Ab wann ist ein Trommler nicht mehr angesagt/ zu alt???

  • Ich denke solange man das mit Trommeln mit einer großen Portion Leidenschaft betreibt, ist man nicht zu alt.


    Richtig, zu alt, und das ist meine Meinung, ist der Hero erst wenn er nur noch Playback spielen kann.


    Zum Thema "Nicht mehr angesagt"!
    Hallo? Sind wir eigentlich Musiker oder eine Modeerscheinung? Bei solchen "Ansagen" könnte ich nicht nur im Kotzthread kotzen. Das empfinde ich als diskriminierend gegenüber jedem Musiker.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • ... Hallo? Sind wir eigentlich Musiker oder eine Modeerscheinung? Bei solchen "Ansagen" könnte ich nicht nur im Kotzthread kotzen. Das empfinde ich als diskriminierend gegenüber jedem Musiker...


    Wobei sehr erschwerend viele hier den Plastikkram den sie hören und das Leistungssport-Trommeln mit Musik verwechseln!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Danke für Euren Input!!
    Jedem seine Meinung, ganz klar!!!
    Ich denke, viele haben mitbekommen, worum es mir bei meinem Thread geht:
    -R-E-S-P-E-K-T-
    Auch den können wir von vielen hier aufgeführten Drummern lernen, und die Pros, welche ich auf Workshops oder Konzertevents kennengelernt habe, gehen da mit uns um, wie mit Kollegen. Ich habe dort von noch keinem ein schlechtes Wort über andere Drummer gehört, oder mich herablassend behandelt gefühlt.
    Ich denke, das sollte hier im Drummerforum auch so sein.
    Meine Meinung.


    Jeff Porcaro soll mal gesagt haben:


    "Opinions and assholes, everybody has got one!"


    Ich glaube, er wusste was vom Leben, und von Kritikern...

  • Wobei sehr erschwerend viele hier den Plastikkram den sie hören und das Leistungssport-Trommeln mit Musik verwechseln!


    Wobei das jetzt wieder Geschmackssache ist und in einen anderen Thread gehört. ;)

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Zuvor:
    Immer Recht zu haben und trotz absoluter Ahnungslosigkeit den Stein der Weisen gefunden zu haben ist zunächst das ewige Vorrecht der Jugend. Das ist so und es hat auch seine Gründe. Von daher dürfte es nicht verwunderlich sein, wenn mit jeder neuen Generation alte Vorgaben, Vorlieben, Benchmarks, Rekorde und Bewunderungen turnusmäßig auf den Müllhaufen der Geschichte befördert werden. So auch in der Musikszene, so auch bei Drummern. (im übrigen auch in jeder anderen Sparte, Technik wie Kunst).


    Und da unser Wirtschaftssystem davon lebt, immer neues produzieren zu müssen, wird dieser Prozeß auch noch zusätzlich mit Werbung, Imagemache und immer neuen Produkten befeuert, sodass sich dieser Mechanismus in der modernen Welt noch zusätzlich vervielfacht. Dies auch umgekehrt: Auch die Wehmut über längst Vergangenes, welches der Antipode zur Neo-Wut ist, gibt es und hat zusätzlich Tritt gefasst, als entdeckt wurde, dass auch hervorragend mit diesem "Vintage"-Nimbus verdient werden kann, gleich, ob es sich hierbei um Produkte oder aber um Personen handelt. Heroenverehrung funktioniert in beide Zeitschienen gleichermaßen hinein.


    In der Sache stehen sich also in der Regel junge Leute, die immer nur das derzeit aktuellst Hippe gelten lassen und ältere leute gegenüber, denen einfach nicht beizukommen ist, dass Ihre vergangenen Helden das Non-Plus-ultra sind, hinter denen niemehr was nachkam.


    Beide Lager liegen zur Hälfte falsch; beide sind blind, nur in jeweils entgegengestezte Richtungen.


