Die Bürden des Drummer Daseins

  • Liest sich leider doch ziemlich jammerig.


    Das tut mir sehr leid, das war nicht meine Absicht, hätte ich vielleicht doch gelegentlich einen Smilie setzen sollen? Oder kann man das vielleicht schon aufgrund meiner Wortwahl ausschließen? Für dich würde ich noch Smilies setzen!

    Laber Lothar

  • Ja also es gibt schon einen Unterschied zwischen Schlagzeug/Percussion und ALLEN ANDEREN Instrumenten. Das gibts nicht oft, wir sind wirklich die einzigen die (normalerweise) keine Töne bzw. Melodien spielen. (Terry Bozzio usw. mal ausgeschlossen.)


    Aber wen interessierts?? Ich spiele nebneher auch noch Gitarre, das ist shcon auch ganz nett. Ich finde es intressant mit Tönen und Melodien rumzuexperimenterien und mir so langsam die ganze Musik-Theorie zu erschließen (wie Tonleitern aufgebaut sind z.B.). Aber für mich gibt es fast nichts besser als Schlagzeug spielen. Ich liebe es einfach. Ich spiele gerne alleine, ich spiele sehr gerne in Bands, ich spiele gerne zu Musik, und ich übe sogar gerne. Der Moment, in dem ich auf einmal etwas spielen kann was ich schon seit ewigkeiten spielen können wollte, ist besser als alles. Ja. Auch als das. Ich weiß nicht obs jedem so geht, aber nachdem ich "Fear Is The Weakness" von In Flames endlich drauf hatte, war ich ungefähr 2 Tage lang einfach gut drauf, man könnte sagen high.


    Ich will um nichts in der Welt mit irgendjemand tauschen, und auch wenn ich andere Instrumente auch sehr interessant finde, das Drum set wird glaub ich immer meine Nr.1 bleiben.


    Ach ja, was mich allerdings wirklich ein bisschen nervt:
    Ich glaub als Drummer hat man mit Abstand die höchsten laufenden Kosten. Mir sind jetzt schon 2 gute Becken kaputt gegangen, für die ich einiges an Geld bezahlt habe. Stöcke halten auch nicht ewig und Felle ebenso. Und wenn ich mir was neues kaufen will (neues Ride z.B.) kostet das gleich so viel wie ne ordentliche komplette Gitarre...ein neues Drum Set im Zweifelsfall so viel wie ne tolle Gitarre und nen Toller AMP zusammen, und dann steht man als Drummer noch ohne Becken da. Hardware gibts bei Gitarren auch wesentlich weniger als beim Drumset, es ist schon ein bisschen "ärgerlich". Aber Gitarre spielen hat mir noch nie so ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert wie trommeln.



    Ich bin jeden Tag glücklich, Schlagzeug spielen zu können. Das ist alles von meiner Seite ;)


    mfg Schnär

  • Ich kann Schnär Tramm nur zustimmen. Ich habe verschiedene Instrumente angefangen (Klavier, Gitarre), doch nach ca 3-4 Wochen war immer die anfängliche Begeisterung verflogen und die Übungsfaulheit setzte ein. Beim Schlagzeug ist das nicht so. Seit ich damit angefangen habe, übe ich jede Woche so oft ich kann.


    Ich liebe das physische an diesem Instrument. Ich finds total geil, wenn man nach einer Stunde trommeln im eigenen Schweiße steht und einfach dieses Gefühl zu Leben verspührt. Mag sein, dass ich momentan noch mehr Noten daneben setze, als dass ich sie treffe, aber ist man erstmal im Rausch, ist einem eh alles egal... auch das Gelaber von anderen. :D


    Hauptsache ist doch, dass es dir Spaß macht, und wenn deine Bandkollegen mal wieder aufmucken ---> Ohrenstöpsel rein und ein ordentliches, spontanes und vorallem sehr lautes Solo. :thumbup:

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...

  • Hallo,


    ich muss mich voll und ganz Beitrag Nr. 20 anschließen. Niles hat den Orden "Beitrag des Monats" bereits jetzt verdient, besser hätte es wohl kaum jemand ausdrücken können. Da ist alles drin und es bleiben keine Fragen offen. Deshalb fällt mir auch nichts mehr ein.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich hab´s furchtbar gern, wenn ich bei Gigs bei denen die Getränke nicht im Backstage aufgebaut sind, jedes mal auf´s Neue wenn ich mir an der Bar was zu trinken hole, den Preis des Getränks genannt krieg, und auf meine Entgegnen "ääähhh...ich bin von der Band" total entgeistert zu hören krieg "achsooo, du bist auch von der Band???".
    Nein, ich war heute Nachmittag, wo du hohle Nuss übrigens auch schon da warst, freiwillig da und hab den Boden nach Unebenheiten abgesucht!!!


