Ich hatte am Wochenende eine Diskussion mit unserem Dirigenten im Akkordeonorchester: Er meinte, ich neige öfter dazu, zu laut zu werden, und dass man lernen könne, leise zu spielen - Jazzer würden das lernen. Eine sinngemäß so oft gehörte Aussage und er hat auch nicht Unrecht, doch wie immer gibt es ein dickes Aber.
Der Fall am Wochenende war auch der Situation geschuldet, dass wir in einem mittelgroßen Raum gespielt haben, in dem es akustisch bedingt war, dass die Akkordeons viel lauter wirkten als sonst. Ich hinten an der Bühnenwand kam mir plötzlich vor wie im 50 Mann Blasorchester, wo du denkst, dein Schlagzeug säuft dir ab. Dementsprechend langst du etwas zu - wohl bedacht, dass das immer noch zu laut sein könnte. Dennoch haben wir das Thema auch in anderen Locations - im Freien eher nicht.
Ein Akkordeonorchester ist nun mal kein Blasorchester bei gleicher Zahl Musiker. Dennoch bin ich allmählich der Meinung, dass es im Orchesterkontext eine andere Definition von Rock-Drums zu geben scheint, was ich bis in den professionellen Bereich beobachte, wenn es nicht gerade ein voll verstärktes Rock-Symphonic-Orchester ist: Wird ein Rock-Stück gespielt, dann sind die Drumbeats flach und ohne innere Dynamik, weil sie alle jedes Teil am Set auf der untersten Dynamikstufe spielen. Da kann doch gar kein Rock-Drive mit Bumm-Tschaaak entstehen.
Und ich bin mir hier einfach nicht sicher, ob ich mir das zu schön rede, oder ob das die Vorstellung von Rock bei musikalischen Leitern ist, die Jazzer oder Klassiker sind.
Ich will keine Legitimation zum Reindreschen, das tue ich ganz sicher nicht. Aber ich kann eben keinen Rockbeat aus den Unterarmen spielen, nur weil ein lockerer Schlag aus dem Handgelenk unter Nutzung des Rebound schon "zu laut" ist. Wie steht ihr dazu?