Snare lose auflegen oder festklemmen?

  • Huhu,


    ich habe ja schonmal in der Jugend ne Zeitlang Schlagzeug gespielt und aus dieser Zeit erinnere ich mich noch, dass damals mein Lehrer mal sagte, dass man die Snare ehr "lose" auf den Snareständer "auflegt". Er zeigte mir damals auch genau wie "lose" es sein soll und dass man eben die Snare nicht so einklemmt, dass sie komplett unbeweglich fest sitzt.


    Jetzt bin ich ja wieder bei diesem Lehrer gelandet...und hab das von damals auch nie weiter hinterfragt. Ich mache das seitdem einfach so, wie er es mir damals gezeigt hat.


    Nun bin ich ja seit einiger Zeit in einem Percussionsensembe (Musikschule) und da der Lehrer klemmt die Snares (und Pads) immer richtig fest ein.

    Irgendwie irritiert mich das... ich dachte immer das machen alle so mit dem auflegen.


    Jetzt würde es mich nun doch mal interessieren, ob es da wirklich ein "richtig oder falsch" gibt, und/ bzw wie ihr selbst das Ganze handhabt.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Ich lege die Snare in den Korb. Ist aber egal.

    Bei den meisten meiner Snares isses wurscht.


    Hörst Du einen Unterschied? Demnach würde

    ich handeln.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Er zeigte mir damals auch genau wie "lose" es sein soll und dass man eben die Snare nicht so einklemmt, dass sie komplett unbeweglich fest sitzt.

    Im Grunde kreist dieser Fred um die Frage, ob eine Snare, ebenso wie andere Trommeln, frei schwingen können soll. Bei Toms kennt man ja diese Freischwingaufhängungen, die das Sustainverhalten und vor allem die Schwingungseigenschaften für tiefe Frequenzen verbessern (sollen). Je nach Ausführung klappt das ja auch sehr gut. Das Prinzip ist, durch weiche Bauteile zwischen Aufhängung und Trommel beides voneinander zu entkoppeln.


    Nun erwartet ja niemand ein langes Sustain bei einer Snare. Untenrum fett soll sie aber doch meist gerne sein. Und dafür ist es hilfreich, wenn die Trommel als Ganzes wenigstens etwas beweglich ist. Deswegen hat z.B. Pearl ein Snarestativ mit den sog Air Suspension Rubber Basket Tips (U.S.-Patent #6710236) herausgebracht, wie diesen hier. Die Gummiteile am Snarekorb sollen der Snare Bewegung ermöglichen, auch wenn sie fest eingeklemmt ist.


    Wie viel das alles bringt, kann man durch Ausprobieren herausfinden. Schraub doch deine Snare mal richtig fest, hau drauf und löse den Korb wieder und hau nochmal drauf.


    Im Übrigen gibt es für das Beliebte Hängetom auf dem Snarestativ von Gauger den sog. FlexFrame. Damit bringt man ein entkoppelndes Element zwischen Trommel und Snarekorb. Das könnte man auch einer Snare gönnen.

  • Danke an euch.

    Schraub doch deine Snare mal richtig fest, hau drauf und löse den Korb wieder und hau nochmal drauf.

    Werd ich dann wohl evtl Mal ausprobieren. Aber "richtig fest" tut mir immer schon beim zusehen weh. Dass das ne Soundfrage ist, darüber hab ich gar nicht so explizit nachgedacht...ehr, ob das nicht "schädlich" für die Snare ist, wenn sie so eingeklemmt wird.

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  • .ehr, ob das nicht "schädlich" für die Snare ist, wenn sie so eingeklemmt wird.

    Der Zug der Felle dürfte deutlich stärker sein, als der Druck des Snarekorbs. Der Kessel wird durch die gespannten Felle versteift, sodass er weniger empfindlich gegen seitliche Kräfte ist. Auf eine bespannte Bassdrum kann man sich draufstellen (ja, ich weiß, man macht sowas nicht), ohne dass sie zusammenklappt, ein Kessel ohne Felle sackt zusammen und bricht, wenn man sich draufstellt. Zumindest bei meinem Gewicht (über 100).


    Bei ungleichmäßig gespannten Fellen, insbesondere beim Schlagfell, würde ich eher einen Schaden erwarten. Mir ist das mit einer Snare passiert, die ich über Jahre mit einem Remo Falams bespannt hatte. Das ist ja eigentlich für High-Tension Snares aus dem Marchingbereich gedacht. Wegen seiner Gewebestruktur übt es unregelmäßige seitliche Krafte auf den Kessel aus, was bei meiner Trommel dazu führte, dass sie nun nicht mehr rund ist.

