Wie nahe am akustischen Instrument kann man mit e-Drums sein? Hier ein Beispiel.

  • Korki, du warst meine Hoffnung, verstanden zu haben, was ich meinte ;)

    Es geht nicht um die "objektive" Soundqualität, ging es mir nie. Ich beschrieb lediglich meine Wahrnehmung zur Entstehung der Sounds, in meinem Fall zugegebenermaßen ohne jegliche Kenntnis über Softwaredrumming.

    Ich schraube seit vielen Jahren an Drumtunings und deren Abnahme rum. Alleine könnte ich das überhaupt nicht, weil mir die Technik hinter dem Mikrofonkabel nicht vertraut genug ist. Aber mir erscheint, ganz subjektiv und emotional, den Weg zum Topsound wesentlich herausfordernder, langanhaltender und, ja kreativer, wenn ich mit Fellen meiner Wahl auf unterschiedlichen Kesseln in unterschiedlichen Räumen mit unterschiedlichen Technikern abnehme und oft auch experimentiere. In meiner Vorstellung ist der Weg am E-Drum viel klarer, weil ich anhand vorgegebener Parameter vorgegebene Sounds editiere. Es mag sein, dass meine Vorstellung völlig unrealistisch ist, das spielt aber beim Versuch, meine fehlende Faszination für elektronische Drums zu erklären, erst mal gar keine Rolle. Da es für mich aber rausfällt, etliche Tausend Euro in eine Wundertüte zu investieren, von der ich nicht weiß, ob sie am Ende eine ähnliche Faszination auf mich ausüben würde wie ein akustisches Set, schenke ich mir dieses Experiment. Ob ein echter Kenner wie Nick74 die Faszination in mir wecken könnte, vermag ich mangels Gelegenheit in meinem Umfeld nicht zu beurteilen. So lange bleibt meine Einschätzung eben höchst subjektiv, vom "wollen" bzw. eben "nicht-wollen" geprägt. Das habe ich auch versucht, so darzustellen.

  • trommla: Dann geht es dir also eher um den Prozess und nicht ums Ergebnis. Oder besser: Der Prozess ist gefühlt wichtig für das Ergebnis.

    Der eine sitzt an der Werkbank und schreinert Abend für Abend an einem Stuhl, der andere verbringt Stunden damit, CAD Zeichnungen anzufertigen und Geräte zu programmieren, um einen Stuhl herzustellen. Beide haben Spaß und beide können am Ende stolz sitzen. :)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ich habe noch niemanden gesehen, der sich auf einem E-Set ausdrücken kann wie beispielsweise Benny Greb auf einem Akustischen. Ich habe allerdings auch kaum jemanden gesehen, der sich überhaupt so ausdrücken kann. Er hat einen sehr individuellen Sound und nutzt wirklich "alle" akustischen Möglichkeiten. Aber ihn als Maßstab nehmen würde ich vermutlich nicht.

    Eigentlich auch genau das, nämlich das Sich-Ausdrücken auf 'nem e-Kit hat mich dazu bewogen, das Monti-DrumSolo-Video hier als Thread zu posten. Es ist durch das SDX "Decades" (welches unglaublich Detailreichtum bietet) und durch Steve's sehr ausgrucksstarkes Spiel nämlich ein Paradebeispiel für äußerst "nah am akustischen Instrument" :) Das ganz am Rand zu präsentieren (habe überhaupt nicht mit groß Reaktionen drauf gerechnet) war und ist meine Intention. Und das war's.

    [...hier wurde etwas entfernt, man kann es im Backup im Trash nachlesen - Gruß mc.mod]

  • Ich gehe da mit Trommla konform. Emotional ist ein gutes Stichwort. Dass E-Drums mehr oder weniger objektiv „ gut“ klingen bzw. die Hörgewohnheiten der meisten Zeitgenossen ansprechen, will ich gar nicht bestreiten, mich haut das einfach nicht mehr vom Hocker, ich brauche mittlerweile den Bezug zu meinem (!) Instrument und ich habe viele Jahre auch E- Drums in diversen Bands bespielt. Für mich als mit Sicherheit nicht besten Schlagzeuger, den das Universum gesehen hat, aber trotzdem recht anhörbaren Profi- Drummer, der damit seinen Lebensunterhalt verdient, ist es vor allem wichtig lebendige Beckensounds zu erzeugen und die habe ich leider für mich bis jetzt noch nicht bei den Gummi-Adlern angetroffen.

