Diplomat oder Ambassador?

  • wenn ich schreibe, dass ein Diplomat für mich funktioniert hat, hat niemand etwas dagegen zu sagen, weil es für MICH funktioniert hat.


    Ich sehe keine Angriffslust in den Posts aller Beteiligter bisher.


    Und wenn alles danach läuft, dass man auf Deine Posts nicht differenziert argumentieren darf,
    weil es Deine persönliche Erfahrung ist, und weil es für Dich so gut passt,
    dann darf ab sofort jeder Newbie auch bitte eigene Erfahrung machen, und seine Ideen
    ausprobieren, ohne in einem Forum um Meinung und Erfahrung anderer zu bitten,
    zumal deren Erfolge ja nur für sie zutreffen, und das nicht gleich heißt, dass es für ihn
    auch finktioniert. Anschließend darf er dann seine Erfahrung posten, und erneut darf
    niemand etwas daran aussetzen.


    Für meinen Geschmack gibt es hier sowieso viel zu wenige kommentarlose Galeriethreads..

    Aptitude plus attitude determines altitude. Period.
    -Lionel Richie


    Schlagsahnezeug


  • dünneres Fell = weniger Masse = weniger Trägheit = leichter ausgelenkt = leichter angeregt.


    Schon klar. Vielleicht habe ich nicht deutlich gemacht, dass das von mir rein oberlehrerhaft gemeint war. Ich hatte gehofft, den Fragesteller zum Nachdenken anregen zu können. Und ich gebe nicht auf: Was bedeutet eine geringere Masse für die Tonhöhe des Fells?

  • Natürlich darf man dagegen argumentieren. Das habe ich doch gar nicht gesagt.
    Vielmehr stören mich andere Kommentare wie "Lern doch mal stimmen, statt dir neue Felle zu beschaffen."
    Als ich den Startpost gelesen habe, ging ich davon aus, dass der Ersteller stimmen kann, da ja auch "nur" nach Fellen gefragt wurde.
    Ich bin eigentlich immer für neue Dinge offen.
    Wenn man über Felle diskutiert, kann man nur von dem erzählen, was man selbst schon mal probiert hat.
    Mehr habe ich nicht getan.
    Auf meinem 16er Tom Habe ich z.B. wie du eine Kombi von Emperor Coated und unten Emperor clear.
    Macht einen richtig schön fetten Klang.
    Hier postet halt jeder seine Erfahrungen, und das ist gut so.
    Ich habe aus manchen Beiträgen hier schon wertvolle Dinge gelernt, seien es auch nur Kleinigkeiten.
    So kann dann jeder für sich entscheiden, was er vielleicht probieren möchte, oder eben nicht.


    Entschuldigung, wenn mein Kommentar in den falschen Hals gekommen ist.


    Gruß,
    Daniel


    Ps: Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen!

  • Leute, kauft mehr Felle

    +1 - da teile ich wieder mal die Meinung meines K-Kumpel!


    Wenn das Schülerbudget das aktuell noch nicht hergibt: Weiterspielen :) Aber bevor die nächste Drumanschaffung auf den Zettel wandert, sind die in Felle investierten Euronen verdammt gut angelegt.


    Wie oft diskutieren wir hier über die richtige Fuma? (Mehrere Hunderter) Wie oft über die Rolle von Holz für die Tonproduktion (je nach Set schnell ein Tausender oder mehr)? Und am Ende (ist mir natürlich auch schon passiert) bleiben die Uraltpellen auf der Resoseite. Bloß, weil man die Dinger nicht sieht oder wie ich lange Zeit Schiss vor dem Stimmen hatte.


