Ludwig Legacy Maple und Sonor SQ1

  • Ich grabe den Thread nochmal aus.

    In Bezug auf den Sound Sustainer beim Sonor SQ1, ist dieser Thread von drummerworld.com ganz interessant.


    Insbesondere am Ende postet ein Member dort, dass die vulkanisierte Gummipolsterung der Halterung abfärbt.


    Die von nils beschriebenen Erfahrungen haben Mehrere dort auch 1:1 auch gemacht.

  • Hallo,


    beim SQ2 sind die Toms über ein Blech-Träger in H-Form, der an 4 Böckchen (2 oben, 2 unten) befestigt ist, an den Tom-Armen montiert


    Beim AQ2/AQ1 kommt ein waagerechter Träger zum Einsatz, der an den oberen 2 Böckchen befestigt ist. Sind diese Träger zwischen Böckchen und Kessel "eingeklemmt"?


    Wie sieht es bei den Toms dieser Serien mit dem Sustain bei Montage an den Tom-Armen aus?


    Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

    Einmal editiert, zuletzt von Burkie ()

  • Ich hole den Thread nochmal hoch.

    Gestern bin ich über dieses Video gestolpert.


    Ludwig B-Ware


    Scheinbar hat Ludwig bei Reverb einen Shop für Neuware mit Fehlern.

    Soweit so gut.


    Allerdings habe ich mich gefragt, ob das nicht vielleicht kontraproduktiv für Ludwig sein könnte?!

    Wir sprechen von Neuware, die aus der Produktion kommt und fehlerhaft ist. Also eigentlich die Endkontrolle nicht passieren sollte.

    Es drängt sich der Verdacht auf, dass es wohl günstiger ist, ein Set mit Rabatt zu verkaufen, als, wie hier im Beispiel, die Folie neu zu kleben.

    Aber sollte man nicht lieber an einer „vernünftigen“ möglichst fehlerfreien Produktion arbeiten?

    Ich stelle mal provokant in den Raum, das sowas bei Tama oder Pearl gar nicht erst das Werk verlassen würde.


    Nochmal zur Klarstellung: das Set im Video kommt direkt von Ludwig.

    Es ist kein Rückläufer, Ausstellungsware oder Set mit Transportschaden. Die Folie wurde im Werk nicht korrekt verklebt.

    Einmal editiert, zuletzt von Drumjunkey ()

  • Das finde ich bedenklich, sowas auf den Markt zu werfen. Damit wird letzlich nur nochmals unterstrichen, dass die Fertigungsqualität bei Ludwig inkl. Endkontrolle einfach auf einem niedrigeren Niveau ist, als bei den Japanern. Wie du richtig feststellst, sowas würde bei Pearl, Yamaha, Tama so nicht durchgehen. Japaner haben einen Hang zur Perfektion und ein Set das nicht 1a ist, wäre ein Gesichtsverlust. Die japanische Mentalität ist einfach eine andere als die amerikanische.


    Aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich gänzlich ungeniert...

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Das scheinen ja Sets zu sein, die eben nicht durch die Endkontrolle gekommen sind. So lange es nur kleine optische Makel sind, finde ich das auch nicht verwerflich diese dann günstig an den Kunden weiterzugeben.

  • Das scheinen ja Sets zu sein, die eben nicht durch die Endkontrolle gekommen sind. So lange es nur kleine optische Makel sind, finde ich das auch nicht verwerflich diese dann günstig an den Kunden weiterzugeben.

    Ja und nein. Mich wundern 2 Punkte. Wenn es mehrere (scheinen ja mehrere Sets zu sein) sind: warum kontrolliert man nicht, an was es liegt? Wo liegt der Fehler (hat Material versagt, hat der Mitarbeiter nicht ordentlich gearbeitet)? Wenn das Set mit "lediglich" paar optischen Mängeln 1.400 kostet und das Qualität bestandene Set 3.100 (insofern diese Zahlen so stimmen?),und der Mangel - wie im Video beschrieben - mit paar wenigen Schritten/Kosten sauber zu beheben ist, warum Ludwig es nicht selber macht, und sage und schreibe auf 1.700 Dollar verzichten kann?

    Einmal editiert, zuletzt von tschino ()

  • Bin da ganz bei tschino.

    Wir wissen alle nicht, was bei Ludwig hinter den Kulissen abgeht und welche betriebswirtschaftlichen Entscheidungen dazu führten, dass diese B-Ware, verkauft wird.


    Die Frage ist halt, warum braucht man das überhaupt? Sollte es einen solchen Reverb Shop überhaupt dauerhaft geben?


    Klar, kann immer mal was schiefgehen.

    Wenn ein Vistalite bei der Montage der Hardware an den Bohrlöchern kleine Mikrorisse bekommt, könnte es Sinn machen, so ein Set mit massivem Rabatt trotzdem in den Markt zu werfen.

    Das sollten aber natürlich die absoluten Ausnahmen bleiben.

    Im Beispiel der schlecht verklebten Folie, sollte aber das QM nachbessern, um solche Fehler zukünftig zu vermeiden.


    Meiner Meinung nach, dürfen solche groben Schnitzer bei einem Oberklasse Set wie einem Classic Maple oder gar Legacy nicht passieren.