    Für einen Drummer kann ein guter Drummer, ein Könner, ein Gott nicht vergehen. Wer Musik wirklich liebt, wer Drummen liebt, dem ist es egal, wann, wo und wie ein spezieller Drummer uns mit seinem Talent beglückt hat. Mit der Musik im Ganzen ist es ja ebenso. Ist ein Mozart antiquiert ? (Wenn ja, ist das ganze Leben antiquiert). Einen Buddy Rich kann ich auch heute noch genießen und er ist auf seine Weise noch immer aktuell. Güteklasse hat keine Verfallszeit, jedenfalls nicht für den, der hören kann.


    Was stimmt: Ein Musikinstrument, grade das Drummen als noch sehr junges Instrument, entwickelt sich. Ein Gene Krupa, ein B. Rich oder ein L. Bellson wirken einimensionaler als ein Colaiuta, als ein Weckl oder dergleichen mehr. Ein Düsenflugzeug ist halt komplexer als die alten Luftfahrräder. Aber für den, der hören kann, steckt halt die Essenz in allem Guten, egal welcher Jahrgang.


    Was auch stimmt: Drummen steht seltenst im luftleeren Raum sondern zumeist in einem musikalischen Kontext. Und gerade dieser ändert sich immer schneller und auch extremer. Wenn also einige Drummer als "überholt" gelten, dann zumeist deshalb, weil die Musik, in der ihr Drummen stattgefunden hat, nicht mehr exsitiert oder antiquiert wirkt. So kommt es halt, dass aktuelle Drummer nur deshalb hoch im Kurs stehen, weil ihre Musik grade angesagt ist. Grade hier im Forum sehen wir es ja immer wieder: Drummer wie bsp. Ulrich oder der Dschoi sind schlagzeugerisch eigentlich nur bloße Fußnoten der Geschichte, werden aber von irgendwelchen Epigonen derart in den Himmel gelobt, dass sie ganze Kapitel füllen und das nur deshalb, weil der muskikalische Kontext, in denen sie sich bewegen, grade hip ist oder grade war.


    Für mich persönlich klingen die Großen immer groß, egal in welchem Jahrzehnt sie grade gewirkt haben. Und ab und an wünschte ich mir schon mal wieder einen Drummer, der mich flasht, mitreißt oder die Augen öffnet. Aber ich sehe da derzeit keinen, der mit einer neuen Variante des Drummens neue Factten hinzufügt, mal etwas macht, was so noch gar nicht da war (Die Ungnade der frühen Geburt gewissermaßen). Und dann greife ich doch wieder zu dem althergebrachten, höre altes wieder neu und siehe da, es gelingt tatsächlich: bei den Großen wird man immer fündig.


    Letztlich ist es wie überall: Man muss immer auf der Suche nach Neuem sein ohne das Alte zu verleugnen. So das Leben, so das Drummen,alles andere ist Firlefanz. ommmmmmmmmmm .........


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    5 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Hmmm, ich hab mal einen Gig von Art Blakey gesehen (in der Glotze), da war er 72. Er wurde von zwei Helfern gestützt, als er auf die Bühne kam - Hörgeräte in beiden Ohren. Erst mal am Set angekommen, hat er losgelegt, als wäre er erst Mitte 20........
    Nls


    das sollte man aber auch relativieren... - ich habe Blakey bei seiner letzten Europa-Tour live gesehen, das Wippen des Fußes vom Pianisten hat er als Metronom benutzt, dadurch daß er erstens selber brachial gespielt hat und zweitens sowieso schon stocktaub war, hat er so ziemlich alle Breaks, Übergänge und Song-Enden versemmelt.
    Im Prinzip hat er gespielt, was er meinte, daß das gerade passen könnte (das allerdings mit Freude und Wonne) und seine Mitmusiker haben krampfhaft versucht in dieser Spur zu bleiben - unbedingt kreativ und kommunikativ war das nicht.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Letztlich ist es wie überall: Man muss immer auf der Suche nach Neuem sein ohne das Alte zu verleugnen. So das Leben, so das Drummen,alles andere ist Firlefanz. ommmmmmmmmmm .........


