Mein Drum Cover von C2C und Schulz Endorsement.

  • Mir fällt zu diesem Thema unglaublich viel ein, aber das MUSS sein: es fällt älteren Menschen immer schwer, sich dem Zeitgeistwechsel/neuen Standarts hinzugeben oder gar unterzuordnen - mich eingeschlossen. Aber denkt dran: die, über die wir heute lachen, lachen morgen über uns alte Säcke... und suchen unser Altersheim aus ;)


    Das mag sein, nur bin ich immer noch fest davon bezeugt, dass man sich eines Tages über diese "Youtubestars" und überhaupt dieses Youtube Thema anders äussern wird, als es derzeit den Anschein hat.
    Mir schweben da so Sätze in der Zukunft vor: hast du damals auch bei diesem Youtube Kram mitgemacht? - Hör auf, erinner' mich nicht dran.. :D
    Ja, vielleicht bin ich ein alter Sack, aber ein Satz aus dem Mund eines meiner Schüler, er wolle später mal Youtubestar werden, löste bei mir eher nur Verwunderung aus, wobei es ja nur eine logische Weiterentwicklung ist. früher gab es mal echte Stars, dann kamen die ganzen Plastik & Retorten Stars der MTV Generation und der letzte konsequente Schritt sind virtuelle Stars. Das kann dann auch jeder sein/werden. Man muss nur genug Klicks kriegen.
    Na dann, hallo schöne neue Welt :pinch:

  • Ich, als auch dem Teenager-Alter-Entwachsener, habe auch so meine Probleme mit youtube-Stars.
    Aber wenn ich schaue, in welche Richtung die Entwicklung geht, -> digitales Fernsehen -> Internet-Fernsehen..., dann wird der youtube-Star von morgen wohl den gleichen Status besitzen, wie der Fernsehstar von gestern.
    Just my 2 Cents.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.


  • Das mag sein, nur bin ich immer noch fest davon bezeugt, dass man sich eines Tages über diese "Youtubestars" und überhaupt dieses Youtube Thema anders äussern wird, als es derzeit den Anschein hat.
    Mir schweben da so Sätze in der Zukunft vor: hast du damals auch bei diesem Youtube Kram mitgemacht? - Hör auf, erinner' mich nicht dran.. :D
    Ja, vielleicht bin ich ein alter Sack, aber ein Satz aus dem Mund eines meiner Schüler, er wolle später mal Youtubestar werden, löste bei mir eher nur Verwunderung aus, wobei es ja nur eine logische Weiterentwicklung ist. früher gab es mal echte Stars, dann kamen die ganzen Plastik & Retorten Stars der MTV Generation und der letzte konsequente Schritt sind virtuelle Stars. Das kann dann auch jeder sein/werden. Man muss nur genug Klicks kriegen.
    Na dann, hallo schöne neue Welt :pinch:


    die schöne neue welt ist schon voll im gange ... http://de.wikipedia.org/wiki/Miku_Hatsune


    na dann prost :S

  • Ich sehe keinen Grund, warum hier so drauflosgehackt wird. Allein dass das Video existiert bedeutet doch, dass sich jemand (mehr oder weniger) damit befasst hat, Mikros zu positionieren, aufzunehmen, zu filmen, zu schneiden, den Song zu lernen und was weiß ich nicht alles.
    Was man letztendlich vom Ergebnis hält, kann man auch wesentlich sachlicher vortragen - das macht das Ganze am Ende dann vielleicht auch produktiv.
    Hat er denn ein einziges Mal erwähnt dass er sich keine Band sucht weil er lieber allein trommelt? Wenn sich eben grade nichts einrichten lässt - und ja, G8 IST zeitaufwändig - dann ist es so immer noch besser, als machte er gar nichts.
    Was die beste Art und Weise sich zu präsentieren angeht, so muss auch das erstmal geübt werden, aber auch da kann man konstruktive Kritik beitragen statt alles zu zerlegen, als hätte man es nötig.


    Insofern würde ich Luddies und Drumstudios Beiträge voll und ganz unterstreichen.


