Wieder mal das Thema Stockhaltung

  • Hallo Leute!



    Mir ist als regelmäßiger User des Forums bewusst, dass dieses Thema schon öfters erwähnt wurde. Hab mir alle Threads durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass ständig von einer richtigen Stockhaltung gesprochen wird.



    Ich weiß das laut Lehrbüchern eine gewisse Stockhaltung empfohlen wird. Beim betrachten meiner Vorbilder ist mir aufgefallen das sie alle eine falsche Stockhaltung haben.
    Z.b Lars Ulrich, er ist von der Technik her sicher nicht der Beste daher lasse ich mir die schlechte Stockhaltung (ganz hinten) noch erklären.
    Mike Portnoy seinerseits, wird wohl keiner bestreiten das der technisch einer der Besten ist. Er hält die Sticks generell sehr weit hinten und verwendet nicht die Möller-Technik!!!! Wie ist das möglich? Ist er dann nach euren Argumenten nach ein technisch schlechter Drummer?



    mfg



    Alex





    PS: Das alles ist weder zynisch noch ironisch gemeint. Ich möchte hiemit keinen provozieren, sondern dieser Threat ist mir ein wichtiges Anliegen, da ich meine Sticks ebenfalls so wie Mike Portnoy und Lars Ulrich halte.

  • Also, ich denke, dass das mit der richtigen Stockhaltung eine ganz individuelle Sache ist, bei der die folgenden Sachen wichtig sind:
    1) Minimaler Kraftaufwand
    2) Gute Stockführung
    3) Schnelligkeit
    Wie das erreicht wird, ist doch (einmal abgesehen von ganz üblen Fehlern, die zu einer Sehnenscheidenentzündung oder ähnlichem führen können) eigentlich Wurst. Mit ein bischen Erfahrung, ein paar guten Vorbildern und Anleitungen (Danke nochmal für den Text über die Möllertechnik!!!) findet man schon seinen eigenen Stiel.
    Wenn man an die oben genannten Dinge denkt, dann wird man automatisch den Rückstoß der Trommel ausnutzen oder die kleinen Finger für Trommelwirbel nutzen.
    Also, Lesen, Abkucken, Ausprobieren und Üben ...
    Gruß
    LarsKrachen
    :D :D :D

  • Imho kann man eine Stockhaltung nicht immer als "richtig" oder "falsch" einstufen.


    Das fängt schon bei der Frage an: "Was ist besser/richtig, traditional oder matched Grip?"


    Es gibt viele unterschiedliche Konzepte für die richtige Stockhaltung (Handrücken nach oben/ seitlich usw.)
    Und je nach Lehrer/Buch wird die eine oder andere Stockhaltung bevorzugt.


    Grundlegenden Fehlern in der Stockhaltung, die zb zu Verkrampfungen führen oder das Spiel einschränken, müssen verbessert werden, um das eigene Spiel zu verbessern.


    Generell sollte der Stock an dem Punkt gehalten werden, an dem er am besten den Rebound des Fells ausnutzt.




    Grüße
    Bob

    ____________________________________________


    Unser Knoblauch heißt Äppelwoi

  • Finde nett das ihr mir beipflichtet, denn eigentlich bin ich genau eurer Meinung, das Stockhaltung nicht falsch sein. Sie sollte einen beim drummen jedoch nicht behindern.



    Freue mich über weitere Beiträge




    mfg




    Alex

  • Gonzo


    >> Mike Portnoy seinerseits, wird wohl keiner bestreiten das der technisch einer der Besten ist.<<


    ...er ruhe in frieden...;-)


    >> Er hält die Sticks generell sehr weit hinten und verwendet nicht die Möller-Technik!!!! Wie ist das möglich? Ist er dann nach euren Argumenten nach ein technisch schlechter Drummer? <<


    es ist immer die herangehensweise und das maximum dessen ausschlaggebend, was man mit einer bestimmten stockhaltung erreichen kann. schau dir colaiuta und portnoy im direkten vergleich an. in diesem kontext IST portnoy ein technisch schlechter drummer - und der beste schon lange nicht...


    bob


    >> Imho kann man eine Stockhaltung nicht immer als "richtig" oder "falsch" einstufen. <<


    sorry...ich muss dir schon wieder widersprechen. wenn eine stockhaltung zu sehnenscheidenentzündung, krämpfen oder üblen blasen führt, ist sie definitiv falsch (und davon gibts ne menge...) aber mit drum-gloves kann man das ja alles kompensieren, hihi....