    Der Satz sagt eigentlich schon alles aus zu dem Thema, absolut auf den Punkt.


    Einziger Wermutstropfen: Man braucht ein gewisses Alter (bzw. eine gewisse musikalische Reife), um das zu erkennen.


    LG

  • Seelanne hat es wirklich getroffen.


    Das schlimme ist tatsächlich ja auch, dass die Musikszene weitgehend von Fashion-Victims bestimmt wird. Das bezieht sich nicht nur auf Sound und Spielweise, sondern auch auf die Optik.


    Hatte man früher zu einem Drumset mindestens 7 Toms, Gongtoms und Octabans, waren irgendwann nur 4 in, dann lange 3 und heutzutage in manchem Kontext lieber drei Snares und gar keine Toms. Wenn man dann im Proberaum sein Set stehen hat, das eben so steht, wie man es immer gerne hatte, kommt es schon vor, dass ein Gast denkt: "ach, so einer ist der" 8)


    Ob jemand an seinem Set mit mehreren Snares drum&Base-Grooves übt, oder an einem Set mit 5 Toms, ist letztendlich eine Frage der Konventionen. Der Groove ist derselbe. Ich habe Simon Phillips mit seiner Band live solche Grooves spielen hören - 5 Minuten und alle wussten: er kann das also auch. Und dann? Fahrstuhl-Fusion á la Weckl..... den echten Phillips habe ich als Drummer bei Stanley Clarke und bei Pete Townshend in Erinnerung. So what? Er ist halt kein Composer - seine eigene Band vielleicht nicht seine allerbeste Idee - aber er macht das auch eher aus Spaß - wer ihn in seinem Studio in L.A. erlebt (ich hab's mal zwei Stunden über Skype mitansehen dürfen) , weiß, dass sein Terminkalender immer noch gut gefüllt ist und sein Telefon gefühlt alle 5 Minuten klingelt.
    Und Drummer wie Jojo Mayer, die gerade sehr hip und angesagt sind, wird man irgendwann vielleicht wieder als Mickymaustrommler ansehen, die viel zu viele Noten spielen und deren Zeit dann vorbei ist. Wer weiß?


    Ich hab mir neulich eine alte Billy Cobham CD (live mit George Duke) ins Auto getan und war von seinem Spiel völlig begeistert. Wie als 12-Jähriger in den 70ern, als ich ihn zum ersten mal live gesehen habe.
    Würde ich aber heute so spielen, wäre ich sofort alle Jobs los (selbst wenn ich es könnte). Er wird aber immer Billy Cobham bleiben - auch wenn der große Hype um seine Person rum ist.


    Mit zunehmendem Alter wird einem das ganze Modische egal und man beruft sich wieder mehr auf eigene Persönlichkeit, als auf modische Strömungen. Und man sieht auch bei anderen Drummern wieder mehr danach.

  • Ein Drummer ist dann nicht mehr angesagt, wenn er nicht mehr groovt.



    Wenn nen Drummr nen ultra geilen Groove spielt, dann groovt der auch in hundert Jahren noch, man höre sich mal alte Jazz Aufnahmen an! :love:

  • Das ist (u.a. [?]) schwäbisch. Das sind die Leute, wo von Badenern, Elsässern, Hessen und Bayern umzingelt sind und sich deshalb von den beklopptesten Dialekten das Lustigste ausgesucht haben. Deutsch ist das trotzdem und wir haben sie auch lieb.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Bloß weil Schwaben beim Orgasmus immer "Sodele!" oder "Jetzedle!" sagen, müssen die nicht immer im Drummerforum gemobbt werden.


    Sei still, du Schwäbele! :D


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