  • Meiner Meinung nach, dürfen solche groben Schnitzer bei einem Oberklasse Set wie einem Classic Maple oder gar Legacy nicht passieren.

    Soweit die Theorie. Ich hatte schon Neuware in der Hand, wo alles mögliche nicht stimmte. Da waren z.B. an einem Set die Spannschrauben zu lang. Man konnte nicht bis zur maximalen Fellspannung gehen, weil die Schrauben vorher innen an die Spannböckchen gestoßen sind. Bei einem nagelneuen Gretsch war der Spannreifen des 12er Toms massiv verbogen (OK, kann ein Transportschaden gewesen sein), an einem Gretsch Brooklyn waren die Befestigungsschrauben des Snareteppichs M3. Sowas hält nicht von 12 bis Mittag. Eine unstimmbare Tama Superstar Snare hatte tatsächlich 3 Snarebeds. Und bei einer Zildjian Snare (für damals über 2000 Euro) ist die Abhebung absolut unbrauchbar: Stellschraube in angespannten Zustand nicht bedienbar, Befestigungsschrauben innen im Spannhebel und der Kipppunkt der Abhebung so weit weg vom Arbeitspunkt, dass bei brauchbar eingestellter Teppichspannung am Kipppunkt eine Überdehnung der Spiralen festzustellen war. Die unbrauchbare Freischwingaufhängung des Sonor AQ1 hatten wir ja hier im Forum schon.

  • Die unbrauchbare Freischwingaufhängung des Sonor AQ1 hatten wir ja hier im Forum schon.

    Und die SQ1 Aufhängung, die für verfärbte Lacke gesorgt hat... Das war auch ein böser Schnitzer, der nicht passieren dürfte.


    Aber tendenziell sind - und das ist leider ein Fakt - die Mängel bei den Amis eher zu finden als bei irgendwem sonst. Ich denke, die Produktion und Endkontrolle ist einfach einen Ticken "perfektionierter" als bei den Japanern als bei den Amis. Da hängen die Japaner gefühlt die Latte einfach höher - was aber auch nicht bedeutet, dass es auch dort mal zu einem Fauxpas kommen kann. Nur eben sehr viel seltener.

    Nur mal zwei Beispiele hierfür:

    Interessant finde ich ja, dass Ludwig die Gratungen z.B. per Hand macht, den Kessel auf dem Tisch per Hand drehend, während z.B. Tama das mit fest arretiertem Kessel und einer computergesteuerten Fräse macht, zwecks absoluter Präzision. Auch das Polieren geschieht bei Ludwig mit handgehaltenem Kessel am Polierband (Polieren nach Gefühl), statt, wie bei Tama, mit einem fest arretiertem Kessel, der dann mit Präzisionsmaschinen bis zu 20 Mal poliert (und lakiert) wird. Diese beiden Beispiele alleine dürften schon die Zahl der Qualitätsausreißer deutlich reduzieren, so dass B-Ware ab Werk von Tama einfach nicht zu finden ist. Ebensowenig bei Yamaha. Mir ist da jedenfalls nichts in dieser Art bekannt.


    Ich finde es, wie gesagt, einfach nicht gut, was Ludwig da macht, weil es das Image nur ramponiert. Und einen beschädigten Ruf wieder in Ordnung zu bringen, kostet über Werbung/Marketing etc. viel mehr Geld, als man mit dem Verkauf von zwei Dutzend B-Waren Sets verdient. Also betriebswirtschaftlich eher unsinnig.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Woher weiß du, dass Ludwig die Kessel von gratet und poliert, und das bei Tama der Roboter macht?

    Gibt es dazu Firmenvideos?

    Oder werben sie gar damit in ihren Broschüren?


    Ich bin da eher der Fan von Roboterarbeit, weil die Qualität meist konsistenter bzw. gleichbleibender ist.

    Ich glaube schon, dass man die Gratungen und Politur auch von Hand tadellos hinbekommen kann, bloß müsste man sich dafür evtl. etwas Zeit nehmen. Hier im Forum werden ja immer mal wieder Selbstbauprojekte vorgestellt, die ganz tadellos aussehen.


    Ein Arbeiter, der praktisch den ganzen Tag Gratungen fräsen muss, hat da einfach mal schlechte Tage oder ist mal etwas weniger sorgfältig.


    Dass sich Folie löst oder nicht richtig verklebt ist, könnte auch an Unsauberkeit bei der Produktion liegen, wenn die Arbeiter die Folie von Hand auflegen und viel anlangen - dann kommt Hautfett auf die Folie, und der Kleber wird weniger gut halten.


    Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Ich weiß das, weil es etliche Videos auf YT gibt, wo genau diese Unterschiede in der Produktion erkennbar sind - und das sind keine Werbevideos der einzelnen Hersteller. Einfach mal selbst gucken, sieht man sehr schnell, wie deutlich unterschiedlich gearbeitet wird. Die Japaner sind da viel Perfektionstischer.


    Zu diesem Thema des in der Tradition und Mentalitätsgeschichte begründeten japanischen Hanges, alles noch perfekter als perfekt zu machen, gibt es ein Buch, dass das sehr anschaulich macht: Ikigai von Ken Mogi.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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