    Wurde auch schonmal nach dem Gig gefragt, ob ich grad eben diese extrem coole Band gesehen hab :wacko:


    Einer meiner Favourites ist allerdings meine Situation mit der Autogramm-Phobikerin:
    Die Band sitzt aufgereiht nebeneinander um Autogramme zu geben, ich zwischen Bassist und Gitarrist.
    Als besagte Dame an die Reihe kommt, wird sie beim Bassisten schon ganz nervös, und ich denk mir noch, was für ein Psycho...naja, sobald der Bassist jedenfalls die letzten µm seines Hackls macht, reisst sie ihm schon wie eine Besessene die CD aus der Hand, und reicht sie, ohne mich eines Blickes zu würdigen, über mich hinweg dem Gitarristen, ja drückt sie ihm förmlich in die Hände....ja ne....is klar!


    Ich hätt noch so viel mehr Geschichten, aber ich zieh mich ungern selbst runter :D

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Super Niles! :thumbup:


    BTT: Alles, was Du als "Nachteile" aufzählst, sind für mich die Vorteile des Schlagzeugspielens.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Naja,... "Schlagzeug spielen kann jeder" stimmt auf den ersten Blick ja auch - auch wenn man einfach nur drauf haut, es kommt sofort ein Ton raus, anders ist das bei den ganzen Holz- und Blechblasinstrumenten (hat schonmal jemand versucht aus einer Oboe einen Ton rauszubekommen? *g*). "Schlagzeug beherrschen" können hingegen nur die allerwenigsten.


    Den Eröffnungspost kann ich in vielerlei Hinsicht nachvollziehen - das meiste habe ich ständig miterleben dürfen - aber nicht in der Band! Dort, muss ich sagen, sind meine vier Kollegen sehr hilfsbereit und kollegial - ein echtes Team eben :)
    Wo ich mit den aufgezählten Dingen ständig zu tun bekomme, ist im Verein (gut, mittlerweile hat's sich etwas gebessert). Ständig ist man zu laut - ist ja auch kein Wunder, wenn aufgrund der kleinen Bühne zum Proben einige schon mit ihrem Stuhl direkt in Kontakt mit der Bass Drum und die Ohren dementsprechend genau auf Höhe der Crash-Becken sind. Passiert einem einmal ein Fehler, geht ein Raunen durch die gesamte Kapelle ("Schlaaafzeuger!"), als wenn sowas ständig passieren würde (dass aber 99% aller Fehler, wegen denen abgebrochen wird, oder ein Register die eigene Stimme nicht hinbekommt, nicht auf unsere Kappe geht, fällt offenbar niemandem auf). Auf- und Abbau obliegt natürlich immer dem Schlagzeugregister allein, der Transport des ganzen Geraffels sowieso; die einzigen, die von sich aus helfen, sind die Bassisten, die von allen anderen noch am meisten zu schleppen haben! Ach ja... die Tonanlage mit ihren Boxen, Kabeln und dem ganzen Zeug, war bis vor kurzem auch noch für uns übrig (und die zwei, die sie bedient haben) - haben ja sonst nix zu tun. Das extremste Resultat davon war schon mal, dass für uns, als endlich alles erledigt war, kein Essen mehr da war - alle anderen waren selbstverständlich längst mit dem Essen fertig und bei den Getränken angelangt, bzw. teilweise schon wieder auf dem Heimweg.
    Bei solchen Sachen kommt man sich schon mal ziemlich im Stich gelassen vor - vor allem, wenn alles, was man beim Abbauen bekommt, der Kommentar "Hättest halt was Gescheites gelernt." ist.
    Wie gesagt, inzwischen hat sich das alles etwas gebessert. Ich habe einfach die Flucht nach vorne angetreten und freiwillig einfach mal bei den anderen mit angepackt und Fehler anderer mit dummen Kommentaren zu beantworten komplett unterlassen.

  • Ich kann nicht von mir sprechen, bin maximal Medium Level.
    Ich habe aber in meinem Bekanntenkreis ein paar Profimusiker welche eine guten Schlagzeuger sehr wohl sehr zu schätzen wissen. Auch wenn die die Spässe machen wie "Musiker und Schlagzeuger" ;)
    Aber gute Keyboarder und Gitarristen wissen einen guten Groove sehr wohl zu schätzen, sonst würden sich die besten Musiker nicht die besten Schlagzeuger holen. Und die paar Witze finde ich eigentlich toll!
    Und haben die Drummer nicht immer die besten Frauen? :D

    Suche TAMA Artstar Cordia Snare 14x5 und 20" Floor Tom, sowie TAMA Mastercraft und Starphonic Snares. Auch eine Ludwig Supraphonic 6,5 tube lugs (LM 402 T)


    Suche TAMA Starclassic Bubinga NCD BN (Natural Cordia Black Nickel Hardw) Bass Drum, 22 oder 24


    Suche Paiste Sig Line Reflector Bell Ride 22 "Powerslave", Top von Sound Edge und Power HH 14, sowie Heavy China 20, Full Crashes und grosse 2002er Crashs! Giant Beat 19" und 22" :P

  • Das Gitarrensolo gehört zum guten Ton das Drumsolo wird verpönt ( obgleich es nicht annähernd so oft vorkommt).

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    Darfst Dich eben nicht abschrecken lassen, wie dieser Kollege hier.

