Unzureichendes musikalisches Gedächtnis

  • Hallo,


    In der Hoffnung, dass es eine Lösung für meine Probleme gibt, wende ich mich einmal an alle erfahrenen Drummer in diesem Forum.
    Mein großes Problem ist es, das ich ein unzureichendes musikalisches Gedächtnis habe.
    Um in einen Song gut einzusteigen und anzuzählen, ist es sehr wichtig, das man diesen aus dem Gedächtnis abrufen kann.
    Das ist nun genau mein Problem. Der Song ist irgendwo in meinen Hirnwindungen vergraben und nicht direkt zugreifbar.
    Sobald die ersten Töne erklungen sind, ist plötzlich alles wieder da, nur leider zu spät.
    Enthält der Song Text (im Jazz eher selten der Fall) kann ich mich oft an einen kleinen Textausschnitt erinnern.
    Dann ist in der Regel der Song sofort wieder präsent.


    Ich vermute einmal das das mit meinem musikalischem Lebensweg zusammen hängt.
    In einem völlig unmusikalischen Elternhaus aufgewachsen und im ersten Schuljahr ausgelacht weil ich nicht singen konnte wurde mir der Stempel „völlig unmusikalisch“ sehr früh aufgeprägt. Vom Musikunterricht zwangsbefreit hatte sich dann erst mit ca.
    16 Jahren die Liebe zur Musik entwickelt. Ich begann autodidaktisch Schlagzeug zu lernen.


    Heute habe ich eine Band (Jazz, Funk, Soul) mit tollen professionellen Musikern die alle ein Studium an diversen Musikhochschulen absolviert haben.
    Jeder kann sich wahrscheinlich gut vorstellen, das bei einem Konzert diese „Macke“ eine Belastung für die gesamte Band ist.
    Bis her habe ich mir damit geholfen, kurz vor dem Anzählen die ersten Sekunden des Songs von einem MP3player abzurufen.
    Das bedeutet aber immer zusätzliche Verzögerungen und viel Stress bei plötzlichen Programmänderungen.


    Da ich keine Noten kann, benötige ich auch eine Hilfe, komplexe Rhythmen aus dem Gedächtnis abzurufen.
    Ideal wären Folgen von Rhythmischen Textphrasen die ich mir wahrscheinlich wesentlich besser einprägen könnte.
    Es soll ja ein Vielzahl solcher Methoden existieren, nur kann ich nicht beurteilen welche für meinen Fall die richtigen wären.


    Vielen Dank an alle für Eure Hilfe.

  • Es soll ja ein Vielzahl solcher Methoden existieren, nur kann ich nicht beurteilen welche für meinen Fall die richtigen wären.


    Das wissen wir leider auch nicht, das kannst nur du beurteilen, nachdem du´s ausprobiert hast ... ;)
    Ich kenne das Problem aber ebenfalls.
    Als jemand, der nur SEHR rudimentär Noten schreiben/lesen kann behelfe ich mir mit selbstgebastelten Lead-Sheets, auf denen ich Besonderheiten, Eselsbrücken etc. aufschreibe.
    Zum Beispiel: Rhythmus ähnlich wie (bekannter Song, den man IMMER präsent hat). Und natürlich Tempo notieren plus Metronom/Klick. Wenn das schon mal stimmt, ist viel gewonnen.

  • Da ich keine Noten kann,

    Ich würde dir als erstes raten, Noten zu lernen. Es gibt Menschen, die sich Dinge am besten merken können, wenn sie sie einmal gehört haben (akustischer Lerntyp). Andere wiederum tun sich damit eher schwer, können sich aber alles gut merken, was sie einmal gesehen haben (optischer Lerntyp). Ich bin z.B. ein Typ der zweiten Sorte. Wenn ich einen Namen geschrieben sehe, habe ich ein viel höhere Chance, ihn beim erstem Mal zu merken, als wenn ich ihn nur höre. Auf Musik bezogen bedeutet das, dass ein optischer Lerntyp am besten Noten zum Lernen und Merken verwendet. Vielleicht bist du auch eher ein optischer Lerntyp. Wäre sicher einen Versuch wert. Noten lernen ist nicht schwer (im Vergleich zum Erlernen von komplexen Schlagzeugrhythmen) und bringt dir noch 1000 andere Vorteile.