    Schon komisch, dabei ist das sogar intuitiv zu packen: Jeder, der mal Felle (gut oder schlecht) gestimmt hat oder mal ein ganz anderes Fell getestet hat, bekommt unmittelbar eine Vorstellung, wie wichtig die Dinger für den Ton sind. Tja, wär ich Fell, ich würde schmollend im Ladenregal hocken und davon träumen ein 14er Crashbecken zu sein. :)


    Grüße
    Hajo K

  • Hallo,


    ich habe mal Falco im Fernsehen mit Curt Cress gesehen. Das sind wohl allgemein anerkannte Profis.
    Da ist mir aufgefallen, dass das Fell auf der Snare Drum so einen hellgrauen Fleck hatte (zu Deutsch: da war die Beschichtung abgespielt, offensichtlich wurde das Fell auf der Tour nicht jeden Tag - wie manche Endorser das heute so propagieren oder propagieren lassen - gewechselt).


    In einem anderen Falle habe ich mal von Max Weinberg (der spielt beim Boss) gehört, dass er lieber die alten Felle spielt.


    Es ist also mehr die Frage, welchen Klang man mag, den frischen oder den weniger frischen.
    Dass der Herr von der Gewa, die ja Remo vertreibt, und der hier ja in letzter Zeit vorwiegend Produktinformationen oder Hilfestellungen zu den von seinem Arbeitgeber vertriebenen Produkten gibt, da eine eindeutige Meinung hat, ist für mich als kritischer Leser nicht verwunderlich. Mich beeindrucken immer mehr die Mitarbeiter, welche von ihren eigenen Produkten abraten und da habe ich erstaunlicherweise schon welche erlebt. Glaubwürdigkeit und Besorgnis der Befangenheit sind hohe Güter. Dass sie hier nachhaltig getreten werden, macht mich traurig.


    Mein Force 3001 wurde auch schon klanglich gelobt. Dazu muss man sagen, dass es mit benutzten und sicher nicht ordentlich gestimmten Werksfellen im Wohnzimmer stand. Der Raum ist oftmals noch viel wichtiger als das Fell. Stimmung und vor allem der Spieler sind auch so Kategorien, die bei den Einkaufsorgien gerne vergessen werden.
    Als ich noch jung war, hätte mir das beste Fell nichts genutzt. Heute mag es immer noch schlimm sein, aber ein bisschen besser ist es schon geworden.
    Dennoch reicht es mir nicht, mich auf Fellkauf zu konzentrieren. Ein neues Fell ist ganz schnell alt, wenn man es benutzt. Es macht für weniger Betuchte, weniger Versierte und weniger Bezahlte, die am Ende noch daheim, im Proberaum oder auf verfilzten Bühnen für eine Cola spielen, weniger Sinn, in Felle zu investieren. Ab und an mal etwas ausprobieren ist schön und gut, aber diese Fellsatzkauforgien, welche hier immer wieder erscheinen, sind eine Krankheit.


    Wer zu viel Geld hat, audiophil ist, der darf sich gerne neue Felle kaufen, denn die klingen unfrisiert schön frisch.
    Dass es sich dabei meistens um Selbstbefriedigung handelt (wer hat denn schon von seinen Kapellenkameraden gehört, dass sein Set so schön klänge, nachdem er - ohne es zu erzählen wohlgemerkt - neue Felle aufgezogen hat?), macht die Sache ja nur manche unbefriedigend und das darf auch so sein.
    Nur sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.


    Grüße
    Jürgen

  • Jürgen, sorry, aktuell gehst du etwas zuweit. Habe ich geschrieben welche Felle er aufziehen soll und von welcher Marke? Nein habe ich nicht. Ja ich bin Mitarbeiter bei einem Vertrieb, aber ich habe auch eine private Meinung. Wenn Fragen zu Produkten sind die wir vertreiben oder herstellen sollte es legitim sein darauf zu antworten.

  • Hallo,


    man darf ja unterschiedlicher Meinung sein, wir haben da zweifelsfrei einen Dissens.
    Das Problem ist, dass man als Leser private Meinung und berufliche Meinung nicht trennen kann. Das ist nunmal Fakt und das ist im Leben eben auch üblich. Deshalb gibt es ja in der Justiz die Besorgnis der Befangenheit. Wohlgemerkt: Besorgnis. Es geht gar nicht darum, ob man nachweisen kann, dass tatsächlich Befangenheit vorliegt oder wie die Sache subjektiv (von der einen oder anderen Seite) gesehen wird, es kommt lediglich auf die objektiven Umstände an.


