen. dadurch enstehen manchmal nur durchs hören schöne sachen.
    vielleicht kannst du ja auch mal mit deinem lehrer reden. ich mach zurzeit viel jazz mit meinem schlagzeuglehrer ( der auch ein purer jazzer ist) und hab auch ein sehr gutes buch (john riley, art of bop drumming), welches ich aber auch nur als grundlage benutze. da mein lehrer auch jazzpiano studiert hat setzt er sich jede stunde ca 20 min ans klavier und spielt und ich soll dann frei dazu spielen ohne irgendwelche noten. so lernt man ziemlich schnell und kriegt auch ein viel besseres verständnis für das was in der musik eigentlich passiert.


    gruß
    tarek

  • hi, wenn es dich beruhigt, ich spiele nun seit bald 20 Jahren drums, in den letzten 10 Jahren eher weniger, da ich nicht mehr täglich üben kann. Technisch gesehen habe ich ziemlich abgebaut, vor allem, wenn ich sehe, wie gut ich schon nach zwei Jahren Trommeln war, und wo ich heute stehe. Was es wett macht, ist die Tatsache, dass ich heute wesentlich songdienlicher spiele, da sich mein Gehör deutlich geschult hat. Die Technik alleine ist wie die Grammatik in der Sprache: sie zu beherrschen macht dich noch nicht zu einem großen Geschichtenerzähler. Erst, wenn man eine Weile dabei war, und man auch etwas erlebt hat, hat man auch was zu erzählen...


    wobei du jetzt nicht verdammt bist, die nächsten 10 Jahre langweilig zu spielen... geh auf Konzerte, gigs, schau dir an, was andere Drummer spielen, und probier, was dir gefällt. Und spiel viel live.


    Ansonsten: Mit der Bass auf eins und drei und der Snare zumindest auf der 4 kannst du kaum was falsch machen, ich lerne z.B. gerde, mich an der Hihat auszutoben, während ich Bass und snare immer weniger spiele... macht unheimlich was her, und keiner ist genervt (im Gegensatz zu ständigen Fills & co..). Glaub mir: allzu kreative Drummer sind bei Bands gar nicht beliebt....

  • Zitat

    Original von madmarian
    Glaub mir: allzu kreative Drummer sind bei Bands gar nicht beliebt....


    unterschrieben, musste ich am eigenen leib desoefteren erleben ;(

    Evil Jared's Rock-Drinks.de - Sex, Drinks & Rock n Roll

  • Um ein kreativer Koch zu werden, muß man sich auch erst mal sehr lange mit sämtlichen Gewürzen beschäftigen...sprich:


    Ich spiel für meine Zeit nicht besonders gut Schlagzeug, aber nach nem 3/4tel Jahr kannst Du doch kaum kreativ sein...


    Nehmen wir mal ein simples Beispiel...


    Es gibt sagen wir mal fiktiv 1000 verschiedene Handsätze, wenn Du davon 10 beherrscht, dann hast Du nur einen Pool aus 10 handsätzen, aus dem Du was basteln kannst...


    Also, wenns auch grad recht wild klingt, aber in den nächsten Jahren würd ich erstmal das handwerkszeug erlernen, denn Kreativität is nix anderes, als eine eigene Mixtur von vorhandenen Ressourcen.


    Also, keine Eile,-)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Denke auch, dass es sehr nützlich ist viel Musik zu hören und live mit Bands zu spielen. Allerdings solltest du immer darauf achten, bewusst zu hören! Das heißt: Nicht einfach die Musik runterprasseln zu lassen, sondern sich genau mit dem Aufbau des Liedes, den 2-3 Grundrhythmen im Lied und anschließend erst mit den Fills zu beschäftigen. Ich weiß ja nicht wie fit du bist in Sachen Notation, doch versuch dir mal die Sachen vor den Augen auszunotieren oder den Handsatz zu überlegen....Dennoch für 3/4 Jahr darfst du nicht zu viel erwarten!


    Spiele jetzt seit 6-7 Jahre und muss sagen, dass ich gerade durch einige Live-Erfahrungen aus (Rock, Pop, Soul und Orchester) gelernt habe verschiedene Fills "im Petto" zu haben und auch nicht gleich den Kopf verliere, wenn ich einen Stick verliere, weil ich in der Lage bin leichtere Rhythmen laufen zu lassen, sie vor Augen habe und in der Zeit einen neuen Stick greifen kann.

  • na da tick ich anders. wie oben schon gesagt, ich finde musik hören bringt einen da nicht weiter. was ist daran kreativ, breaks oder parts von anderen zu übernehmen?
    für den ausbau des werkzeugkastens ist das ok, aber kreativität findet auf anderen ebenen statt.
    um kreativ sein, muss man imho insgesamt von der eigenen Musik inspiriert sein, sich wohlfühlen. das geht imho nur mit Leuten, die auf gleichem Niveau spielen, zu denen man auch zwischenmenschlich guten Kontakt hat. wenn man von der "eigenen" Mucke und den Mitmusikern nicht 100% überzeugt ist, kommt auch nix kreatives raus.
    man kann natürlich auch kreativ covern, z.B. aus Klassikern nen danceflor zu machen. das ist dann die kreativität der zweiten stufe.
    ganz unten auf der treppe der kreativität steht auf coverstücke andere texte zu singen ;(

