Impedanz Kopfhörer - Mischpult - Frage

  • Ich würde mir gerne einen Beyerdynamic DT770 Pro zulegen. Der Einsatz ist zu 95% an einem Yamaha MG12XUK Mischpult. Dort steht in den technischen Daten folgendes:


    PHONES Ausgang:

    Tatsächliche Quellimpedanz 110 OHM

    Zur Verwendung mit Nennpegel 40 Ohm Kopfhörer.


    Die DT770 gibt es mit 32, 80 und 250 Ohm.


    Welchen denn nun....? Kann ich mir mit einem 250 Ohm das Mischpult zerschießen?

    Einmal editiert, zuletzt von el_espiritu ()

  • Moin,

    du kannst zwar die 250 Ohm Variante anschließen, aber ob du mit diesem Kopfhörerverstärker den gewünschten Pegel erreichst ist fraglich.

    Ich würde dir zur 80 Ohm Variante raten. Zum einen wirst du ihn lauter bekommen als die 250 Ohm Variante und zum Andern fand ich die 80 Ohm Variante (aufgrund eines Vergleichstest) im Hochton angenehmer als die 250 Ohm. :)

  • Kann ich mir mit einem 250 Ohm das Mischpult zerschießen?

    Mehr Ohm bedeutet nicht mehr „Power“.

    Mit Ohm wird der elektrische Widerstand angegeben. Hat dein Verbraucher (Kopfhörer)

    einen höheren Eingangswiderstand (Impedanz - Wechselspannungswiderstand [vereinfacht gesagt]) als für die Quelle (Mischpult) angegeben ist, verringert sich die abgegebene Leistung (Lautstärke) im Vergleich zum Nennwert.

    Kurz, du kannst in dem Fall nichts zerschiessen.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ok danke für eure Antworten! Dann werd ich das Modell gegen die 80 Ohm Variante tauschen.

    Beyerdynamic selbst gibt halt auf Ihrer Webseite an: "Für Mischpulte: 250 Ohm". Find ich dann etwas irreführend. Gut, das Yamaha MG12 ist jetzt kein professioneller Studio Mixer, vielleicht gibt es da nochmal Unterschiede. Aber dann ist diese Aussage doch ziemlich pauschal und auch unpassend.

    Wenn Mixer nicht gleich Mixer ist sollte man das schreiben.

  • Es geht eigentlich nur darum, wie laut der Kopfhörer bei gleichem Pegel am Pult ist.


    Ich würde eher danach entscheiden, welchen Klang du willst. Die Versionen dieses KHs klingen nämlich unterschiedlich, soweit ich weiß.


    Was hast du damit eigentlich vor? Evtl. wäre ein (halb-)offener KH besser geeignet.

  • Naja ich benutze den als Monitoring KH beim spielen. Der sollte schon geschlossen sein, möchte nicht so viel von meinem eigenen Schlagzeug hören. D.h. Musik kommt vom Mixer über den KH und ich spiele dazu Drums.

  • Hallo,


    ich würde die 250-Ohm-Variante den DT 770 M kaufen.


    Mit weniger Konjunktiv würde ich meinen Kopfhörer (2 x 400 Ohm) anschließen.

    Bislang ging der überall. Nur bei einem Walkman ging dann der Walkman nicht mehr lange, das ist aber lange her.


    Grüße

    Jürgen

    more is more und

    Widerstand ist zwecklos

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Hätte ich die hier genannten Kopfhörer mal gefunden, bevor ich mir den Sennheiser HD-25 gekauft habe.

    Der DT 770 M scheint dabei schon eine andere Liga als Vic Firth zu sein.


    Übrigens macht eine zu hohe Impedanz meines Wissens keinen Schaden, sondern nur ein zu leises Resultat.

    Sehr wohl aber kann eine zu niedrige den Verstärker zerstören.


    M.

  • Das Mischpult sagt 40. Wäre 32 jetzt besser oder 80...?

    Die niedrigere Impedanz (32Ohm) des Verbrauchers könnte die Quelle (ausgelegt für 40Ohm) bereits überlasten. Theoretisch. Einerseits sorgt der höhere Strom für einen höheren Spannungsabfall am Innenwiderstand der Quelle, dh die Ausgangsspannung sinkt und somit auch wieder die Lautstärke, andererseits wird es in der Quelle dadurch auch wärmer. Durch das nichtlineare Verhalten der beteiligten Halbleiter vergrössert sich zudem die Verzerrung. Das ist jetzt aber alles sehr theoretisch betrachtet und fällt in diesem Kontext vielleicht nicht ins Gewicht. Also, Versuch macht klug. 🙂

    Im Zweifelsfall würde ich mich für eine Impedanz des Verbrauchers entscheiden die gleich oder grösser der der vom Hersteller der Quelle angegebenen ist.


    tl;dr

    Übrigens macht eine zu hohe Impedanz meines Wissens keinen Schaden, sondern nur ein zu leises Resultat.

    Sehr wohl aber kann eine zu niedrige den Verstärker zerstören.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

    Einmal editiert, zuletzt von dani808 ()

  • Auch ein Kopfhörer benötigt elektrische Leistung um Töne (=Musik) zu erzeugen.

    Je lauter man hören möchte, umso mehr Leistung muss der Kopfhörerverstärker liefern.

