Schlagzeuger = Metronomersatz?

  • Was hat die Frickelei die Weckl bei Mike Stern abliefert mit nem Metronom zu tun?


    Nix- das ist mein Punkt.


    Zitat

    Sollte er einfach Buff Zack spielen ?


    Wenn es passt, wieso nicht? Vielleicht hängt ihm das "Dave-Weckl- Getrommel" ja auch zu den Ohren raus, aber er ist in Sachzwängen gefangen. ;)


    Werde das aber jetzt auch nicht mehr weiter vertiefen.


    Und danys, wenn Du die Diskussion schwachsinnig findest, poste doch einfach nix und lese sie nicht. Das soll helfen. ;)


    LG


    Edith weist noch darauf hin, dass das nicht mein Ansatz ist, Gast, sondern der von Jojo Mayer- obwohl ich den unterschreiben würde. Die Diskussion hat hier aber wirklich nix verloren- gerne Mittwoch oder Freitag weiter. :D

  • Ich glaube auch, dass das mittlerweile etwas verkorxt ist.


    Wenn man davon ausgeht, dass der Schlagzeuger (uuuunter aaanderem) der Taktgeber ist bzw. das seine ursprüngliche Aufgabe war (wobei das ja imemernoch nicht ganz geklärt ist), dann kann man daraus folgend, chris, eben die Frage stellen: warum macht Weckl da das, was er da macht? Weiles passt? Ja, das finde ich auch - sehr sogar. Aber Dennis Chambers hat auch oft mit Stern gespielt und weitaus weniger Gefrickel gebracht. Ist das reine Geschmacksache? Dann wäre diese Diskussion, an diesem Punkt zumindest, tatsächlich überflüssig. Aber ich glaube, da steckt noch mehr hinter. Ich glaube Buff-Zack ist auch nicht ganz das, was Reed meint.




    Reed, der Ansatz bzgl. des Metronoms ist angekommen - inwiefern deckt sich das aber dann mit einer deiner Grundsätze "der Schlagzeuger muss kommunizieren"?

    2 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Hallo,


    und wer gibt den Takt bei einer Perkussionsgruppe? Wenn ein gutes Dutzen Leute "Ionisation" spielen, wer ist dann der "Schlagzeuger"/"Taktgeber"?


    Welcher der fünf Schlagzeuger gibt im gut besetzten Sinfonie-Orchester den Takt an?


    "In der Bigbandmusik war der Schlagzeuger auch der Motor, der die Time zu halten hatte" - und der Typ vorne, der immer so mit den Händen wedelt, war zur Belustigung des Publikums oder wofür war der da?


    Wer gibt den Takt beim Chor an? Oder müssen die dann einen Schlagzeuger mit ein paar Klanghölzern engagieren, damit es klappt?


    Was macht ein Streichquartett? Gibt es da in der Souffleusenkammer einen Schlagzeuger, der Rim Clicks macht?


    Ich bin davon überzeugt, dass hier ein wenig vereinfacht wird und bloß weil David einem auf den Wecker gehen kann, gibt es nicht die Qual zwischen Metronom und Weckl.
    Ringo Starr würde ich nicht gerade als Taktgeber ansehen wollen, obwohl er ja ein bisschen weniger gespielt hat als Weckl. Wenn ein Bass Viertele drischt (walking bass), dann ist der Schlagzeuger mit seinem Kehren der Taktgeber?


    Grüße
    Jürgen

  • Ursprung? =-) , das erste Musikinstrument waren Trommeln soweit ich weiß.


    ich würde mal spekulativ behaupten, dass das erste instrument der körper war - neben dem singen kann man damit prima auf den boden stampfen (-> bassdrum) und in die hände klatschen (-> snaredrum).


    zum thema kann ich deshalb auch nur sagen: trommeln sind älter als metronome, von daher kann das kaum passen.

  • wenn wir anfangen, das schlagzeugspiel nur aufs nötigste zu reduzieren, dann bei den restlichen instrumenten ebenso vorgehen,...


    dann sind wir ganz schnell wieder bei mtv. :thumbdown:




    nebenbei finde ich, dass das schlagzeug auf keinen fall nur ein begleitinstrument ist. das drumming spielt in sehr vielen songs eine tragende rolle, und kann als solches DURCH NICHTS ersetzt werden.


    die titelformulierung ist so grotesk!


    lg danys ;)

  • Vielleicht liegt das Problem daran, das ein Metronom "klack" macht und man dieses Geräusch in die Abteilung Schlaginstrumente sortiert. Würde es tuten, hätten vielleicht die Bläser die Not, diese unsinnige Zuordnung zu widerlegen.


    Ich persönlich habe keine Lust, sphärisch agierenden Musikanten mit jeder von mir gespielten Note die zeitliche Komponente der gemeinsamen Aktion möglichst einfach und unmissverständlich verdeutlichen zu müssen.