    Als Anregung für einige andere:
    "Die Erfindung hat so viele Mängel, dass es nicht ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Das Ding hat für uns an sich keinen Wert"
    Memo der Western Union Financial Services zur Erfindung des Telefons, 1876


    "Das Radio hat absolut keine Zukunft."
    Lord Kelvin, Mathematiker und Erfinder, 1897


    "Das Pferd wird es immer geben, Automobile hingegen
    sind lediglich eine vorübergehende Modeerscheinung."
    Der Präsident der Michigan Savings Bank, 1903


    "Wer zum Teufel, will denn Schauspieler sprechen hören?"
    Harry M. Warner, Chef von Warner Brothers, 1927


    "Email is a totally unsaleable product."
    Ian Sharp, Sharp Associates, 1979


    "Wer braucht eigentlich diese Silberscheibe?"
    Jan Timmer, Phillips-Vorstand, zur Compact Disc, 1982

  • "Öffentliche Internet-Foren haben keine Zukunft, weil dort mit der Zeit immer mehr Belangloses präsentiert werden wird."
    pbu, Experte, 2012

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Tjo, dieses YouTube ist schon ein vielschneidiges Schwert....


    Ich nutze es mal wie Drummer75 für Verabredungen zu Sessions oder Aushilfskonzerten mit Kollegen. :thumbup:
    Natürlich schaue ich auch gern mal so rein, weil ich gerade Lust auf ein paar Takte habe von Perlen wie "Magma" 8o
    Hätte ich gute Aufnahmemöglichkeiten, würde ich es als Veranstalterdemo nutzen, dann aber unter "privat".
    Dann hat Luddie einerseit auch Recht, wenn er schreibt, dass die "jungen Leute" halt in "ihrer Zeit" leben und YouTube nutzen wie sie es nutzen. =)
    Andererseits lebe ich als alter Sack in meiner Zeit; dann mache ich mir gern auch mal solche Expertenmeinungen wie die von pbu zu eigen. 8)


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.


  • Als Anregung für einige andere:



    Zitat

    "Email is a totally unsaleable product."
    Ian Sharp, Sharp Associates, 1979


    Schlechtes Beispiel, weil man tatsächlich bis zum heutigen Zeit NICHT für email bezahlt. Oder bezahlt hier wer für seine emails?

    Zitat

    "Wer braucht eigentlich diese Silberscheibe?"
    Jan Timmer, Phillips-Vorstand, zur Compact Disc, 1982


    Ebenso schlecht, denn schließlich leben wir gerade in einer Zeit, in der niemand mehr die CD braucht :D


    Also Spass beiseite. Es wird ja gerne so reagiert, wenn man Kritik an trendigen Entwicklungen äußert. Da kommt gerne und schnell das Argument, man sei halt gestrig bzw. Dem Fortschritt nicht zugewandt.
    Leider gibt es aber keinen Automatismus, das jeder, der "neue" Dinge kritisiert automatisch Unrecht hat.
    Es gibt auch in der Geschichte genug Beispiele, wo irgendwelche Dinge als das non plus Ultra oder der riesen Fortschritt angepriesen wurden, das Ganze aber rückblickend eher ein laues Lüftchen war. Darüber wird aber viel weniger geredet als über große Irrtümer wie solche, die du da gerade angeführt hast.
    Ich gäbe dir recht, wenn hier jemand schreiben würde, das Internet ist Teufelszeug und niemand braucht das oder so ähnlich.
    Das wäre nach meiner Auffassung genauso dämlich wie oben genannte Statements zum Telefon oder dem Automobil.
    Wenn man aber über Youtube und diese seltsame "ich muss alles und jedes und vor allem mich selbst der Welt präsentieren" Phänomen reden, dann liegt das ja wohl woanders.
    Mich stört da ganz persönlich ein stark zu beobachtender und zunehmender Geltungsdrang und der Verlust von (realistischer) Selbsteinschätzung. Da geht es mir übrigens jetzt nicht konkret um dieses Video und diesen Threadstarter, ich bin da gerade viel allgemeiner.
    Mich stört, dass die Leute so viel Zeit und Aufwand in sowas investieren und eben nicht mehr mit anderen ZUSAMMEN musizieren und sich an der Höhe ihrer Klicks auf Youtube hochhypen. Hey, ich bin ein geiler Typ, weil ich hab 20.000 Klicks auf Youtube, heisst es dann. Hat der Typ, der auf einer Bananenschale ausrutscht und dann in den Scheisshaufen fällt übrigens auch, was vieles relativiert, wenn man sich mal Anzahl der Klicks bei Videos und das, was da gezeigt wird anschaut. Wie war das mit den Fliegen und die können nicht irren nochmal?
    Dann liest man, G8 oder sonst was mache es ja nahezu unmöglich mit anderen zu musizieren, man müsse quasi den Youtube Weg wählen.
    Also ich hab ja auch Ahnung von Technik und was man an Zeit (und Geld) investieren muss, um diese Videos zu drehen, diese zu bearbeiten, die Software bedienen zulernen, Recording Technik zu lernen etc.pp . Diese Zeit/das Geld könnte man doch total oldschool auch in Proben mit Mitmusikern stecken, oder?
    Wenn ich diesbezüglich ewig gestrig bin, dass ich der Überzeugung nachhänge, dass man (vernünftig) Musik nur mit anderen Menschen zusammen machen kann und sollte, dann möchte ich auch als solcher beschimpft werden.
    Ich bin nämlich auch davon überzeugt, dass man nur so ein guter Trommler und Musiker werden kann und nicht durch stundenlanges Spielen zu PlayAlongs, Youtubevideos und Jagd nach Klicks.
    Für mich ist Musik machen immer noch Kommunikation, Emotion und Austausch/Interaktion mit Menschen.

