Musikmesse 2016 - war es das jetzt?

  • Habe ich auch immer so gesehen, aber scheinbar habens die Firmen nicht mehr nötig, auf den "kleinen" Endverbraucher zuzugehen, das läuft heute alles nur noch im großen Stil ab, schade.


    Ich dachte, dieses Jahr sei es gerade Konzept, die Messe wieder mehr für Endverbraucher zu öffnen?! Daher auch die Öffnungstage FÜR ALLE Freitag - Sonntag und nur der Donnerstag ist für Fachbesucher.


    Ich selbst war die letzten Jahre immer auf der Messe, aber nur, weil ich über Beziehungen gratis rein kam. Zahlen würde ich nicht wollen. Ausprobieren kann man eh nichts groß und Kaufentscheidungen habe ich auf der Messe noch nie gefällt. Ich ging eher hin, weil ich das Flair mag, vor allem bei schönem Wetter, wenn viel draussen passiert. Und weil ich eben gerne Musikintrumente angucke. Auch anderes als Drums.
    Dieses Jahr will ich eigentlich wieder hin, aber irgendwie lässt alles, was man zur diesjährigen Messe bis dato weiß (speziell als Schlagzeuger) nicht gerade eine große Vorfreude aufkommen. Ich habe mich also noch nicht so richtig entschieden, ob ich wirklich gehe. ABER es wird auf jeden Falls freitags abends einen df-Stammtisch in einer Lokalität in unmittelbarer Nähe zur Messe geben. Details folgen. Das kann man sich gerne schon einmal vormerken.

  • Daher auch die Öffnungstage FÜR ALLE Freitag - Sonntag und nur der Donnerstag ist für Fachbesucher.


    Ja, die Messeleitung bestimmt die Öffnungsmodalitäten (die versuchen natürlich ihren Gewinn zu sichern), aber wenn keine Firmen mehr für den Endverbraucher ausstellen, nützt denen das auch nicht viel. Aber Drummer sind eh in der Minderzahl, Deutschland ist doch das Land der Gitarristen :rolleyes: .


    tschino (s.u.): Ok, das wird u.U. auch ein Mitgrund für die Ausstellungsmüdigkeit sein. Aber allein die immer schlechteren Testmöglichkeiten der letzten Jahre zeigt doch auch den Stellenwert des Endverbrauchers (ja, ja, auch die Lautstärke in der Halle spielt dabei natürlich eine Rolle).


    Da arbeiten zwei Wirtschaftskräfte ordentlich gegeneinander an: die Messeleitung möchte von möglichst vielen Leuten den Eintritt haben (daher auch die Ausweitung der Nichthändler-Tage) und die ausstellenden Firmen möchten scheinbar, aus meiner Sicht, garkeine nervenden Endverbraucher mehr dabei haben - das kann auf Dauer nicht gutgehen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()


  • Habe ich auch immer so gesehen, aber scheinbar habens die Firmen nicht mehr nötig, auf den "kleinen" Endverbraucher zuzugehen, das läuft heute alles nur noch im großen Stil ab, schade.


    Diese allein auf die Firmen abzuwälzen, finde ich nicht unbedingt fair. Eine Firma wird auch immer kalkulieren müssen: was kostet mich die Messe, wieviel bekomme ich zurück? Und wenn die Rechnung nicht aufgeht - ob jetzt großes oder kleines Unternehmen - dann kann ich es mehr als verstehen, daß man nicht unbedingt anwesend sein muß.
    Man muß halt auch immer beide Seiten betrachten.

  • Realistisch betrachtet ist es für die Firmen und Vertriebe sicherlich einfach zu teuer geworden. Die Standmieten sind ziemlich heftig. Ich kann mich daran erinnern, dass mal jemand von Sonor gesagt hat, der Stand den sie damals hatten kostete für die Dauer der Messe knapp 250.000€. Seit Sonor weg ist, sind ein paar Jahre ins Land gegangen und die Preise sicherlich nicht gesunken. Einige Firmen hatten ja noch größere Stände, Meinl z.B...