    >> Das fängt schon bei der Frage an: "Was ist besser/richtig, traditional oder matched Grip?" <<


    es geht um "...was ist passend" bzw. womit fühl ich mich beim jeweiligen stil besser?

  • Hallo Tim,


    ich habe ja auch anschließend eingeschränkt und gesagt, das wenn eine Stockhaltung zu zb. Verkrampfungen usw führt, sie falsch ist.
    Das selbe gilt natürlich auch für Sehnenscheidentzündungen.
    Drumgloves benutze ich nicht, ich setzte Tennisgriffband ein. Aber nicht um Blasen zu vermeiden, sondern weil ich sehr stark schwitze und die Stöcke dan nicht so oft "wegflitzen". Durch unsere Diskussion angeregt spiele ich übrigens öfter mal "ohne".


    Zitat

    es geht um "...was ist passend" bzw. womit fühl ich mich beim jeweiligen stil besser?


    das wiederspricht nicht meiner Aussage, weil es um das eigene Körpergefühl geht, ist die eine Haltung eben nicht besser oder richtiger als die andere.
    Neil Peart hat von matched auf trad. gewechselt, weil er sich damit besser fühlt.


    Grüße

    ____________________________________________


    Unser Knoblauch heißt Äppelwoi

  • hi Tim,


    Ich muss dir beipflichten das man nicht sagen kann das Mike Portnoy der beste Drummer ist, aber ebenfalls auch nicht Vinnie Calaiuta.
    Jeder selbst findet für sich sein Vorbild und einen seinen subjektiv besten Drummer und für mich ist das Mike Portnoy. Sorry, hab mich wahrscheinlich falsch ausgedrückt.



    Als Beifügung zu richtige und falsche Stockhaltung habe ich geschrieben:


    Sie sollte einen beim drummen jedoch nicht behindern.



    Blasen und Sehnenscheidenentzündungen behindern doch beim Drummen oder? nicht böse gemeint nur wahrscheinlich hast du das übersehen.




    mfg



    Alex

  • Hy,


    Ich kann dazu nur einen Tip geben. Hol dir das Video von Weckl "How to develop technique" oder wenns billiger sein muss, geh auf die Seite vicfirth.com und seh dir die Cyberlessons von D. Formularo zusammen mit Jim Chapin an.


    Stockhaltungen kann man nicht schriftlich erklären.


    In jedem Fall gilt aber: Der Stock muß locker in der Hand liegen, (nicht mit Zeigefinger und Daumen abwürgen !!!!!), weil nur so der Rebound Effekt ausgenutzt werden kann und die Sehnen geschont werden. So kann man ohne Anstrengung relativ schnelle Wirbel mit einer Hand spielen.


    Bei sehr schnellem Spiel müssen dann die Finger dazu kommen. Und hier ist dann Geschmacksfrage, ob man dazu den Daumen nach oben dreht (weil die Finger dann ihre eigentliche Bewegung ausführen) oder ob man den Hanrücken oben läßt, und den nötigen Schwung aus dem Handgelnkt holt.


    Aber in keinem Fall: Aus dem Handgelenk mit zugleich Daumen nach oben spielen. Das funktioniert nicht.


    Gruß
    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Also mein Schlagzeuglehrer...


    ...hat mir beigebracht den Stick locker in der Hand zu halten und den Daumen nach oben zeigend darauf zu legen. Die Finger liegen darum und der Stick schließt quasi mit der Hand unten fast ab.

  • ich glaube auch, dass jedem eine andere technik besser passt (ich verstehe zwar einige techniken nicht... heißt aber nicht, dass sie falsch sind) und ich finde nicht, dass man schlecht über andere techniken urteilen sollte solange diese nicht unnötig material- bzw. gesundheitsschädigend sind... (sticks, becken, sehnen...)
    @ seelanne
    ich glaub zwar, dass meine technik so was ähnliches ist wie du meinst (ich halte mit daumen und zeigefinger den stick.... die anderen finger sind ganz locker, umklammern den stick nicht und dienen um das reboundverhalten aufzubessern..so ungefähr spiel ich), schnelle wirbel mit einer hand schaff ich aber nicht ... schon gar nicht ohne anstrengung...