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Die Diskussion ist köstlich. Ich muß jetzt auch mal.


    Paris Hilton verdient ihren Lebensunterhalt durch...
    ähem... Paris Hilton zu sein. Es gibt Drummer, die
    bestreiten einen Teil - vielleicht so gar großen Teil -
    ihres Lebensunterhaltes durch Präsenz auf Trommler-
    veranstaltungen wie Meetings oder Workshops und
    DVD-Veröffentlichungen und ... Und wenn es einer
    schafft durch Youtube-Drumming seine Miete zu zahlen:
    So what? Ich kann für mich entscheiden, ob ich das
    konsumiere oder nicht. Wie bei so vielen Sachen
    im Leben.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Irgendwie geht die Diskussion gerade in eine komische Richtung, finde ich. Es wird gerade so getan, als hätte jemand was gegen youtube gesagt, oder dass Künstler sich auf so einer Plattform präsentieren können. Ist doch gar nicht der Fall! Es geht doch nur darum, dass das vielleicht nicht für jeden gleichermaßen sinnvoll ist, sich da zu "entblößen". Das tolle ist ja, dass man da potenziell weltweit ein Milliardenpublikum erreichen kann, aber das gibt meines Erachtens auch Anlass zur Vorsicht. Wenn ich mich da zum Affen mache, ohne es zu merken, kriegt das direkt die ganze Welt mit, und nicht bloß ein Dutzend Betrunkene in einem Club.

  • Auf die Aussage, dass jeder am Ende des Tages tun soll und kann, was er für richtig hält, kann man sich sicherlich einigen. :D
    So gesehen braucht man dann auch nichts weiter diesem Thema hinzuzufügen :whistling:
    patrischew: so sehe ich das grundsätzlich auch.
    Es soll ja auch bekanntlich schon den eine oder anderen sehr bekannten Musiker/Trommler geben, dem diese ständige Beobachterei/Filmerei und späteres auf Youtube präsentieren auf den Sack geht.
    Letztendlich ist es ja auch irgendwie seltsam, dass man vor 30 Jahren noch Agst vor einer Überwachung im orwellschen Ausmaß hatte, die Menschen heutzutage aber so dermassen viel öffentlich dokumentieren oder man ständig "in der Gefahr" lebt, irgendwo gefilmt und und sich morgen auf Youtube wiederzufinden.
    Ist schon eine komische Zeit, in der wir leben.
    Ich finde es jedenfalls mittlerweile auch schon zuweilen als störend, wenn ich bei nem Konzert ständig in Linsen von Smartphones und Handycams schaue und Tage später dann Clips im Netz finde, wo ich nicht immer mit glücklich bin, dass das jetzt jeder und immer sehen kann, aus tausenden Gründen...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Soweit ich mich zurückerinnern kann, hieß es immer: "Nimm dich mal auf". Das ist heutzutage in für damalige Verhältnisse unglaublicher Qualität für relativ wenig Geld möglich. Sogar mit Bild, was einen zusätzlichen, sehr guten Lerneffekt mit sich bringt.


