Online Schlagzeug Coaching - wie viel würdet Ihr ausgeben?

  • Auf mich wirkt dass so, als würdest du und ein paar andere hier im Forum, die 5. Schicksalssymphonie von Beethoven zum aufwärmen trommlen, Thomas Lang kann sogar Schallwellen im Vakuum erzeugen und Markus Cenzia kann nicht mal den einfachsten Groove der Welt spielen.

    Wie schon gesagt will ich keine schlechten Vibes verbreiten. Ich kenne ihn nicht.


    Meine Intention war einfach nur, dich auf den Boden der Tatsachen zu holen. Wenn du es nicht weit nach Berlin, der größten Musik- und Künstlerszene Deutschlands, hast, musst du als Anfänger nicht zu Markus Czenia quer durchs ganze Land fahren und schon gar nicht nach Los Angeles zu Thomas Lang fliegen.

  • Ich denke auch, dass du bei einem Schlagzeuglehrer deiner Region erstmal am besten aufgehoben bist.

    Einen "Coach" würde ich erst konsultieren, wenn ich ein konkretes Thema hätte, was ich gezielt vertiefen möchte.

    Meiner Meinung nach dienen als "Coach" nur Leute, die laaaange Zeit an Erfahrung mitbringen und mit ihren Methoden, die sie hoffentlich auch selbst anwenden, gewisse (belegbare) Erfolge erzielt haben.

    Beispiel: Ein Bertram Engel ist im Vergleich zu Thomas Lang gewiss kein Virtuose, hat es aber mit seiner Art geschafft, 50+ Jahre durchgehend die beiden erfolgreichsten Acts unseres Landes (Lindenberg und Maffay) zu bedienen. Der weiß auf jeden Fall, wie es funktionieren kann.

    Ein Tim Rustemeier mag vlt. auch ein guter Trommler und vlt. auch Lehrer sein, aber nachweisbare Erfolge hat er keine vorzuweisen...

    Ehrlich gesagt halte ich es auch ganz schön gewagt von ihm, Trommler aus einer "Sackgasse" helfen zu wollen, wo er doch selbst nur ein "Nobody" in der Szene ist...


    Um deine Frage final zu beantworten: Mir wäre Unterricht (Online oder Präsenz) 40-60€ / Stunde wert. Für Unterricht bei irgendwelchen Superstars der Szene würde ich 100-120€ / Stunde bezahlen.

    Einmal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • Ich verstehe nicht, was du dir davon erhoffst, einen Schlagzeuglehrer zu haben, der wer weiß was für Referenzen hat.

    Du spielst noch nicht einmal ein Jahr lang. Da kommen erstmal noch so viele grundlegende Dinge, die dir auch "normale" Schlagzeuglehrer beibringen können. Denn um eines kommst du sowieso nicht herum: viel üben und ausdauernd dabei bleiben.


    Sollte sich im Laufe der Zeit heraus stellen, dass du superschnell lernst und so viel Talent hast, dass mit den Durchschnitts-Lehrern kein Fortkommen mehr möglich ist, kannst du dir noch immer einen Coach oder was auch immer suchen.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ich habe mal in einer Band aus Kassel ausgeholfen, in der u.a. Markus Czenia aktiv war. Ich kenne ihn nicht und will auch keine schlechten Vibes verbreiten.

    Aber was ich so in Telefonaten mit dem Bandchef (Basser) mitgekriegt habe, war auch, dass er wohl viel erzählt, wenn der Tag lang ist. Aber dann nicht mal wichtige Einsätze bei z.B. "Highway to Hell" richtig gespielt hat.

    Ich kenne einige hochrangige Jazzschlagzeuger, die würden die Kicks von Highway to Hell auch nicht kennen, einfach aus fehlendem Interesse. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Markus Czenia regelmäßig Top40 muckt. Im Übrigen könnte genannter Schlagzeuger wegen solcher Aussagen den Forenbetreiber angehen.


    Was Tim Rustemeier betrifft, ich hab da irgendwie das Gefühl, dass der eher ein Lifecoach ist, der Drumming als Methode hat.

    So wie Gestalttherapie o.ä.

    Was er als Drummer macht ist jetzt nichts weltbewegendes, aber er scheint seine Schüler da abzuholen wo sie stehen und geht mit ihnen freundschaftliche Beziehungen ein.

    Vielleicht ist das einigen das Geld wert.

    Mir nicht, aber das muss ja iwo jeder selbst wissen.

  • Ich kenne einige hochrangige Jazzschlagzeuger, die würden die Kicks von Highway to Hell auch nicht kennen, einfach aus fehlendem Interesse. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Markus Czenia regelmäßig Top40 muckt. Im Übrigen könnte genannter Schlagzeuger wegen solcher Aussagen den Forenbetreiber angehen.

    Ich habe nur wiederholt, was mir erzählt wurde. Scheint wohl nicht nur einmal vorgekommen zu sein.


    Und wenn man einen bezahlten Job spielt, dann sollte man das halt ordentlich machen. Auch wenn es unter dem eigenen Niveau ist. Mich langweilt Top40 auch.


  • In Berlin gibts übrigens eine Schlagzeugschule von Dirk Erchinger. Auch ein namhafter deutscher, studierter Schlagzeuger: https://www.drumtrainer.com



    Dirk Erchinger ist ein super Pädagoge und spielt Grooves mit so viel Arsch, dass es eine wahre Freude ist. Seine Schule ist super, hat für alle was im Angebot und ein tolles Portfolio an Dozenten.


    Ich war selbst hin und wieder dort, bei intensiv Coachings. Tolle Räumlichkeiten und sie bieten auch Wochenend-Kurse an.