    Gonzo
    ob jetzt portnoy oder colaiuta einem besser gefallen sei jedem selber überlassen...
    fest steht aber, dass wenn du colaiuta und portnoy rein vom technischen her vergleichst, portnoy ganz schön alt aussieht. noch etwas radikaler wärs vielleicht art verdi und lars ulrich von der technik her zu vergleichen... ;P
    ... ich möchte nur nochmal betonen, dass alle obgenannten drummer topdrummer sind. ist nur meine meinung, wenn man nur ihre technik vergleicht, was ja wie schon öfters gesagt nicht ausschlaggebend für das eigentliche niveau eines drummers ist....

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

  • Meiner Meinung nach gibt es sehr viele Techniken - ob richtig oder falsch muss jeder selbst beurteilen. Schließlich kommt es dabei auch darauf an, die jeweilige Technik im Gesamtkonzept zu sehen! Nur die Haltung der Finger zu beurteilen, ohne dabei auf die Ausholbewegung, die Arme, die Schultern und das gewünschte Resultat etc. zu schauen lässt schnell Vorurteile aufkommen. Bisher hat mir jeder Lehrer etwas anderes erzählt. Wenn ich mich aber darauf eingelassen habe und die Technik wirklich weiterverfolgt habe, hat sie jeweils auch Sinn gemacht (keine Angst - ich kann auch nicht soviele verschiedene Techniken).
    Im aktuellen D&P ist ein Interview mit Steve Smith und seinen Erfahrungen mit Lehrern (weiß den Namen grad net - sorry). Smith findet es auch wichtig, dass der Lehrer auf Smiths Technik eingegangen ist und nicht eine andere Technik aufzwängen wollte.

    BORIS.

  • Ach die Überschrift passt ganz gut, weil thematisiert wurd`s on mass, auch wenn dieser Thread schon laaange her ist.

    imho, das mit der Führung darüber könnte man streiten, kommt sicherlich auch auf die Hand und Fingerlängen darauf an,

    zu einem gewissen Grad auch am Stickdurchmesser.

    Inwieweit eine Führung überhaupt dienlich ist, hängt auch davon ab was man genau vor hat.

    für Presswirbel, nur mal als ein Beispiel finde ich persönlich French angenehmer.


    ja und mit dem Verstehen und Lehreren, das ist wohl ähnlich wie mit dem

    Up- änd Downstroke egal oder auch Down- änd Upstroke.


    Wie ging ein anleitender Satz: down - tap -up , frägt sich nur Was genau

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.




  • Mike Portnoy seinerseits, wird wohl keiner bestreiten das der technisch einer der Besten ist. Er hält die Sticks generell sehr weit hinten und verwendet nicht die Möller-Technik!!!! Wie ist das möglich? Ist er dann nach euren Argumenten nach ein technisch schlechter Drummer?


    Erstes Ergebnis auf Youtube bei der Suche nach Portnoy:

    Kennst Du das Moeller-Buch? Dort ist der "Little-Finger-Grip" beschrieben. Den hat mir Jim Chapin, als ich bei ihm im Unterricht war, auch genau so beschrieben wie er in dem Buch steht. Auf dem Video von Portnoy (

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    ) sieht man es ca bei Sekunde 26 ganz deutlich, dass er in diesem Moment exakt diese Haltung (linke Hand) nutzt.

    Allerdings ist es wie bei allen guten Drummern, sie nutzen nicht nur eine Haltung, sondern je nach Anwendungszweck dafür genau die richtige. Du solltest also nicht nur eine Haltung können, sondern alle :) Also z.b. nutze ich regelmäßig German, American, French (bzw davon die Fingertechnik in Kombination mit American), Moeller (in der "klassischen" Variante wie sie auch Jim Chapin spielte), Little-Finger-Grip.

    alpfuier.de

  • Die letzten Neckereien hier habe ich in den Trash geschoben.