    Interessant wäre für mich mal den direkten Vergleich bzw. den Wiederekennungswert auf einem A- und E-Set von bekannten Drummern, die sich extrem über den Sound definieren, zu hören. Dass auch elektronische Schlagzeuge unterschiedlich klingen, klar, aber kann man damit wirklich einen individuellen Fußabdruck setzen, vorausgesetzt, dass man dies anstrebt oder den Raum dafür hat?

  • Ob ein echter Kenner wie Nick74 die Faszination in mir wecken könnte, vermag ich mangels Gelegenheit in meinem Umfeld nicht zu beurteilen.

    Nun, ich biete dir kostenlos: komm vorbei (Hannover), setzt dich dahinter und entdecke den Sound und die Möglichkeiten. Checke, wie ein pisselige Gummi-pad sich bei geilstem Sound spielgefühlsmäßig verwandelt (das was auch Korki schon meinte) :). Wenige sind bislang ohne runtergeklappte Kinnlade nach Hause gegangen, und ich habe schon so Einge empfangen. :)

  • trommla: Dann geht es dir also eher um den Prozess und nicht ums Ergebnis. Oder besser: Der Prozess ist gefühlt wichtig für das Ergebnis.

    Der eine sitzt an der Werkbank und schreinert Abend für Abend an einem Stuhl, der andere verbringt Stunden damit, CAD Zeichnungen anzufertigen und Geräte zu programmieren, um einen Stuhl herzustellen. Beide haben Spaß und beide können am Ende stolz sitzen. :)

    You got it, man ;)

    Und es dürfte beinahe Common Sense sein, dass viele Menschen beides als Handwerk, das handgeschreinerte Möbel aber auch als Kunsthandwerk (=mit kreativem Anspruch) empfinden. Richtig oder falsch war dabei nie mein Thema. Nur riech ich lieber frische Sägespäne als Tonerkartuschen :D

    Drums als sinnliche Erfahrung!

    komm vorbei (Hannover), setzt dich dahinter und entdecke den Sound und die Möglichkeiten

    Das werde ich mit Sicherheit im Hinterkopf behalten, sollte ich mal wieder in den Norden kommen. Danke schon mal für die Einladung!

  • Ergänzend: Fußabdruck im Sinne eines nicht zwingend elektronischen Kontexts…

  • Ehem,scheint mir aber eher die individuelle Erstellung des Werkzeuges zu sein als,die kreative Gestaltung von etwas mit dem Werkzeug. Ich kann mich aber auch tāuschen ,ist alles ein wenig verwirrend hier.

  • Bislang habe ich bei Roland-Modulsounds nur ein passendes Ding erlebt: SuperNintendo-OST - da haben die Modulsounds im Mix gefittet, das war echt super.

    Hier, hab's gefunden. Geiles Getrommel mit geilen RolandSounds zu dem übergeilen SNGame "Contra III" OST (gab's auch unter den Namen "Alien Rebels"): LINK

    Na, da passen doch die Plastikmodulsounds mal ausnahmsweise richtig gut. :)

  • [...hier wurde etwas entfernt, man kann es im Backup im Trash nachlesen - Gruß mc.mod]


    Ich teile mal meine Gedanken, die mir gerade beim lesen diese Threads so durch den Kopf gehen.

    Ich denke gerade so drüber nach, wie es war als ich noch jung und frei war von irgendwelchen Zwängen mich für ein A oder E entscheiden zu müssen.

    Ich hatte beides nicht.

    Einmal in der Woche hatte ich Unterricht. Zuhause eben nichts, aber man ist ja kreativ und so waren ein Bücher von Karl May die dafür herhalten mussten. Da wurden Noten geübt, gejamt und mit viel Emotionen gespielt. Komisch war, dass ich mit viel mehr Hingabe gespielt habe als ich es später dann am Set getan habe. Möglichkeiten an einem Schlagzeug zu spielen hatte ich nur im Unterricht und in der Schule.

