Alte Liebe neu entdeckt? Oder: Equipment, dass man plötzlich (wieder) zu schätzen weiß.

  • Moinsen,


    ich frage mich, ob ihr auch so die eine oder andere "Kellerleiche" im Probenraum hattet, die einst begehrt war, doch dann irgendwann vor sich hinschlummerte und irgendwann wieder hervorgekramt wurde, nur um zu erkennen: Ui, das ist ja doch gar nicht so schlecht...


    Hintergrund: Ich habe mich mit dem Evolution Ride einige Monate etwas schwer getan, fand es zu pingig, zu wenig Crashbar und nicht warm genug. Nach der Anfangsfreude und immens vielem Dauerspielen staubte es also dann doch irgendwann vor sich hin. Vielleicht hatte ich muich auch einfach sattgehört an dem Ride. Who knows... Jedenfalls sagte ich eines Tages zu mir: Verkauf es doch. Also das Teil heute nochmal in die Hand genommen - und doch auf den Beckenständer gepackt, Mikros an, Kopfhörer auf und losgespielt. Und Hui! Plätzlich klang es sehr cool. Nicht unbedingt mein Traum-Jazzride, auch nicht ganz so vielseitig wie das Groove-Ride m.E., aber für Pop, Funk und Soul klang es plötzlich sehr sehr gut unterm Mikro. Kann das sein? Habe ich Bohnen in den Ohren gehabt? Komisch. Vielleicht spiele ich das Ride heute auch einfach anders als früher, könnte sein, jedenfalls bin ich positiv überrascht und habe ein in Vergessenheit geratenes Ride heute neu zu lieben entdeckt.


    Auch meine Star Bubinga-Snare hatte mich eine Weile eher so lala gestimmt beim spielen und wurde daher fast sechs Monate gar nicht gespielt. Bis ich dann ein neues Ambassador Fiberskyn aufgezogen habe und das Resofell mal so richtig straff gezogen habe. Heute ebenfalls mit in den Proberaum genommen, um es nochmal zu testen und ... Ui... jetzt klingt sie verflixt(!!) gut! Warum habe ich noch schon früher dieses Schlagfell und diese mittelhohe Stimmeinstellung mit dieser Snare genutzt, ich Sepp? Nun denn... Zwei "Ladenhüter" haben mich heute wieder glücklich gemacht. Und werden es wohl jetzt noch öfter tun.


    Habt ihr auch solche Sachen gehabt, die ihr eine Weile gar nicht mehr mochtet und dann, nachdem ein zeitlicher Abstand gewonnen wurde, doch wieder toll fandet?

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • nicht ganz das gleiche...


    ...ich habe ein 2002er (Black Label) Medium in 18", das habe ich min. 35 Jahre permanent in allen Setups gespielt - das hat sich ständig verändert.
    Nicht von heute auf morgen, aber schon deutlich - gab immer wieder Phasen, hab ich ich das Teil gehaßt, hatte aber keinen Ersatz dafür.
    Habs also weiterhin gespielt und wude immer wieder mit Glücksmomenten belohnt, wenn es wieder genial klang.


    Ist dann aber doch irgendwann durch ein Bosphorus verdrängt worden.


    Werde das 2002er aber nie verkaufen, für bestimmte Sachen isses einfach unvergleichlich.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich hatte seit über 10 Jahren eine Cowbell völlig unbenutzt im Keller rumfliegen.
    Nachdem ich kürzlich ein Video von und mit Walfredo Reyes JR gesehen habe, habe ich sie mir tatsächlich mal ans Set geschnallt und mich plötzlich gefragt, warum ich die nicht schon immer mal benutzt habe...


    P.S.: Walfredo ist nicht nur ein super Afro-Cuban-Percussionist, sondern seit ein paar Jahren auch der Schlagzeuger der US-Legende Chicago, bei denen er auch erst Percussionist war. Grandioser Typ!
    sehr zu empfehlen sind dabei die ganzen Drum-Cam-Videos auf seinem YT-Channel, die ihn bei seiner Arbeit mit Chicago zeigen!

