Crowdfunding für neue Benny Greb DVD

  • Hi,


    ich habe irgendwie dieses ewige Misstrauen gegenüber allem ziemlich satt. Bei meinem zweiten Hobby, dem Verstärker bauen kommen in diversen Foren Sammelbestellungen zustande wo auch schon mal für insgesamt 10000€ Dinge zusammen bestellt werden. Da kann man auch schon mal 300€ einfach aus blauem Dunst irgendwo hin überweisen in der Hoffnung, das alles klappt.
    Und ich sage euch, es hat bisher immer geklappt. Ein bisschen mehr Vertrauen würde unserer Gesellschaft gut tun. Wenn sich alle gegenseitig so unterstützen würden, wie es die Idee von Crowdfunding immanent anbietet, dann wäre manche Bank etwas machtloser und es würde sicherlich viele tolle Projekte zustande kommen.


    Ich lebe lieber in einer Gesellschaft die sich vertrauensvoll unterstützt!


    Go, Benny, Go!


    Beste Grüße,
    Walter

  • Warum sollte Herr Greb sich seinen Ruf versauen?


    Ich vermute, dass er durch seine Fans und sein educational stiff inzwischen mehr verdient, als durch seine Band/Projekte.


    Und selbst wenn die Produktion der DVD auch für "nur" 40.000€ möglich ist, dürft ihr die Kosten für das anschließende Marketing nicht vergessen.


    Die sog. "Fachzeitschriften" sind ja leider auch nichts anderes als große Werbe-Kataloge und lassen sich jedes Wort teuer bezahlen.


    Herr Greb möchte doch bestimmt, dass sie das ein oder andere nette Wort über ihn verlieren....

  • Hallo zusammen,


    ich habe bisher hier noch nichts geschrieben, da ich aufgrund eines anderweitigen Engagements momentan leider nicht ganz so viel Zeit hier im Forum verbringen kann.


    Jetzt habe ich aber mein Mittagsbrötchen am Schreibtisch zu mir genommen und dabei wieder mal ein bißchen hier gestöbert.


    Dieser Thread ist aus mehreren Gründen für mich interessant:


    - zum einen hatte ich das Glück, 2010 am 2. Creativ Drum Camp teilgenommen zu haben, bei dem das Dozenten-Trio aus Stephan Emig, Oli Rubow und eben Benny Greb bestand. Interessant war das deshalb, weil zu der Zeit Bennys erste DVD gerade sowas von ab ging und er dementsprechend in den ersten Tagen richtig belagert wurde seitens einiger anderer Teilnehmer. Gerade Abends, wenn man nach "getaner Arbeit" noch gemütlich was trinken war, war Benny in den ersten drei Tagen von einer recht großen Trabe umringt. Ich habe diese Abende genutzt, um mich ganz locker mit Stephan und Oli zu unterhalten und hatte dann am vierten Abend Benny nahezu für mich alleine - und ich glaube, er war sehr dankbar darüber, dass ich ihn nicht zum x-ten mal nach irgend einem DVD-Schnipsel fragte... Vielmehr drehte sich unser Gespräch vielmehr um das gesamte Business an sich. Daher saßen wir am Ende mehr als drei Stunden zusammen und ich kann aus diesem Gespräch einiges herleiten, was Benny jetzt hier macht.


    - zum anderen komme ich aus der Finanzbranche. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie schwierig heutzutage die Finanziereung solcher Nischenprojekte ist. Dass sich der (Musik-)Markt kolossal geändert hat im letzten Jahrzehnt, dürfte mittlerweile überall angekommen sein - leider auch bei den Bänkern. Und die interessiert es leider herzlich wenig, was für ein Genie da vor ihnen sitzt - die interessiert nur die nackten Zahlen. Da wird es dann auch für jemanden wie Benny sehr schwer, entsprechendes Kapital aufzutreiben.


    - im Grunde ist die Vorgehensweise nicht neu: ein Drehbuch ist geschrieben und jetzt wird Kapital gesucht. Was bei Filmen mittlerweile oft über Fonds passiert, geht halt in der Musikbranche leider (noch?!) nicht. Da kommt solch eine Sache doch gerade richtig: man kann davon ausgehen, dass Benny keinen Käse abliefert, sondern das, was er macht, Hand und Fuß hat.