  • Hallo Rhythmman,


    ich kann Dir Deine Anspannung gut nachempfinden, ich kenn die Situation, wenn die anderen (tatsächlich oder vermeintlich) sooo gut sind. Deine Beschreibung klingt für mich gar nicht so sehr nach fehlender Musikalität, sondern nach Stress: Studierte Mitmusiker, eigene Schwächen, vielleicht tatsächlich ein nicht so berauschendes Gedächtnis, vor dem Spielen "schnell mal eben" in den Song reinhören - puh, das würde wohl jeden hier stressen.


    Meine Idee: Hol Dir ein paar Stunden bei einem guten Lehrer. Wenn er gut ist, kennt er Deine Schwierigkeiten, hat neben Rat vielleicht auch praktische Übungen und kann Dir vielleicht auch Noten in so weit beibringen, als es für das Notieren von Rhythmen nötig ist - das ist viel leichter als Du vielleicht denkst!


    Was das reine Anzählen angeht, ist ein Metronom sicher stressfreier, aber Du wärst tatsächlich erst nach ein paar Takten "im Film". Ich persönlich wäre lieber entspannt nach 4-5 Takten musikalisch drin, als monstergestresst ab Takt 1. Du sagst ja selbst, dass Dir die Grooves gleich nach dem Beginn wieder einfallen.


    Noch eine Idee (in Anlehnung an TiBen): Wenn Du das Gefühl hast, Du kannst Dir musikalische Ideen nicht gut merken, hilft vielleicht das Verknüpfen mit Dingen, die Dir nahe liegen. Muss ja keinen Interssieren, warum auf Deinem Notizzettel/Notenblatt/Leadsheet ein fetter Elefant thront. Komisch, das ist genau der Song mit dem himmlisch schleppenden Groove. :)


    Viel Erfolg!!
    Hajo K (der mal als (damals noch-)-Nicht-Jazzer mit einer Jazzband mit 2 Profis aufgetreten ist und immer noch lebt :-))

  • Das Stück, das ich immer fehlerfrei anzähle, ist das Lied, das ich davon singen kann, was Dir gerade widerfährt... :D
    Die gleiche Konstellation (ich Wurm zwischen Profis) hatte ich eigentlich immer.
    Mir helfen da nur intensive Proben...


    Aber die bisherigen Tipps sind richtig (Eselsbrücken auf Leadsheets, Crashkurs beim Trommellehrer).


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Hallo,


    ich bin ein großer Zettelfreund.
    Allerdings bin ich auch ein großer Verfechter der Alphabetisierung.
    Man hat es einfach viel leichter, wenn man lesen kann.
    Es ist gar nicht so schwer.


    Ansonsten hilft nur Üben bis man das jeweilige Lied von vorne
    bis hinten nachts im Schlaf singen kann.


    Grüße
    Jürgen

  • Stellt sich bei dir denn nach gefühlten 1000 mal hören so etwas wie eine musikalische Erinnerung ein? Dann könntest du dir Aufnahmen eurer Songs in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit oder bei anderen Gelegenheiten immer wieder zu Gemüte führen, bis du sie abrufen kannst. Das klappt bei mir ergänzend eigentlich immer recht gut, wenn ich mir ein neues Programm innerhalb überschaubarer Zeit draufschaffen will.


    Allerdings habe ich in der Regel trotzdem meine Lead Sheets zur Orientierung dabei und würde daher die vorangegangenen Tipps beherzigen.


    Das wichtigste finde ich, sich nicht unter Druck zu setzen, sondern nach geeigneten Work Arounds zu suchen, dann wird das schon.