    Leistung ist das rechnerische Produkt aus elektrischer Spannung (Volt) und Stromstärke ((milli-)Ampere).

    Die alles auslösende Ursache ist die Spannung, quasi die Keimzelle, der Urknall.

    Der an dieser Spannung anliegende elektrische Widerstand (Ohm) verursacht einen elektrischen Strom.

    Mit dem Dreh am Lautstärkeregler des Kopfhörerverstärkers erhöht, bzw. verringert man diese Spannung.

    Je geringer der angeschlossene Widerstand (= kleinere Ohmzahl) bei gleicher Spannung ist, umso mehr Strom fließt, bzw. mehr Leistung ((milli-(Watt)) wird erzeugt.

    Deshalb spielen Kopfhörer mit kleiner Ohmzahl i.d.R. "lauter".

    Kopfhörer mit hoher Ohmzahl benötigen also eine höhere Spannung, um eine hörbare Lautstärke zu produzieren, weil der elektrische Strom sich quasi "schwerer" durch den hochohmigen Kopfhörer schieben lasst. Es ist eben mehr Widerstand vorhanden.

    In Zeiten moderner Mobilgeräte, deren Betriebsspannung inzwischen häufig nur 5 Volt beträgt, kann man mit hochohmigen Kopfhörern keinen Blumentopf gewinnen. Deshalb haben sich Hörer mit rd. 32 Ohm nahezu zum Standard entwickelt. Sie können mir relativ kleiner Spannung einen Stromfluss erzeugen, der eine entsprechende Leistung (Lautstärke) zur Folge hat.


    Wenn's nun ganz dumm kommt, kann der Kopfhörerverstärker gar nicht so viel Stromstärke zur Verfügung stellen, wie die Kombination aus eingestellter Spannung und angeschlossenem Kopfhörerwiderstand erfordert. Dann geht ihm sprichwörtlich die Luft aus - er wird überlastet und KANN Schaden nehmen. Ich glaube allerdings, dass man so eine Überlastung hören wird, weil es einfach "schlapp" oder sogar verzerrt, auf jeden Fall nicht mehr angenehm klingt.


    Fazit: Wenn in den technischen Daten eines Kopfhöreranschusses eine Ohmzahl angegeben ist, sollte der Kopfhörer nicht mit deutlich kleinerem Widerstand damit über längere Zeit betrieben werden.

    Wenn angegebener Widerstand von Verstärkeranschluss und Kopfhörer identisch sind, kann die maximale elektrische Leistung erzeugt werden.

    Ist der Widerstand des Kopfhörers deutlich höher als der des Verstärkers, muss man den Lautstärke wahrscheinlich bis zum Anschlag aufdrehen und hört trotzdem nur ein laues Lüftchen.


    ....war das jetzt verständlich? :/

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  • Übrigens macht eine zu hohe Impedanz meines Wissens keinen Schaden, sondern nur ein zu leises Resultat.

    Sehr wohl aber kann eine zu niedrige den Verstärker zerstören.

    That's it.


    Vom DT-770 Pro gibts meines Wissens nur eine 80 und eine 250 Ohm Version. Der DT-770 M hat auch 80 Ohm.

    Ist mit der Angabe ...

    PHONES Ausgang:

    Tatsächliche Quellimpedanz 110 OHM

    Zur Verwendung mit Nennpegel 40 Ohm Kopfhörer.

    ... also alles unproblematisch.


    Zum Schlagzeugspielen würde ich wenn dann auf jeden Fall den DT-770 M nehmen. Die Pro-Versionen sind halt ganz normale geschlossene KH ohne zusätzliche Dämpfung. Mir hat auch der DT-770 noch zu wenig Dämpfung gehabt. Klanglich gut, soweit ich mich erinnere.


    In-Ears finde ich am angenehemsten. Kopfhörer nur noch, wenn ich mal Probleme mit dem Gehörgang hab (Entzündungen). Bei In-Ears wird die Hygiene natürlich wichtiger.


    Mai-Carsten

    Die Ohmzahl ist hier wirklich die Impedanz, also der Wechselstromwiderstand. Kein "normaler" Gleichstromwiderstand. Ohne bzw. mit sehr geringem Widerstand gibts 'nen Kurzschluss. Verbraucher sind in diesem Sinne auch Widerstände.

  • Mai-Carsten

    Die Ohmzahl ist hier wirklich die Impedanz, also der Wechselstromwiderstand. Kein "normaler" Gleichstromwiderstand. Ohne bzw. mit sehr geringem Widerstand gibts 'nen Kurzschluss. Verbraucher sind in diesem Sinne auch Widerstände.

    Ich wollte in meiner Abhandlung bewusst das Fachchinesisch minimieren.

    Die Impedanz ist da höchstwahrscheinlich keine konstante Größe, sondern auch noch frequenzabhängig. Das tut hier in dieser Diskussion aber nichts zur Sache. :)

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  • Ich hab' einen DT770 Pro 32 Ohm, da ich Angst hatte, dass die höherohmigen bei meinem mp3-Player zu leise sind.

    Außerdem wollte ich weniger Außendämmung, da ich meist leise übe (ich habe/hatte die Vic Firth, Metrophones und Peltor).

    Der Sound ist gut, allerdings ist die Außendämmung doch etwas zu knapp am Drumset - meine Snare dröhnt irgendwie im Hörer.

    Vielleicht probier' ich doch mal die DT770-M aus.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

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