    Und Transparenz hin oder her, professionelle Zurückhaltung ist eine Tugend, die ich hier vermisse, das ist meine Meinung und die muss ja nicht mit anderen übereinstimmen. Mir fällt eben auf, dass die Verquickung zwischen "Freizeitmod" als Untertitel, ehemaliger Mod, Mitarbeiter beim Vertrieb und sehr häufigen
    Produktinformationen oder auch Hilfestellungen eine Färbung aufweisen. Für manche Leute ist das gut und hilfreich, für andere befremdlich. Das hat mit dem
    Empfängerhorizont zu tun und der ist auch individuell verschieden.


    In einem Forum ist es immer eine Gratwanderung, das Thema ist grundsätzlich auch nicht neu. Beim Musiker-Board hat man die Mitarbeiter noch deutlicher gekennzeichnet und dort treten sie dann auch offiziell und deutlich und auch ausschließlich als solche auf. Das muss man auch nicht gut finden, es ist aber klarer
    als die hier praktizierte Verquickung bzw. Gefahr der Verquickung, exakt feststellen lässt sich das ja gar nicht.


    Ich finde nicht, dass ich zu weit gehe, ich finde meine Reaktion durchaus noch recht kommod für das, was in meiner Branche ansonsten so üblicherweise im Diskurs von sich gegeben wird.


    Grüße
    Jürgen

  • Wer zu viel Geld hat, audiophil ist, der darf sich gerne neue Felle kaufen, denn die klingen unfrisiert schön frisch.
    Dass es sich dabei meistens um Selbstbefriedigung handelt (wer hat denn schon von seinen Kapellenkameraden gehört, dass sein Set so schön klänge, nachdem er - ohne es zu erzählen wohlgemerkt - neue Felle aufgezogen hat?), macht die Sache ja nur manche unbefriedigend und das darf auch so sein.
    Nur sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.


    Einer unserer Gitarristen meinte letztens beim Soundcheck, daß meine Felle ja noch wie neu aussehen würden und ich da doch mal öfter und etwas fester drauf rumhauen solle... :D

  • Es macht für weniger Betuchte, weniger Versierte und weniger Bezahlte, die am Ende noch daheim, im Proberaum oder auf verfilzten Bühnen für eine Cola spielen, weniger Sinn, in Felle zu investieren.


    Richtig, eigentlich nur, wenn sie sich hier beschweren, das sie keinen vernünftigen Sound aus ihrer Trommel herausbekommen.
    Meist sind die Ursachen dann entweder fehlendes Stimmvermögen oder ein ausgenudeltes Fell.
    Auch ich bin immer wieder überrascht, wenn ich so nach "gefühlten" 10 Jahren oder so :rolleyes: mal meine Snarefelle erneuere, wie einfach dann das Stimmen mit dem neuen Fell ist, und welche Frequenzen meine Snares dann plötzlich produzieren können :) .
    Aber wirklich gefehlt hat mir bislang dann trotzdem irgendwie nichts, die meisten Frequenzen werden eh durch die anderen Instrumente im Gesamtbandsound "maskiert".

  • Hoppla, mein Popcorn ist alle. Und da wir nun eh schon so weit vom Thema weg sind, kann ich jetzt auch noch was dazu schreiben...


    Jürgen, auch ich finde, hier ist mehr ZUrückhaltung angebracht. Ausgerechnet die_happy hier beruflich gefärbte Posts zu unterstellen ist nicht angemessen.
    Es gibt hier im Forum z.B. einen User, der Endorser einer Firma ist, der bei jedem Thread in dem der Name "seines" Unternehmens auftaucht sofort seine (gefärbte) und selbstverständlich stets positive Meinung kundtut. Dieser jemand reagiert ferner äußert dünnhäutig auf Kritik an eben diesem Unternehmen.
    Das andere extrem hier ist Drumstudio1 (dessen Namen ich nennen kann, weil er ein Positivbeispiel ist), der sich sofort aus Diskussionen zurück zieht, wenn er Gefahr laufen könnte, subjektive Kommentare zu Produkten abzugeben. Er geht jedoch meines Erachtens etwas zu weit, denn der Satz "...aus Neutralitätsgründen...." taucht bei ihm recht häufig auf ;)