  • wenn ich mir all das zeugs draufschaffen würde, welches in büchern geschrieben steht, ich muss es ja nur genügend üben, würde mir das musizieren keine freude mehr bereiten. irgendwann willst du das geübte dann ja auch einsetzen. welche stelle die richtige für das irgendwann geübte ist, steht aber in keinem dieser bücher - weil es diese stelle nicht gibt.


    ich kann meinen mangelden output nicht durch input von aussen kompensieren.


    wenn ich nichts zu sagen habe, nützt mir das beste rethorikseminar nichts. es wird nur brilliant in szene gesetztes geschwafel dabei herauskommen.


    das alles lässt sich auf tausend bereiche des lebens übertragen: es wird viel geredet ohne das was gesagt wird.


    ich bin kein kreativer schlagzeuger. soll ich mich jetzt umbringen, mit der trommelei aufhören nach 25 jahren, mir ehrgeiz oder gar mehr interesse daran einreden und mich vors pad setzen um... ja warum denn?


    der bereich schlagzeug deckt ca. 15% meiner freizeitinteressen ab.
    ich hab nie angeln geübt. ich hab auch nie motorradfahren geübt. ich hab auch nie geübt in den urlaub zu fahren. ich hab auch nie geübt spass am leben zu haben. ich hab auch keine kochschule besucht - und ich koche wirklich gerne.
    was soll also dieser stress am schlagzeug!?


    ich hab immer schlagzeug gespielt, weil es mir bock gemacht hat. und bock macht es mir auch heute noch in ner band zu spielen.
    ich mach das bis ich keinen bock mehr darauf habe nach der amtlichen 2 und 4, sowie 1 und 3 zu fahnden.
    das ist die herausforderung für mich - und bei meinem arbeitstempo kann das nochmal 20 jahre dauern. ich hoffe, daß ich sie nie finden werde!


    der weg ist viel interesannter als das ziel, ausser man hat dünnschiss und ist auf dem weg zum klo.


    in diesem sinne.

    Satellite of Love

  • Mach Dir keinen Kopp und konzentrier dich auf die Mucke.


    Hör Dir mal AC/DC-Scheiben mit Phil Rudd an der Batterie an. Ich glaub, der weiß nichtmal wie Ghostnote geschrieben wird, aber es gibt keinen der so zu AC/DC passt wie er.


    Musik ist Ausdruck, das kann dir keiner beibringen.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Ich hatte dieses semester aehnliche probleme, als dass ich mich auch unheimlich unkreativ und uninspiriert gefuehlt habe. Mein Lehrer, Dave Dicenso, hat mir da unheimlich weiterhelfen koennen. Unter anderem hat er mir das buch "The Artist's Way" Empfohlen.
    Ich befasse mich mit dem Thema zwar erst seit ein paar wochen, habe aber unheimliche durchbrueche erlebt. In dem buch sind sachen empfohlen wie "artists dates" bei denen man einmal die woche etwas inspirierendes macht, dass vom alltag entfernt ist und "morning journals" bei denen man sich ueber mehrer seiten taeglich einfach mal ausschreibt.


    Auch sehr geholfen hat mir mein approach zu aendern. Ich habe mir die letzen wochen vorgenommen viel von Keoth Carlock's style mir abzuschauen (grade von seiner Krantz Zeit). Dadurch, dass ich ein voellig neues element in mein spiel involviere, habe ich das gefuehl, dass es mir eine neue perspektive gibt und n bisschen kalk von den alten licks abloest.



    -Jojo

  • Mein Kreativitätsmangel liegt daran ,dass ,wenn ich frei spiele, irgendwi eimmer das gleiche spiele ^^ aber ich kann tun was ich will. Ich komm immer wieder auf das "alte" zurück ;(


    Und, ich kann zwar ohne probleme bei komplexeren stücken "in der luft" mitspielen...aber irgendwas hat bei der richtigigen umsetztung net hin (beim mitspielen)

  • Dann gibts ein paar sehr schoene experimente


    a) beschrenk dich! Entweder was die orchestrierung betrifft, also nur Hihat, Bass und Snare zB, oder nur auf den Toms. Oder nimm dir ein lick, oder eine phrase undversuche moeglichst creativ damit um zugehen, dh alles von dynamik bis orchestrierung.


    b) versuche beim spielen immer etwas zu "folgen". Mein lehrer hat gesagt, dass selbst er fast immer entweder einem motiv oder einer clave folgt. Versuch mal eine 2:3 son clave im kopf zu singen und als basis zur phrasierung zu benutzen. So erklaert auch Keith Carlock zB, dass er fuer seine improvisationen immer einer Melodie folgt. So klingt alles einfach congruenter und musikalischer.


    c) Bau dir ein vokabular auf. Nimm dier ein akzent pattern (Clave zB) und spiele zwischen den akzenten zB 16tel noten. An der clave aenderst du erstmal nicht, versucht aber die zwischen sechzehntel als doubles, singles, paraddidles, dann die akzente als flams etc. zu spielen. Dann das ganze mit triolen und immer so weiter. So bekommst du eine reisen palette an moeglichkeiten ein melodie oder ein patter zu (um)spielen.


    Mir persoenlich hat das mit der Son Clave umheimlich weiter geholfen. Ich hab auf einmal angefangen sachen zu spielen, bei denen ich garnicht wusste, dass ich jemals so phrasiert haette.

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