    Jeder Musikant sollte an jeder Stelle eines Stücks auch ohne jegliche Unterstützung der Mitspieler seinen part spielen können. Ich glaube, das ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für "gute" Musik.


    Ob der Trommler hierfür nun "auf dem Beat" agiert oder "drumrum" sollte eine musikalische/künstlerische Entscheidung sein und keine Notgeburt.


    Insofern verstehe ich den Weckl-Gegensatz auch nicht. Der Typ ist ja nun zweifelsfrei "geeicht". Seine Mitspieler dürfen sich natürlich nicht von seinen rhythmischen Interpretation verwirren lassen. Das vorausgesetzt, bietet der Typ ja wohl immer ein extrem "tightes" Fundament. Zumindest kenne ich keine Aufnahmen von ihm, in denen er seinen Mitspielern Probleme bereitet hätte. Ob da nun auch jder Zuhörer was mit anfangen kann, ist denen scheinbar egal. Ich finde das gut!

  • Ich denke schon das der Trommler massgeblich an der Time beteiligt ist. Ich denke Bassdrum und Snare als auch Hihat sind im Bandkontext einfach besser zu orten und daher besser geeignet Tempo zu machen, aber wie ChrisBeam bereits sagte, ist es nicht allein der Trommler.


    Ich bin in der glücklichen Lage mit einem Bassisten zu spielen, der auch eine sehr gute Time hat und mich gerne mal bremst wenn´s mich mal wieder packt und wie ein Wildpferd davongalopiere...


    Ma sollte vielleicht anerkennen, das man interessant, songdienlich, songbildend spielen kann UND das Tempo hält.


    Fürchterlich finde ich wenn ich Gitarristen das Tempo vorgeben soll wenn er alleine anfängt ...

    wahnsinn ist nicht nötig, hilft aber oft ...

  • Ich finde, man sollte mal deutlich Abstand von der Musiker ./. Trommler-Unterscheidung nehmen.


    Provokant genug, wenn man digitalen Vorstellungen begegnet, wie "die Rhythmus-Leute müssen >>nur<< begleiten", "man muss als Schlagzeuger nichts von Musik verstehen", "ein Schlagzeuger kann nur so viele verschiedene Töne spielen, wie er Trommeln hat", "Trommeln muss man nicht stimmen" etc.


    Grundschlag, Takt, Metrum dürfte allen Beteiligten einer musikalischen Darbietung bekannt sein, auch ohne Trommler. Solange es dabei hapert, handelt es sich weniger um eine Darbietung, als um eine Übung, und zum Üben würde insofern bestimmt im Einzelfall ein Metronom reichen.


    Wenn ein Solo-Gitarrist mit dem Fuss stampft, macht er das doch nicht mangels Schlagzeuger.
    Wenn er perkussiv spielt, tut er das doch nicht zu seiner eigenen Kontrolle.
    Wenn ein Schlagzeuger zum Vibraphon greift, vergisst er doch nicht plötzlich den Grundschlag.


    Der auf 1 und 3 mitklatschende Zuhörer braucht vielleicht eine deutlichere Vorgabe als der Mitmusiker. Dazwischen gibt es unendlich viele Graustufen.
    _

    -
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  • Also ein Schlagzeug ist nunmal ein vollwertiges Instrument. Natürlich kommt es auch drauf an wie es gespielt wird. Bei manchen Musikrichtungen wird eben auch nicht mehr als ein besseres Metronom gebraucht. Man kann aber auch die Dynamik maßgeblich mit beeinflussen. Und eine kurze Triole aufm Tom bringt oft mehr als ein Wirbel über 4 Takte. Ich sehe mich absolut nicht nur als eine Timingmaschine. Ich werde es mir auch nicht nehmen lassen meine Empfindungen bei einem Stück live am set auszuleben. Wenn der drummer nur ein Metronom sein soll, dann könnte man ja die meißten drummer einfach austauschen. Dann ist es ja auch egal wer nun die 95 beats spielt. Aber genau das ist es eben nicht. Die Einzigartigkeit, die ein drummer an seinem set einbringen kann, hängt viel von der Akzeptanz seiner Mitmusiker ab. Wenn man es schafft sein Schlagzeugspiel in die Melodie oder die Rhythmik eines Stückes zu integrieren entsteht eine Einheit die in erster Linie vom drummer beeinflusst wird. Und das hat überhaupt nichts mit einem Metronom zu tun.


    Ich wehre mich entschieden gegen die oft aufkommende Meinung, der Schlagzeuger sei bei der Musik das, was beim Fußball der Linksaussen oder der Tormann ist. ;)



    Grüße


    Mikel

  • speziell im Siegener Raum scheint es eine Art Metronom-Mafia zugeben, die glaubt das Ding sei der heilige Gral ... das stört mich irgendwie

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • Tag zusammen,


    mich würde interessieren, was allgemein von der (provokanten?) These gehalten wird "Der Schlagzeuger ist ein (oder nur) Metronomersatz!"
    Nach einer Unterhaltung kamen mir ein paar Gedanken ... als was seht ihr das, was ihr da tut?
    Macht ihr das nur, damit die Restmusiker auch schön straight spielen? Ist das von Musikrichtung zu Musikrichtung verschiedenen?
    Vielleicht erklärt mir das jemand ...