    Meines Erachtens geht die_happy den genau passenden Mittelweg! Er schaltet sich in Diskussionen ein, wenn es um Fragen geht, die nunmal am besten ein Mitarbeiter beantworten kann. Bspw. "ist dieses oder jenes Produkt noch erhältlich" oder "gibt es..." oder "was ist die Produktbezeichnung von...". In allen anderen Fragen hält er mit seiner Profession jedoch hinter dem Berg. Sein Mod-amt hat er sofort mit der Anstellung bei Gewa niedergelegt. Und ich habe noch nie (!) einen Kommentar von ihm gelesen, in dem er eines der Produkte seines Vertriebs gegenüber anderen Produkten anderer Vertriebe bevorzugt hätte.

  • JürgenK´s Ansichten der letzten 2 Posts (Nr.26 und Nr. 28 ) teile ich inhaltlich bis auf die 5. Zahl hinter der Kommastelle. Zweifelsfrei auch ein Musterbeispiel dafür welches inhaltlich hohe Niveau hier im Forum gefahren werden kann - wenn jemand wirklich will.


    Davon abgesehen gebe ich untenstehend noch ein paar Gedanken wieder die mich und sicher auch manchen Kollegen seit ein paar Jahren umtreiben. Zugegeben nicht zum 1. Mal - aber leider „muß“ ich es alle 3-4 Jahre gebetsmühlenartig wiederholen weil in der Realität unverändert zig "Quellen" tagtäglich Gegenteiliges streuen, behaupten bzw. konträr zur Verhältnismäßigkeit handeln! Manchmal weil sie es nicht besser wissen, manchmal weil es in manchen „Umwelten“ (Shops, Messen, etc.) "Interessenkonflikte" gibt,. die in manchen Fällen zum erzählen von Phantasiegeschichten anzustiften scheinen - oder noch vorsichtiger formuliert: dem Aufdrängen völlig unverhältnismäßiger Kaufentscheidungen.


    1.) Der Raum (mitunter selbst die spezifische Position in jenem Raum) ist oftmals massiv klangprägend. Mir fallen nur wenige Instrumente ein, die so hochsensibel auf Raumbedingungen ansprechen wie das Drumset. Somit empfehle ich persönlich bevor man 50 Euro für ein neues Kickfell (möglicherweise) "verbrät" oder XXX für einen kompletten Fellsatz mal das Drumset woanders im Raum aufzustellen. Gerne in der Ausrichtung "Drumset in eine Ecke" und Kick "schießt" die Schallwellen von der Ecke ausgehend in die Raummitte. Es sind natürlich viele andere Aufstellungsmodi denkbar/experimentierbar/erfahrbar die je nach Interesse deutlich (andere) hörbare "Effekte" einbringen. Je nach Raumsituation ist die Veränderung des Bass-Anteils größer als der Sprung von Powerstroke3 zu Ambassador. Das werden viele nicht glauben... aber wie war das mit dem Ausprobieren, Experimentieren , Erfahrungen machen? Ich stifte in Sachen "Drumset wandert im Raum" zu derartigen Experimenten gerne an. Sie sind kostenfrei und manchesmal Erkenntnis-generierend. Das bedeutet aber auch: der Sound des Fells am Drumset beim Musikshop sagt nicht unbedingt und schon garnicht immer so viel über mein Drumset in meinen Räumlichkeiten zuhause! aus.


