Lernresistent ?

  • Hi Leute ... brauche mal eure Meinung.


    Nehme jetzt "schon" seit ca. 3-4 Monaten Schlagzeugunterricht (1x wöchentl.) und übe zusätzlich 1-2 mal die Woche in einem Übungsraum (mit einem eher schlechten Schlagzeug, soweit ich das einschätzen kann).


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht voran komme.
    Einfach Grooves in Achtelnoten klappen ganz gut, aber wenn es ein bisschen anspruchsvoller wird, komme ich irgendwie nicht klar.


    Wenn mein Lehrer z.B. meint, ich soll mal kurz den und den Groove vorspielen, damit er sich meine Technik anschauen kann, brauch ich erstmal 3-4 Versuche, bis ich den Groove hinbekomme.
    Dann kommt noch dazu, dass ich kein richtiges Gefühl für die Technik bekomme. Das fühlt sich alles steif an und ich bekomme kein richtiges Feeling / keinen richtigen Flow rein. Muss das nach 4 Monaten nicht langsam mal der Fall sein?


    Zwischendurch probiere ich das eine oder andere Lieb mitzutrommeln.
    Letzens Nirvana - Come as you are ... Strophe und Refrain gehen einigermaßen ... aber die Übergänge ... grottenschlecht ... und nach dem 2ten Refrain klappt's gar nicht mehr.
    Dann mal Billy Talent - Fallen Leaves ... ich könnte kotzen ... das fänt schon an, wenn ich Cymbal auf 1, 2, 3, 4 und BD auf 2-UND sowie 4-UND spielen muss. Ich bekomm's nicht hin und komm mir vor wie ein Körperklaus ... der Kopf will es ... die Hände nicht.


    Dann seh ich auf der anderen Seite Leute bei Youtube oder Kumpels, die angeblich erst seit 2 Monaten spielen und schon diverse Lieder fast perfekt mitspielen können und das Technische auch gut aussieht.


    Das hört sich jetzt alles vielleicht ein bisschen nach Geheule an, aber ich wollte vordergründig mal eure Erfahrungen so hören.
    Wie waren eure Anfänge? Ging es da recht flott, die anfangs eher einfachen Techniken zu lernen?
    Dass es später bei komplizierteren Sachen länger dauert, bis man diese drauf hat, kann ich ja verstehen. Aber dass ich mich am Anfang schon so dumm anstelle ist doch nicht normal oder?


    Liebe Grüße vom Gefrusteten

  • Hi


    mach Dich nicht verrückt.


    3-4 Monate im Schlagzeugspiel sind nichts und gerade der Anfang ist schwer. Es gibt keinen Massstab, was man nach 3 Monaten können sollte oder nicht.


    Einfach dranbleiben, locker bleiben, langsam üben. Wenns nicht klappt, noch langsamer üben.


    Gerade am Anfang ist man steif und verkrampft. Die Muskeln sind noch nicht entwickelt, man ist nervös und die Bewegungsabläufe, die später wie beim Autofahren einfach sitzen ohne Nachzudenken, sitzen jetzt eben noch nicht.



    Also...weitermachen ;)

  • Hallo Daito,


    ohne Details zu Deinem Unterricht und Deiner Herangehensweise kann ich natürlich nur ins Blaue bzw. aus Erfahrung antworten, aber die häufigst gegebene Antwort auf Deine Frage heißt
    "Üben"


    die zweite Antwort heißt
    "Besser Üben".


    Das heißt u.a.:
    - beginne mit einfachen übungen zum Aufwärmen
    - langsam üben
    - benutze ein Metronom
    - wiederhole Übungen, bis sie sauber sitzen, Qualität geht vor Quantität
    - erst die Geschwindigkeit steigern, wenn die Übung langsan sitzt.
    u.s.w.


    Viele Grüße
    Thilo

  • Muss das nach 4 Monaten nicht langsam mal der Fall sein?