    Ich denke da kann sich jeder ausrechnen wieviele Trommeln man verkaufen muss, um das Geld wieder rein zu holen. Der Kosten-Nutzen Faktor ist einfach nicht gegeben. Der Branche geht es sicherlich nicht so blendend als das sich sowas lohnen würde. Der Endverbraucher hat ja nicht wirklich was von der Messe. Er kann ein bisschen gucken, eventuell mal wo drauf hauen. Testen und Kaufentscheidungen fällen.. naja, eher nicht.


    Die Geschäfte die dann mit Vertrieben oder Händlern gemacht werden, kann man auch abseits des Trubels machen. Dafür braucht man die Messe sicher nicht. Der Trend geht ja auch klar zu "Hausmessen" über. Sonor und Meinl mit ihren eigenen Festivals z.B. Das ist für den Endverbraucher mit Sicherheit um einiges spannender und lohnender als die Messe. Was mich auch immer auf die Messe gezogen hat, war der Event Charakter. Es gab oft wirklich gute Acts auf der Agora Stage bzw. an den Ständen. Ich glaube die Musiker die aufgetreten sind haben auch viele Leute auf die Messe gezogen, die sonst vielleicht nicht gekommen wären. Wie das live Konzept dieses Jahr aussehen wird, keine Ahnung. Dazu sind so gut wie keine Informationen zu bekommen.

  • Und selbst wenn die Preisangaben von Dr. Doublekick zu hoch wären... hat er inhaltlich trotzdem recht.


    Ich kann mich an Firmen erinnern deren Mitarbeiter in den billigsten Absteigen übernachteten, weil Standmiete, die Flüge aus Übersee für 3-5 Mitarbeiter etc. so viel Firmen-Etat fraßen (Ausgaben die vor der Firmenleitung ja auch gerechtfertiigt werden müssen) dass am Hotel bzw. der eigenen Unterbringung etc. massiv gespart wurde.


    Ich weiß, dass es manche nicht glauben wollen. Ich wiederhole es hier (gebetsmühlenhaft :D ) sicher das 9. oder 10. Mal. Aber es ist so, dass die Gewinn-Margen der angeblich so wahnsinnig überteuerten Drum & Cymbal-Produkte (so wird es ja von manchen immer wieder unterstellt) in vielen Produktranges viel geringer sind als manche für möglich halten. Hi-End-Produktdifferenzierungsklasse mal ausgeklammert - aber in der Produktrange wird stückzahltechnisch leider wenig bis sehr wenig abgesetzt. Auch das muß man bedenken.


    Ich kann mich an (branchenfremde) Vertriebe/Investoren erinnern denen man eine Vertriebsaufgabe für Drum-und Cymbalprodukte vorschlug, die lachend oder bestürzt!! abgewunken haben mit den Worten, "nein, das lohnt nicht".


    Andere Vertriebe die Produktgruppen übernommen hatten, letztlich froh waren nach 2-3 Jahren bei *- Null oder einer verschmerzbaren roten Zahl herausgekommen zu sein.


    Auch schon mehrfach erwähnt: Viele Firmen der Drum- und Cymbalbranche kämpfen ums nackte Überleben.


    Das mag vielen zu negativistisch klingen oder manche zu Rufen wie "der Markt reinigt das alles von selbst und erholt sich wieder" veranlassen. Ich sehe es leider deutlich pessimistischer.


    Wer das alles nicht glauben mag... vielleicht ein ganz anderer kleiner Hinweis.
    Erinnern sich manche noch an massive Abverkaufsschlachten vom Musicstore, Thomann und Musikproduktiv etc. etc. vor einigen Jahren? Immer wieder mal konnten Drumsets ab/bei der Neuvorstellung der aktualsierten Drumserie das Vorjahresmodell teilweise für 50 % der wenige Tage zuvor noch abgelichteten Uvp erhalten werden.


    Dieser für uns Endkunden so tolle Preiskampf existiert in der alten so dramatischen Form fast nicht mehr. Klar gibt es noch Rabatte oder zuweilen deutliche Reduzierungen, aber das Ausmaß der Reduzierungen ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.


    Auch schreiben nicht alle der großen Shop-Anbieter schwarze Zahlen...
    Aber das ist ein heikles anderes Thema.