    Und da das nun schon eine Weile geht mit euch zwei: Ich behalte mir vor bzw. habe vielmehr vor, etwaige weitere Streitereien auch mal komplett zu löschen (oder zumindest in einen nicht offen zugänglichen Bereich zu verschieben). Und das jeweils sehr zeitnah.

  • Meiner Meinung nach gibt es sehr viele Techniken - ob richtig oder falsch muss jeder selbst beurteilen. Schließlich kommt es dabei auch darauf an, die jeweilige Technik im Gesamtkonzept zu sehen! Nur die Haltung der Finger zu beurteilen, ohne dabei auf die Ausholbewegung, die Arme, die Schultern und das gewünschte Resultat etc. zu schauen lässt schnell Vorurteile aufkommen. Bisher hat mir jeder Lehrer etwas anderes erzählt. Wenn ich mich aber darauf eingelassen habe und die Technik wirklich weiterverfolgt habe, hat sie jeweils auch Sinn gemacht (keine Angst - ich kann auch nicht soviele verschiedene Techniken).
    Im aktuellen D&P ist ein Interview mit Steve Smith und seinen Erfahrungen mit Lehrern (weiß den Namen grad net - sorry). Smith findet es auch wichtig, dass der Lehrer auf Smiths Technik eingegangen ist und nicht eine andere Technik aufzwängen wollte.

    Das kann ich nur unterstützen. Sowas wie DIE richtige Technik gibt es doch gar nicht.


    Was es aber IMHO schon gibt, ist dass bestimmte Techniken/Prinzipien statistisch bestimmte Aufgaben effizienter lösen als andere.

    Daher sollte die Frage immer sein, welches künstlerische/musikalische Problem will ich eigentlich lösen und welche Technik(en) hilft/helfen mir dabei am besten.


    Bsp. schnelle Einzelsechzentel auf der HiHat...Handgelenk, Push-Pull, Moeller....kommt eben drauf an oder Du machst das was Du eben kannst und akzeptierst die Limitierungen. BD Heel-Up/Heel-Down....kommt drauf an...etc.


    Was ich allerdings für grundfalsch halte ist, die Aussage "DIE Technik gibt's nicht" als Ausrede herzunehmen, bestimmte Sachen nicht einzuüben, weil (!) ja unnötig. Bisschen ähnlich wie die ewig aufpoppende Notenlesen ja/nein Diskussion. Völlig ok zu sagen "nein, will/brauch ich nicht", iss aber irgendwie beschränkt zu sagen "braucht man nicht"...kommt eben drauf an.


    Und trotzdem gibt es immer wieder Leute, die mit einer "grundfalschen" Technik Aufgaben dennoch lösen...ob ich allerdings so ein Ticket (und vielleicht viele Stunden Übezeit) lösen will, weil irgend ein Ausnahmefreak die Regel bestätigt, muss sich jede(r) selbst genau überlegen.

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Die letzten Neckereien hier habe ich in den Trash geschoben.


    Und da das nun schon eine Weile geht mit euch zwei: Ich behalte mir vor bzw. habe vielmehr vor, etwaige weitere Streitereien auch mal komplett zu löschen (oder zumindest in einen nicht offen zugänglichen Bereich zu verschieben). Und das jeweils sehr zeitnah.

    Mega ! Jeder ab in die Ecke und 1 Mal Stick Control (passt zum Thema) komplett durchspielen...sagt Bescheid mit welcher Technik Ihr das geliefert habt ;)

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Es gibt halt so ein paar systembedingte Möglich- und

    Unmöglichkeiten: Mit Fingercontrol gibt's keine Akzente

    und mit Moeller gibt es immer mindestens einen.

    Das sind keine unglaublichen Entdeckungen, das

    kriegt man ganz schnell spitz, wenn man spielt.

    Versuch macht kluch.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Irgendwo hatte ich mal die Analogie zum Gehen/Laufen gelesen oder gehört. Da passt man die Technik auch an die Geschwindigkeit und an die Umstände an. Die Übergänge sind fließend und die eigene Anatomie hat einen großen Einfluss.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!