    2.) Völlig unabhängig von Remo, Evans, Aquarian, Rmv, Attack, etc. etc. gibt es mitunter im realen Leben "Phänomene" die ich persönlich insbesondere in Bezug auf überschaubare bis bescheidene Einkommensverhältnisse vieler Menschen als unangebracht erachte:
    Ich erlebe immer wieder, dass Drumschüler, Kollegen, oder mitunter mir völlig unbekannte Personen, Kollegen oder mich initiativ kontaktieren mit folgender Aussage:
    "Ich habe nur XXX Euro für ein Drumset. Mehr ist nicht möglich. Was würdest Du empfehlen in diesem Budgetrahmen?".


    Dann werden jene gerne beraten und wenn gegenwärtig angeboten, auf günstige Killerangebote aufmerksam gemacht. Sie erhalten dann manches mal reduzierte Sets die als Neuware (aber eben Ausverkaufspreis) fast oder tatsächlich auf dem Gebrauchtmarktpreis-Niveau des Produktes angelangt sind (weil man eben lange und gewissenhaft recherchiert hat). Manchmal kommt es zu echten Schnäppchen. Manchmal haben sie es aber eilig (ist alles menschlich) und wollen nicht auf Schnäppchen warten und auch nix gebrauchtes. Dann erwerben sie irgendwo zum Streetprice ein Set in ihrem Budget. Aber egal wie gehandelt wurde (Killerschnäppchen oder doch eher normaler Streetprice)... nicht selten kommt ein paar Tage später eine "interessante" Rückmeldung:


    "Der Händler hat gesagt die Werksfelle taugen nix und mir noch einen Evans/Remo etc. Fellsatz mitverkauft."


    Da schwillt mir manchesmal der Kamm. Denn wir haben seit Jahren bei diversen Sets Felle die durchaus sehr passabel klingen können. Die Leichtfertigkeit mit der manche (natürlich längst nicht alle - wir haben in Deutschland auch recht gute) Händler um einen zusätzlichen Umsatz zu generieren völlig überproportional (so ganz "zufällig" zu ihren Gunsten) Sachverhalte gefärbt darstellen (mal jenes unverhältnismäßig ab und das andere aufwerten) - ich vermeide deutlichere Worte - ist sehr heikel. Für mich persönlich! manchesmal nicht zu ertragen.


    Nicht so selten wie mancher denken mag werden Kollegen oder mir Fallbeispiele vorgetragen wo jemand z.B. ein Mittelklasse- oder untere Mittelklasse-Set erwirbt, ihm parallel dazu aber sofort! beim Kauf ein USA-Made-Fellsatz aufgedrängt wird. Die Summe die dann erreicht wird (neues Drumset + US-Made-Fellsatz) hätte eigentlich bei annähernd nüchterner Betrachtung nahezu oder GAR FAKTISCH den Kauf des nächstteureren Sets zugelassen, dass kesselmaterialtechnisch/klanglich oder featuretechnisch noch etwas mehr bietet und schon ab Werk jene teuren Felle (oder das Äquivalent des Mitbewerbers) in der Grundausstattung aufweist. Da bleibt mir manchmal die Luft weg, wenn darauf nicht aufmerksam gemacht wird. Insbesondere Rookies können das nämlich nicht immer wissen.


    3.) Es ist Fakt dass Felle - obwohl Verschleißartikel - Preisebenen erreicht haben wo eine Verhältnismäßigkeits-Abwägung bzw. -Eichung und -Neujustage mancher Endkunden nicht schaden kann. Wenn ein 22" Kick-Fell manchmal 50 Euro einzeln kostet (während kurioserweise eine No-Name 22" Bassdrum "beim großen T" komplett schon mit Fellen bestückt für 69 Euro zu haben ist), dann würde ich empfehlen VOR JEDEM EXPERIMENT ganz genau zu überlegen wieviele Expermente ich bei 50 + X Euro bereit bin einzugehen bzw. mir leisten will und kann? Und wieviele Nuancen der Klangveränderung ich für 50 + X Euro erwarte. Ich erlaube mir mal den Hinweis das es gegenwärtig ein gut klingendes Maple-Pearl-Set neu mit Pearl Protone Fellen (die sind nicht das Nonplus-Ultra aber doch besser als ihr Ruf und wirklich gut benutzbar) around 500 Euro gibt. 22, 12, 13, 16, 14 Snare und Tomhaltern. Wenn ich "nur" 2 mal Experimente mit US-Made Kick-Fellen mache... bei welchem Betrag bin ich dann angelangt? Apropos, wieviel kostet mich die Bassdrum als Kessel grob über dem Daumen bei solch einem Shellset? Wo ich gerade bei Zahlenspielen bin: was kostet es mich 2 mal mit Fellsätzen für das komplette Shellset zu experimentieren? Glücklicherweise wird dort darauf hingewiesen dass man mit diesen Fellen durchaus gut arbeiten kann. Aber ich kenne auch Anbieter/andere Shops die anders agieren.