    Früher habe ich mir natürlich keine Gedanken darüber gemacht. Würde es mal so sagen. Am Set hat man den direkte Feedback von den Trommeln und Becken, wie es klingt wenn man spielt. Auf dem Karl May Buch spielt sich es eben im Kopf, ab. Man stellt sich vor man sitzt am Schlagzeug und wie es klingen würde passiert auch nur im Kopf.

    Ich bekam dann mein erstes Schlagzeug und das Wechselspiel zwischen den beiden Dingen verschwand. Hinzu habe ich mich auch intensiver mit meinem Sport beschäftigt. So, dass das Schlagzeug "nur noch" die zweite Geige spielte. Vor vier Jahren habe ich angefangen mich wieder intensiver mit dem Trommeln zu beschäftigen und war erstaunt wie ich mich für verschiedenste Dinge begeistern konnte. Ich habe mich auch wieder an früher erinnert, an die Zeit wo ich noch kein eigenes Schlagzeug hatte. Gerade dieser Teil ist heute ein fester Bestandteil für mich.

    Hinzu tippeln, im Gegensatz zu damals, jetzt auch meine Füße mit. Ich spiele auf dem Pad ganze Groove-Pattern und zwar schon so wie ich es mir vorstelle es später auch auf meiner Rumpelkiste zu spielen.


    Was jetzt zu meinem Akustikset hinzukommt ist, ganz klar die emotionale Bindung. Meine "Rumpelkiste" habe ich jetzt schon fast 30 Jahre.

    Eine Trommel habe ich zu einer Snare-Tom umgebaut auf der ich sehr gerne spiele. Es spielt sich vom Gefühl her einfach anders drauf, wenn man es (fast) selbst gebaut hat.

    Auch der Aufbau ist nicht nur im Hinblick auf die Ergonomie so wie er ist, sondern es spielt auch ein wenig das (emotionale) Spielgefühl eine Rolle.

    Ich mag es mich frei zu entfalten, daher habe ich "einige" Becken sehr hoch hängen. z.B. mein Stack. Werfen muss ich meine Sticks zwar nicht, aber etwas strecken schon. Man sagt immer, dass man mit der Hand gut rankommen sollte-dafür müsste ich allerdings aufstehen.


    Sound:

    Ich habe auf meinen Toms vier verschiedene Falle drauf, weil ich deren unterschiedlichen Klang mag. Da ist ein E-Set klar im Vorteil-liefert die Soundvariationen "frei Haus".

    Was ich auch gerne mache ist, mit den Fellschwingen rumzuspielen. Geht mit kleinen Toms am besten, mit Großen auch-nur anders.

    Kann man bestimmt auch mit einem E-Pad simulieren.


    Kurze Geschichte zu einem E-Set. Ist schon 3 Jahre her-ich war mit meiner Tochter auf einer Musikmesse und wollte mal ein E-Set ausprobieren. Leider war es vom Klang her nicht so toll-lag wahrscheinlich auch an der Einstellung. Obwohl es vom Spielgefühl schon recht ordentlich war, machte es keinen Spaß, weil der Sound nicht so meins war. Man könnte jetzt sagen, das Realistische fehlte. Daher habe ich die Kopfhörer meiner Tochter aufgesetzt und hab es einfach mal fliegen lassen. Klar war nur ein Klackern zu hören-für einen Außenstehenden bestimmt nervtötend-für mich aber etwas ganz anderes, weil ich ja was ganz anderes hineininterpretiere und dazu auch eine emotionalen Bezug habe was ich da gerade spiele.

    Was mich dazu führt zu sagen, dass es eigentlich egal sein sollte auf was man spielt. In diesem Fall habe ich es wie zuhause wie ein Pad benutzt, mit dem Zusatz, dass ich gleich mehrere hatte. Vom Spielgefühl gefiel es mir auch ganz gut und zusammen mit einem guten Soundpaket bestimmt eine Überlegung wert mir irgendwann auch mal eins zu kaufen.


    Für mich ist Schlagzeug spielen ein schönes Hobby. A und E haben ihren Reiz. So eine Mischung wäre anstrebenswert.


    Ich liebäugele schon länger mit so einem Octapad. Inspiriert hier durch Verrückt Ich mag Schlagzeuger, die so spielen.

    Bin zwar nicht ganz so wild, aber es geht schon in diese Richtung.