    Hi,


    wir konstruieren mal folgenden Fall:


    Anfrage im Sprachlernforum: Hallo, ich bin jetzt schon 4 Monate auf der Welt, aber irgendwie will das mit dem Sprechen nicht klappen. Was mache ich falsch? LG Euer Baby


    You get the idea?


    Schlagzeug lernt man nicht innerhalb von Tagen, Wochen, Monaten, sondern man benötigt Jahre (!) dafür, bis es richtig läuft. Von daher brauchst Du keinen Frust schieben, Du bist noch voll im Soll.


    Zitat

    Dann seh ich auf der anderen Seite Leute bei Youtube oder Kumpels, die angeblich erst seit 2 Monaten spielen und schon diverse Lieder fast perfekt mitspielen können und das Technische auch gut aussieht.


    Dazu sage ich nur: Papier ist geduldig! Solche Aussagen imm Internet sind weder be- noch widerlegbar, sollten einen aber auf gar keinen Fall in der persönlichen Entwicklung beeinflussen.


    LG

  • drei bis vier monate ist eine ziemlich kurze zeitspanne ... holpern und stolpern ist da völlig legal


    schau zu, dass du deine motivation behälst, aber schiel nicht allzu sehr auf das was die andern tun
    wer frägt dich denn heute noch, wie lange du gebraucht hast um laufen zu lernen, oder wie oft du dabei auf die
    nase / die windel geplumpst bist ... :Q ...


    ein übetagebuch hilft, die gemachten fortschritte zu dokumentieren


    viel spass und viel erfolg ... grüssle

  • Hallo,


    ich nehme seit über zwanzig Jahren keinen Unterricht und übe aktuell vier bis fünf Mal die Woche zuhause und ein Mal die Woche im Proberaum mit einem ganz brauchbaren Schlagzeug.


    Irgendwie komme ich mir vor, wie ein fortgeschrittener Anfänger.
    Einfache Patterns in Achtelnoten klappen ganz gut, aber wenn es ein bisschen anspruchsvoller wird, dann muss ich ganz schön viel üben.
    Oft brauche ich mehrere Wochen, um etwas hinzubekommen, manchmal klappt es auch dann noch nicht.
    Dann kommt noch dazu, dass ich kein anständiges Timing habe, die Schläge kommen wie das Wetter. Das fühlt sich alles locker an, aber genagelt ist was anderes. Müsste das Gegenteil nach 16 Jahren nicht langsam mal der Fall sein?


    Sonntags probiere ich das eine oder andere Lied mitzutrommeln.
    Letzens Tokyo Hotel - Durch den Monsun ... Strophe und Refrain gehen prima ... aber die Stelle mit dem babummbummbabummbummbabumm ... wackelt böse ...
    Dann mal Joan Osbourne - One of Us ... ich könnte kotzen ... das eine doofe Fill In versemmele ich jedesmal, obwohl ich es schon mal ein paar Tage geübt habe. Ich bekomm's nicht hin und komme mir vor wie ein Vollhorst ... der Bauch will es ... die Hände klopfen sonst wo hin.


    Dann seh ich auf der anderen Seite Leute im Drummerforum oder Kumpels, die angeblich erst seit 2 Minuten spielen und schon Uff-Tschak einigermaßen unfallfrei dahin klappern können und dabei auch noch hocherotisch aussehen.


    Das hört sich jetzt alles vielleicht ein bisschen nach Geheule an, aber ich wollte mich einfach mal ausheulen.
    Wie waren eure Fortschritte? Habt Ihr Euch eine Angel gekauft oder Sozialpädagogik/Theologie/Philosophie studiert/Taxischein gemacht oder seid Ihr echte Helden?
    Dass es später bei komplizierteren Sachen länger dauert, bis man diese drauf hat, kann ich ja verstehen. Aber bei mir ist schon später und ich kann immer noch kein Blastbeat, keine Black Page und bei Hells Bells haue ich immer neben die Glocke.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Wer nach drei Monden nichts kann, sollte sofort in der Psychiatrie - Abteilung Verwahrung für Nutzlose vorstellig werden. Dort wird dann Musiktherapie gemacht ...