    Ich habe auch schon von vielen berühmten Spielern gehört, dass sie zu allen Aufnahmen ihrer Vorbilder spielten. Transkription war auch seit jeher Thema.


    Das sich so ein Zeug auf YT sammelt ist doch auch gut, weil man sich ganz komfortabel und schnell einen Überblick verschaffen kann, was denn die anderen so treiben.


    Und Cobus P. als einer der Chefs in dem Bereich zeigt wohl auch, dass man auch neben diesen Aktivitäten noch recht umtriebig sein kann.


    Den einzig möglichen Kritikpunkt sehe ich aus Sicht des Konsumenten, der sich über zuviel Mist beschwert. Das wird aber vom Nutzen nach meiner Meinung deutlich überwogen.

  • Youtube ist EIN Faktor bei der ganzen Geschichte. Und natürlich gelten Klicks als Gradmesser, übrigens auch bei den etablierten Musikern.


    Ansonsten reden wir hier über ein Phänomen, was jeder Drummer in Interviews berichtet, wenn er nach seinen Anfängen gefragt wird: spielen zu Musik. Als Lehrer und passionierter Trommler kann ich das nur prima finden und motiviere alle Schüler, das zu tun.


    Nun leben wir im Zeitalter des Internets und der damit verbundenen Möglichkeit, sich und seine Aktivitäten und seine Ansichten zu präsentieren. Das machst du doch bei fb ganz genauso. Aber wer ist man, den jungen Musikern mit gerümpfter Nase entgegenzutreten, nur weil sie Energie in diese Art der Präsentation stecken. Das will mir nicht in den Kopf und ich finde es tatsächlich sehr ambivalent.


    Und wenn sich dann so jemand hier etwas ungelenk präsentiert und die volle Breitseite Häme abbekommt, dann finde ich das nicht gut, gelinde gesprochen. Das ist nämlich nicht der gutgemeinte Wille, jemandem zu helfen und konstruktive Kritik zu üben, sondern ausschließlich das, was kritisiert wird: Zeitvertreib und Selbstdarstellung im Internet.


    Zu der Zeitfrage: meine Erfahrung und die etlicher Kollegen hier in Bremen und Umgebung spricht eine deutliche Sprache: die Zeit, sich wirklich intensiv mit einem Hobby zu beschäftigen, nimmt ab. Ob man das hören möchte oder gut findet oder nicht, ist egal. Es ist ein Fakt. Freizeitforscher und Soziologen untersuchen diese Entwicklung bereits seit längerer Zeit und sie ist dokumentiert.


    Und vielleicht nochmal zur Verdeutlichung, denn ich habe das Gefühl, dass hier ein völlig verzerrtes Bild entsteht. Diejenigen, die Energie in yt-Videos stecken, sind die Motivierten unter den jungen Drummern!! Es sind diejenigen, die sich zeigen wollen, die Feedback wollen. Es sind diejenigen, die in den Unterricht kommen mit Songs, die heiss sind, was Neues zu lernen.


    ...und diejenigen, denen ich rate, sich dringend Mitmusiker zu suchen und sich aufzunehmen. Aber die Ergebnisse tunlichst nicht im Internet zu veröffentlichen. Denn das ist das Problem an der Sache: der geschützte Entwicklungsraum wird zugänglich gemacht und der anonymen Öffentlichkeit zum Zerlegen präsentiert. Und ich finde es schade, dass genau das auch im Drummerforum passiert.


    lg
    max

  • Luddie: finde ich absolut richtig, was du da schreibst!
    Und der letzte Abschnitt gibt eigentlich wieder, was ich die ganze Zeit ausdrücken möchte, aber irgendwie nicht die Kurve gekriegt habe, das so darzulegen, wie du das geschrieben hast.
    Es ist doch oftmals einfach besser, nicht alles im Netz zu präsentieren, eben wegen der Häme die dann hervorbricht oder einfach wegen der Tatsache, das man es später vielleicht sehr bereut, das man es mal online gestellt hat.
    Wenn ich mir überlege, es gäbe meine ersten Gehversuche von damals alle als Video im Netz, sei es mit Band oder Aufnahmen aus meinem Proberaum...mein Gott!
    Sich selbst aufnehmen, zu PlayAlongs üben, alles ok und auch wichtig. Aber es in die Öffentlichkeit zu stellen? Das sollte doch sehr überlegt sein, oder?