    WICHTIG: Das spielt natürlich alles keine Rolle wenn Geld keine Rolle spielt oder wenn ich bei der Gewa arbeite :) oder beim Roland Meinl Vertrieb (Evans) oder Endorsements habe. All das ist ja nicht verwerflich ;) . Im Gegenteil: es gibt Drummer die Träumen von diesen Jobprofilen und das sollte auch mal erwähnt werden. Davon ab: Jeder! von uns weiß um die gute Qualität von Remo und Evans USA-gemachten Fellen. Nur bitte immer auch ein Stück weit etwas Abstraktionsfähigkeit erhalten, das andere Menschen mitunter andere Ausgangsvoraussetzungen haben - und das mitunter der individuellen "Experimentierfreude" deutliche bis schwer überwindbare monetäre Grenzen gesetzt sind. Und nicht nur diesbezüglich war Jürgens Hinweis so wichtig. Sondern eben auch weil gilt: ein übel gestimmtes Fell profitiert vom Aufdruck "Made in USA" eher wenig. Es bleibt ein übel gestimmtes Fell und unterscheidet sich in Sachen „ausbleibender Wohlklang“ womöglich nicht allzu sehr von einem übel gestimmten Fernost-Fell. Da ist Jürgen so auf den Punkt, das es mancher womöglich nicht zugeben/eingestehen kann :D . Und nochmals hat Jürgen inhaltlich recht; mein Arzt macht mich auch gerne auf Produkte oder ein spezielles Therapieprogramm das entlohnt werden muß aufmerksam. Die Trennung von gutgemeintem Rat zum wohle meiner Gesundheit (und Nachteil meiner Brieftasche) und einem kleinen Stück ;) Eigennutzen für die Ärzteschaft ist heutzutage nicht immer leicht auszumachen. Genau das, das es auf mich seltsam wirkt wenn die Trennlinie unscharf wird, diesen Eindruck unverkrampft und offen anzusprechen ist weder ehrenrührig noch provokant. Beim Arzt wie hier im Forum. Im Gegenteil: es nicht anzusprechen wäre kindisch und naiv. Das wissen wir alle - auch in den Vertrieben, das es ein schmaler Grad ist. Es ist für uns alle schwer und tagtäglich ringen wir hier alle im Forum um den besten Weg.


    Und weil es heute wieder heiß ist und meine Tabus fallen :) mal folgende vorsichtige Denkanregung:
    Wie wäre es wenn die Gewa 3 Remo-Fellsätze (also verschiedene Fellserien mit verschiedene Klang- bzw. Materiattributen) UND (damit es nicht einseitig wird und erstrecht keine Werbeveranstaltung ;) ) der Roland Meinl Vertrieb parallel dazu 3 Evans Fellsätze (verschiedene Fellserien mit verschiedene Klang- bzw. Materiattributen) bereitstellt, diese treuhänderisch an ein Forummitglied vergeben werden (vielleicht einer der Mods?) und nach Eingangsliste an junge, wißbegierige Forumuser im Rotationsverfahren weitergeschickt werden. Für vielleicht jeweils nur 2-3 Tage um sicherzustellen das die Dinge nicht sofort "verdengelt" werden. ;)