    Manchem wird auch bei diversen obere Einstiegsklasse und unteren Mittelklasse-Drumsets aufgefallen sein, dass in den letzten 5 Jahren teilweise downgrades stattfanden. Rohrdurchmesser kleiner, Produktfeatures down-gegraded etc. Darüber könnte ich Seiten schreiben. Die Entwicklung wurde clever kaschiert... ist aber bei mehreren großen Herstellern nachweisbar. Auch das geschah vermutlich nicht aus bösem Willen, sondern im Bestreben in diesen Produktklassen irgendwie noch etwas wie Gewinne einzufahren.

  • Volle Zustimmung. Die Zeiten, als man mit Schlagzeugen noch halbwegs Geld verdienen konnte, sind passé. Jahrelang haben praktisch alle namhaften Hersteller herbe Gewinneinbrüche hinnehmen müssen. Einige kleinere Anbieter hat das in die Insolvenz getrieben, einige größere fast. Wer Glück hat, wie z.B. Yamaha nicht nur mit Schlagzeugen sein Geld zu verdienen sondern auch andere Instrumente (oder gar Motorräder, Bootsmotoren,...) im Portfolio hat, also seine Produktpalette weit gestreut hat, der ist besser über die Runden gekommen. Dass angesichts einer solch kritischen Marktlage die Hersteller genau prüfen, wo sie künftig Sets produzieren lassen und welche Messe sie aufsuchen, um diese dann wenigstens etwas gewinnbringend zu vermarkten, ist verständlich. Wo sind noch gute Absatzchancen da? Wo ist der Markt gesättigt oder die Bevölkerung derzeit zu finanzschwach für große Investitionssprünge? Wo rentiert sich der Kosteneinsatz zu den erwarteten Buchungen der Händler? Dass eine Messe wie die Musikmesse mal ins hintertreffen gerät - nicht verwunderlich. Wird sie sich mal wieder stabiler präsentieren? Denkbar. Vorausgesetzt, der mitteleuropäische Markt bietet genügend Absatzchancen.


    Zitat

    Manchem wird auch bei diversen obere Einstiegsklasse und unteren Mittelklasse-Drumsets aufgefallen sein, dass in den letzten 5 Jahren teilweise downgrades stattfanden. Rohrdurchmesser kleiner, Produktfeatures down-gegraded etc.

    Oder aber solide Stahlgewinde mit Kunststoffgewinden ersetzen. Das ist schon teilweise krass, wo da an Kinkerlitzchen gespart wird, um ein paar cent Produktionskosten zu sparen, die in der Summe aber schnell mal 100.000 Euro im Jahr ausmachen.


    Auf der anderen Seite hat man Sets der oberen Mittelklasse, die konstant aufgewertet werden, schrittweise Komponenten der Oberklassesets spendiert bekommen. Da wird immer davon gesprochen, dass der Nutzer darauf drängt, auf freischwingende Aufhängung, Mini-Lugs, bessere Strainer,.... Nö, anders wird ein Schuh draus: Jede extra-designte und produzierte Komponente im Portfolio kostet Geld in der Produktion und Lagerung. Also die Komponentenzahl reduzieren - cost-cutting. Die höherwertigen Komponenten nach unten weiterzureichen ist billiger als so ein "Mittelmaß-Zeug" extra zu produzieren und zu vermarkten. Konsequenz: Es werden die günstigeren Sets immer "billiger", die oberen Mittelklassesets dagegen immer besser. Irgendwie paradox. Muss man sich einfach nur mal anschauen, was alles z.B. in ein Tama Silverstar oder Superstar im Laufe der Jahre an Starclassic-Hardware eingebaut worden ist, wie Yamahas Stage Custom immer mehr mit Komponenten der Absolutes aufgewertet worden ist, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Das ist kein Nächstenliebe oder "hören auf den Endverbraucher" sondern knallharte Kostenkalkulation. Die echte Mittelschicht bricht weg - wie im Staatsgefüge auch.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Es ist zwar nicht ganz on-topic, aber wen konkrete Zahlen für die Musikindustrie interessieren, der findet im NAMM Global Report einiges an Material.