    2 Mal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • Schönes Thema.


    Bei mir sind das eigentlich alle Sachen, bei denen ich mich nach langer Zeit der Nichtnutzung für den Verkauf entschieden habe. Noch kurz Testen, ob noch alles geht wie es soll, und dann in die Kleinanzeigen. Ach, das Teil ist ja doch ganz cool und der Verkauf lohnt ja sowieso nicht. Ich behalt's erstmal. :D


    Aktuell habe ich ein paar elektronische Teile wieder liebgewonnen, nachdem ich sie jahrelang nur rumliegen hatten.


    Mein Bassshaker hängt eigentlich durchgehend am Stuhl, die Verkabelung (1 Kabel am E-Set, 1 Kabel + 1 Trigger am Akustischen) war mir aber in letzter Zeit wohl immer zu aufwändig. :rolleyes: Nachdem ich den wahnwitzigen Aufwand dann jetzt nochmal betrieben habe, weiß ich wieder, was ich die ganze Zeit verpasst habe...


    Der Korg Kaossilator ist ein großartiges Spielzeug. Ich hatte den vor ein paar Jahren sogar mal gegen den Kaossilator 2 getauscht und wieder einige Tage sehr viel Spaß gehabt. Jetzt habe ich ihn wieder aus dem Schrank geholt, um ihn zu verkaufen. Jetzt bleibt er aber erstmal. Es macht einfach viel zu viel Spaß, damit schnell kleine Loops zu basteln, zu denen ich trommeln kann. Das Teil hat sich auf jeden Fall noch ein paar Tage Nutzung und ein paar Jahre Schrank verdient, bevor ich wieder übers Verkaufen nachdenke.


    Außerdem habe ich gerade in den letzten Tagen mein Macbook Pro von 2010 wieder ausgegraben, um nochmal übers Software Drumming nachzudenken. Das Vorhaben habe ich vor Jahren mal angegriffen, liegt seitdem aber in der Schublade. Jetzt mein SPD-S über ein 10€ USB-Midi Kabel mit dem Mac verbunden, die Demoversion von Addictive Drums geladen und losgetrommelt. Obwohl die Software auf Snow Leopard gar nicht mehr laufen sollte und der Mac nun wirklich betagt ist, lief es direkt ohne spürbare Latenz oder Aussetzer (mit EZDrummer habe ich die Aussetzer kaum in den Griff bekommen). Jetzt kaufe ich noch schnell die bis heute noch rabattierte Vollversion und werde sicher viel Spaß damit haben. Keine Ahnung, warum ich den Kram so lange rumliegen hatte und jetzt erst wieder dafür ausgepackt habe.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Leidvolles Thema. Ich bin meistens sehr schnell was das Verkaufen angeht, weil ich mir immer denke wenn es nur rum steht kann ich mir auch was anderes dafür holen... deswegen ist es dann meistens so, dass ich alte Aufnahmen höre und mich neu Verliebe... und dann isses weg... ;( Manche Sachen kann man dann ja wieder kaufen, aber manches, wie ein besonderes Ride, ist dann eben für immer weg, weil kein Ride wie das andere Klingt in einer Serie. Beispiel: Zildjian K Dark Medium Ride 22" - nicht das Custom. Der dümmste Verkauf den ich gemacht habe.


    Deswegen entdecke ich leider wenig wieder neu für mich was ich noch rumstehen habe. Einzige Ausnahme: mein Sabian AA Beckensatz (14" Regular HH, 21" Dry Ride, 16" extra thin crash) die hab ich seit 25 Jahren und motte sie immer mal ein und hol sie dann wieder raus.

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  • Ich hatte vor vielen Jahre für einige Jahre eine günstige 14x6,5er Stahlsnare im Keller liegen, die ich wegen meiner hervorragenden Sonor Hauptsnare kaum bis gar nicht nutzte. Im Grunde kann man bei der Stahlsnare nicht wirklich von "alte Liebe" sprechen - gebraucht gibts diese Snare im Originalzustand für sehr wenig Geld. Irgendwann kam nochmal eine Mapex Black Panther Snare mit Gussreifen dazu, für die ich dann aus reiner Neugier Holzspannreifen geordert habe. Da ich zuvor auch an der Sonor Snare vom Originalstrainer auf den den Wahan Vario Lift umgestiegen bin und nun auch Gussreifen über hatte, bohrte ich in die günstige Stahlsnare zwei Löchlein für die nun übrige Sonor Snare Abhebung und montierte die Gussreifen. Damit entstand aus Leftovers, die den Kaufpreis wohl um ein vielfaches übersteigen dürften, eine wirklich klasse Snare. Mit Gussreifen spiele ich sehr gerne in Rockkontexten, aber auch die Holzreifen lassen sie sehr weich klingen. Schöne Snare, die Spaß macht und klingt!