    Das wäre doch mal eine pragmatische Lösung mit u.a. folgenden Vorteilen:
    1.) Die Vertriebe sind groß und bedeutsam. Ihnen wird finanziell kein nennenswerter Verlust entstehen und sie haben mal ganz abseits von Werbeanzeigen die mancher nur noch ermüdet zur Kenntnis nimmt zum echten Erkenntnisgewinn bzw. wirklichen Kennenlernen der Produkteigenschaften potentieller Endkunden beigetragen.
    2.) Eine Handvoll junger Menschen mit altersgemäß oftmals überschaubaren Finanzmitteln erhalten die Möglichkeit die Materialien zu testen bevor sie Geld ausgeben bzw. werden bewahrt in ruinösem Experimentierwahn für das womöglich falsche Produkt Geld auszugeben.


    3.) Eine Handvoll junger Menschen ist nicht mehr darauf "angewiesen" ;) das Geschwafel von uns alten Säcken unreflektiert wiederzukäuen - sondern ist hinterher vielleicht weiter als mancher alte Herr hier im Forum.


    Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Abseits jeder Frotzelei (die ja auch mal sein muß, und der Stefan ist ja kein Weichei ;) ) über solche (oder vielleicht noch viel bessere Modi von anderen Usern erdacht) nachgedacht werden könnte.


    EDITS: massigl Rechtschreibungsfehler in Phasen korrigiert - inhaltlich aber nix verändert bis auf die Message an Daniel

    @ Daniel S
    Endorsementverträge mit einer Drum - und Fellfirma bzw. Vertrieb sind von mir beendet worden. Das ist schon recht lange her. Insofern äußere ich mich seit Monaten zu diesen! Produktgruppen nicht mehr so zurückhaltend. Meine Zurückhaltung wird somit nur jene produktgruppen betreffen in denen ich Endorsements habe, da sonst ein seltsamer Geruch auftreten könnte. Lieber Gruß.

  • Hallo Gerald,


    danke für die ausführlichen Gedanken und das Einbringen der Verhältnismäßigkeit.
    Ich gebe zu, ich hab nach dem Kauf meines ersten "richtigen" Schlagzeugs auch gedacht, eigentlich müssten die Werksfelle runter.
    Heute lache ich nur: Es war mein SQ2 und die ach so miesen Werksfelle ziemlich prima Remos. :)


    Von daher gut, wenn ihr den Gerüchten und Halbwahrheiten mal etwas entgegenstellt.


    In einem Punkt bleibe ich aber bei meiner "Begeisterung" für den Fellwechsel: Ich finde es ist ebenfalls unverhältnismäßig, wenn Drummer für ein paar Tausender Zeug um sich schaaren und am Ende noch einen 20er für das "Super Drummer Öl" für die Nobelfuma raushausen ... und dann ist für Felle kein Geld da. Das passt doch nicht.


    Das Experimentieren kann mit Fellen kann zwar ins Geld gehen, aber zumindest bei den Toms kann ich doch einfach mit einem 10er oder 12er rumprobieren statt gleich in ganze Fellsätze zu investieren. Bei Bassdrum Fellen freilich ist auch meine Experimentierfreude begrenzt - die sind inzwischen wirklich verdammt teuer.


    Na, am Ende halt ich's mit dem Schüttelspeer ... wie's Euch gefEllt. :)
    Grüße
    Hajo K


    P.S.: Dammich, bin ich doch tatsächlich dem Jürgen auf den Ironieleim gegangen ... ;(

  • @ Hajo K
    Damit hast Du natürlich recht. Eine wichtige Ergänzung.

  • BBT: Bei einem Stimmworkshop mit Member Nils (Autor eines Buches zum Thema "Trommel stimmen" und absoluter Stimmguru hier) hat uns gesagt,
    wenn ich weniger Obertöne und mehr Volumen und Tiefe haben will, Emporer als Resofell, speziell ab 12" aufwärts. So weit ich weiß, spielt
    Member Seven so eine Fellkombi und ist mehr wie zufrieden.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Ich hab zu meinen G2 (etwa Emperors) Diplomats als Reso; mir gefällt's und "nervige Obertöne" habe ich auch keine. Hängt also auch noch vom Stimmverhältnis ab ;)
    ansonsten wurde ja schon alles gesagt: Geschmackssache, dünner entspricht in der Theorie mehr Obertönen,...

