SchlagzeuglehrerIN?

  • und zur Abrundung des Themas "Women in Jazz" allgemein:


    http://www.youtube.com/watch?v=OoI_WSUbDoA&feature=related


    (Mosaic Project)


    Also ich hab da keine Fragen mehr in Sachen "können Frauen" ?. Ja, sie können, warum auch nicht ? Aber sie tun es halt so selten. Sehr wahrscheinlich, weil sie sich stattdessen zuviele Fragen stellen.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Ich habe von meinem eigenen Geschmack geredet, bitte nicht falsch verstehen oder einfach aus dem Kontext fischen.
    Wie man weiss, ist Abel Laboriel jr. nicht hauptsächlich Jazzer. :S Und mann, wenn ich Vorurteile hätte und glaubte, Frauen könnten das nicht, dann würde ich nicht spielen! ?(
    Mir sind diese Drummerinen bekannt und ich habe weiter unten geschrieben, dass es hier um meinen Musikgeschmack geht, wo nur sehr wenige Frauen zu finden sind, die nicht schon von einem Mann übertroffen wurden. Was ja auch kein Wunder ist bei der Frauenquote..! Aber bitte nennt mir eine Frau, die power play gemixt mit Musikalität auf einem Spitzen-Niveau wie mr Lab. jr. betreibt, oder die Unabhängigkeit von Jonathan Mover besitzt, oder den Groove und das Mikrotiming von Flo Dauner, oder die Technik von Jojo Mayer hat. Und das sind nur eine Hand voll Beispiele.


    Dass Frauen das vermutlich auch könnten wenn sie wiklich wollten, halte ich durchaus für möglich.
    Also bitte nicht selber hier Vorurteile Aufbauen und das Bild malen von einer kleinen eingeschüchterten Schlagzeugerin, die glaubt sie wird es nie lernen weil Frauen ja so schlecht sind,- das gebe ich nämlich nicht ab.
    Meine ursprüngliche Frage zu dem Thema hatte mit meinem eigenen Können nichts zu tun.

  • Aber bitte nennt mir eine Frau, die power play gemixt mit Musikalität auf einem Spitzen-Niveau wie mr Lab. jr. betreibt, oder die Unabhängigkeit von Jonathan Mover besitzt, oder den Groove und das Mikrotiming von Flo Dauner, oder die Technik von Jojo Mayer hat. Und das sind nur eine Hand voll Beispiele.


    Hey, ich stimme Dir zu (und versteh jetzt auch besser, worum es Dir geht).
    Allerdings,mit den genannten Kandidaten können auch so gut wie alle männlichen Drummer nicht mithalten.


    Die Frage ist doch einfach, was Du aus der Erkenntnis machst, dass es weltweit viel viel mehr gute männliche Drummer als weibliche gibt.
    Aus welchen Gründen auch immer, der schwerwiegendste ist sicher schlicht die geringere Anzahl von Trommlerinnen.


    Das ist alles nunmal so und sollte Dich nicht stören, denn viel dagegen tun kannst Du eh nicht. Also anstatt permanent auf die Nachteile zu
    schielen ("frau" muss mehr leisten, wird vielleicht nicht ernstgenommen), finde doch einen gesunden produktiven Weg, damit umzugehen und
    such die positiven Aspekte Deiner "Aussenseiterrolle". Welche das sind, musst Du selbst für Dich rausfinden.


    Zum Thema Schüler hatte ich schon alle Varianten... diejenigen, die männliche Reibung brauchten und Grenzen ausloten mussten,
    diejenigen, die einen Freund und Zuhörer brauchten, diejenigen, die perfektionistisch und ambitioniert eine klare musikalische Linie
    brauchten, diejenigen, die nur ein bisschen Spass haben wollten... etc. - alle unterschiedlich mit unterschiedlichen Bedürfnissen, die
    es zu erfüllen galt... die hatten oft gar nicht so viel mit dem Thema Schlagzeug zu tun. Aber ich denke, das weisst Du selbst.
    Als Profi überbewertet man das Thema oft ein bisschen, weil man ja tag und nacht damit beschäftigt ist.
    Für nen 12jährigen kann unter Umständen die Schlagzeugstunde einfach mal Ablenkung vom stressigen Schulalltag sein.
    Ich wiederhole: Solange die Schüler gerne zu Dir kommen, ist alles gut.