  • Und ich bleibe dabei, mir kommt kein Rechner auf eine Bühne, zu viele Fehlerquellen und leider zu wenige Drumtechs (gar keinen) die mir im Fehlerfall helfen können.

    Also ich sage dazu, daß es auf Hard- u. Software ankommt. Bei einem stabilen und leistungsstarken System (z,B. M1-MBPro), gepaart mit User Know-How ist ein Crash quasi ausgechlossen. Bei fettesten Konzerten gibt es fett Rechner-Action in vielen Bereichen. Die haben zwar 'n Backup-System, aber frag mal wie oft das schon übernehmen mußte. Die Antwort ist "sehr selten". Und ich glaube kaum, daß bei anderen (kleineren oder Amateur-)Konzerte bei einem e-Drum-Rechner-Ausfall die Welt untergehen würde. 'Schuster bleib bei deinen Leisten' kann man natürlich machen, es bringt allerdings keine Innovation. Trau dich und lerne (ist da mein Motto), dann hast du die Chance technologiemäßig vorne zu sein. :)

  • Also ich sage dazu, daß es auf Hard- u. Software ankommt. Bei einem stabilen und leistungsstarken System (z,B. M1-MBPro), gepaart mit User Know-How ist ein Crash quasi ausgechlossen.

    Da kommt die berufliche Abneigung zu Tage, demnach ich nicht bereit bin für ein Apple Produkt so viel mehr Kohle auszugeben, als für andere vergleichbare Hardware.


    Bei fettesten Konzerten gibt es fett Rechner-Action in vielen Bereichen. Die haben zwar 'n Backup-System, aber frag mal wie oft das schon übernehmen mußte. Die Antwort ist "sehr selten".

    Weißt du das denn sicher? Ich nicht, und ich vermute mal es wird schon einen Grund haben warum man immer Backup Rechner mit hat, selten aber ein Backup FoH Mischpult. Ich würde mich da nicht trauen eine Aussage zu tätigen.

    Und ich glaube kaum, daß bei anderen (kleineren oder Amateur-)Konzerte bei einem e-Drum-Rechner-Ausfall die Welt untergehen würde.

    Die Welt nicht, aber mein Gig wäre unfreiwillig beendet. Und gerade was meine IT Infrastruktur angeht arbeite ich gerne nach Murphy's Law. Was schief gehen kann geht schief. :P Zusätzlich würde der Umbau in den meisten Clubs viel zu lange dauern. ;)

    'Schuster bleib bei deinen Leisten' kann man natürlich machen, es bringt allerdings keine Innovation. Trau dich und lerne (ist da mein Motto), dann hast du die Chance technologiemäßig vorne zu sein. :)

    Da hast du prinzipiell recht, aber vielleicht will ich live eher durch timingfestes energiegeladenes Spiel mit den Bandkollegen überzeugen? Ich will nicht mit einer Hirnhälfte immer bei dem Laptop sein (muss ichwas tun, geht das jetzt, was is das jetzt), ich will da eher die Kapazitäten frei haben um auf Probleme von mir und anderen reagieren zu können. Bei Auftritten auf Nummer sicher zu gehen ist jetzt auch nichts ungewöhnliches, ich spiele ja auch nicht mit 100% meines Könnens, da müssen immer mindestens 20% Reserve sein. Für mich wäre ein Rechner auf dem das VST Instrument läuft live nur eine zusätzliche Fehlerquelle, die ich nicht haben will. Deshalb spielen wir live auch nicht mit In Ear Monitoring, zu viel Fehlerquellen, zu viel Umbau, zu stressig. 8o Sollten wir mal einen Tonmenschen mit haben und einen Roadie (wie wahrscheinlich ist das denn :D ) dann wäre das natürlich eine Überlegung.


    Aber das sprengt den Thread vermutlich, vielleicht wäre ein dedizierter Thread interessant, wie/ob/wann/warum man E-Drums live verwendet oder eben nicht. Falls es den schon gibt, pardon dann hab ich nichts gesagt.


    lg

  • mc.mod

    Hat das Thema geschlossen.
  • mc.mod

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Dieser Thread wurde sorgfältig aufgeräumt, ein Backup des alten Threads findet Ihr im Trash! Die Anpassungen wurden unter Moderatoren abgestimmt.


