Welch Tuning Systems (WTS)

  • Eben entdeckt, das kannte ich noch nicht:


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    Was meint Ihr dazu?

    Ich selber bin unentschieden.

    Okay, es kommt für mich eh nicht in Frage, weil ich schon ein Set (nein! zwei!) habe, also was solls...

  • trommeltom

    Hat den Titel des Themas von „Welch Tuning Systems“ zu „Welch Tuning Systems (WTS)“ geändert.
  • Gab's hier glaube ich schon mal.

    Optisch find ich's witzig, die Konstruktion gehört für mich aber tendenziell in die Rubrik "Lösung, für die es kein Problem gibt".


    Die Option, schnell und gleichmäßig umstimmen müssen, wie man es von Pauken kennt, habe ich bisher nicht vermisst. Es mag kreativere Drummer als mich geben, die damit was anfangen können. Schätze aber, das bleibt ein Nischenprodukt.

  • Größter Nachteil dieses Systems ist natürlich, dass beide Felle immer die gleiche Spannung haben. Resonanzfell höher oder tiefer stimmen als Schlagfell fällt damit aus. Damit wäre das Ding für mich schon bereits raus, da ich auf meinen Toms immer gerne die Stimmung Perfect 4th haben möchte.


    Im übrigen ist das Seil ein Teil mehr, was kaputt beziehungsweise reißen kann. Wenn dir das 5 Minuten vor dem Auftritt passiert, weiß ich nicht, wie schnell das Ding dann ersetzt ist.


    Ohne Taschen kannst du auch die Toms generell nicht mehr transportieren, da du mit diesen Seilen überall hängen bleibst.


    Im übrigen würde mich diese Optik nerven. Das Stimmsystem ist ja im Prinzip das alte Stimmsystem von Militärtrommeln aus frühester Zeit, also für mich sieht das Ganze fürchterlich antiquiert aus.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


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    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Das ist für mich in der gleichen Kategorie wie Yamahas Hug-Lugs (oder früher Remo Drums), mit denen man schnell Felle wechseln kann. Hier dann schnell die Stimmung verändern.

    Für mich Features, die ich so noch nie gebraucht habe. Ansonsten hat Seelanne schon gepostet, was mir persönlich auch nicht zusagen würde.

  • Größter Nachteil dieses Systems ist natürlich, dass beide Felle immer die gleiche Spannung haben. Resonanzfell höher oder tiefer stimmen als Schlagfell fällt damit aus.

    Ich bin mir zwar relativ sicher, dass man das mit Fellen unterschiedlicher Stärke / Masse (z.B. Emperor und Diplomat oder vergleichbar) umgehen könnte. Was aber wiederum sehr eingeschränkt in den Möglichkeiten wäre.


    Bin da ansonsten ganz deiner Meinung und halte das für eine nette Spielerei z.B. für Sammler.

  • Ich bin mir zwar relativ sicher, dass man das mit Fellen unterschiedlicher Stärke / Masse (z.B. Emperor und Diplomat oder vergleichbar) umgehen könnte. Was aber wiederum sehr eingeschränkt in den Möglichkeiten wäre.

    Es gab in den 90ern mal einen deutschen Custom-Hersteller - der Name fällt mir leider nicht mehr ein - aber vom Prinzip ähnlich. Der Kessel war komplett ungebohrt und freischwingend in einen Tube-Lug-Käfig zwischen den Fellen eingespannt. Der Tom-Mount war an den Lugs geschraubt. Gestimmt wurde klassisch, also ohne Mechanik für alle Stimmschrauben. Das klang schon sehr gut und im Prinzip auch logisch. Aber Stimmen und/oder Fell-Wechsel war schon ein echter Akt bzw. wie Du sagst: Extrem eingeschränkt, besonders mit unterschiedlich dicken Schlag- und Reso-Fellen.

    Man muss sich schon bewusst sein, das man Schlag- und Reso-Fell bei solchen Systemen niemals unabhängig voneinander stimmen kann - das muss man mögen. Für mich funktioniert das nicht. Da bin ich ganz konservativ/oldskool - ist mir "too much of a feature" ... oder die Lösung für ein nicht vorhandenes Problem.

