Ride Becken links aufstellen

  • Ich plädiere trotzdem zum Schutze vieler Anfänger für eine weniger absolute Aussage, denn OH ist eine Mode mit einer gewissen Berechtigung, aber wohl auch nicht mehr. Hätte damit wirklich jemand ein neues Kapitel in der Geschichte des Drummings aufgeschlagen, gäbe es wohl heute nur noch wenige Drummer, die unbelehrbar den alten/falschen Weg gehen. Echter Fortschritt setzt sich nämlich meist von alleine durch, was man von OH auch nach Jahrzehnten eher nicht behaupten kann.


    Für mich ist das eine Diskussion ohne Relevanz, schließlich darf jeder spielen, wie es beliebt. Am Ende zählt nur, dass man als Drummer gut klingt, und ich kenne keinen Drummer, der wegen OH "besser" klänge als traditionelle "Crossdrummer". Aber natürlich jeder, wie er/sie möchte.

  • tromla, ich habe mit Absicht "ich finde" und "Für mich" geschrieben. Die Mode kenne ich nicht. Absolute Aussagen mache ich nicht. Ich sage nur meine persönliche Meinung dazu.


    Und ich spiele Open Hand nicht mit Absicht, sondern weil als ich angefangen habe, habe ich nicht gesehen, dass man die Hände kreuzen muss. Ganz natürlich war und ist für mich Open Hand.

  • Mogila

    So unterschiedlich können Worte empfunden werden ;)

    Ich wollte mit meinen Äußerungen gar nicht dich kritisieren, fand aber mal ein Statement eines traditionellen "Crossdrummers" angebracht, nach all den Lobeshymnen für OH.


    Die ständig ins Feld geführten "unbestreitbaren Vorteile" habe ich wirklich noch nie so empfunden, und ich glaube, dass ich damit bei weitem nicht alleine auf weiter Flur bin. Wenn ich morgen "Don't stop believin' " spielen muss, setze ich mich hin und übe, weil es ohne OH nicht 1:1 geht. Das mache ich aber bei allem, was ich noch nicht sicher kann. Soll ich für die paar Songs, wo ich tatsächlich vom OH profitiere, alle anderen umlernen? Ist das der riesen Benefit, wenn es sich ansonsten unsicher und holprig anfühlt?


    Wer sich mit OH intuitiv besser fühlt, soll das ja machen. Wenn aber Anfänger und Wiedereinsteiger offensichtlich verunsichert werden, was nun gut oder schlecht oder gar richtig oder falsch ist, möchte ich einfach mal deutlich sagen, dass es überhaupt nicht zutrifft, dass OH die Lösung für alle(s) ist und immer noch um ein vielfaches mehr Drummer klassisch überkreuzt spielen, die damit auch wunderbar zufrieden sind. Just my 2 Cents.

  • Ich würde den Thread schließen, hier ist schon seit längerem nicht mehr klar, worum es eigentlich geht. Die grundsätzliche Problematik OH+\- ist im übrigen an anderer Stelle schon ausgiebig behandelt worden und ausser der Tatsache, dass der TS zu berichten weiß, dass er Jahrelang mit der schwächeren Hand zu führen versucht hat,

    gibts eh wenig sinnhaftes zu berichten.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Also bevor hier tatsächlich geschlossen werden sollte (warum eigentlich?) weiß dieser sympathische Typ vielleicht noch etwas sinnhaftes zu berichten (falls nicht schon bekannt): ;)


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    Der Vorteil, bei OH mit der Führungshand einen Groove weiterspielen zu können und dabei das Set bei Fills für die andere Hand besser frei anspielbar zu haben ohne z.B. eine zweite Hihat auf der anderen Seite zu benötigen, ist sicherlich da.

    Aber letztlich gibt Simon in einem der Videos auch zu, dass es bei ihm letztlich eher deshalb zum OH-Spielen kam, weil er die Hihat tief einstellen wollte um das kleinste Tom direkt darüber nicht zu hoch aufhängen zu müssen. Die HH war ihm für Über-Kreuz-Spiel dann aber zu tief, weshalb er anfing, offen zu spielen. Die weiteren Vorteile für sich und sein Spiel erkannte er erst später nach und nach. Letztlich macht das aber auch seinen unverkennbaren Stil aus...

  • Also bevor hier tatsächlich geschlossen werden sollte (warum eigentlich?)