    Grüße Jan

  • Ich hatte das gleiche Problem wie Du am Anfang meiner "Karriere". Ich bin folgendermaßen vorgegangen:


    Den Text des Songs habe ich ausgedruckt und als "Liedsheet" genutzt. Folgende Notizen habe ich mir gemacht:
    - BPM (zum Einzählen mit Metronom)
    - Wer fängt an (Git-Intro o.ä.)
    - Wer hört wie auf (Fade out, Crash Boom Bang o.ä.)
    - Wo sind Solopassagen
    - Wo sind Fills, Crashs etc.
    - kurz notiert: wie geht der Grundbeat (ganz rudimentär, ich kann auch nicht gut Noten lesen)


    Das war schon sehr umfangreich, ich hatte aber ein tolles System entwickelt (mit Farben) und das half mir sehr. Gerade auch, weil man mit einer Band immer mal Songs spielt, die man vielleicht vorher gar nicht kannte und dadurch nicht schon zig Mal geübt hat.


    Dann habe ich geübt, geübt, geübt. Mucke auf den MP3 Player und ab die Luzie. Teilweise 2 - 3 Mal pro Woche das ganze Repertoire. (OK, waren nur so 20 Songs.) Das hat unheimlich geholfen.



    Man muß sich als Schlagzeuger aus meiner Sicht mit dem Arrangement und dem Ablauf eines Songs total auseinandersetzen und diesen Verinnerlichen. Daher gehe ich mittlerweile anders vor:
    Ich erstelle mir pro Song ein eigenes, kürzeres Liedsheet und pfeife auf den Text. Es beinhaltet neben BPM und kurzer Beatnotierung den Ablauf (= Passage)
    Intro
    1. Strophe
    Chorus
    2. Strophe
    Chorus
    Bridge
    Chorus
    Ending
    oder so ähnlich und wird ergänzt um die Info, wer anfängt und wie lange die einzelnen Passagen dauern. Das gebe ich an in Takten und in "Anzahl der Wiederholungen" (z.B. der Gitarrenfigur), denn das hilft dann zusätzlich meinen Mitmusikern, weil sie mit Takten meist nichts anfangen können, mit Wiederholungen ihres riffs aber schon.


    Beispiel
    Intro (8 Takte, 4 Wiederholungen)
    1. Strophe (12 Takte, 4 Wiederholungen)
    Chorus (8 Takte, 4 Wiederholungen)
    2. Strophe (12 Takte, 4 Wiederholungen)
    Chorus (8 Takte, 4 Wiederholungen)
    Bridge (4 Takte, 2 Wiederholungen)
    Chorus (12 Takte, 4 Wiederholungen)
    Ending (4 Takte, 1 Wiederholung)


    Wenn man sich erstmal mit dem Ablauf eines Songs auf diese simple Weise auseinander gesetzt hat, läuft es aus meiner Sicht wie von alleine. OK, den Grundbeat musst Du verinnerlichen, aber eine einfache Notiz dazu (und sei es in Form von Bumm Tschak Bumm Bumm Taschak) sollte helfen. Und üben! Oder zumindest immer mal wieder sie Songs des Repertoires anhören.
    Zudem kann man sich mit den Mitmusikern viel besser über den Songs unterhalten, wenn allen der Ablauf klar ist und die einzelnen Passagen konkret benannt wurden.



    VIEL ERFOLG!

  • Das Problem kenn ich. Die Lösung: Der Gitarrist fängt an :D
    Problem nur, dass es unseren Gitarristen manchmal ähnlich geht. Das ist aber nach 1-2 intensiven Proben vorm Konzert wieder behoben.
    Wenn wir neue Stücke schreiben, oder uns erarbeiten, gibt es pro Song einen großen Leadsheet den jeder aus 5m Entfernung lesen kann. Dort ist dann Verlauf und Besonderheiten etc. aufgeschrieben. Am besten mit ein paar kreativen Beschreibungen, das kann man sich dann gut merken.
    Bei uns steht dann sowas wie "Quattro formaggi (nur 3x)" oder "Raketenstart"
    Wenn du dir so einen Leadsheet mitnimmst, könnte das auch eine große Stütze sein.