  • imho

    Das kommt auf das Snaremodell, den Spannreifentypen (Material , Flanschungen etc.), und den Snareständer speziell auch den Auflagen und "Greifern/Zangen" an.

    Simma summarum auf den Sound oder auch ggfls. Soundproblemen.


    In der Regel liegt er lose im Korb, sodass beim Anheben unterhalb des Spannreifens sich die Snare leicht anheben lässt, also ohne Spannung.

    Es Gibt aber auch Fälle wo es besser Soundet wenn der Spannreifen nicht unten aufliegt sondern, seitlich am Spannreifen

    in einer Flanschung aufliegt, und dann am eher senkrechten Teil der Flanschung leicht geklemmt ist.

    So ne Art "schwebender Kessel".


    edith:

    Der Korb wird genau so weit eingestellt, dass ich die Snares ohne Schrauben rein-und rausnehmen kann. Ich hab nur 14er.

    bei mir ehr meistens nicht, ob wohl bei meinem wäre s kein Problem, ich kann meine "Zangen" einzeln im Auflagewinkel verstellen.

    Micht selten verjüngen sich ja die Zangen nach oben zum Kessel hin. Wenn ich sie rausnehmen wollte, müsste ich schon ziemlich weit vom Durchmesser

    öffnen, die liese sich dann ja im Korb dann sogar seitlich hin und her schieben, das ist mir persönlich zuviel - nur leicht "saugend" bis

    Oberkante Zangen anheben reicht mir.



    edith: :saint: :!: :S naja vielleicht wars doch eher das Aufgeständerte Tom im Korb als die Snare :/ :!: :?:

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Zitat

    Der Korb wird genau so weit eingestellt, dass ich die Snares ohne Schrauben rein-und rausnehmen kann. Ich hab nur 14er.

    Same here seit einigen Jahren. Dadurch spart man einen Sonor-Schnellspanner (so genial die Idee war) und massig Zeit und Kurbelei.

  • Zitat

    Der Korb wird genau so weit eingestellt, dass ich die Snares ohne Schrauben rein-und rausnehmen kann. Ich hab nur 14er.

    Same here seit einigen Jahren. Dadurch spart man einen Sonor-Schnellspanner (so genial die Idee war) und massig Zeit und Kurbelei.

    da müsste ich mich Bücken und jedesmal die genaue Höhe neu einstellen bei etwas Weiter Stellung des Korbs sackt mir die

    Trommel ab, So bei leichtem anliegen, ist das ein Referenzpunkt. ist aber wie schon gesagt dem Modell geschuldet.

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  • Kannst ja mal bescheid geben, ob du Unterschiede hörst. Ich bin der Meinung, das ist relativ egal. Kommt aber sicher auch auf den Snare-Ständer an.


    Das sehe ich wie bei (Floor-)Toms: lieber starrer aufstellen, vielleicht sogar zusätzlich beschweren und dafür weniger an den Fellen abdämpfen.

    Ich habe erst kürzlich wieder in einem fix und fertig vorbereiteten Mixdown gehört, was nur ein kleines bisschen mehr oder weniger Dämpfung des Snare-Schlagfells ausmacht. Mit etwas weniger Dämpfung hatte die Snare gleich deutlich mehr Biss und Durchsetzungskraft. Das spart Aufwand im Mix.


    Für mich hat das Festschrauben des Korbs den Vorteil, dass die Snare immer die gleiche Höhe hat. Wenn man Rimshots spielt und das obere (und untere) Snare-Mikro auf einem Stativ ist, ist eine exakte Höhe von Vorteil.

  • Ich schraube sie auch fest. Wenn ich die Snare anhebe, muss der Ständer dran bleiben. Ich spiele aber auch oft Conga-Patterns mit den Händen auf der Snare. Da ist es leichter, wenn sie fest sitzt.
    Vom Sound her höre ich auch keinen Unterschied.

    Same here seit einigen Jahren. Dadurch spart man einen Sonor-Schnellspanner (so genial die Idee war) und massig Zeit und Kurbelei.

    Soviel Zeitersparnis sehe ich jetzt nicht, wenn sie nur locker drinnen liegt. Die paar Sekunden beim auf-/abbauen bei einem Gig fallen meines Erachtens jetzt nicht so ins Gewicht.

  • … komme gerade von Konzert: dort wird das Set auf einen Rollwagen geladen, die Stative mit Spanngurten am Wagen befestigt und dann gehts ab über das Pflaster… da gibt es schlicht keine Alternative zur festen Snare, wenn nicht alles in Cases transportiert wird.