    Es hat Arbeit gemacht, aber dem Wunsch einzelner, dass einige Gedanken nicht verloren gehen sollten, sind wir gern nachgekommen.


    Ich bitte darum, die Nettiquette zu wahren und dass Ihr im Umgang miteinander sachlich bleibt. Ich habe kein Problem damit, Schreibsperren zu erteilen, wenn Ihr Euch nicht regelkonform (im Sinne des DF) verhaltet.

  • Mal ein paar Fragen von jemandem der überhaupt keine Ahnung hat :D :

    Die Frage war ja, wie nah man mit dem Sound eines E-Schlagzeugs an den eines akustischen Schlagzeugs kommen kann.

    Als jemand, der sich nicht mit der Materie auskennt und auch den Weg nicht kennt, den das elektronische Schlagzeug samt Software bisher hingelegt hat, war ich auf das Video gespannt.

    Mein Eindruck war: recht gut, aber noch nicht so, dass ich es nicht blind unterscheiden könnte (glaube ich). Ob ich es so noch in einem Bandkontext unterscheiden könnte, weiß ich nicht. Ein paar Stellen sind für mich noch etwas "uncanny" ohne dass ich das näher beschreiben kann, bspw. zwischen 4:40 und 5:00 min im Video, besonders auf den Toms.

    Dem Verlauf der Diskussion entnehme ich dass dieses Video wohl ein sehr gutes Beispiel sein soll. Aber auch, dass es wohl noch mehr Optimierungspotenzial gibt. Würde das sowas was ich angesprochen habe dazu gehören?


    Zudem habe ich eine Frage zu den Sounds und woher sie kommen, bzw. wie sie entstehen. Wie muss ich mir das vorstellen? Sind das aufgenommene Samples, unter verschiedensten Bedingungen, Lautstärken,... und Modul und/oder Software wählen dann in Abhängigkeit von Schlagstärke, Position und anderen Faktoren, welcher vorgefertige Sound abgespielt werden soll? Oder werden die Klänge noch irgendwie moduliert oder live errechnet?

    Im ersten Fall wäre dann der E-Schlagzeuger so etwas wie ein Künstler, der Collagen macht, während sich ein A-Schlagzeuger vielleicht eher als Maler sieht? Es ist ein Unterschied, aber doch beides Kunst und das eine nicht besser oder kreativer als das andere, oder?


    Eine letzte Frage: Für mich ist immer der Einfluss des Sticks wichtig. Ich spiele Maple Stöcke, und weiß dass insbesondere Becken damit leiser und weicher klingen. Kann dem im E-Bereich irgendwie Rechnung getragen werden?


    Danke :thumbup:

  • Sind das aufgenommene Samples, unter verschiedensten Bedingungen, Lautstärken,... und Modul und/oder Software wählen dann in Abhängigkeit von Schlagstärke, Position und anderen Faktoren, welcher vorgefertige Sound abgespielt werden soll?

    So wie ich es immer verstanden habe, ist es in etwa so. Wahrscheinlich aus technischer Sicht etwas vereinfacht ausgedrückt.

    Im ersten Fall wäre dann der E-Schlagzeuger so etwas wie ein Künstler, der Collagen macht, während sich ein A-Schlagzeuger vielleicht eher als Maler sieht? Es ist ein Unterschied, aber doch beides Kunst und das eine nicht besser oder kreativer als das andere, oder?

    Zumindest meine Aussagen bezogen sich nicht auf's Spiel. Ein guter Drummer wird auf beidem gut klingen, da er die verfügbaren Klänge musikalisch und groovig einsetzt.

    Mir ging es um die Basis der Klänge. Vorausgesetzt der Drummer kann selbst überhaupt stimmen, kreiert er die Drumsounds im wesentlichen mit Stimmschlüssel (und Dämpfung :evil: ) selbst, während selbst die natürlichsten E-Sounds nicht vom Drummer, sondern von einem (anonymen) Team von Technikern vorgefertigt wird. Ich betone noch einmal, so stelle ich mir das halt vor, habe aber keine Ahnung von Software-Drums. Wenn wir bei der Künstler-Analogie bleiben, könnte man zwischen einem Hobbymaler vergleichen, der ein Bild aus der Vorstellung auf ein weißes Stück Leinwand malt, und einem Hobbymaler, der Malen nach Zahlen macht. Beide sind anschließend zufrieden, jeder kann sich sein Bild stolz an die Wand hängen. Und doch ist (in meinen Augen!!) die kreative Leistung des ersten Hobbymalers höher einzuschätzen, selbst wenn das Malen-nach-Zahlen-Bild manchen besser gefällt.