    2 Mal editiert, zuletzt von greb ()

  • Solche Frankensnares sind zumindest individuell und machen schon deswegen Spass. Ich hab hier noch eine alte Samick Snare rumliegen die als Beifang aus den Kleinanzeigen mit gekommen ist. Eigentlich wollte ich 'ne Lampe drauß machen, aber da sie für eine Billigsnare überraschend schwer ist, werde ich mit der wohl auch mal was probieren.

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  • nicht ganz das gleiche...


    ...ich habe ein 2002er (Black Label) Medium in 18", das habe ich min. 35 Jahre permanent in allen Setups gespielt - das hat sich ständig verändert.
    Nicht von heute auf morgen, aber schon deutlich - gab immer wieder Phasen, hab ich ich das Teil gehaßt, hatte aber keinen Ersatz dafür.
    Habs also weiterhin gespielt und wude immer wieder mit Glücksmomenten belohnt, wenn es wieder genial klang.


    Manchmal fühle ich mich mit meinem 2002er 18" Medium ähnlich. Zwar ist das jetzt erst 6 Jahre alt, aber dann und wann denke ich mir "hoe, das klingt heut aber gar nicht nach meinem Geschmack", eine halbe Stunde später taugt mir der Sound direkt wieder total gut.


    Interessant dabei ist, dass es auf Aufnahmen immer gut klingt und auch, dass ich beim 18" 2002 Crash (nicht Medium), das ich links hängen habe, dieses Gefühl nie habe.


    Deswegen bin ich auch sehr mit mir am hadern, welches irgendwann mal das zukünftige dritte Crash werden soll... entweder ein 2002 19" Crash oder ein 2002 20" Medium.


    EDIT: jetzt habe ich das hier tatsächlich mal zum Anlass genommen, im Paiste Soundroom rumzudoktorn (Lockdown + Frau im Spätdienst = nichts besseres zu tun an Silvester :D). Als Alternative käme noch das 2002 18" Thin Crash in Betracht, das noch eine ganze Ecke tiefer klingt als das normale 18er (vom Pitch eigentlich fast wie das 19er).


    Damit würden dann alle meine "hoch hängenden" Becken (=alle Crashs + das China) weiterhin ausschliesslich 18" haben, aber der Abstand der Tonhöhen zwischen Thin Crash, Crash und Medium lässt sie als drei völlig eigenständige Becken erscheinen (von tief nach hoch). Ich mag den Gedanken irgendwie, dass alle Crashes die gleiche Größe haben 8)

    Einmal editiert, zuletzt von marratj ()

  • Hallo


    Aus irgend einen Grund hab ich mir vor Jahren mal ein 12" Splash 802 der Marke Paiste gekauft. Klang blöd, also weg damit. Paiste bewiess da wirklich Mut da ihren Namen drauf zu schreiben :whistling:
    Die Jahre vergingen und ich hatte die Idee alle "Freien Becken" zusammen zutragen. Darunter war auch ein undefinierbares Becken, irgendwas um 13" . Klang jedenfalls wie ein Mülleimer-Deckel.
    Auch das Paiste wurde einer Visite unterzogen. Patient klang aber immer noch blöd. Kam also auf den Beckenständer mit den "blöden" Becken.
    Die beiden anderen Becken stellten sich als HiHat Becken heraus und schieden von vornherein aus. Etwas enttäuscht über die nicht vorhandene Beute, haute ich frustbedingt auf die übereinander gelegten Beckenstapel.
    Zwar trashig und kurz im Abgang, aber noch zu viel Mülleimer-Flair. Dem konnte geholfen werden. Ein Becken nach dem anderen flog vom Beckenständer, bis nur noch Nobody und die 802 übrig waren.
    Sah behämmert aus, aber der trashige Sound war klasse. Da musste ich zuschlagen. Recherchen was ein Stacks so kostet, lies durchaus die Annahme zu, dass ich da ein Schnäppchen an der Angel hatte.
    Bis jetzt hab ich noch kein Drang verspürt nach etwas neuen zu suchen.