  • ...und diejenigen, denen ich rate, sich dringend Mitmusiker zu suchen und sich aufzunehmen. Aber die Ergebnisse tunlichst nicht im Internet zu veröffentlichen. Denn das ist das Problem an der Sache: der geschützte Entwicklungsraum wird zugänglich gemacht und der anonymen Öffentlichkeit zum Zerlegen präsentiert.


    +1 (Genau das meinte ich.)


    Zitat

    Und ich finde es schade, dass genau das auch im Drummerforum passiert.


    Aber hier ist es noch ein überschaubarer Kreis von "Kollegen", der sich mit der Präsentation auseinandersetzt. Einige Rückmeldungen mögen weh tun, bewahren den Kritik Suchenden aber möglicherweise vor größeren Fehlern.

  • Man könnte aber auch nachvollziehbar gegenteilig argumentieren. Muss etwas erst perfekt sein, bevor man es zeigt? Dadurch wird die Messlatte enorm hochgelegt, es könnte für viele ambitionierte Leute frustrierend wirken und "die Wahrheit auf dem Platz" (nämlich beim Konzert)fällt dadurch vielleicht auch umso bitterer aus, weil nämlich alle Konsumenten die Perfektion als selbstverständlichen Maßstab ansehen.


    Irgendwie unterstützt diese Zurückhaltungsthese die Prinzipien unserer von der Werbung geformten Glitzerwelt....


    Wer die Strategie des unanfechtbaren Erfolges verfolgt, fährt mit diesem Verhalten wahrscheinlich besser, aber die Realität wird so eher nicht abgebildet.


    edit:Ich habe kein Problem mit noch so verunglückten Darbietungen . Häme kommt da in mir gar nicht auf und ich würde auch nie den Drang verpüren, öffentliche, nicht individuell zielgerichtete Kritik zu formulieren.

  • Aber es in die Öffentlichkeit zu stellen? Das sollte doch sehr überlegt sein, oder?


    Das Problem ist wohl, dass es in diesem Entwicklungsstadium sehr schwer ist, seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Wie ich vorher schon geschrieben hatte, wird sehr oft das "am Set nachvollziehen können" mit "ans Klingen kriegen" verwechselt.
    Ging mir genauso. Da hätte ich schwören können, dass es bei mir genauso gut klingt, wie beim Original oder der professionellen Coverband, die man sich mit 13 zusammen angeguckt hat. Heute weiß ich es besser ;)
    Selbst wenn man die eigenen Aufnahmen hört, fällt es oft schwer, die entscheidenden Unterschiede rauszuhören. Die jungen Schlagzeuger im Netz sehen ja scheinbar nicht, dass sie ganz normale Anfänger sind und rechnen dementsprechend mit positivem Feedback. Umso mehr Spaß scheint es zu machen, sie "ganz sanft" auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.



    Und sind wir mal ehrlich: "Du wirst es später mal bereuen" war noch für keine Generation ein gutes Argument.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Ich habe kein Problem mit noch so verunglückten Darbietungen . Häme kommt da in mir gar nicht auf und ich würde auch nie den Drang verpüren, öffentliche, nicht individuell zielgerichtete Kritik zu formulieren.

    Das spricht für dich, aber mit dieser Einstellung gehörst du wohl leider zu einer Minderheit.