    Weil


    Die grundsätzliche Problematik OH+\- ist im übrigen an anderer Stelle schon ausgiebig behandelt worden

    z.B.

    hier

    hier und

    hier.


    Aber eigentlich bei jeder Gelegenheit, wenn die Sprache auf OH kommt, mit einer Grundsatzdiskussion zu rechnen ist.

    Dieser Fred ist hingegen nur zufällig drübergestolpert, nachdem der TS gefragt hat, ob er sein Ride nach links stellen darf, was mit OH als Linkshänder*in wenig bis nix zu tun hat.

  • Aber eigentlich bei jeder Gelegenheit, wenn die Sprache auf OH kommt, mit einer Grundsatzdiskussion zu rechnen ist.

    Dieser Fred ist hingegen nur zufällig drübergestolpert

    +1 :thumbup:

    Ich finde, dass Freds öfter mal zu früh geschlossen werden, weil abgeschweift wird. So ist das Internet halt. Niemand recherchiert immer ganz zuende, ob sein Problem vielleicht irgendwo in 2005 schon mal gelöst wurde.

    Aber back to topic:

    nachdem der TS gefragt hat, ob er sein Ride nach links stellen darf

    Natürlich darf er das! Es soll Leute geben, die stellen ihre (zweite) HiHat nach rechts, oder das China nach links, oder das Splash ganz rechts außen hinters 2. Floortom, oder eine Snare auf Floortom-Position, oder ein 8" Tom zwischen 2 Floortoms.

    Wo hat Daru Jones eigentlich damals um Erlaubnis gefragt, bevor er ein Set aufgebaut hat?


    Nichts für ungut an alle Beteiligten!! Man muss die Frage des TS auch im Kontext sehen. So wie ich das verstanden habe, ist er (relativer) Anfänger und möchte sich durch Aufbauten, die im Moment ergonomischer erscheinen, nichts "verbauen" und sich evtl. falsche Bewegungsmuster angewöhnen. Allerdings...es wäre auch spannend zu wissen, ob z. B. Charlie Watts jemals hätte einen treibenden Rockbeat spielen, bei dem die 2 und 4 auf der HiHat mitgespielt wird. Wisst ihr, was ich meine? Am Ende muss es doch gut klingen und der Musik dienen.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Die Frage wurde schon beantwortet und man könnte hier schon deswegen Ruhe einkehren lassen. Wird der TS wohl alles eh nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Wenn man sich die früheren Threads des TS ansieht, wird auch ein gewisses Muster deutlich.

  • So wie ich das verstanden habe, ist er (relativer) Anfänger und möchte sich durch Aufbauten, die im Moment ergonomischer erscheinen, nichts "verbauen" und sich evtl. falsche Bewegungsmuster angewöhnen.


    So wie Flowison ca 18 Jahre.


    lg

  • Ich bin Rechtshänder und spiele die Hihat mit der linken Hand. Mein Ride ist auch links. Ich finde es super unlogisch und unnatürlich, dass man die Hihat mit der rechten Hand spielt.

    Für mich ist beim Schlagzeugspielen die Snare das Wichtigste groovemäßig. Die Snare (2 und 4) soll auch am lautesten sein. Die feinen schnellen Ghostnoten sind auch so wichtig beim Spielen. Auch Dynamik und Akzente auf der Snare machen viel aus. Natürlich soll die stärkere Hand drauf spielen. Unbedingt!


    Die Geschwindigkeit bei der Hihat und Ride kommt dann von den Fingern.

    Was die Wichtigkeit von Snare und Ghostnotes, die Lautstärke der Backbeats und die gesamte Dynamik betrifft gehe ich mit.


    Ich als Überkreuzspieler spreche in meinem Unterricht ganz bewusst das OH-Spiel an und empfehle es z.B. Linkshändern. Eine Schülerin (Rechtshänderin) fängt auf eigenen Wunsch auch mit OH an (habe ihr die Entscheidung überlassen). Weil es aus meiner Sicht auch ergonomischer ist und Linkshänder so im Livebetrieb bspw. nicht immer eine Extrawurst mit gespiegeltem Aufbau machen müssen.


    "Unlogisch" ist es aber sicher nicht, wenn man als Rechtshänder die Hi-Hat mit Rechts spielt - so wie es gefühlt mindestens 90% der Drummer machen.

    Und die Snare muss auch nicht mit der stärkeren Hand gespielt werden. Trotz filigranen Spiels mit Ghostnotes und viel innerer Dynamik zimmere ich meine Backbeats ordentlich - hole beim Spielen auf der Hi-Hat über das Höhenniveau meines Hi-Hat Arms aus.