    cheers


    PS: Mich haben bisher weibliche Drummer auch eher selten beeindruckt. Ich habe aber oft das Gefühl, dass die schon selbst von
    sich aus in dieser "Ich muss was beweisen jetzt, weil die Jungs kucken alle zu" - Maschine stecken. Bei den wenigen Schülerinnen,
    die ich hatte, fiel mir immer stark eine sehr angenehme Motivation auf und spielerisch eine Art Aufgeräumtheit und Bewusstheit,
    die ich von Jungs nicht kenne (Hilary Jones verkörpert das ganz gut)... auf den Bühnen war das dann meist anders und irgendwie
    verkrampfter. Ist natürlich auch bei Jungs so - aber ich würde sehr gern mehr Frauen spielen sehen, die diesem Druck komplett
    standhalten und einfach auf der Bühne loslassen und komplett selbstbewusst ihr Ding machen... Drummerinnen wie Sheila E. und
    TLC und aktuell E. Caplette haben das natürlich längst hinter sich... der Erfolg lässt grüssen.


    Als guter Drummer muss man ohne Kompromisse führen können, das ist eher eine männliche Eigenschaft (Dominanzverhalten),
    da müssen sich viele Mädels und Frauen halt erstmal rantasten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hontes ()

  • Aus welchen Gründen auch immer, der schwerwiegendste ist sicher schlicht die geringere Anzahl von Trommlerinnen.

    Naja ... das wird sich doch ganz natürlich lösen, es waren einfach noch nicht ausreichend junge Mädchen und Frauen in Ausbildung. Wenn ich das bei meinem Lehrer richtig sehe, hat sich das längst geändert und viele Mädchen gehen zum Unterricht, also werden wir in 10 bis 15 Jahren über das Thema nicht mehr diskutieren. Ich kann mich noch genau über das Erstaunen (und die blöden Diskussionen) über weibliche Polizisten (da war der Begriff Polizistin und Beamtin noch nicht üblich) erinnern.


    Ja, es gibt immer noch ein paar männliche Spätmerker und es wird immer Vorbehalte geben, aber die Diskussion wird sich bald erübrigen


    sagt und grüßt
    Hajo K

  • 1. bin ich total überrascht (und auch etwas schockiert), daß die Frage aufgrund verschiedener Antworten und Statements doch nicht so unberechtigt war, wie ich anfangs gedacht habe


    2. seit wann ist es relevant bzw. darf man sich als Schüler/in wünschen, ob es ein Lehrer oder eine Lehrerin wird?!?


    3. natürlich gibt es tolle Schlagzeugerinnen und es werden täglich mehr - wenn Laboriel gut ist, was ist dann das http://youtu.be/TwvhtXjzVWQ


    Ich halte die Diskussion für interessant, aber für dich, loucina ,wenig hilfreich, da es sicher nicht klappen wird, deine Befürchtungen im Vorhinein zu zerstreuen, du musst es einfach machen und dann entscheiden, ob das was für dich ist. Durchsetzen muss man sich immer, ob als Drummerin oder Lehrerin, da hilft nur Charakter ;)


    In der neuen d&p ist ein schönes Interview mit Terry Lynn Carrington zu dem Thema allgemein.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Aber bitte nennt mir eine Frau, die power play gemixt mit Musikalität auf einem Spitzen-Niveau wie mr Lab. jr. betreibt, oder die Unabhängigkeit von Jonathan Mover besitzt, oder den Groove und das Mikrotiming von Flo Dauner, oder die Technik von Jojo Mayer hat. Und das sind nur eine Hand voll Beispiele.


    Ich habe Frau E. auf einem Drummer-Meeting erleben dürfen und ich kenne auch einiges andere von ihr
    (z. B. bei Prince oder Ringo). Jetzt sag mir mal einer was da fehlen sollte? Musikalität? Groove? Technik?
    Power?


    Warum poste ich das eigentlich hier? Klar gibt es weniger Spitzendrummerinnen als Spitzendrummer.
    Das liegt imho einzig und allein an der Anzahl der trommelnden Damen. Aber nicht grundlegend daran,
    daß Frauen das nicht ebenso gut können wie Männer. Es geht hier ja nicht um Fußball! Bei Sheila,
    Cindy und Terri fliegt mir echt die Kappe davon. Alle drei decken ein sehr, sehr weites Spektrum ab
    und können dieses auf allerhöchstem Niveau bedienen. Was gibt's da noch zu diskutieren?


