Kurzsolo oder wie spielt man das "EGO Fill" bei der Gig Vorstellung des drummers?

  • Hallo zusammen,

    als Hobby Drummer und später Wiedereinsteiger werd ich bald endlich auch mal auf eine Bühne dürfen.


    Nach einem Kindheitstrauma, als ich mit 16 in Chile auf dem Schulhof Schlagzeug spielen sollte, werd ich mich nun erneut dem Publikum stellen.


    Wie macht Ihr das, wenn die übliche Vorstellungsrunde der Musiker dran ist, und man am besten komprimiert in 30sec zeigt was man kann, das auch die Musikerpolizei in der zweiten Reihe mit verschränkten Armen zufrieden ist. Also den klassischen Tusch oder "schaut mal her ich kann ganz schnell mit Füßen und Händen gleichzeitig trommeln! ;)

    Mein Ansatz wäre es vielleicht klassische Stickings auf Geschwindigkeit zu bringen und Diese zu kombinieren und führend auf Toms zu orchestrieren. Am besten vorher eingeübt, ist ja nur Amateurlevel. (z.B. klassisch Bonham wie RLK (LRK), oder RLKK, RLRLKK?)

    Gibt es da (Eure) "one trick pony show"?


    Klar ist abhängig vom Spiellevel, sollte intuitiv kommen, etc...aber vielleicht hat ja Jemand nen Tip oder eine Sticking/ Fillabfolge die immer zieht und es sich lohnt heimlich vorher zu üben.

    Toll wären auch vielleicht kurze Videosequenzen oder Beispiele aus dem Netz.


    Viele Grüße aus dem Pott!

  • Es gibt wohl nichts langweiligeres als Schlagzeugsolos.

    Warum willst du dir das 30 Sekunden antun?
    Und die restlichen Musiker daddeln dann auch je 30 Sekunden?


    Wenn es nicht Teils des Songs ist, das jeder da ne halbe Minute solieren muss, würde ich sowas lassen.

    Für eine Bandvorstellung innerhalb eines Songs, reicht es völlig, gar nichts zu machen oder maximal 2 taktig etwas zu variieren.

    Experte in Dingen, von denen ich keine Ahnung habe.

  • unser Gitarrist stellt uns immer direkt nach einem Stück vor, immer den oder die, der/die gerade besonders im Vordergrund des Songs standen. Da kann man schön in Ruhe winken, die Leute klatschen kurz ekstatisch, was für die Videos gut ist und das wichtigste, man verspielt sich nicht dabei :)

  • Kein Mensch will sehen, welche Chops du so drauf hast, insbesondere nicht, wenn du sie nicht wirklich drauf hast. Wenn ich die handelsüblichen Amateurdrummer solieren höre, wie sie dann versehentlich im Tempo anziehen oder hörbar den Überblick verlieren, wo im Takt sie sich gerade befinden, denke ich mir nur "Lass es, Junge".

    Drumsoli sind überflüssig wie ein Kropf, und bei deinem Plan läufst du Gefahr, dein altes Trauma zu wiederholen. Bei einer Vorstellung reicht es, wenn du deinen Groove 4 bis 8 Takte lang um ein paar gut platzierte Tom- oder Beckenschläge anreicherst, um auf dich aufmerksam zu machen. Das muss nicht besonders schnell oder schwierig sein, und ein Takt Stille wirkt selbst im Drumsolo besser als 4 Takte holpriges Gedaddel.

  • Es gibt wohl nichts langweiligeres als Schlagzeugsolos.

    Warum willst du dir das 30 Sekunden antun?
    Und die restlichen Musiker daddeln dann auch je 30 Sekunden?


    Wenn es nicht Teils des Songs ist, das jeder da ne halbe Minute solieren muss, würde ich sowas lassen.

    Für eine Bandvorstellung innerhalb eines Songs, reicht es völlig, gar nichts zu machen oder maximal 2 taktig etwas zu variieren.

    du hast völlig Recht. 30sec sind viiiiil zu lang. Im Kopf hatte ich natürlich entsprechende Performances der großen Drummer...

  • Ein Flam und anderthalb Triolen sollte doch als kurze, angedeutete Verbeugung während der Vorstellung ausreichen. Der Sänger trällert doch dabei auch nicht die komplette Arie der Königin der Nacht.

    Normal ist, wie ich bin!

  • Ist die Vorstellungsrunde in einen Song eingebaut?

    Spielst du bei dem Song, in dem die Vorstellungsrunde ist, einen guten Groove?

    Dann ziehe diesen Groove einfach "solo" durch, wobei Gitarre und Keyboards mal Funkstille haben, und der Bass sich auch mal zurück hält und nicht angibt, und dann hören die Leute und die "Polizei" schon, was du dem Song und der Band und dem ganzen Konzert Gutes getan hast.


    Am Anfang auf die eins ein Crash, am Ende ein kleiner Fill, damit die Band weiß, "es geht jetzt weiter".
    Und das ganze nicht länger als 4 Takte.

    Bei Vorstellung aus der Stille zwischen den Stücken heraus....

    Wenn da jeder ein echtes Solo von 30 Sekunden vorspielt, und du sowas auch mühelos (!!!) und interessant (!!!) für diese Dauer lang kannst, dann mach das auch.
    Oder spiele einfach nur "selbstironisch" einen Tusch, "dat daa, dat daa, dat daaaah->Chaos an Becken und Toms". Sehr kurz und schmerzlos.

    Du hast ja selber "Amateur-Level" geschrieben.
    Die Leute kommen, um eine Amateur-Level-Band zu hören, die eben einfach statt virtuos verschnörkelt spielt, aber das was sie einfach spielt, sollte nicht holpern und stolpern.
    Musik soll ja kein Wettbewerb oder Hochleistungssport sein, sondern dem Publikum einen "satten Rock-Abend" bringen. (Wenn Rock wegen deinem erwähnten Bonham-Licks eure Stilrichtung ist.)

    ... nur meine persönliche Privatmeinung.

    Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

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