  • Aber Stimmen und/oder Fell-Wechsel war schon ein echter Akt bzw. wie Du sagst: Extrem eingeschränkt, besonders mit unterschiedlich dicken Schlag- und Reso-Fellen.

    Ich vermute, Du meinst Drum Research. Das war im Prinzip eine

    hausgemachte Kopie vom Musikhändler Jellinghaus in Dortmund

    des australischen Herstellers Sleishman. Free-Floating-Sets

    gibt es afaik noch vom holländischen Hersteller Zebra und der

    Klangmacherei.


    Das Folgende gilt für Toms:


    Dass Stimmen bei Free-Floating "ein echter Akt" sei ist - sorry -

    kompletter Bullshit. Es ist viel, viel einfacher, ein FF-Set zu

    stimmen, als ein konventionelles. Ich habe vier FF-Sets (Sleishman,

    Drum Research und Klangmacherei) und ich behaupte mal

    ganz frech, dass ich weiß, wovon ich rede. Noch frecher

    behaupte ich, dass die meisten Kritiker noch nie ein FF-Set

    gestimmt haben.


    Und ja, konstruktionsbedingt ist es so, dass am Schlag- und

    Resofell dieselbe Spannung anliegt und folglich, gleiche Felle

    vorausgesetzt, beide die gleiche Stimmung haben. Dieser

    "Nachteil" führt dazu, dass Toms maximal resonieren. Das

    gilt es natürlich unbedingt zu vermeiden und das will ja auch

    keine Sau.


    Und ich lehne mich noch weiter aus dem Fenster: Neun von

    zehn Nicht-Profi-Trommler, die ich in meiner laaaaagnen Zeit

    als Konzertbesucher gehört habe, hätten mit einem FF-Set

    einen deutlich besseren Sound.


    Und um mich vollkommen unbeliebt zu machen: Die Diskussion

    über Free-Floating-Drumsets ähnelt oft derjenigen von

    Eunuchen über Geschlechtsverkehr.


    Feuer frei

    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Das war im Prinzip eine

    hausgemachte Kopie vom Musikhändler Jellinghaus in Dortmund

    des australischen Herstellers Sleishman.

    Ja, das System kenne ich auch noch und hätte es mir sogar fast gekauft - war aber damals für mich viel zu teuer.

    Klanglich hats mich aber immer beeindruckt - voller Klang mit vollem Sustain (egal, welche Kessel - es gab damals 3 verschieden teure Kesselsorten - man auch einspannte, es klang immer volltönend, und hatte keine lästige Hardware am Kessel). Bei zuviel Sustain könnte man ja einfach etwas abkleben (GAFFA!! oder teure Silikon-Pads) oder vorbedämpftere Felle verwenden.

    Heute würde ich es mir immer noch kaufen, aber leider ist es heute nicht mehr zu bekommen ;(

    Ich liebe daher meine PEARL Freefloating Messing-Snare umso mehr.

    Das oben beschriebene Set (mit den Kordeln) finde ich allerdings auch zu unpraktisch für den Tour-Drum-Alltag (hängenbleiben, reissen, etc.).

  • Dieser

    "Nachteil" führt dazu, dass Toms maximal resonieren. Das

    gilt es natürlich unbedingt zu vermeiden und das will ja auch

    keine Sau.

    So sehr ich deinen Ausführungen ansonsten folge (hab tatsächlich noch nie ein FF-Set oder Snare gestimmt und halte mich mit Bewertungen daher zurück), in diesem Punkt irrst du möglicherweise. Ich mag beispielsweise resonante Stimmungen nicht, weil mir das Frequenzspektrum von Toms nicht gefällt, wenn beide Felle auf den gleichen Grundton gestimmt sind. Und selbst bei meinen favorisierten Stimmungen klebt häufig ein klitzekleines Gelpad auf dem Schlagfell. Freischwinger nutze ich trotzdem, nicht weil ich damit das Sustain verlängern kann, sondern weil das Frequenzspektrum bei vielen Toms dadurch voller und runder ist.


    Wenn ich nicht ein kompletter Exot bin und meine Beobachtungen nicht ganz verkehrt sind, gibt es mindestens so viele Drummer, die ähnlich wie ich ticken, wie solche, die immer noch die Mär vom befreiten Drumsound erzählen.