    Ziemlich bitter finde ich dort die Daten für den Percussion-Markt in den USA, der in den letzen 10 Jahren um ca. 25% geschrumpft ist, die Anzahl verkaufter Drumsets sogar um ca. 50%! Solche gravierenden Einbrüche in einem so wichtigen Markt dürften sicher weltweit ihre Spuren hinterlassen, und finanziell den Druck auf die Firmen erhöhen.
    In anderen Ländern sieht es zwar teilweise durchaus besser aus, aber dort ist das Marktvolumen auch wesentlich kleiner.

  • Hallo,


    nehmen wir mal an, mir wäre langweilig und ich wollte mir einen Messestand machen ...


    nehmen wir mal an, ich käme auf die Idee, jetzt noch fünf Snare Drums in Fassbauweise
    herstellen zu wollen, welche dort ausgestellt werden sollen.
    Da ich schon in Frankfurt bin, spare ich an diversen Unterbringungskosten.
    Damit der Endkunde die Trommeln auch anfassen und spielen kann und ich mir noch einen
    Hocker mit Kaffetisch dazu stellen kann, brauche ich mal locker sechs Quadratmeter.
    Nehmen wir die Billigvariante (sieht zwar scheiße aus, aber ist eben billig), dann wird das
    so eine Zelle, die nur vorne offen ist, kostet:
    1205,10 € plus 585 € gleich 1790,10 € und für Schäuble noch mal 340,12 €, brutto also
    mal locker über 2 Mille, die da eben mal weg sind.
    Da habe ich noch nichts gegessen und bin auch noch nicht angereist. Ganz nebenbei habe
    ich noch keinen Assi angeheuert, der aufpasst, wenn ich mal aufs stille Örtchen oder sonstwohin
    muss. Wenn ich dann nach der Messe drei von meinen fünf Trommeln verkauft habe, mögen die
    Experten mir mal mitteilen, ob sich das lohnt.


    Bin ich etwas schlauer, lasse komplette Sets in China fertigen und habe hier nur ein Vertriebsbüro
    mit Minilager, brauche ich halt etwas Platz, um fünf Schlagzeuge aufzustellen, die komplett etwa
    so 1.500 € kosten sollen. Dummerweise brauche ich da schon 30 qm und komme dann lässig auf knappe
    acht Mille. Wenn ich alle Sets verkaufe, habe ich einen Umsatz von etwas weniger gemacht. Auch da
    ist das Hilfspersonal und die Karre für die Anfahrt noch außen vor, keine Beleuchtung, keine Deko,
    noch nicht mal Kaffee, Kugelschreiber, Schlüsselanhänger, Prospekte.


    Wenn man sich jetzt mal tiefere Gedanken zu den Gewinnmargen macht und realistisch einschätzt,
    was so verkauft wird, dann kommt man schon auf wilde Kalkulationen, wo jeder Steuerberater zur
    Flasche greift.


    Grüße
    Jürgen


    PS

    Was mich auch immer auf die Messe gezogen hat, war der Event Charakter. Es gab oft wirklich gute Acts auf der Agora Stage bzw. an den Ständen. Ich glaube die Musiker die aufgetreten sind haben auch viele Leute auf die Messe gezogen, die sonst vielleicht nicht gekommen wären.


    Oft waren die Events in den letzten Jahren tatsächlich für mich der Hauptgrund, die Messe zu besuchen, es gibt Leute, die hätte ich sonst (so) nie zu Gesicht bekommen.

  • Naja, die Rechnung ist vielleicht tatsächlich etwas zu einfach ;-).
    Man stellt ja nicht auf einer Messe aus, um dort dem Kunden Trommeln zu verkaufen. Dem Endkunden gegenüber sind das Werbemaßnahmen, die auch mittel- und langfristig Wirkung zeigen sollen. Man will ein Image verkaufen und einen Eindruck hinterlassen. Das nur in direkten Verkaufszahlen zu messen, wäre sicher zu kurz gedacht.


    Die Frage ist nur immer, ob man a) in der Lage ist, soweit in die Zukunft zu investieren und b) ob es sich auf diesem Weg überhaupt lohnt. Bleiben wir beim Endkunden: Sind andere Werbemöglichkeiten nicht einfach effektiver? Erreicht so eine Messe in Deutschland überhaupt genug Leute? Und fallen die (mäßigen) Innovationen überhaupt genug auf? An die Sonorschrankwände von damals erinnern sich alle schlagzeugenden Zeitzeugen. Ich gucke mir immer gerne die Fotos hier im Forum von den Messen an: In Erinnerung ist mir aber kaum ein aktuelles Set geblieben.