    Ein weiteres Becken was die Kriterien erfüllen könnte wäre ein 18" Sabian Crash-Ride. Hab ich als defekt gekauft und hoffte, dass ich es retten könnte.
    Leider war der Riss direkt an der Kuppe entstanden, so dass eine Reduktion ausgeschlossen werden konnte. Schade eigentlich, aber bei 10€ war ich nicht sonderlich traurig drum.
    Da ein ancrashen nicht mehr in frage kam hab ich es mal als Ride auf die rechte Seite gehängt. Bekam dort aber kein "Go". Da ich auch mal OHP spiele, setzte ich es auf die linke Seite.
    Da wirkte es anders, besser und passend. Viel hängt es wohl damit zusammen wie man ein Becken spielt.
    Daher klingt ein Becken manchmal gruselig, manchmal hört man die Engel singen ^^

  • 2019 (ihr erinnert euch an das letzte Jahr, in welchem man noch uneingeschränkt auftreten durfte) habe ich viel und oft mit verschiedenen Ensembles gespielt, von Weltmusik über Jazz, Funk, Soul und Blues bis hin zu Brass-Pop. Weil ich gerne die Auftritte mit jeweils passendem Equipment spiele habe ich eben auch mal wieder meine Tosco Super T-Becken rausgekramt, die ich mir vor vielen Jahren als Set (20, 14, 14, 10, 2x14) bei Session-Music in Walldorf gekauft habe, als die noch in dem kleinen Schuppen residierten. Und ich war so begeistert, dass ich sie zu mehreren sehr verschiedenen musikalischen Events gespielt habe, und siehe da, es hat immer wunderbar funktioniert, die Becken klingen in jedem meiner surroundings klasse. Die Konkurrenz ist groß, ich habe ziemlich viele Becken renommierter Marken, und doch sind sie wieder in den engen Kreis meiner Lieblingsbecken aufgestiegen. Es waren ja, in Italien gefertigt, nach meiner Ansicht die zweitbesten Becken, die man sich aus italienischer Herkunft kaufen konnte. Leider sieht man sie selten, aber wenn euch eines unterkommt, müsst ihr es unbedingt ausprobieren.

  • @ odd
    waren die tosco nicht sogar die Ufip - Vorläufer ?
    hab auch eins ersteigert,vor kurzem. klasse teil ,übrigens...
    auf jeden fall ist das ROTOCAST-verfahren beim gießen der ronden an der
    kuppe ganz deutlich zu sehen !!!
    Und das macht ja nun nur Ufip, meines wissens ?

  • Tosco ist mit UFIP verwandt, aber kein Vorläufer. Im Gegenteil. UFIP wurde von Marradi-Benti, Zanchi & Biasei, Rosati Leopoldo und A. & B. Fratelli (Gebrüder) Tronci 1931 gegründet und Rosatis Enkel hatte 1974 Tosco gegründet, die auch das Rotocast-Verfahren zunächst nutzten, soviel ich weiß. Die sind dann später (1979 oder so) aber eine Sub-Kompanie von Sabian geworden und irgendwann dann komplett in Sabian aufgegangen. Jedenfalls ist die italienische Beckenschmiedegeschichte ebenso wirr und komplex, wie die Türkische.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich habe für 10 € ein altes Meinl Hi Hat Becken gekauft. Da ab und zu Bottom-Becken ohne Top angeboten werden, konnte ich nicht viel falsch machen um ein vorhandenes 15" Bottom zu ergänzen. Es hat jedoch nicht zu dem vorhandenen Bottom gepasst.
    Es hatte viele Flohbisse und eine Beule am Loch, das war auch alles angegeben. Es ist sehr leicht (750 g) für 15" aus heutiger Sicht und aus Nickel-Silber, wenn ich das richtig nachgelesen habe. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Loch bei diesem alten Becken kleiner als heutige Hi Hats.
    Vor Weihnachten habe ich die Flohbisse glattgeschliffen, das Loch konnte ich größer machen mit einer Feile, das Material ist sehr weich und irgendwann wird es wohl reißen, wenn man nicht aufpasst. Die Beule am Loch konnte ich raushämmern, damit es gerade auf der Clutch liegt. Hier muss man vorsichtig hämmern, damit kein Riss zum Loch entsteht.