  • Du bist natürlich kein Exot und die

    Vorlieben sind halt unterschiedlich. Meine

    Ausführungen waren ja auch ein bisschen

    überzogen. Nix desto trotz bin ich glühender

    FF-Fan. Ich spiele regelmäßig auch

    konventionelle Sets und die munden mir

    auch vorzüglich. Die FF-Sets sind halt

    einfacher im Handling und klingen

    für meine Ohren oberfett. Jetzt isses

    aber gut, denn eigentlich geht's in dem

    Fred ja um WTS.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich hab mir jetzt mal die Videos von Sounds like a drum angeguckt, und das was Trommeltom oben reingestellt hat. Und ich frage mich, wer so was wirklich braucht und kauft. Ich habe kein Video gesehen, wo mich der Sound aus den Socken gehauen hätte. Die Seile sehen für meinen Geschmack nicht gut aus, gleiches gilt für diese goldene Flügelschraube. Für Transport und Auf- und Abbau bei Gigs ist das auch nicht der Schlager. Und wie fehleranfällig sind Rollen und Spannmechanismus? Der Fellwechsel mit dem Losedrehen des Drahtes ist ziemlich wurschtelig. Die Snares finde ich soundtechnisch, nun, unauffällig. Wozu der Typ bei Sounds like a drum auf diese Supertrommeln dann teilweise breite Dämmringe klatscht, verstehe ich nicht. Und dass ich während eines Gigs mal eben schnell zwischen einem Bebop-Tuning und einem fetten 80s Rock-Patsch hin und her wechseln muss, kann ich mir nicht vorstellen. Die Band macht dann 80 Sekunden Überbrückungsmusik, weil Trommel-Joe am Schräubchen dreht.


    Was die Dinger machen sollen habe ich schon verstanden. Aber was kann das Ding besser als ein konventionelles Drumset? Ich experimentiere gern mit verschiedenen Fellen und Tunings, um zu sehen was ich für Sounds aus den Trommeln kriege. Das fällt hier weg. Fell drauf, Schraube drehen, Ton kommt. Wenn das exakt gleichmäßige Festdrehen der Schrauben auf beiden Seiten unter den meisten Umständen die Basisvoraussetzung für einen guten Sound wäre, dann OK. Isses aber nicht, von daher sind das viele Lösungen, für die beim Kunden kein passendes Problem da ist. Erinnert ein bisschen an SB Drums, die besten Drums der Welt. Die aber keiner gekauft hat, für so gute Drums war die Welt nicht bereit. Und das wird hier auch so sein, denn 3.000 Tacken für ein 3-Piece mit Snare ist mehr als sportlich unter diesen Umständen.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • ... Noch frecher behaupte ich, dass die meisten Kritiker noch nie ein FF-Set

    gestimmt haben ...

    Nope mein lieber. :)


    Auf meiner allerersten professionellen Tour, damals als Support-Act, durfte/musste ich das Drumset des Main-Acts spielen. Das war ein Drum Research - danke für die Info übrigens - der Name ist mir komplett entfallen!

    Jedenfalls war die Tour einige Wochen lang und ich habe mehrmals mit dem Drummer die Felle gewechselt und gemeinsam gestimmt. Clear Ambassador als Reso, Clear Emperor (oder waren es Pinstripes?) als Schlagfell. Es war schlicht nicht möglich die Felle auf den gleichen Ton zu stimmen, für maximalen Ton und Fülle. Selbst eine unterschiedliche Stimmung der Felle kann man ja nicht gezielt erreichen - genau da liegt für mich die Einschränkung. Vielleicht waren auch die Gratungen der verbauten Keller-Kessel nicht ganz astrein, aber es nahm definitiv viel mehr Zeit und Aufwand in Anspruch. Man fängt ja bei jedem Fellwechsel immer wieder von vorne an versus ich muss eigentlich nur ein Fell wechseln und auf die Stimmung bringen. Das andere Fell bleibt so wie es ist.

    In den 2000er Jahren hatte ich ein paar mal auf dem Emergenza-Festivals gespielt - das gestellte Drumset war ebenfalls dieses Drum-Research. Wenn da ein Dutzend Drummer vor Dir dengeln war eine schnelle Korrektur der Stimmung nicht möglich. Nicht bei unterschiedlichen Fellen.