    Grüße Marcus

  • Mit deinem musikalischen Lebensweg hat das nichts zu tun.
    Mir geht es bei einigen Songs auch so. Ich weiss wie der Song heisst, hab aber keinen Plan wie er geht, bis wir dann anfangen. Innnerhalb des ersten Taktes ist er dann wieder da.
    Ich spiele jetzt schon seit 27 Jahren und ich bin in einem sehr musikalischen Umfeld aufgewachsen. Mein Vater selber Profimusiker, und ich bin in Jazzclubs, Konzerthäusern, Ton- und Fernsehstudios groß geworden.
    Und sogar mein Vater lässt sich nach 50 Jahren als Profi manchmal noch Songteile vorsingen, weil er sich nicht erinnert. :)


    Lösung: Zettel nehmen und aufschreiben. Tempo, wer fängt an, wie ist die Schlagzeuggroove.


    LG Trommelmann


    P.S.: „Der Gitarrist fängt an“ ist sowieso die gemütlichste Lösung. :)

  • Hallo,


    ich würde versuchen die Songs mit einem bestimmten Gefühl zu verbinden, so das es dir leichter fällt "hineinzurutschen".
    Und / oder mit gedanklichen Bildern arbeiten.
    "Song XY hat was von einer langen Autofahrt im Sommer". Das Bild dann abrufen und sich hineinversetzen.


    Bevor ihr mich für bescheuert erklärt, ich gebe nur Tipps von der neuen Benny Greb DVD weiter ;)
    Klingt im ersten Moment befremdlich, aber für mich läuft diese Methode ziemlich gut!


    Gruß,
    Grim


    PS: Noten lernen ^^

    Ich brauche keine Signatur!

  • scheint ja vielen so zu gehen ^^


    mir geht es auch bei neuen Songs manchmal so. Ich benutze am Anfang auch immer leadsheets, druck mir die Texte aus und notier mir in meiner eigenen Schreibweise, also keine Noten, rudimentär die beats zu Erinnerung neben den Parts. dann benutz ich auch mein Smartphone um manchmal kurz vorher ins Original reinzuhören. Nervt mich aber eher, und sobald ich ein Stück halbwegs kann vernichte ich die leadsheets, um mich davon nicht zu sehr abhängig zu machen
    Ich muss auch sagen, dass meine Mitmusiker von leadsheets gar keine Freunde sind, weil sie die zu sehr als Einschränkung empfinden. Da wird gern viel im Stück improvisiert, ein solo verlängert, oder mal was neues ausprobiert, auch auf der Bühne. Das ablesen bringt dann nicht mehr viel. Aber es ging ja auch ums reinkommen.


    Ich hab da einen Trick. Ich schaff mir vorher eine Brücke. Wenn ich mich an einen Beat eines neuen Songs gerade nicht erinnern kann, denke ich an einen anderen Song, den ich in und auswendig kenne und dessen Beat auf jeden Fall irgendwie auch passen würde. Dann habe ich es sofort wieder. Ich benutze also so eine Art Song"thesaurus", einfach ein paar Alternativsongs mit sehr ähnlichen Beats auf einen Notizzettel zu einem Song schreiben, dann wirds schon

  • Geht mir ähnlich,
    ich schreibe mir das intro auf meine setliste.
    Wer beginnt


    zb: intro - auftakt / 6 vorzählen tempi 128, dann 4/4


    oder alle intro auf cd brennen (habe ich auch schon gemacht) und immer und immer wieder im auto oder sonstwo hören.

    alles granatenquatsch

  • Zunächst: eine sehr sympathische Vorstellung und sehr gute, allgemeinverständliche Problembeschreibung des Threaderstellers :thumbup:
    Davon lebt unser Forum, dass sich Menschen Mühe geben exakt zu erklären worum es geht. Sehr gut!


    Die Lösung des Problems ist erstaunlich einfach: "Kognitive Brücken". Also hoch-personalisierte Verbindungen (assoziative Bezüge die für Dich gelten) herstellen. Dabei helfen gute Drumlehrer und/oder sonstige ("Mental")-Coaches.