  • Das einzige, was ich hier nachvollziehen kann, ist die Lautstärke. Da muss ich dir auch wirklich Recht geben: Ein wohl klingendes Schlagzeug, das nicht tot gedämpft ist, ist einfach laut. Wenn man dynamisch spielt und vielleicht sogar im härteren Rock- oder Metalbereich daheim ist, sowieso. Außerdem sieht es bei gewissen Musikstilen auch besser aus, wenn der Drummer am Set etwas weiter ausholen kann und mehr Bewegung drin hat. Aber irgendwie muss er genau das ja auch mal üben (natürlich im Rahmen). Oder - viel wichtiger: Für die Mikrofonierung im Studio, aber auch auf der Bühne, muss man einfach reinhauen, damit es ordentlich klingt.


    Das ganze ist allerdings wirklich stark von den Mitmusikern abhängig. Ich hatte bisher nur Leute um mich, die meine Leistungen eigentlich immer zu schätzen wussten. Vielen war ich auch mal zu laut, wobei das ganz eindeutig an der Person, deren Geschmack und Musikstil liegt. Andere akzeptieren die Lautstärke, weil ihnen wichtig ist, dass auch ich mich entspannt und locker entfalten kann - ist ja der Band am Ende auch zuträglich. Vorausgesetzt, es geht um Musik, wo das Schlagzeug nicht nur Mittel zum Zweck ist.


    Auf der anderen Seite ist ne hohe Probelautstärke wirklich problematisch. Man muss mehr (v.a. im Höhenbereich) dämpfen, damit es erträglich bleibt bzw. man überhaupt beim Gesang oder Gitarren ohne Feedback die nötigen Pegel erreicht. Dagegen ist grundlegend nix einzuwenden, weil es dadurch auch besser bzw. kompakter klingt. Auf der anderen Seite hört man sich gegenseitig mit zunehmender Lautstärke immer schlechter, und wenn man Stöpsel im Ohr hat, sowieso. Wer hier insgesamt mehr Mittel hat (allen voran Raumgröße, dann Akustik Optimierung, ggf. Dämmung oder Lage außerhalb von Siedlungen), wird am Ende auch nen entspannteren Drummer haben :D

  • Das ganze ist allerdings wirklich stark von den Mitmusikern abhängig. Ich hatte bisher nur Leute um mich, die meine Leistungen eigentlich immer zu schätzen wussten. Vielen war ich auch mal zu laut, wobei das ganz eindeutig an der Person, deren Geschmack und Musikstil liegt.

    Das finde ich, ist der springende Punkt: Die ein oder andere Situation kenn auch ich, aber letztlich habe ich es in der Hand, mit welchen Leuten ich mich umgebe. In einer Band zu spielen, die nix mit mir anfangen kann oder auch noch dumme Sprüche bringt, kann gerne mit anderen Drummern spielen. Und beim Thema Transport hab ich vorher gewusst, was auf mich zukommt. Nebenbei ... früher als Keyboarder hab ich ein Rhodes geschleppt, da hab ich jetzt mehr aber leichteres Geraffel.


    Und noch was zur geringeren Beachtung durch Zuschauer, Thekenpersonal und Autogrammjägerinnen. Himmel, solche Sorgen möchte ich haben. Es ist doch klar, dass die erste Bühnenreihe leichter Aufmerksamkeit bekommt. Wer darauf aus ist, muss entweder das Set vorne aufbauen ;) oder ins Gesangs- oder Gitarrenfach wechseln.


    Bis auf die kleinen Ups und Downs des Alltags hat man als Drummer echt nix zu meckern findet
    Hajo K

  • Ich glaube ich habe die Quelle einiger deiner aufgelisteten "Probleme" gefunden:


    Zitat


    Was die Popmusik angeht, finde ich es gut, dass da die Drummer durch Computer ersetzt werden. Jeder fortgeschrittene Schlagzeuger langweilt sich doch bei den Grundrhythmus-lastigen Krämpel zu Tode.

  • @ chris Meine Fresse, der Kollege kann ja sowas von sogndienlich spielen, der ist bestimmt total gut gebucht. Kinder, bitte nicht nachmachen, sonnst steht ihr bald ohne Mitmusiker da!

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • @ chris Meine Fresse, der Kollege kann ja sowas von sogndienlich spielen, der ist bestimmt total gut gebucht. Kinder, bitte nicht nachmachen, sonnst steht ihr bald ohne Mitmusiker da!

    +1 Das gehört eindeutig zum Unmusikalischsten, was ich in den letzten Jahren gehört hab, mit Abstand. Die beiden Saitenzupfer versuchen ja tapfer, mit dem Felleklopfer Kontakt herzustellen, aber der hat offensichtlich zuviel allein im Probenkeller gehockt und versteht das nicht. Traurig.


    Grüße
    Hajo K

  • Hallo,


    ich würde gar nicht mehr auf die Idee kommen, mit Menschen Musik zu machen, die weder mein Instrument noch mich akzeptieren. Was soll denn daraus werden?


    Viele Grüße


    Valjean

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