    Ich demonstriere das auch in meinen Videos. Die mit grüner Schrift in den Thumbnails sind eigene Sachen. Kannst ja mal reinschauen: https://www.youtube.com/@MariusBaumDrums/videos :)

  • und ich kenne keinen Drummer, der wegen OH "besser" klänge als traditionelle "Crossdrummer". Aber natürlich jeder, wie er/sie möchte.

    Nanana, das könntest du genaugenommen nur sagen, wenn du jeden Drummer, den du kennst, auch mal gehört hättest, wie er (aus seiner Sicht) verkehrtherum spielt ...! Ich weiß sicher von Claus Hessler, dass er nicht so spielen würde (besser? weiss nicht – aber sicher anders), wie er spielt,

    wenn er nicht OH spielte.

  • Du hast mich falsch zusammengefasst 😉 Wie Claus Hessler "andersrum" klingt, war nicht mein Thema. Sondern dass es keine Evidenz gibt, dass OH-Player irgendwie besser/innovativer/grooviger klingen als Cross-Spieler. Es ist und bleibt (für mich) ne Frage persönlicher Präferenz, ohne dabei ein Maß für Ergonomie, Kreativität oder sonstwas zu sein. Insofern braucht man nicht mit Pseudoargumenten debattieren, sondern kann - von beiden Perspektiven aus - beides als gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen. Soll doch jeder ausprobieren und selbst entscheiden, was sich für ihn besser anfühlt oder die musikalische Aussage unterstützt, die man anstrebt.


    Aber jetzt isses doch auch gut, findest du nicht?


    Interessant übrigens an dieser Stelle, dass es keinen OH-Player gibt oder gab, den ich für mich selbst als prägend sähe. Hat mich keiner je wirklich beeindruckt, so gut sie technisch auf ihre Weise sein mögen. Vielleicht ist die Präferenz des einen oder anderen Spielstils am Ende doch mehr eine Nachahmung persönlicher Vorbilder und viel weniger objektiv begründbar, als wir denken? Ogott, jetzt halt ich besser die Klappe, ehe ich der Häresie bezichtigt werde.

  • Interessant übrigens an dieser Stelle, dass es keinen OH-Player gibt oder gab, den ich für mich selbst als prägend sähe. Hat mich keiner je wirklich beeindruckt, so gut sie technisch auf ihre Weise sein mögen. Vielleicht ist die Präferenz des einen oder anderen Spielstils am Ende doch mehr eine Nachahmung persönlicher Vorbilder und viel weniger objektiv begründbar, als wir denken? Ogott, jetzt halt ich besser die Klappe, ehe ich der Häresie bezichtigt werde.

    Interessant ,wo du das sagst fāllt mir auf das ich Billy Cobham als einen meiner ersten Helden nie versucht habe zu kopieren.Ich spiele immer noch ūber Kreuz,bin da aber offen und werde langsam besser links fūhrend.

  • Guten Morgen,


    also ich hatte ja das erste Mal im Leben ein Ride vor einigen Jahren mal links hingehängt.

    Der Grund war: ich konnte es, weil gerade viele Becken anderweitig nicht gebraucht wurden und im damaligen Proberaum der Bau- und Bastelspaß nicht zu kurz kam. Interessant war: auch wenn man Hi-Hats schon rechts wie links gespielt hat, fühlt sich ein (Ride-) Becken noch mal anders an, man muss sich erst mal daran gewöhnen.

    Damals spielte ich viel zu Playalongs und mir fällt genau ein Lied ein, wo ich das Ding links und rechts zum Einsatz brachte. Ansonsten war es dann eher die Frage, welches Becken, aber weniger, wo es hängt.

    Der Aufbau war natürlich im Proberaum gemütlich, kam so aber nie auf die Bühne, das Maximum war mal ein Crash/Ride links (20" Medium). Das wurde in der Ride-Funktion aber auch nur bei einem Lied so benutzt.


    Ok, das Ausgeh-Jazz-Kit hat ein Becken links und eins rechts, beides Crash/Ride (20" bzw. 18" Medium), das kam so aber auch genau ein mal auf die Bühne (beim Konzert), das Foto ist von einem Vorspiel:


    Neulich, also vor ungefähr ein bis zwei Jahren, hatte ich dank neuer Kapelle mit einem (Ride-) Becken und zwei kleinen Tom-Toms auf der Großen nebst dem Standtom daneben natürlich auf der Position zwischen dem kleineren Tom und der Hi-Hat ein bisschen Platz und da ich mich ungerne rechts nach hinten verbiege, habe ich da dann halt das Blechle hingehängt.