    - und da kommen wir zum letzten Punkt meines Beitrages: ich habe gerade selbst im privaten Bereich ein Projekt, in dem es auf gute Öffentlichkeitsarbeit ankommt. Und da steht man vor der Wahl: nimmt man einen Profi oder einen Amateur. In Abwandlung meiner Signatur habe ich mich für Profis entschieden - mit der entsprechenden Konsquenz, dass das nicht günstig ist. Dafür ist es aber gut - so bekomme ich das zumindest zurück geblendet. Dabei geht es bei weitem nicht um eine DVD-Produktion, ich sehe aber, was etwas kostet, wenn es gut werden soll. Dementsprchend kann ich die Kosten nachvollziehen.


    Während ich das jetzt geschrieben habe, wurde mir bewusst, dass ich da jetzt eigentlich nicht umhin komme, bei dem Projekt mitzumachen - wenn auch die alte DVD bislang mangels Zeit im Regal verstaubt... Aber das kann ja noch werden...


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Ich bin allerdings sicher, dass man auch für 40.000 (!!!) Euro eine Wahnsinns DVD produzieren könnte.... 8|


    Das geht sogar für 10.000 € problemlos.
    Die achtzig sind nicht die Produktionskosten sondern das Gesamtbudget inklusive dem Minimalgewinn (unter dem er bei dem Aufwand, den er zu betreiben beabsichtigt nicht bleiben möchte).
    Also nehmen wir an 10.000 für die technische Erstellung der Inhalte der DVD und, was weiss ich, 20.000 für die Distribution einer vordefinierten Anzahl Datenträger.
    Bleiben 50.000 für das Know How, das Konzept, und die Performance. Ziehen wir davon noch 40% Steuern und tralalla ab, bleiben 30.000 € hängen.
    Der Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Frage: "Für wieviel mache ich mir die Arbeit? Für wieviel verkaufe ich mein (langjährig angeeignetes) Wissen?"
    In diesem Fall dann für besagte 30.000 € Gewinn. Darunter nicht.


    Im Zeitalter des sich frei duplizierenden Contents, kann ich den dahintergehenden Gedanken nachvollziehen.
    Das Geld ist trotz Kopiererei sicher am Start und niemand verhungert.


    Mit Hinblick auf die Deadline bezweifle ich, ob er es schafft.
    Es wäre schade, wenn nicht - die erste DVD mag ich sehr ...

  • ich habe irgendwie dieses ewige Misstrauen gegenüber allem ziemlich satt.

    Viel Misstrauen habe ich hier gar nicht gelesen, über Misstrauen gegenüber Benny Greb schon gar nicht!


    Wollen wir mal nicht jede unnaive Überlegung mit Misstrauen verwechseln. Bei der Entscheidung, wie man dem Crowdfunding gegenübersteht, gibt es emotionale Argumente (so etwas wie Vertrauen) und sachliche (so etwas wie Recht). Mit beidem hat der Ersteller solcher Kampagnen mehr zu kämpfen, als der Kunde, der 2 oder 15 EUR überweist. Darauf zielen die sachlichen Beiträge hier ab. Ob der hoch angesetzte Betrag kritisch hinterfragt werden sollte, ist eine dritte Frage:


    Ich bin allerdings sicher, dass man auch für 40.000 (!!!) Euro eine Wahnsinns DVD produzieren könnte....

    Das geht sogar für 10.000 € problemlos.

    Ich wage zu bezweifeln, dass wir hier diejenigen sind, die für die Projekte anderer Kalkulationen aufstellen sollten, ohne damit beauftragt zu sein.


    Allerdings ist auch völlig natürlich, dass man, bevor man ein solches Projekt unterstützt, gern wissen möchte, was der Kampagnenstarter überhaupt vorhat. In der Kampagne steht es sehr genau:


    Zitat

    the money will go into the production entirely…specifically that means:


    Equipment (rental of cameras/Lenses/Monitors/cables/ batteries)
    Crew (Cameramen/ Director/Light/ Editing)
    Sound ( Sound Engineer / Soundequipment/Mix/Mastering)
    Location ( rental cost of The Studio(s) / Catering/Insurance / Travel-Logistics)
    Indiegogo (Fees / Postage / Materials)


    Und selbst wenn die Produktion der DVD auch für "nur" 40.000€ möglich ist, dürft ihr die Kosten für das anschließende Marketing nicht vergessen.