    Leider habe ich dort keine, sonst überall woanders die schonen Sonorständer mit dem Klemmhebel. Da ist die Klemmspannung weich einstellbar, die Snare trotzdem fest drin. Ein im Alltag nicht notwendiger Tausch samt Zeitaufwand ist für mich nicht relevant.

    Einen Unterschied fest/lose höre ich bei Gußreifen nicht.

  • Guten Abend,


    zuhause beim Üben: die Trommel liegt im Korb und ist dort minimal festgeklemmt - so viel wie nötig, so wenig, wie möglich. So kann ich entspannt üben, ohne angst zu haben, die Trommel beginnt zu fliegen.


    Montags im Proberaum: Fremdset. Ist mir scheißegal.

    Faktisch gibt es da schon genügend andere Kompromisse, die mein Ärgerpotential voll ausschöpfen.


    Donnerstags im Proberaum sowie bei Außenauftritten mit dieser Kapelle: fest.

    Alles, was nicht fest ist, fliegt beim Transport sonstwo hin oder scheppert halt irgendwo dagegen.


    Grundsätzlich bei Auftritten mit eigenem Gerät: wie daheim.

    Eine Ausnahme: das Baby (JSD 10 oder lang: Jungle Snare Drum 10" x 2") wird nur mit der Innenfalz in drei Enden der Haltegummis vorsichtig und genau eingeklemmt. Wir wollen ja nicht die Schellen verbiegen.


    Ich finde fixe Kombinationen auch insofern praktisch für die Fälle, wo die Trommel mal woanders hingestellt werden soll oder muss (kommt in Orchestern schon mal vor). Reparaturen sind dagegen eher selten, dafür habe ich ja dann den Schnellöffnungshebel, man gönnt sich ja sonst nichts.


    Klanglich ist es theoretisch so, dass zu feste Klemmung zum Abwürgen führt.

    Wer das tut, muss aber auch wissen, dass das physikalisch zu leichten Deformationen führen kann - je nach Bauart und Resilienz des Systems.


    Grüße

    Jürgen

  • Vielen Dank für die Antworten.

    Da gehen die Vorlieben tatsächlich mehr auseinander, als ich gedacht habe,


    Der Korb wird genau so weit eingestellt, dass ich die Snares ohne Schrauben rein-und rausnehmen kann. Ich hab nur 14er.

    Das finde ich auch sehr praktisch. Hab auch nur 14er.


    Ich schraub sie immer so fest, dass ich sie zusammen mit dem Ständer tragen / umstellen kann.

    Das ist tatsächlich auch nicht von der Hand zu weisen. Beim Gig oder sonst wie unterwegs sicher von Vorteil (soviel Erfahrung hab ich da ja noch nicht).


    Für mich hat das Festschrauben des Korbs den Vorteil, dass die Snare immer die gleiche Höhe hat. Wenn man Rimshots spielt und das obere (und untere) Snare-Mikro auf einem Stativ ist, ist eine exakte Höhe von Vorteil.

    Darüber habe ich noch nie nachgedacht . Werde das mal testen um es selber zu sehen :thumbup:


    Und zudem dann auch mal die evtl Soundunterschiede. Ich bin gespannt.



    Wenn ich so darüber nachdenke, wäre ja vllt sinnvoll flexibel zu bleiben, je nach Situation :/


    Der Zug der Felle dürfte deutlich stärker sein, als der Druck des Snarekorbs. Der Kessel wird durch die gespannten Felle versteift, sodass er weniger empfindlich gegen seitliche Kräfte ist. Auf eine bespannte Bassdrum kann man sich draufstellen (ja, ich weiß, man macht sowas nicht), ohne dass sie zusammenklappt, ein Kessel ohne Felle sackt zusammen und bricht, wenn man sich draufstellt. Zumindest bei meinem Gewicht (über 100).


    Bei ungleichmäßig gespannten Fellen, insbesondere beim Schlagfell, würde ich eher einen Schaden erwarten. Mir ist das mit einer Snare passiert, die ich über Jahre mit einem Remo Falams bespannt hatte. Das ist ja eigentlich für High-Tension Snares aus dem Marchingbereich gedacht. Wegen seiner Gewebestruktur übt es unregelmäßige seitliche Krafte auf den Kessel aus, was bei meiner Trommel dazu führte, dass sie nun nicht mehr rund ist.

    Draufstellen auf die BD... Meinst du tatsächlich wenn sie normal steht?


    Ich hab schonmal gesehen, wie sich jemand auf das gespannte Fell einer liegenden BD gestellt hat.


    (Ich mach das mit meinem Gewicht besser gar nicht)

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