    Ach ja, so sah das aus:

    Tatsächlich geht das, aber auch mir hat sich der Sinn nur bedingt erschlossen, inzwischen habe ich das auf meinen üblichen Aufbau umgebaut, allerdings mit einem Crash dazu, man gönnt sich ja sonst nichts.


    Im Ergebnis verwende ich also aktuell nirgendwo mehr ein linkes Ride.

    Ich habe auch nie einen ernsthaften Vorteil für mich gesehen, das einzige Ride-Becken links hinzuhängen.

    Alles kann, nichts muss.

    Oder: kann man machen, muss man aber nicht.


    Grüße

    Jürgen

    anscheinend doch konservativ


    Edith meint bösartig:

    Der Billy Cobham hat mal sein Set bei mir abgeguckt und (wohl realistischer) der Simon Phillips hat seinen Aufbau bei dem geklaut, als der noch mein Set (*hüstel*) spielte.


    PS

    Trotz dieser Kopierereien ist blieb mein Ride right.

    Nur meine linke Hand left nach left.

  • Interessant war: auch wenn man Hi-Hats schon rechts wie links gespielt hat, fühlt sich ein (Ride-) Becken noch mal anders an, man muss sich erst mal daran gewöhnen.

    Das finde ich auch noch einen interessanten Punkt. Ich habe bei Set Alf auch ein Ride auf der linken Seite, primär um die linke Hand etwas mehr zu fordern, und teilweise bewusst zu wechseln. Da wurde bald klar, die andere Hand muss wirklich erst lernen ein Ride wie ein Ride klingen zu lassen.

    Aber: Braucht man zwei Rides? Ich sicher nicht, aber zum Üben ists ganz nett.


    lg

  • ich kenne keinen Drummer, der wegen OH "besser" klänge als traditionelle "Crossdrummer". Aber natürlich jeder, wie er/sie möchte.


    Ich auch nicht. Mit der Zeit und mit Übung verstärkt sich natürlich die linke Hand und es klingt alles gut. Ist aber FÜR MiCH trotzdem super unlogisch die Hände zu kreuzen.


    Ich habe links sogar zwei Rides und das finde ich geil. Ganz Links habe ich ein Constantinople Flat Ride, modifiziert mit kleinem Cup und ausgedünnt. Dieses nutze ich ab und zu als Ride aber öfter als Crash. Das andere Ride 22" Constantinople, auch links, als Ride und Crash und rechts ist mein kleines 18" Crash. Die Hihat ist sehr niedrig positioniert, fast auf dem Niveau von der Snare.

  • Die Diskussion ist insbesondere zumeist deshalb relativ unergiebig, da alle im Regelfall wie die Blinden über die Farben reden:


    Die OpHler kennen in erster Linie nur ihre Spielweise und die dazugehörigen Vor- und Nachteile und wissen nicht, wie es ist, über Kreuz zu spielen, und die Kreuzler wissen letztendlich relativ wenig über die speziellen Geheimnisse des OPHler, jedenfalls was die Probleme in der Tiefe angeht und über das hinausgeht, was beim erstmaligen oder zweimaligen Antesten sich als sonderbar ausnimmt.


    Ich denke, es gibt da relativ wenig Drummer, die hierzu aus eigener Vergleichserfahrung profundes zu berichten wissen, statt nur über die Problematik ins Blaue hinein zu spekulieren und zur Theoretisieren.


    Im übrigen gibt es ja auch im Bereich open Hand nun wiederum verschiedene unter-Gruppierungen und Spielarten, sei es die Drummer, die links dann auch als Führ-Hand nehmen, seien es diejenigen, die zwar OH spielen, aber trotzdem rechts als Führhand nehmen, dann wiederum echte Linkshänder, wo rechts die "weak-hand" ist, dann wiederum die, bei denen es fast egal ist, ob sie links oder rechts spielen, weil beide Arme und Hände gleich stark sind

    (wobei,nebenbei bemerkt, im Detail betrachtet es ohnehin zumeist nicht um die "weak-hand" sondern um den "weak-arm" geht, alle entscheidenden Muskelpartien und Sehnen sind im Arm verankert, "Schwache Hände" gibt es eigentlich so gut wie nicht, selbst bei Schlaganfallpatienten ist es ja idR neuronal bedingt, wobei der Nervenausfall nicht in der Hand ist).