    Ich glaube ich war 2x auf der Messe. Aber nie, um tatsächlich die Stände zu besuchen. Anschauen und Testen kann man doch in einem Laden viel ausgiebiger und entspannter (und ruhiger...). Ich war im Wesentlichen wegen der Liveauftritte da.
    (Im PA-Bereich macht so eine Messe womoglich mehr Sinn. Sonst hat man selten die Gelegenheit, mehrere große Systeme vergleichend zu hören.)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Internet and social networking killed the "Frankfurter Messe" :D


    Als Unerfahrener: wie sieht es denn eigentlich bei der Namm-Show aus? Hat die im Vergleich der Frankfurter Musikmesse auch so drastisch abgenommen. Wenn nein, was wurde dort besser gemacht? Ist es da reichlich günstiger? Was ist dort angenehmer? Oder ist es noch der internationalere Flair?

  • Jahrelang haben praktisch alle namhaften Hersteller herbe Gewinneinbrüche hinnehmen müssen.


    Ja, es gab einen Preiskampf der Hersteller, der beim Verbraucher die Haltung hervorgebracht hat, dass Sets über 1000 Euro kaum noch verkauft werden können. Alle haben ihre Margen hergegeben, ohne wesentlich mehr Masse zu generieren. Jetzt kann man mal drüber spekulieren, wer angefangen hat.

  • Vielleicht muß sich dann auch die Messe selber mal fragen, ob ihre Standgebühren noch bezahlt werden können.
    Wenn die Hälfte der Hallen leer bleiben, wird das der Messegesellschaft sicher auch nicht gut gefallen und gut tun.
    Vielleicht muß der Markt sich insgesamt einfach ein wenig gesund schrumpfen, bevor es wieder aufwärts geht.


    Die fetten 80er/90er Jahre sind halt vorbei. Das ist eventuell hier und da noch nicht angekommen - z.B. auch bei der Messe.

  • Die "fetten 80er/90er" haben ja etliche "Abstauber" auf den Markt gerufen, die auf einem - sagen wir mal - überschaubaren Musikinstrumentebereich auch noch ein Stückchen von der Torte haben wollten. Melke die Kuh, solange sie Milch gibt. In den 80ern hattest du Ludwig, Gretsch, Sonor, Pearl, Tama, Yamaha, Premier als bekannte Namen. DW war noch nicht so 'ne große Nummer zu beginn der 80er, hat sich dann aber in den 90ern ordentlich etabliert. Dann kamen im Laufe der Jahre Mapex, PDP, Baxis, Millenium, Ddrum, Traps, Kirchhoff, Spaun, Sakae, Ayotte, OPDC, Natal und und und auf den Markt. Die Zahl der Drummer ist nicht so stark gestiegen in Relation zur Zahl der Drummarken. Das hat natürlich u.a. dazu geführt, dass DW, Gretsch und Premier finanziell mächtig ins Schlingern kamen weil Kunden zu anderen Marken gewandert sind. Überraschen tut das nicht.


    Und die Messen glauben, dass es natürlich nur Wachstum geben kann, denn darauf basiert ja das Wirtschaftssystem. Ne, Leute, der Zenith ist überschritten. Da werden viele Marken umdenken müssen und die Strategie enorm ändern. Nicht mehr alle zweit- und drittrangigen Messen zu besuchen ist da ein logischer Schritt. Alle Welt schaut zur Namm. Also warum nochmal in Frankfurt groß auffahren? In Zeiten von Youtube, Internet, Fernsehen und Co muss man weniger vor Ort sein auf allen Kontinenten (Und da haben die Messen, wie Frankfurt, nicht die Zeichen der Zeit erkannt). Die Leute bekommen in der "globalisierten, vernetzten Welt" in Europa auch so mit, was in den USA jährlich präsentiert wird und ein Flugticket in die USA kostet einen Händler heutzutage auch nicht mehr die Welt. In den 80ern war das noch 'ne ganz andere Kiste.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!