  • Stimmt üben heisst die Lösung.


    Am besten täglich üben, damit kommt die Routine und Lockerheit.
    Schau das du einfach die Übungsfrequenz und Effizienz steigerst, dann
    wird das schon.

    Alles wird gut

  • und vorallem LANGSAM üben...umso langsamer du nen übergang spielst umso leichter wird er...mitzählen nicht vergessen und die geschwindigkeit ganz langsam steigern.... und irgendwann gehts in automatismus über :)

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • @Jürgen_K: :thumbup: POTM! (mal wieder ... :whistling: )


    @Threadstarter: Mach dich nicht verrückt! Du wirst sehen, eines Tages macht es "Klick", und du kriegst was hin, was du vorher einfach nicht gecheckt hast. Und dann das Nächste. Und so weiter. Das geht mir heute, nach 25 Jahren Trommelei, immer noch so. Voraussetzung ist natürlich, dass du dran bleibst und übst. Wenn du einen guten Lehrer hast, und auf den hörst, geht es leichter und schneller.


    Und nicht vergessen: Nimm' dir neben all der Technik-Überei zwischendrin auch mal die Zeit und trommel einfach nur so aus Spaß zu einem Lied, dass dir gefällt. Es ist nicht wichtig, ob du und der Song am Ende noch beieinander seid. Wichtig ist nur, dass du Freude dran hast! Schlagzeugspielen ist weder Leistungssport noch eine wissenschaftliche Disziplin.


    Viele Grüße, Kai

  • Warum glaubt eigentlich jeder, das er nach nem halben Jahr schon spielt wie ein Vollprofi ???


    Ich sehe es immer bei ein paar meiner Schüler, wenn die Eltern nach einem halben Jahr kommen und sagen mein Kind kann noch nicht das un das spielen. Oder genau immer die Frage bei der Schnupperstunde: "Wie lange braucht mein Kind bzw Ich bis ich das und das spielen kann?"


    Ein Musikinstrument lernen ist wie eine Sprache lernen, dafür braucht man auch schonmal ein paar Jahre.


    4 Monate ist doch für ein Musikinstrument gar nichts.
    Wenn du jetzt ein Jahr spielen würdest und würdest sagen du kannst nicht mal einen Achtelgroove spielen, ist das was anderes, aber nach Vier Monaten einen Achtelgroove spielen und manchmal noch durcheinander kommen ist ganz normal.


    Und was die Leute bei Youtube über sich schreiben stimmt meistens auch nicht.


    P.S. Ich glaube ich stell jetzt auch ein Video bei Youtube rein und schreibe das Ich erst seit 2 Monaten statt 10 Jahren spiele und es gäbe bestimmt ne million Kerle die mir das auch noch glauben würden ^^.

    :( Ich bin nicht Silverstar!!! Ich putze hier nur.


    Richtige Übersetztung für Becken : Tellerförmigen Hochtonschallerzeuger

  • Jeder Jeck ist anders.
    Beim einen flutscht es, beim anderen hakt es. Der eine ist ein Spätzünder, der andere geht ab wie Schmitz Katze.
    und nach ein paar Jahren sind sie dann alle möglicherweise gleich auf,WENN geübt wird.


    Übung macht den Meister!
    Der eine muß mehr üben ,der andere etwas weniger!


    Talent gibt es natürlich auch, was man nicht künstlich erzwugen kann.
    Das führt aber meiner Meinung nach nur am Anfang zu einer gewissen Erleichterung bei den ersten Schritten und bestimmt das Limit nach hinten raus, was im äussersten Fall möglich ist.
    Aber der Standard Rock'n'Roll Kram wie von dir beschriebene Stücke wie "Come as you are" oder Billy Talent Kram, kann JEDER lernen, der fleissig übt.