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Wenn man beim Schlagzeugspiel die Physis in den Vordergrund stellt (hard&fast), werden statistisch die Männer im Vorteil sein. Es gibt aber natürlich auch Frauen, die eine Eisenkugel ziemlich weit stoßen, sehr schnell rennen oder dem Raab die Nase brechen können. Ausserdem kann man auch genügend andere Aspekte des Spiels beackern, um sich am Ende jedenfalls mit interessanter Klangkunst zu verwirklichen. Gemessen am Potential dürften Frauen unterrepräsentiert sein. Das gilt aber wohl für alle Instrumente im Bereich der U-Musik - bis auf Gesang. Da hat sich in den letzten 20 Jahren auch nicht sonderlich viel getan und gemessen an aktuellen Schülerzahlen dürfte sich auch in näherer Zukunft nix ändern. Ein bislang nicht geklärtes Phänomen (zumindest nach meinem Kenntnisstand).

  • du hast die bespiele oben gar nicht wirklich angehört, stimmts?

    Bitte wie? Sag hab ich euch irgendwas getan? Ja ich habe sie angehört..bin echt sprachlos. ;(


    Warum unterstellst du Frauen das sie nicht wollen?

    Das habe ich nicht, aber es wollen ganz offensichtlich nicht viele.


    Ich sehe das auch nicht so, dass man in 10 oder 15 Jahren da nicht mehr drüber reden wird- ich persönlich glaube, dass Schlagzeugerinnen erstmal deutlich in der Unterzahl bleiben werden. Was mich nicht stört.

    3. natürlich gibt es tolle Schlagzeugerinnen und es werden täglich mehr - wenn Laboriel gut ist, was ist dann das http://youtu.be/TwvhtXjzVWQ

    Ich kanne das Solo von Sheila. Ist der Hammer, aber meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit Abe, weil ganz anderer Stil.

    Vielen Dank, ich bin völlig deiner Meinung.
    Bis jetzt kommen meine Schüler anscheinend gerne zu mir und ich arbeite wirklich gerne mit ihnen. Aber ich habe mir halt trotzdem manchmal diesen Gedanken gemacht, was aber wie du sagst, niemanden weiterbringt. =)
    Dass ich wenige weibliche Kollegen habe, stört mich gar nicht,- wie gesagt, ab und an fällt mir auf, dass ich eher männliche role models und Schüler habe, also von Testosteron umgeben bin :P - und sehne mich dann vielleicht mal wieder nach einem Mädelsabend.
    Muss aber unbedingt sagen, dass meine Dozenten und Kollegen supernett sind und mir nicht das Gefühl geben, ich sei nicht willkommen.Ganz im Gegenteil (danke!!)! :love:

    Einmal editiert, zuletzt von loucina ()

  • Ich verstehe leider die Diskussion nicht ganz. Das mag an meinem inhaltlichen Unvermögen liegen.


    In den letzten 10 -15 Jahren hat sich aus meinem (subjektiven) Blickwinkel die "Situation" DRUMS/Frauen oder nennen wir es: prozentualer Anteil von Mädchen/Frauen die das Schlagzeugspiell erlernen wollen, dramatisch verändert. Ich trommle zwar erst seit 1979 aber wenn ich 10, 15, 20, XX-Jahre zurückblicke dann komme ich nicht umhin festzustellen, dass der Anteil von Frauen stetig zunimmt. In der ersten Dekade kannte ich keine einzige Drummerin (obwohl ich schon damals unzählige :D Drummer und trommelnde Kumpels kannte) .... dann ein paar. Mittlerweile komme ich mit dem Zählen nicht mehr nach. Aber nochmals: es ist kein subjektives Zählen sondern der prozentuale Anteil in meiner Umwelt steigt.


    Ich stelle das nicht nur am Schülerinnen-Aufkommen (am gestiegenden Prozentsatz der Drumschülerinnen fest) der sich faktisch vergrößert... sondern auch in der Präsenz von Frauen in Bands, als Werbeträger... in Interviews, als Trommellehrerin, als Redakteurin in Fachmagazinen, im öffentlichen Erscheinungsbild etc. etc.


    Ich bin etwas erstaunt, wenn/dass die (subjektive) Sicht einzelner (weniger) Kollegen scheinbar? eine andere ist.


    Ich persönlich würde das auch garnicht schlagzeugspezifisch bzw. "auf das Drumming reduziert" sehen, sondern insgesamt auf die fortschreitende Nivellierung ("unterstellter") geschlechtzspezifischer Interessen/Befähigungen bzw. die Veränderung von Sozialisationsbedingungen verweisen.


    Ich meine es nicht böse: aber Fragestellung wie teilweise der Verlauf dieses Threads lassen mich vorsichtig unterstellen :D , dass noch nicht alle von uns im hier und jetzt angekommen sind... bzw. die letzten bald erfolgenden Schritte antizipieren wollen ;)


    edits: Rechtschreibung

  • Ich wäre dir dankbar loucina, wenn du statt 3 Posts hintereinander zu machen, mal den "Bearbeiten"-Button unten rechts benutzt. ;)

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Der Umstand, dass Frauen und Männer in einigen Punkten unterschiedlich sind, zeigt sich nicht nur im Trommeln.