    Das sagen nur Idi..., die von der Materie Schlagzeug keine Ahnung haben und eben NICHT kapieren, warum, wenn zwei Leute dasselbe spielen, das dennoch unterschiedlich klingen kann. Wer DAS mal kapiert hat, redet auch nicht mehr solchen Schwachsinn ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich habe Menschen noch nie zu einem Metronom oder ''schlechten'' Schlagzeuger tanzen gesehen. Das soll aber nicht bedeuten, daß schlechte Schlagzeuger die besseren Metronome wären, ganz im Gegenteil. Für mich ist der Schlagzeuger Herz und/oder Motor (Herz = Metronom?) der Band und prägt zusätzlich entscheidend den Charakter der Songs (hart, zickig, weich, brachial,...) und ist somit auch vollwertiger Musiker.

  • auch eine sehr gutes Argument, sonnensohn


    in meiner Band kommt erschwerend hinzu, dass der Drummer auch gleichzeitig der Bandleader ist. Wer bei mir solche Sprüche bringt, fliegt ^^

  • Üb doch einfach ein bisschen mit dem Klick, dann klappts auch mit den Ureinwohnern... ;)


    Klappt auch ohne üben- darum ging es ja auch nicht!


    Im Siegerland gibt es zwar die "Click- Mafia", aber der gehören wir GottseiDank nicht automatisch alle an! :D


    Zitat

    von Mikel
    Ich wehre mich entschieden gegen die oft aufkommende Meinung, der Schlagzeuger sei bei der Musik das, was beim Fußball der Linksaussen oder der Tormann ist. ;)


    Wieso, ohne Tormann geht es nicht, da sähe jede Elf alt aus! Aber natürlich kann man sich als Tormann nicht so selbst verwirklichen wie der Stürmer, kriegt deshalb auch weniger "Prestige". Scheint ein Problem zu sein... ?(


    Wenn ich in meinen Bands so trommeln würde, wie Weckl. Lang, wie sie alle heißen, hätte ich zwei Jobs auf einmal: Den ersten und den letzten- hätte mich aber selbst verwirklicht und dabei prima die Time gehalten und im Prinzip an jedem "Ottonormalmusikhörer" vorbeigespielt. Aber wenn das die Erfüllung bringt... ;(


    Da bleibe ich lieber Metronom und habe was zu tun. :P


    LG

  • Bei dem Vergleich hab ich das Bild eines Tormannes im Kopf, der nicht einfach zum Ball rennt und ihn aufnimmt, sondern auf dem Weg Pirouetten dreht und mit den Hacken klackert. Sozusagen Dave Weckl mit einer 1 auf dem Rücken :D

  • Wenn ich in meinen Bands so trommeln würde, wie Weckl. Lang, wie sie alle heißen, hätte ich zwei Jobs auf einmal: Den ersten und den letzten- hätte mich aber selbst verwirklicht und dabei prima die Time gehalten und im Prinzip an jedem "Ottonormalmusikhörer" vorbeigespielt. Aber wenn das die Erfüllung bringt...


    Es geht darum musikdienlich zu trommeln, der Rest ist doch scheißegal, wer was wie trommeln würde. Das scheint dich aber auch schwer fertig zu machen, ich frage mich nur warum ???
    Was hat Fusiongetrommel mit Tanzmusik zu tun? Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen.

  • Hey chris,


    mich macht das nicht nur "nichtfertig", es ist mir streng genommen auch sch***egal. Gast hat da aus unserer Diskussion etwas aus dem Zusammenhang gerissen, und ich habe mich bemüht, das ein bisschen klar zu stellen.


    Im Zusammenhang der Diskussion sehe ich mich als Trommler eher als Tormann- Dich im Country übrigens auch- und nicht als Stürmer. Das ist prima und macht mir nix aus- und Dir auch nicht, das weiss ich. Dave Weckl würde in den Situationen auch nicht wecklig spielen, sondern musikdienlich begleiten.


    Eigentlich geht es, wie ja alle überlesen haben, darum, dass man sich nicht idolartig auf einen Trommler versteifen soll- und schon gar nicht auf Dave Weckl. Das ist aber keinem aufgegangen, da ich es wohl so versteckt formuliert habe, dass alle nur auf die Metronomthese anspringen und dagegenschreiben.


    Ich sage dazu nur noch: Wo Rauch, da Feuer! :P


    Und was hat Fusionmusik mit Tanzmusik zu tun (die ich auch nur gegen Schmerzensgeld mache!): Es ist beides Musik, will also Zuhörer erreichen! Nik P. gelingt das hervorragend, und Mike Stern? (Die Welt ist halt ungerecht).


    LG

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