    Alternativ kann ich, wenn es mal ein Wochenende sein soll, dass Drummer Meeting in Salzgitter empfehlen. Da ist Dirk auch immer dabei und leitet das mittlerweile. Dort kommen auch immer super Dozenten - klar richtet es sich eher an fortgeschrittene, aber auch wenn man noch nicht lange dabei ist, nimmt man extrem viel mit. Und der Kurs (200€ für 3 Tage) ist unschlagbar.

  • Ein Physik-Lehrer muss keine Nature-Publikationen haben, um gut zu unterrichten.

    Basics bei einem guten Pädagogen, danach spezielle Vertiefungen bei unterschiedlichen Fachleuten und zwischendurch zur Motivation mal Besuch bei einer Koryphäe, um den Horizont zu erweitern.

    Das ist zumindest für mich ideal. Aber es gibt ja (zum Glück) ganz unterschiedliche Lerntypen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ein Physik-Lehrer muss keine Nature-Publikationen haben, um gut zu unterrichten.

    !!! Den Spruch merke ich mir, insbesondere da mein älterer Sohn Physiklehrer wird.

    Basics bei einem guten Pädagogen, danach spezielle Vertiefungen bei unterschiedlichen Fachleuten und zwischendurch zur Motivation mal Besuch bei einer Koryphäe, um den Horizont zu erweitern.

    Das klingt nach einer guten Strategie. Ich bin selbst weitgehend Autodidakt und muss immer wieder erkennen, dass einige Aspekte an meinem Spiel mit vernünftigem, regelmäßigem Unterricht bei den Basics besser geworden wären, insbesondere im Bereich Handtechnik. Inspirationsstunden bei wirklich guten Leuten hatte ich dagegen immer mal wieder, was mich auch deutlich weitergebracht hat. Wie etwa der Tipp, bei allem, was ich spiele, mal die Hihat mitzutreten. Das hat einen Quantensprung beim Timing bewirkt und hat koordinativ auch sehr gut geholfen.

  • Ich habe den Eindruck, dass in diesem Thread mittlerweile mehrere Themen miteinander vermischt werden. Ursprünglich ging es ja um die Frage: Was darf oder soll Online-Unterricht kosten? Dabei ist allerdings entscheidend, was man unter "Unterricht", ob online oder offline versteht und was konkret erwartet wird.


    Wenn wir von einem regelmäßigen Unterrichtsformat sprechen, dann sollte ein Schlagzeuglehrer oder eine Schlagzeuglehrerin grundsätzlich alle Basics abdecken können, es handelt sich um ein breit angelegtes Unterrichtsangebot, ähnlich wie beim Hausarzt. Man erwartet eine fundierte Grundversorgung, einen Überblick über den eigenen Stand und Impulse zur Weiterentwicklung.


    Wenn ich hingegen ein Coaching zu einem bestimmten Thema buche, sei es zu Soundästhetik, Recording, Jazz-Phrasierung oder sonst etwas, dann ist das etwas anderes. In diesem Fall suche ich gezielt jemanden auf, der oder die in genau diesem Bereich über besondere Expertise verfügt. Das ist dann eher wie der Besuch bei einem Facharzt. Ich komme mit einer klaren Fragestellung und erwarte eine spezialisierte Antwort. Dementsprechend dürfen sich auch die Preise unterscheiden.


    Ein thematisch fokussiertes Coaching darf durchaus höherpreisig sein, immerhin buche ich gezielt das Wissen und die Erfahrung eines Experten.

    Regelmäßiger Unterricht sollte angemessen sein, insbesondere, wenn man bedenkt, wie viele Jahre und wie viel Geld viele Lehrkräfte in ihre Ausbildung investiert haben. Ein qualitativ hochwertiger Unterricht, ob online oder offline, hat seinen Wert und dieser sollte und muss sich auch im Preis widerspiegeln.

  • Ein thematisch fokussiertes Coaching darf durchaus höherpreisig sein, immerhin buche ich gezielt das Wissen und die Erfahrung eines Experten.

    Regelmäßiger Unterricht sollte angemessen sein, insbesondere, wenn man bedenkt, wie viele Jahre und wie viel Geld viele Lehrkräfte in ihre Ausbildung investiert haben. Ein qualitativ hochwertiger Unterricht, ob online oder offline, hat seinen Wert und dieser sollte und muss sich auch im Preis widerspiegeln.

    Zwischen sehr spezifischem Coaching und normalem Unterricht zu unterscheiden, erschließt sich mir durchaus. Beides gehört natürlich angemessen bezahlt - womit wir schon bei einem wichtigen Aspekt der Sache wären: was ist angemessen?

    Wenn man Marktmechanismen unterstellt, sind die wichtigsten Faktoren Verfügbarkeit des Angebots und Nachfrage. Normaler Unterricht ist weiter verbreitet als Spezialfähigkeiten technischer Art oder in dezidierten Musikstilen, aber die Nachfrage wird ebenso verteilt sein.

    So erklärt sich ein etwas höherer Preis für Spezialkenntnisse, aber eben auch nicht exorbitant höher, wegen der geringeren Nachfrage. Das ist die Suche nach dem Cournot'schen Punkt.

    Datei:Cournotscher Punkt 2.png – Wikibooks, Sammlung freier ...


    Ich kenne ja selber das Problem der Preisfindung für Stimmdienstleistungen und Workshops. Für Studiojobs kommt dazu, dass ich schwer deutlich teurer sein kann als Studio+Recording-Engineer. Der Knackpunkt scheint mir zu sein, dass man den Mehrwert für die KundInnen verdeutlichen muss, ohne in unrealistisches Selbstlob zu verfallen, oder, wie hier kritisiert wurde, das Blaue vom Himmel zu versprechen.

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