    Im übrigen gibt es bei der Thematik viele selten bis gar nicht beachtete Themen, beispielsweise die Frage, ob Kreuzler eventuell gerade wegen ihrer verschränkten Haltung eine bessere Sitzposition haben als OPHler, oder ob bestimmte Stilrichtungen und Patterns in der klassischen Kreuzhaltung nicht doch besser beziehungsweise leichter zu spielen bzw zu erlernen sind, beispielsweise Half-Time Shuffles ala Rosanna oder Samba-Variationen oder aber für Swing es feelingmäßig etwas abträglich ist, die Führungsseite mit Ride und HH zusätzlich gegenläufig aufzusplitten auf einer Körperseite.


    Davon abgesehen ist aber die Frage, ob open Hand oder Kreuzhaltung besser ist, so ergiebig wie die Frage, ob ein Spaghetti-Eis besser schmeckt als ein Bananen-Split.


    PS: betreffend des hier schon angesprochenen OpenHand'ler Claus Hessler hatte ich bei einem seiner letzten Workshops den Eindruck, dass es bei ihm einfach Geschmackliche Präferenz ist, da er alle Dinge ohnehin zur Not spiegelverkehrt auf dem Kopf stehen spielen könnte.

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  • Die OpHler kennen in erster Linie nur ihre Spielweise und die dazugehörigen Vor- und Nachteile und wissen nicht, wie es ist, über Kreuz zu spielen

    Das stimmt gar nicht. Ich kann auch über Kreuz spielen. Ich wechsele auch manchmal aus Spaß ein paar Takte so und ein paar so.


    Bei Rosanna geht OH wunderbar. Spiele ich gern.

    Shuffles und Swing sind genau meins und für OH wunderbar.


    Davon abgesehen ist aber die Frage, ob open Hand oder Kreuzhaltung besser ist, so ergiebig wie die Frage, ob ein Spaghetti-Eis besser schmeckt als ein Bananen-Split.

    So eine Frage hat niemand gestellt. Es gibt nicht "besser". Es gibt "besser für mich".

  • Natürlich soll die stärkere Hand drauf spielen. Unbedingt!

    Interessanter Ansatz. Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht.


    -Warum ich angefangen habe es mal mit OHP zu probieren habe ich in Post #31 schon offengelegt-


    Die starke Hand übernimmt auch den "starken" Teil in einem Groove. Tja, da muss ich dem Ride eine besondere Stellung zuweisen. Darauf wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das artet manchmal richtig in Arbeit aus. Da bin ich mit Rechts besser.

    Meine Linke ist ja auch nicht übel, die kann was auf der Snare. Besser als meine Rechte.

    Ich spiele manchmal aber auch Sachen wo ich die Rechte auf der Snare brauchen könnte, die HiHat, die dann was ganz simples zu spielen hat, könnte ich gut mit Links bedienen. Ich übe


    Überkreuz spielen beinhaltet manchmal auch ein ganz besonderes Spielgefühl, was ich nicht missen möchte.

    Man spielt sein Lieblings Groove-Pattern und man nimmt eine ganz bestimmte Spielhaltung ein.

    Ich habe meine rechte Hand direkt vor meiner Nase. Ich sehe wie der Stick in meiner linken Hand auf der Snare tänzelt. Ich beuge mich noch ein wenig nach vorne, um dem Geschehen noch näher zu sein. Das ist ein so enormes tolles Spielgefühl. Da denke ich nicht mehr ich mache einfach.

    Ich könnte es auch auf dem Ride spielen oder mit etwas Übung mit Links auf der HiHat probieren. Es wäre aber einfach nicht das selbe.

    Eins was ich jedoch festgestellt habe. Wenn ich mal auf ein Problem stoße und mal was nicht klappt, dann wechsele ich mit der Rechten auf mein rechtes HiHat. Da ist die offene Spielhaltung beim erlernen von einem Groove-Pattern echt besser. Überkreuz zu spielen ist etwas wo ich mehr Gefühl reinbringen kann. Aber irgendwie gibt die offenen Spielhaltung bei meinem Gehirn Ressourcen frei und es kann Neues besser verarbeiten.


    Das Schlagzeug ist eine Kombination aus verschiedenen Schlaginstrumenten. Es entwickelte sich in Abhängigkeit vom Musikstil.