    Ich finde auch nicht, dass etwas perfekt sein muss, bevor man es auf youtube hochlädt. Wer oder was ist schon perfekt? Es geht eher darum, dass die Erwartungen junger Selbstdarsteller in manchen Fällen wohl unrealistisch sind. Weil sie sich mangels Erfahrung für besser halten, als sie sind, oder als andere sie finden. Kommt dann noch irgendein Text hinzu, wo das Wort "Endorsement" auftaucht, fühlt sich sicher so manch einer dazu provoziert, mit harschen Worten etwas mehr Realitätssinn anzumahnen. Das ist dann mitunter reflexhaft und wenig sachbezogen - aber so sind die Menschen nun mal.

  • Luddie, toller Beitrag! warum hat das forum eigentlich keinen Danke-button oder ähnliches? ;)


    Und vielleicht nochmal zur Verdeutlichung, denn ich habe das Gefühl, dass hier ein völlig verzerrtes Bild entsteht. Diejenigen, die Energie in yt-Videos stecken, sind die Motivierten unter den jungen Drummern!! Es sind diejenigen, die sich zeigen wollen, die Feedback wollen. Es sind diejenigen, die in den Unterricht kommen mit Songs, die heiss sind, was Neues zu lernen.


    Genau das war für mich auch der Grund warum ich youtube videos (klick) gemacht hab. ich wollte zeigen was ich kann, auch wenn ich weiß dass es meilenweit von "perfekt" ist. Vor allem wollte ich kritik hören, da ich zu dem Zeitpunkt gut 4 bis 4 1/2 Jahre bloß nur für mich allein getrommelt hab, ganz ohne schlagzeuglehrer, bis dahin hatte ich wirklich keinen Anhaltspunkt ob das "gut" oder "schlecht" ist was ich da mache.
    Und gerade weil ich nicht besonders hohe erwartungen gestellt hab, mich hoffentlich auch nicht selbst überschätz(t)e und nebenbei nicht übel nehmen würde wenn mir jemand sagt "das is voll scheiße", hatte ich keine Sorge meinen geschützten Entwicklungsraum der anonymen Öffentlichkeit preiszugeben. ;)
    Schade ist nur, dass ich da noch nicht im drummerforum angemeldet war, sonst hätte ich vermutlich noch ausführlichere Kritik bekommen. nur "das ist geil!" oder "das ist scheiße!" ist zwar schön/nicht schön zu hören, bringt einen aber nicht wirklich weiter.


    Gruß,
    Jannis

  • Das spricht für dich, aber mit dieser Einstellung gehörst du wohl leider zu einer Minderheit.


    Ich finde auch nicht, dass etwas perfekt sein muss, bevor man es auf youtube hochlädt. Wer oder was ist schon perfekt? Es geht eher darum, dass die Erwartungen junger Selbstdarsteller in manchen Fällen wohl unrealistisch sind. Weil sie sich mangels Erfahrung für besser halten, als sie sind, oder als andere sie finden. Kommt dann noch irgendein Text hinzu, wo das Wort "Endorsement" auftaucht, fühlt sich sicher so manch einer dazu provoziert, mit harschen Worten etwas mehr Realitätssinn anzumahnen. Das ist dann mitunter reflexhaft und wenig sachbezogen - aber so sind die Menschen nun mal.

    Wenn sich 15,7 Nörgler regelmäßig einzelne Darbietungen raussuchen, um sich dann ihrerseits mit ihren Möglichkeiten schriftlich zu profilieren, erkenne ich da in absolut keine Mehrheit. Der Mehrheit ist es wohl regelmäßig ziemlich egal, was da passiert. Im Vergleich zu irgendwelchen Kids, die sich mit ihrem Instrument mehr oder minder vorführwürdig der Öffentlichkeit präsentieren, lässt sich sicher tonnenweise andres Material auf YT entdecken, was dann in meinen Augen deutlich fragwürdiger erscheint.


    Ich erkenne hier vor allem die Möglichkeit, dass sich selbst die Einsteiger schon sehr leicht vergleichen und sich dadurch gegenseitig motivieren. Diejenigen, die es schon viel besser wissen als der jeweilige Protagonist, sollten einfach drüber hinwegsehen bzw. pädagogisch sinnvoll Ratschläge geben. Dieses demotivierende, maßregelnde Reingekeule der Musikerpolizei 2.0 finde ich jedenfalls total unnötig und lässt für mich auch meist die ursächliche Problematik auf deren Seite vermuten.

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