    Außerdem kaufte ich ein Paiste 101 Hi Hat Top (800 g) ebenfalls aus Nickel-Silber und auch schon Jahrzehnte alt. Das ist nun das Bottom, weil es etwas schwerer ist und eine deutlich größere Glocke hat. Zum Glück passen die Beckenränder aufeinander, alte Crash Becken z. B. von Paiste sind ca. 1 mm breiter als moderne Paistes.
    Die Becken lassen sich super weich spielen und sind relativ laut für ihr leichtes Gewicht.

  • @gesüchd:


    LestRock hat 20102 zu den Toscos geschrieben:


    Hier http://www.drummerforum.de/forum/2531-tosco-becken.html
    und da auch http://www1.sticks.de/magazine/9810/tosco.htm
    steht folgendes:


    HISTORISCHES
    Sicherlich ist Cymbal-Kennern noch die alte Tosco Company aus Pistoia in Italien ein Begriff. 1973 gegründet von Spadacini und Buiani (letzterer ein Enkel des UFIP-Cymbal-Schmieds Rosati und selbst Teilhaber dieser Firma), stellte die Tosco Company Cymbals aus der „klassischen" B20-Bronze-Legierung her (20% Zinn, 80% Kupfer). Laut Aussagen von Giovanni Spadacini setzte Tosco allerdings zunächst nicht den speziellen, in Italien vor allem von UFIP angewandten „Rotocasting"-Prozeß ein (ein Gußverfahren, bei dem die geschmolzene Cymbal-Bronze in eine rotierende Gußform eingelassen wird), sondern eine konventionelle Gußmethode. Tosco stellte zwei Cymbal-Serien (eine hand- und eine maschinen-gehämmerte) her; später kam die handgehämmerte „Super T"-Serie hinzu, bei der mit dem sogenannten „Spin Cast"-Verfahren eine neue, dem „Rotocasting" sehr ähnliche Gußmethode eingesetzt wurde, die dünnere Rohlinge und auch eine hochwertigere Verarbeitung sowie höhere Klangqualität ermöglichte. Außerdem kam noch die „Solaris"-Cymbal-Serie aus B8-Bronze hinzu.


    1980 hatten die Firmengründer ihre Anteile an Robert Zildjian von Sabian verkauft; Buiani verließ Tosco und auch Spadacini ging 1983 zu UFIP zurück. 1986 wurde die italienische Tosco Compnay geschlossen. Von 1982 bis 1985 allerdings verkaufte Sabian unter der Bezeichnung Sabian B20 „Tosco by Sabian"-Cymbals in den USA.


    1998 nun gründeten Bill Zildjian (einer Roberts Söhne und Präsident der Cymco Cymbal-Compnay aus New England) und Alan Poster (Präsident der Firma Ace Products aus Kalifornien) die amerikanische Tosco Cymbal Company. In einer neuen Cymbal-Fabrik mit modernsten Anlagen werden nun die Tosco „Original Design"-Cymbals unter der Leitung von Bill Zildjian hergestellt, und mit Musik Meyer in Marburg fand sich ein deutscher Vertrieb, von dem uns einige Modelle für diesen Test zur Verfügung gestellt wurden.



    Aus der Erinnerung schreibe ich noch dazu: Tosco wurde dann von Sabian aufgekauft, es wurden Becken sowohl in B20-Legierung als auch B8 oder Messingbecken maschinell gefertigt. Ich habe einen Satz dieser neuen B20-er Toscos in meinem Nachbarort gekauft (klein ist die Welt), die Becken sind nicht schlecht, eher fein im Klang, mir gefallen die handgehämmerten Super T´s aber um Längen besser.

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