    Das steht da z.B. nicht.


    In diesem Fall dann für besagte 30.000 € Gewinn.

    Auch das steht da nicht.


    Auch, was wir uns sonst noch so ausdenken, steht da nicht, sondern nur das, was da steht.


    Ich persönlich vertraue Benny Greb völlig, dass er die Einnahmen so nutzen würde, wie er es angekündigt hat - von mir wäre auch Geld dabei - übrigens unwiderruflich, von einem Widerrufsrecht habe ich nämlich nichts gelesen (ich glaube, man verzichtet in den Terms darauf, das kann mir ja mal einer genau erklären). So groß ist das Vertrauen sogar.


    Edit: BTW:

    Zitat

    added a new Perk:
    i´ve been getting emails and being asked at clinics about this for years now - so here it is:
    as a special i´ll send you the Drumless-track of my song Grebfruit and you can play to- /practice-/and do the most awesome drum cover on youtube or just enjoy it for yourself.


    Dann ma ran, sieht ja sehr knapp aus.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Bitte vergesst bei all dem nicht, dass der Herr Gerb ja auch abends ein Butterbrot mit ner Scheibe Wurst essen möchte...im Zweifel hat er schon ziemlich viel Arbeit in das Projekt/Vorbereitung gesteckt und diese sollte auch entlohnt werden.

  • Dreh
    3 Personen
    8 Stunden Tag
    16 Tage
    45 Euro Stundenlohn
    =
    17.280 Euro
    +
    Location Miete


    Schnitt
    2 Personen
    8 Stunden Tag
    10 Tage
    45 Euro Stundenlohn
    =
    7.200 Euro


    Da simma schon bei 24.480 Euronen.
    Da hat jeder Equipment mit von zu Hause mitgebracht, bei Freunden geliehen und zusammen geschnorrt.
    Da ist noch kein Cover gemacht, kein DVD Authoring und alles in kleinstem Rahmen gehalten. Geschlafen wird auf der Isomatte und alle sollen dennoch recht motiviert ans Werk gehen...


    Seit doch einfach mal ein bissel realistischer was es angeht eine DVD Produktion zu fahren, die auch noch professionell rüber kommen soll!
    Besser ist natürlich, wenn man beim Dreh eher noch 2 Personen mehr dabei hat.
    Besser ist natürlich, wenn man anständiges Equipment leiht.
    ...

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss



  • Danke!

  • Hi,

    Seit doch einfach mal ein bissel realistischer was es angeht eine DVD Produktion zu fahren, die auch noch professionell rüber kommen soll!

    volle Zustimmung. Erinnert mich an viele Nachrichten an den DF-Betreiber, man könne das Hosting viel, viel billiger haben. Jaja.


    Das angesetzt Budget finde ich völlig überzeugend, reich wird man da auf Kosten der Crowd sicher nicht. Mein Frage ist eher: Gibt es für einen der besten und bekanntesten deutschen Trommler keinen Produzenten? Noch dazu, wo er schon (vermute ich) sehr erfolgreich ein Projekt abgeschlossen hat?


    Nun hat drummer75 ja die Frage sehr ausführlich und mit interessanten Aspekten traktiert. Hm ... macht mich nachdenklich und dann ein bisschen traurig: Banken versieben Milliardenbeträge in windigen Transaktionen, aber für anerkannte Fachleute mit erfolgversprechenden Kleinprojekten muss die Crowd einspringen. :( Vielleicht ist das dann eben so und dann freue ich mich über die Vorteile: Musiker und Konsument kommen näher zusammen und können sich genauer über ihre Ziele und Wünsche abstimmen.


    Grüße
    Hajo K

  • Für mich klingen die Beschreibungen für zu erstehenden Artikel stark nach "der Film ist fertig"


    "Has been used on the DVD"...

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

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