    NoPsycho hat schon die gängigste Methode genannt und erläutert. Zunächst das erinnern, was den leichtesten Zugang bzw. den schnellsten Zugriff im Gehirn erlaubt. Also eines der Lieblingslieder der Kindheit oder Jugend das man tausendmal gehört hat, dessen Phrasierung, Rhythmik, Tempo, Melodie oder sonstwas aber Ähnlichkeit mit dem neu zu lernenden (oder eben schwerer zu erinnernden Song) hat. Also zunächst das zu erinnern, was man extrem! gut kennt, nachts um vier wenn sich ein Scherzbold einen Witzanruf erlaubt, dem noch schlaftrunken SOFORT vorsingen könnte, weil es so fest im Gehirn verankert ist. Diesen sicheren Song (mit freilich ähnlicher Phrasierung, Tempo, oder Rhythmik whatever) dient dann "nur" als "Trigger" für das ähnliche neue Stück dient, dass man als solches zunächst schwerer initiativ erinnert.


    Es gibt natürlich noch diverse andere und flankierend-wirksame Procedere, Die sind, wenn die personalisierte Verbindung hergestellt ist, geradezu erschreckend effektiv und wirksam in Kombination. Mancher vermutet gar eine Gehirntransplantation :D aufgrund der Effizienz ;) weil plötzlich Dinge möglich sind die vor kurzem undenkbar schienen. Es braucht aber kein Skalpell oder Laser... es geht so viel schöner und einfacher mittels Kognitiver Brücken bzw. hochpersonalisierter Zugänge zum Abruf der Erinnerungsinhalte.


    Deine "heikle" Musiksozialisation wird kein Stolperstein oder Hemmnis bleiben - versprochen!

  • Deine "heikle" Musiksozialisation wird kein Stolperstein oder Hemmnis bleiben - versprochen!



    gerade dieser Punkt ist mir auch ein bisschen aufgestoßen, weil Sozialisation eigentlich nichts weiter ist, als dass du von dir etwas glaubst, was andere dir eingeredet haben. Das ist ausgesprochen hinderlich und hat normal nichts mit der Realität zu tun.


    Meine Englischlehrerin hat z.B. früher immer zu mir gesagt: "Think before you speak, noPsycho" :D und die 5 war mein regelmäßiger Begleiter über alle Schuljahre. Dann hieß es, mach bloß nie was mit Sprachen, dazu taugst du nicht. Ich hab es geglaubt. Später im Studium musste ich dann aber portugiesisch lernen, weil ich ein Stipendium in Brasilien hatte. Die ganze Zeit habe ich gedacht, ich kann das nicht, aber das war totaler Blödsinn. Irgendwann habe ich beim Lernen und ersten echten Erfolgen meine Englischlehrerin in Frage gestellt und siehe da, von da ab ging alles besser als ich je geglaubt hätte. Heute bin ich regelmäßig weltweit unterwegs und halte an den Unis Vorträge in Englisch oder Portugiesisch. Also bloß nichts selber einreden von wegen man ist unmusikalisch. Das wollen dir andere nur weismachen, weil sie ihre Ruhe wollen oder selber das von sich glauben

  • Moin
    Von welchem Zeitraum sprechen wir denn hier und/oder wie oft spielst du die Stücke?
    Aller Anfang ist schwer, es sei denn man hat sein Handwerk so drauf, das man einfach Alles vom Blatt spielt.
    Notizen sind auch bei mir in der "Draufschafffase" unerlässlich. Später wenn es dann raus geht ist die Setliste "schmierereienfrei", es sei denn der Ablauf wurde mal wieder "last minute" umgekrempelt.
    Auch eine bestehende Setliste die man regelmäßig (>10 x) durchgekaut hat, birgt so einige Überraschungen wenn man sich mal 2-3 Wochen Pause gegönnt hat.
    Deshalb auch meine Frage am Anfang.