    Trotzdem ist für mich das musikalische Ergebnis völlig gleichwertig. Musik ist Musik, ob man sie nun auf teuren oder billigen, akustischen oder elektronischen Instrumenten macht.

  • Es ist ein wenig komplizierter: ja, im Wesentlichen ist eine Software-Drumlibrary eine Sammlung aus sehr vielen Einzelaufnahmen, für verschiedenste Anschlagstärken und ggfs. Anschlagpositionen. Zusätzlich kann man aber den Sound noch "tunen", beispielsweise durch Stimmen der Samples, oder Dämpfen durch ein schnelleres Ausblenden, oder auch Filtern der Obertöne. Auch den Mix kann man natürlich ebenso wie bei einer Mikrofonaufnahme beeinflussen, man hat ja alle Signale einzeln vorliegen (zumindest bei den besseren Libraries). Man kann also durchaus den Klang noch individualisieren. Und nicht zuletzt ist es natürlich weit kosteneffizienter, sich ein Dutzend Libraries mit ganz verschiedenen Kessel- und Beckensätzen zuzulegen, aus denen man dann beliebig kombinieren kann.


    Gerade bei den Toms glaube ich nicht, dass man einen Unterschied hören kann, ob es jetzt gerade der Sample-Einspielende Drummer spielt, oder jemand anderes, der die entsprechenden Samples durch Pads ansteuert. Da war dann vielleicht das Drumset das für die Library verwendet wurde einfach nicht nach Deinem Geschmack. Eher merkt man es finde ich bei Becken und Snare, die am echten Set abhängig von der genauen Anschlagposition und wie sie noch vom vorherigen Schlag schwingen doch sehr unterschiedlich klingen (insbesondere die Hihat). Da kommt die Limitierung der E-Drum-Pads ins Spiel, die einfach diese Nuancen der Spielweise nicht in der Weise aufnehmen können.


    Aus künstlerischer Sicht macht das m.E. keinen Unterschied. Ein anderes A-Set klingt ja auch anders und andere Becken können sogar signifikant anders klingen. Wie der Sound am Ende in der Performance entsteht ist m.E. Nebensache, es zählt hauptsächlich die Beherrschung des Instruments.


    Auf der Bühne sieht ein A-Set aber halt einfach netter aus, weshalb sich E-Sets wohl vor allem außerhalb des Studios nicht durchsetzen wollen.

    Nix da.

  • Die Frage war ja, wie nah man mit dem Sound eines E-Schlagzeugs an den eines akustischen Schlagzeugs kommen kann.


    Ah,Sry hier muss ich direkt reingretschten ohne zugestandenerweise weiter gelesen zu haben ,denn,. ! Es war keine Frage ,sondern die Aufzeichnung / (Angebot), Beispiel von dem was gehen kōnnte. Sry ,lg

    Jetzt lese ich weiter.

  • Zumindest meine Aussagen bezogen sich nicht auf's Spiel.


    Und Zack haut´s dir das um die Ohren, trommler. Auch dafür sry. 😌

    Zitat
    Schau mal auf Steve's Kanal, dann lernst du was über seine Kreativität mit Software-Drums (und anderen virtuellen Instrumenten)

    Gerade getan, zumindest einige Videos. Ich sehe da einen (recht ungelenken) älteren Drummer,

  • Weiß nicht, ob mal Malen-nach-Zahlen und malen nach eigenen Vorstellungen damit vergleichen kann, ob ich auf einem E oder A Set spiele.

    Klar sind bei einem E-Set die Töne schon fertig und müssen nicht durchs stimmen der Trommeln erst noch gemacht werden.

    Würde mal behaupten, dass der Prozess Musik zu machen auf einem E-Set mit dem auf einem A-Set gleichzusetzen ist. Spare mir eben auf der einen Seite das stimmen. Wobei dies bei den Becken wegfallen würde, es sei den man dengelt sich mal eben einen anderen Beckensound zurecht.