    Die ca. 5 Ausnahmetrommlerinnen wie zB die Cindy Blackman oder Sheila E. taugen nicht wirklich als "Beweis" für die "Gleichheit" in der spielerischen Qualität von Frauen und Männern. Das meiste wurde ja schon mehr oder weniger angerissen. Mich stört hier ein bisschen der Tenor, nach dem mit Empörung darauf reagiert wird, dass es Unterschiede gibt, die eben teilweise auch qualitative Auswirkungen haben.


    Neben persönlichen Beobachtungen und Geschmäckern spielt eine Rolle, dass Frauen tendenziell einfach zurückhaltender sind. Zudem sind sie oft angepasster, strebsamer und fleissiger als Männer. Das ist übrigens (wieder mal) keine Meinung, sondern eine Tatsache. Ich habe dazu im Studium auch Vorlesungen besucht und Arbeiten verfasst. In Motivationsseminaren geht es oft darum, was Frauen tun können, um sich selbst eindeutiger und realistischer darzustellen. Ein Personaltrainer hat mal gesagt, dass ein Mann, wenn er 10% von etwas verstanden hat, sagt "hey, ich kanns!", während die Frau bei 70% Verständnis eher angibt, keine Ahnung zu haben.


    Hier jetzt auf die Ursachen, also auf die von der Evolution zugedachten Gründe dafür einzugehen, würde wohl den Rahmen sprengen, aber ich bin davon überzeugt, dass diese Dinge eine Rolle spielen, wenn man über trommelnde Frauen nachdenkt.


    Meine Erfahrungen im Unterricht spiegeln diese oben genannten Tendenzen jedenfalls genau wider. Frauen machen fast immer die Hausaufgaben. Sie lernen schneller Notenlesen, sie bringen nach Anregung sofort Songs mit, die sie dann auch direkt üben. Sie rasten später oder gar nicht aus, wenn was nicht klappt und sind sehr zurückhaltend im Umgang. Sie sind improvisatorisch oft unfreier als Jungs, weil sie Angst haben, Fehler zu machen und dann negativ aufzufallen. Sie finden lange keine Band, weil sie sich für zu schlecht halten.


    Jungs machen oft die Hausaufgaben nicht. Sie haben weniger Geduld, daddeln oft unkontrolliert rum. Notenlesen und Grundlagen werden oft mit Genörgel quittiert. Freies Improvisieren wird geliebt, auch spielen Jungs tendenziell lauter. Sie versuchen häufiger, Fehler schönzureden. Sie finden schneller Bands...und sind im Verhältnis trotzdem deutlich erfolgreicher und geben in Interviews später an, sie hätten zu trommeln angefangen, um Mädels klarzumachen. :)


    So sieht es aus.


    Während Sängerinnen sich alle Freiheiten nehmen, selbstbewusst und provokativ auftreten, habe ich bei trommelnden Frauen immer noch den Eindruck, sie würden bei ihren Performances auch immer gegen Vorurteile anspielen.


    Man könnte jetzt etwas in die Tiefe gehen und feststellen, dass eine singende Frau schon per se und seit Jahrhunderten als weiblich wahrgenommen wird, weil sie ihrer Rolle als emotionales Wesen voll entspricht. Zumal auch die singende Künstlerin fast immer auch als Sexualobjekt drapiert wird. Hochgeschlossen stellt sich kaum eine Sängerin auf die Bühne, zumindest keine erfolgreiche.


    Während also die Sängerin ihrem Rollenmodell auch in provokativer Form (fast) immer entspricht, sieht es bei der Trommlerin anders aus. Bei der fragt man (n) sich: will sie klingen wie ein Mann oder wie eine Frau? Aber wie klingt eine trommelnde Frau? Es gibt nämlich kaum trommelnde Rollenmodelle.