    Also Stöcke in die Hand nehmen, Übeplan machen, etwas häufiger als ein, zwei mal die Woche üben und dranbleiben.
    Wenn du dann nach 2 Jahren besagte Stücke noch nicht spielen kannst, dann würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen.


    Ich kenne aber auch Protagonisten, die sich ständig beschweren, das es nicht besser wird und das sie Song xy nicht spielen können, aber auch lieber den Controller der Playsi in die Hand nehmen als am Drumset zu üben.
    So wird das halt nix ;)

  • Ich kenne aber auch Protagonisten, die sich ständig beschweren, das es nicht besser wird und das sie Song xy nicht spielen können, aber auch lieber den Controller der Playsi in die Hand nehmen als am Drumset zu üben.
    So wird das halt nix


    Word. :D


    In deinem Stadium würde ich mir wirklich noch keine Sorgen machen, ich mache immer wieder die Erfahrung, das die ehrgeizigsten und fleißigsten Schüler am weitesten kommen. Diese Schüler lassen oftmals auch "naturbegabte" Schüler, die von Hause aus eine bessere Koordinationsfähigkeit und zudem noch ein musikalisches Gehör besitzen, aber nix zu Hause machen, hinter sich.


    Bleib einfach dran und scheiß auf Youtube.


    Grüße


    Christoph


  • das würde ich so zu 100 prozent unterschreiben ...


    werde ein langsamer aber gründlicher "über" und lass deine motivation nicht in ungeduld umschlagen ...


    grüssle

  • @ Jürgen K
    Hach so mieses Wetter draußen. Da muntert solch Kommentar gleich n bisschen auf.


    Daito
    Ist ja eigentlich schon alles gesagt. Ich hab jetzt seit 2 1/2 - 3 Jahren das erste mal Unterricht. Wat meinste wie schwer ich mich mit dem Scheiß tue,
    den Andere von Anfang an lernen und beherrschen. Also während der Unterrichtsstunde krieg ich selten was sauber gebacken.
    Im Proberaum musste dann einfach nur den Kopp frei haben und garnich viel drüber nachdenken, was du da machen sollst.
    Also so gehts mir: Nach zig verkorksten Versuchen fällt mir dann auf einmal auf "ach... mehr is das nich - man war das simpel?!"


    Achja... und um mal destruktiv zu sein, noch n schönes Zitat von Homer Simpson: "Lass das Marge, das Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"


    oder auch: "Egal was du tust mein Junge, es wird immer jemand geben der es besser kann..." - "Verstanden, wers nicht kann soll es lassen!"

    It's nice to be important, but it's more important to be nice! - Hans Peter Baxxter
    Mein Trommelbesteck

  • Danke Leute für eure aufmunternden Worte.
    Ich war wahrscheinlich wirklich ziemlich gefrustet. Ich kann da die Intention für solche Kommentare wie von Jürgen K auch voll und ganz verstehen.
    Aber irgendwie 30-50 Mal eine einzige Stelle üben und es dann immernoch nicht gebacken zu bekommen kann halt ein bisschen frusten. :)
    Ich bleib am Ball und allen anderen Anfängern kann ich auch nur raten, nicht aufzugeben.

  • Das mit dem Lehrer "mal eben einen Groove vorspielen" kenne ich uebrigens auch.


    Eine halbe Stunde vorher zuhause die Uebung wie ein Gott getrommelt und in der Stunde stellt man sich dabei total doof an.
    Ist immer ziemlich peinlich.


    Wat soll's, kommt Zeit kommt Groove ...



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Sowas kenn ich...
    Bloß bei mir ist das nach der Stunde..In der Stunde bekomme ich das gar nicht hin und danach zu hause, kann ich das fast in und auswendig. (Ist zwar ein bisschen übertrieben mit dem in und auswendig aber so in etwa ;) )

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