  • Noch mal zum Thema was hier wer sagen "darf": schön und gut, wenn man sich unter Juristen blöde ankacken mag (ich habe übirgens auch beruflich mit Juristen - als Gegenpartei! - zu tun und kann diese These nicht so generell bestätigen, aber egal); im konkreten Fall empfinde auch ich Post 19 als (unangebrachte) Unterstellung niederer Motive und durch Post 18 nicht gerechtferigt. Man muss ja nicht noch mit Anlauf besorgt sein wollen und immer nur das Schlechteste annehmen.


    Egal wie die Sache hier gelagert sein mag: es ist jedenfalls generell nicht schön, von anderen Menschen zu Unrecht schäbige Charakterzüge unterstellt zu bekommen. In diesem Sinne fände ich es wünschenswert, wenn Anschuldigungen nur vorgebracht werden, wenn sie ausreichend belegt und gerechtfertigt sind. Ich denke da z. B. an Buchautoren, die hier schon für sich - incognito! - Werbung gemacht haben o. Ä..
    Außer Besorgnis gibt es im Recht ja auch nicht umsonst den Grundsatz in dubio pro reo - oder wie meine Oma immer zu sagen pflegte: "Wollen wir erst mal das Beste denken.".


    Ich finde die Lösung hier im Forum, Mitarbeiter, Endorser etc. unter dem Avatar kenntlich zu machen, einen guten Weg. Dann weiß man Bescheid und kann die Äußerungen einordnen und seine eigenen Schlüsse ziehen und Präferenzen setzen. Leuten per se hier die Mitgliedschaft oder Äußerungen zu verbieten, die bei einem großen Vertrieb o. ä. beschäftigt sind (also fast zwangsläufig einen Bezug zu so allerlei Equipment haben), wäre für das Forum unterm Strich m. E. die schlechtere Lösung.

  • das ist ja mal eine gelungene Darstellung! Danke für den Link...


    Mir gefällt das G1 clear in diesen Klangbeispielen ebenso wenig als Reso auf den Toms wie das Amba clear z.B. auf meinem BLX. Ich finde den Sound mit einem Resonant Glass oder dem Diplomat stimmiger - wenn Amba-Stärke, dann wäre es bei mir ein coated oder etched/Suede.

  • Moin!


    Mal zurück zum Thema:


    Was meiner Meinung nach noch gar nicht beleuchtet wurde ist die Situation in der man sich befindet.


    In Studio Situationen spiele ich, nur als Beispiel, Aquarian Double Thin auf der Schlagseite und Ambas Clear (10/12) Emperor Clear (13/16) als Reso. Relativ "Low end" gestimmt.


    Bei den Konzerten die ich spiele, bei denen sowieso alles immer zu laut ist und gerade mal die Bassdrum mikrofoniert wird, spiele ich hoch gestimmte Ambas Coated /Clear Kombinationen.
    Das klingt für sich alleine genommen recht bescheiden. Nur spiele ich nicht alleine. Ich muss es mit 2 50W Röhrenamps in Endstufenverzerrung und nem angezerrten Bass aufnehmen.


    Meiner Ansicht und Beobachtung nach geht da eine obertonlose Low end Stimmung, bis auf den Attack, unter.
    Wohingegen die Obertöne der hoch gestimmten Toms in der zerrerei des restlichen Instrumentariums untergehen. Bzw. der Durchsetzungsfähigkeit förderlich sind ohne offensichtlich zu sein.
    Und ja, in dem zusammenhang sehe ich die Resos auch als sehr wichtig an.


    Da stellte ich mir dann irgendwann die Frage: "will ich den tatsächlich keine Obertöne?"


    ...nur so als Denkanstoß...


    grüße

    A Drummer is never late nor is he early

    he hits his count precisely

    when he means to

    Drummdalf the Gay

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