    Das mag bei gleichen Fellen alles einfacher sein. Eine solche Fell-Kombination habe ich nur eher selten.


    Die Drums klangen schon gut, keine Frage, aber richtig überzeugt hat mich diese Art Free-Floating nicht. Ein Sleishmann habe ich noch nie gesehen oder gespielt. Ich habe auch schon lange keine Pearl Free-Floating Snare mehr in den Händen gehabt, aber meines Wissens kann man Reso und Schlagfell unabhängig von einander stimmen, da bautechnisch anders konstruiert. Maximale Resonanz, wenn gewünscht, bekommt man auch mit am Kessel verschraubten Lugs hin - da ist doch oft eher die Aufhängung der Trommel das größere Übel, nicht die gleiche oder unterschiedliche Stimmung.


    LG :)

  • Größter Nachteil dieses Systems ist natürlich, dass beide Felle immer die gleiche Spannung haben. Resonanzfell höher oder tiefer stimmen als Schlagfell fällt damit aus.

    Man muss sich schon bewusst sein, das man Schlag- und Reso-Fell bei solchen Systemen niemals unabhängig voneinander stimmen kann -

    Dieses Stimmsystem ignoriert vollständig die eigentliche Essenz des Stimmens: der Klangcharakter einer Trommel wird nun mal über die tonale Differenz zwischen Schlag-und Resonanzfell bestimmt. Diese Grundlegende Kritik am gesamten Ansatz habe ich dem Hersteller vor Jahren schon mal zukommen lassen, aber keinerlei Reaktion bekommen.


    Ich bin mir zwar relativ sicher, dass man das mit Fellen unterschiedlicher Stärke / Masse (z.B. Emperor und Diplomat oder vergleichbar) umgehen könnte.

    Das ist eine Möglichkeit, wenigstens ein bisschen mehr zu erreichen, als nur die Tonhöhe der Trommel ändern zu können.


    Aus meiner Erfahrung wollen die wenigsten TrommlerInnen ihre Trommeln in resonantester Stimmung betreiben. Schon garnicht bei Aufnahmen.


    Ich mag beispielsweise resonante Stimmungen nicht, weil mir das Frequenzspektrum von Toms nicht gefällt, wenn beide Felle auf den gleichen Grundton gestimmt sind.

    Siehe oben :)

  • Hi Nils,


    so sehr ich Deine Stimmkompetenz schätze, hier kommen

    wir nicht zusammen.


    Nun gut, möglicherweise bin ich der Exot, den ich mag es,

    wenn die Toms voll und resonant klingen.


    Fellwechsel ist beim Drum Research einfach, zumindest das

    Schlagfell. Beim Resofell muss man halt den Kessel rausheben.

    Aber das kriege sogar ich hin. Beim Sleishman isses fummelig,

    weil im Gegensatz zum Drum Research die Stabilisierung der

    Gewindehülsen fehlt.


    Ich wiederhole mich: Das Stimmen ist total einfach. Das klingt

    jetzt vielleicht nach Fresseaufreissen, aber das Feedback zu

    meinem Sound war immer sehr gut.


    Letztendlich isses ja gut für mich, wenn keine Sau FF-Sets

    mag: Da bleiben zumindest die Gebrauchtpreise niedrig.


    Frank

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Nun gut, möglicherweise bin ich der Exot, den ich mag es,

    wenn die Toms voll und resonant klingen.

    Es ist schön, dass es für dich passt. Aber nennen wir das Kind beim Namen: man kann so ein Set nicht stimmen, weil technisch nicht möglich ist. Man kann, ähnlich wie bei einem Concert-Tom, die Tonhöhe bestimmen, das war's. Ist der Klang wie gewünscht, ist alles hübsch, wenn nicht, bleibt nur dämpfen.

  • Die Free Floating Sets vom Sjoerd (Zebra Drums) klangen auf der CrashIt! immer ultrafett. Allerdings geht es mir insbesondere bei Toms genau so, ich möchte dann in der Praxis keine ewig ausklingenden Toms und Floortoms haben. Da ist dann mit dem Stimmschlüssel schneller beizukommen.

    Das Kabelsystem von Welch würde mich beim Fellwechsel eher abschrecken. ^^

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