    Manches landete halt da wo gerade Platz war. Bassdrum und die Snare waren schon da. Irgendwann kam dann die HiHat dazu.

    Je nachdem mit welchem Fuß man die Bassdrum getreten hat, so legte man sich die HiHat unter den anderen Fuß.

    Ich glaube mal gehört zu haben, dass man die HiHat bzw. LowHat auch mehr getreten als geschlagen hat.

    Etwas später wurde das Ride-Becken erfunden und ist mit dem Jazz aufgewachsen. Logischerweise hat man es auf die rechte Seite getackert, weil man es mit Rechts auch bedienen wollte. HiHat wurde immer noch mehr getreten und mit dem "bisschen" Snare kam man gut mit Links zurecht.

    Eine Sache darf man an dieser Stelle jetzt nicht übersehen. Die rechte Hand spielte hauptsächlich auf dem Ride und Linken konnte sich frei über das ganze Drumset bewegen. Sogar das untere Stand-Tom wäre barrierefrei zu erreichen. Wir reden hier ja von einer offenen und natürlichen Spielhaltung.

    Ich denke mal die Schlagzeuger dieser Zeit fanden ihr Setup ganz logisch und natürlich aufgebaut.

    Ein Jazz Trommler, der über Stunden in einer Smoke Jazz Bar sein Job macht, wird nicht in einer unnatürlichen Spielhaltung gespielt haben.


    Aber die Uhr dreht sich weiter. Bis heute haben sich viele Genres entwickelt, die Kisten wurden größer, man spielte einen ganz anderen Stil und die Häufigkeit mit der man welche Komponente in einem Drumset anspielt hat sich etwas gewandelt.

    Klar, dass man da irgendwann auf die Idee kommen musste sich mal grundlegend über die eigene Spielweise Gedanken zu machen.

    Aufkommende Gedanken sind bei jeden aber immer ein wenig anderes. Wer überkreuz anfängt zu spielen macht überhaupt nichts verkehrt. Wer die HiHat mit Links spielt, aber des Ride weiterhin mit Rechts ,acht auch nichts verkehrt. Eigentlich kann man spielen wie es einem am besten liegt. Jeder Anfang ist schwer, weil man erstmal seinen weg finden muss. Viel ausprobieren-den Spaß und spielen nicht vergessen

  • Bei Rosanna geht OH wunderbar. Spiele ich gern.

    Das finde ich ein gutes Beispiel.


    Ist das Thema "Open Handed" nicht eine relative Angelegenheit?


    Ich meine, wir sind uns einig: Open Handed (OH) ist bezogen auf HiHat + Snare nicht "über Kreuz" (CH, cross handed). Früher gab es nur "Rides", die HiHats kamen später. Da ist dann die "Leadhand" (meistens die rechte) auf die HiHat gewandert, folglich wird über Kreuz gespielt. Ein Linkshänder mag sein Ride vor der Zeit der HiHat vielleicht auch links aufgestellt haben, wenn das linkshändige Spiel gesellschaftlich erlaubt war, ähnlich wie beim Schreiben.

    Das CH ist also eine mechanische Notwendigkeit, bedingt durch den Aufbau. Hat jemand die HiHat (weiter) rechts stehen, etwa mit Kabel, Kardanwelle oder einfach ohne Pedal, spielt er auch open handed, aber eben nicht jenes "Open Handed", über das wir hier reden. Es geht doch also bei OH eher darum, dass die Leadhand getauscht wird.

    Und da finde ich es interessant, wenn jemand den Rosanna Shuffle OH spielt. Denn das erfordert ja eine komplette Umstellung, was das Gefühl für Ghostnotes angeht!

    Ich spiele auch gern mal OH, wenn ich drohe mit der (rechten) Leadhand zu verkrampfen. Habe dann aber Mühe, die Rechte zu zügeln, damit meine Snare nicht plötzlich lauter wird.

    Ist es denn eigentlich auch OH, wenn ein dedizierter Linkshänder sein Ride links hat und offensichtlich OH spielt, weil er das Set nicht einfach "linksrum" aufbaut?


    Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass bei dem was wir als OH bezeichnen, die HiHat spielende Hand und der kontrollierende Fuß auf derselben Seite sind. Vielleicht ist das das Wesentliche, und das hat mit dem Aufbau eigentlich wenig zu tun...


    Ziemlich verwirrende Gedanken von mir, da weiß man gar nicht mehr, wo rechts und links ist...aber vielleicht kann mir ja jemand folgen.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


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