    Malt/spielt Tony Royster (nehme ihn mal, weil ich ihn schön häufiger an einem E-Set gesehen habe) nach Zahlen, wenn er an einem E-Set sitzt?

    Er muss sich genauso anstrengen und kreativ sein, um gut zu spielen. Er ist mit einem E vor der Nase ja plötzlich kein anderer Mensch oder macht dort etwas anderes, außer vielleicht gute Musik zu machen. Das Bild, Malen-nach-Zahlen, passt hier auch irgendwie nicht so richtig rein.

    Es ist richtig, dass ich bei einem A-Set selbst Hand anlegen muss um gut zu klingen-bei einem E-Set hat dies jemand anderes schon getan.

    Um es mal mit dem Malen zu vergleichen. Der eine Hobbymaler mischt sich die Farben selbst passend. Bei dem anderen mischt jemand anderes die Farben. Malen müssen beide aber selbst und zwar mit dem selben Können, wenn beide Bilde vom künstlerischen auf dem selben Niveau liegen sollen.

    Das kreative spielen auf einem E-Set nimmt dir keiner ab, da muss man schon selber die Sticks schwingen.

    Wenn von E und A die rede ist, dann spricht man auch irgendwie immer von zwei verschiedenen Personen bzw. Persönlichkeiten.


    Spreche jetzt mal nur aus meiner Sicht. Ich habe beides schon gespielt. A natürlich erheblich mehr, weil ich es jeden Tag vor der Nase habe.

    Spiele aber hier wie dort keine anderen Noten und habe plötzlich auch keine anderen im Kopf.

    Ich kann ein E-Becken in verschiedene Zonen aufteilen, um unterschiedliche Klänge zu erzeugen.

    Genau das Gleiche tue ich auch bei einem richtigen Becken. Hier bin ich allerdings darauf beschränkt, was das Becken für Voraussetzungen mit sich bringt.

    Mit einem E-Set hätte ich vielleicht auch schon mal das eine oder andere aufgenommen was ich am Schlagzeug so verzapfe.

    Ich weise jeder Zone auf einem Becken oder einer "Trommel" einen bestimmten Klang zu, um genau das zu kreieren was ich erschaffen möchte.

    Möchte ich den Klang einer Kuhglocke haben, so kann ich dies bestimmt irgendwie simulieren (z-B. Bar Trigger Pad). Was ich allerdings an einem reinen E-Set nicht machen kann ist, den Stick in die Kuhglocke stecken und darin rumrühren ;) Wie Rampen schon schrieb, die Klangnuancen bezüglich der Spielweise kann man wohl weniger gut an einem E-Pad abbilden.

    Es gibt eben auf der einen oder anderen Seite auch Grenzen. Kombiniere ich beide Seiten, dann ist doch alles gut.-vorausgesetzt man möchte dies auch tun.


    Eine Interessante Frage hätte ich da noch. Wie würde ich ein reines E-Set aufbauen? So wie ich es gewohnt bin zu spielen?

    Jedes Becken, jede Trommel an meinem A-Set hat eine ganz bestimmte Position, die ich bewusst gewählt habe. Etwas was sich über Jahre hin entwickelt hat. Da geht es ja um was ganz anderes, eben auch ein Stück weit von Ausdruck der Persönlichkeit. Ich habe ja bereits gesagt-ich bin anderorts plötzlich kein anderer Mensch, also wird sich der Aufbau auch bei einem E-Set gemäß meiner eigenen Persönlichkeit gestalten und dementsprechend auch aussehen.

    Ein bisschen anders wohl schon-ist schließlich auch ein anders Instrument. Kann ich den Sound kreieren den ich haben möchte, dann bin ich zufrieden und bin auch nicht gezwungen die Kopfhörer jemand andern zu geben ^^

  • Lexikon75 : ich zitiere mich nochmal selbst, ehe ich nun die Klappe halte

    Trotzdem ist für mich das musikalische Ergebnis völlig gleichwertig. Musik ist Musik, ob man sie nun auf teuren oder billigen, akustischen oder elektronischen Instrumenten macht.

    Es geht mir nicht ums Spielen :!:


    Aber manchmal hört (liest) man wohl nur das, was man hören will ;)

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