    Und so passieren zwei Dinge. Das erste: Frauen versuchen zu klingen wie Männer. Cindy Blackman macht kein Hehl daraus, dass sie sich als weibliche Reinkarnation von Tony Williams sieht: der Stil, der Sound, die Signaturebecken. Alles TW. Ich habe sie auch live gesehen und hatte das Gefühl, dass sich da jemand an was abarbeitet. Ständig flogen Schrauben vom Set weg, die dann von Helfen im laufenden Betrieb wieder angebracht wurden. Eine Furie am Set, nicht nur ich war etwas ratlos nach der Performance. Der Begriff "Gewalt" kam mir irgendwie in den Sinn. (Mir fiel danach ein Interview mit Tony Williams ein, in welchem er sagte, dass er das Kit niemals zum Abreagieren missbraucht hat). Sicherlich hat sich Cindy Blackman so eine Sonderstellung ertrommelt und es steht außer Frage, dass die Dame es wirklich draufhat. Den Niedlichkeitsfaktor kann man ihr jedenfalls nicht unterstellen...ich höre mir trotzdem lieber den echten TW an.


    Dann Frauen wie Hilary Jones: technisch versiert aber immer mit der Ausstrahlung "ich darf keinen Fehler machen, sonst lächeln sie wieder über die Frau am Set!". Das gleiche gilt für fast alle anderen bekannten Trommlerinnen auch.


    Die zweite Sache: Frauen am Set machen das gleiche wie Sängerinnen: sie setzen auf die Frauenkarte: blondes, hübsches Mädchen spielt Schlagzeug. Wie, ist erstmal egal. Dass das funktioniert, kann man bei youtube ja wunderbar sehen. Aber die Kombination aus sexuell anziehender Frau und Schlagzeug scheint zu wirken. Die Frage ist, ob das das Ziel der weiblichen trommelnden Gemeinde ist. (Edit: habe mir dieses Crazy drummer gilr Video nochmal angesehen, lockere zwei Drittel der Kommentare bestehen aus sexuell anzüglichen Kommentaren wie "perky little tits" oder "I want the drumchair to be my dick". Das ist dasselbe anonyme Trommelpublikum auf das bekannte Trommlerinnen auch treffen. Tenor ist: "es ist mir völlig wurscht wie du spielst, ich reduziere dich doch nur auf deine Sexualattribute".)


    Es gibt drei bekannte Damen, die ich sowohl von der Ausstrahlung als auch von den Performances klasse finde. Das sind Evelyn Glennie (magisch!!), Terri Lyne Carrington und Cora Coleman Dunham. Bei den dreien kann ich mich entspannen, wenn die loslegen. Die wollen nicht sein wie Männer.


    Die ruhen irgendwie in sich und vermitteln auf weibliche Weise, dass sie von dem, was sie da machen überzeugt sind. Und je mehr Trommlerinnen es gibt, desto selbstverständlicher wird das vielleicht irgendwann.


    lg
    max

  • ich hab mir doe solos angehört der damen und muss konstatieren: mir gefallen sie nicht ! was aber nicht gleichbedeutet damit zu setzen ist, dass eine frau als lehrerin nicht auch sehr gut sein kann. als erstes kam mir das lied mit der klavierlehrerin in den sinn lach..trotzdem macht es nicht viel unterschied wer sein wissen weiter gibt

    meine Band...
    http://www.pressure-band.de
    [url="http://backstagepro.regioactive.de/pressure" target="_blank" title="Pressure bei Backstage PRO"><img width="125" height="31" src="http://backstagepro.regioactive.de/media/button/bt/button-125/ct/artist/guid/N0WWFxVs43" alt="Pressure bei Backstage PRO" border="0"></a>[/url]

  • Hallöle,


    wie ist das eigentlich bei Zwittern?
    Spielen die besser, schlechter gar nicht, doppelt so gut?


    Und liegt das Verhalten an den sekundären Geschlechtsmerkmalen oder an der sexuellen Orientierung?
    Ist das bei Heten, Lesben, Schwulen, Bis, Zoophilen etc. anders?


    Ich finde, man sollte das mal vertiefen, ist ja schließlich ein Fachforum hier.


    Kann es sein, dass die weiblichen Formen des Schlagzeugs (rund) einfach Männer (also die meisten) mehr anspricht?
    Also ich finde meine Becken ja schon sehr sexy.
    Da klopfe ich doch gerne mal mit dem Stock an.


    Grüße
    Jürgen

  • Luddie: jein! Lesenswert, wie immer.


    Daß Cindy TW nacheifert ist offensichtlich. Das sagt sie ja auch selbst. Aber das hat sie
    nicht exklusiv: Der junge Weckl wollte Gadd sein und Adam Nussbaum (Achtung gemein!)
    will immer noch Jack deJohnette werden. Insofern: nix Besonderes. Gut, TW war ein Mann
    und insofern will CB auch männlich klingen. Aber sie möchte genau wie dieser eine Mann
    klingen.


    Wie klingt denn weibliches Schlagzeugspiel? Da würde mich mal ein Blindtest interessieren.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

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