    Dann könntest du dir Aufnahmen eurer Songs in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit oder bei anderen Gelegenheiten immer wieder zu Gemüte führen, bis du sie abrufen kannst. Das klappt bei mir ergänzend eigentlich immer recht gut, wenn ich mir ein neues Programm innerhalb überschaubarer Zeit draufschaffen will.


    Genau so mach ich das auch, manchmal auch zum Leid meiner Beifahrer, wenn ich ein Stück zum 5. mal hin & her zappe ^^
    Generel ist es bei mir so, das die Sachen sitzen bevor es auf die Bühne geht. Hätten wir Profis mit an Bord würde das "vermutlich" auch anders aussehen.
    Möglicher Weise hab ich auch nur Glück mit meinen grauen Zellen :thumbup:


    PS: Interessanter Weise habe ich manchmal Probleme mir Namen zu merken (Christian, . . . Christoph ?( ), wobei die Titel der Songs ja (eigentlich) auch nur Namen sind :S

  • Als ich mit meiner Band im Studio war wollte ich Noten auch ausweichen, habe deshalb das Tempo aufgeschrieben, und die Grooves/Riffs mit Worten umschrieben.
    War wirklich einfach sich alles in Erinnerung zu rufen. Ein Song war zb: 130 Bpm, g gitarre offen 4 Takte, ride+tom, pause.


    Klingt hoffentlich so einfach wie es ist.
    Mfg Uke

  • Ich spiele in einer Blues Coverband und helfe in einer aus, und was ich oft mache ist mir die Setliste zu nehmen und Titel für Titel zu versuchen mich an den Anfang und das Ende zu erinnern und das kurz zu singen. Wenn ich mich nicht erinnern kann hör ichs mir halt nochmal an.
    Das ist Prinzip das gleiche wie Vokabeln lernen, die müssen auch gelernt werden.


    Mit deiner Vergangenheit hat das überhaupt nichts zu tun.
    Aber LERN NOTEN LESEN. Das dauert eine halbe Stunde und ist nicht schwer. Nimm dafür doch einen Einzelstunde bei irgendeinem Musiklehrer.


    Lg Michel

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Aber LERN NOTEN LESEN. Das dauert eine halbe Stunde und ist nicht schwer.


    Das halte ich für eine gewagte Aussage. Das Grundprinzip hat man vielleicht in einer halben Stunde begriffen, das bedeutet aber noch lange nicht, dass man das auch direkt in Musik umsetzen kann.


    Für das Anliegen des TS ist Notenlesen bestimmt eine Variante, aber für den Zweck müsste man schon die ganze Partitur vor sich liefen haben. Denn um die Information zu erhalten, welcher Musiker wie anfängt, fehlen halt bei einer reinen Betrachtung der Trommelnoten einige wichtige Informationen.


    Ich nutze für in beiden Kapellen, in denen ich spiele ebenfalls die viel zitierten Leadsheets: "Git, Shuffle 130, Bridge auf Toms ...."

  • Zitat

    Aber LERN NOTEN LESEN. Das dauert eine halbe Stunde und ist nicht schwer


    Ich denke, es ist in einer halben Stunde möglich, einem das zu erklären, aber KÖNNEN ist da noch lange nicht drin... Ich denke auch, obs schwer ist oder nicht, ist auch nicht so leicht zu sagen. Wenn man was kann, ist ALLES nicht schwer, aber bis dahin... Gut, ich beneide Dich, wenn Du innerhalb 30 Minuten von null Ahnung auf dem Level bist und das sofort anwenden kannst... Aber das wird nicht bei allen so sein ;) Aber natürlich bin ich mit Dir einer meinung: Der Kollege sollte mal zu nem Lehrer gehen, sich das erklären lassen und vielleicht einige weitere Stunden einplanen, um mal selbst was auszunotieren und von einem Lehrer prüfen zu lassen... solange, bis das Thema felsenfest sitzt ;)


    zusätzlich: Ich hab mir das wegen Songstrukturen auch angewöhnt, die Songs solange hören, bis sie Dir zum Hals raushängen, dann vergisst Du diese eigentlich so schnell nicht mehr ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



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