Online Schlagzeug Coaching - wie viel würdet Ihr ausgeben?

  • Ein geschäftstüchtiger Schlagzeuglehrer wird sich hüten, seinen Schülern schnell viel beizubringen, oder sie gar in die Lage zu versetzen, ganz ohne Lehrer sich Zeug, was sie interessiert, selbständig drauf schaffen zu können.


    Vielmehr wird ein geschäftstüchtiger Schlagzeuglehrer seine "Kinder" möglichst lange in seiner Schule oder seinen Kursen halten wollen, damit sie viele Stunden buchen und bezahlen, gerade nicht die Motivation, die Stunden zu bezahlen, verlieren, aber kaum was lernen.

    Denn wenn sie alles gelernt haben, was sie lernen wollten, brauchen sie den Lehrer ja nicht mehr


    Ein geschäftstüchtiger Lehrer wird alles daran setzen, die intrinsische Motivation seiner Schüler:innen zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass sie langfristig am Ball bleiben, sich verbessern und durch ihre positiven Erfahrungen auch andere davon überzeugen, sich bei ihm anzumelden. Was du gerade vermutest, würde genau das Gegenteil bewirken. Langweiliger, sich immer wiederholender Unterricht führt zu Frustration und letztendlich zur Kündigung.

    So.

  • Auch hier, analog zum anderen Thread, weil ich das so einfach nicht stehen lassen möchte:
    Was du beschreibst ist eine faule Pappnase.

    Ganz genau!

    Die Kundschaft soll gerade nicht die Motivation verlieren, immer weiter Stunden oder Coachings zu bezahlen, aber möglichst niemals selbständig werden.


    Seinen Schüler viel beizubringen, sie gar in die Lage zu versetzen, sich Dinge selbständig zu erarbeiten, und sie zu motivieren, verschiedenste Techniken oder Stilistiken erlernen zu wollen, macht dem Lehrer mehr Mühe.

    Zahlt sich vielleicht aber langfristig durch zufriedene Schüler, Mundpropaganda und Schüler, die gerne mal wiederkommen, um weiter zu lernen, aus.


    Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

    Einmal editiert, zuletzt von Burkie ()

  • Das Coaching geht über 18 Wochen, beinhaltet Videos, Einzelstunden und Gruppencall's.


    Mir gefällt seine Art, allerdings sind die Kosten sehr hoch für mich, es geht um einen vierstelligen Betrag und es ist keine 1 oder 2 vorne.

    Hallo,


    wir sprechen also um mindestens 3000€, richtig?
    (Sind diese 18 Wochen am Stück, also 18 Wochen lang jede Woche?)


    Soviel Geld würde ich niemals für Coaching oder Unterricht für nur 18 Wochen (ca. 1/4 Jahr) ausgeben. Punkt.

    Egal, wer diesen Unterricht oder das Coaching macht.

    Damit sich das Geld auch im Lernzuwachs ausdrückt, müsste das eine Art Super-Intensivkurs sein. Von meinen Ausgangsfähigkeiten ausgehend, würde ich da zu gutem brauchbaren Standard als Session- oder Top40-Drummer-Niveau ausgebildet werden wollen. Sonst lohnt sich das Geld für mich ja gar nicht!


    Da müsste ich aber zwischen den einzelnen Sitzungen auch sehr intensiv selber üben, praktisch jeden Tag mehrere Stunden lang.
    Denn sonst verpasse ich ja den Anschluss, habe die Grundlagen des Kurses der einen Woche nicht gut genug geübt, und kann dann in der nächsten Woche nicht mehr richtig folgen, oder die neuen Dinge spielen oder üben.

    Ich bräuchte also 18 Wochen Urlaub am Stück.


    Für den Preis, den du angedeutet hast (4-stellig mit keiner 1 oder 2 vorne), will ich mich ja nicht nur ein klein wenig verbessern, sondern sehr sehr deutlich.
    Da will ich am Ende viel können:
    (Wenigstens etwa die Hälfte von folgendem ....)
    Latein-Amerikanische Rhythmen.

    Rock, Pop, Big-Band.

    Jazz, Swing.

    "Krumme" Takte (5/4, 7/8, 9/8, ...).

    Balkan-Beats.

    Heavy-Metall, Double-Bass-Drum. Blastbeats.

    Reggae.

    Hip-hop, Trip-Hop, ...


    Und das geht am Ende eben nur durch ausgiebiges Üben.

    Punkt.


    Um bei so einem Kurs, der für den Preis eine Art Intensiv-Kurs sein sollte; eine umfangreiche Ausbildung sein sollte, mithalten zu können, bräuchte ich sehr viel Übungszeit zwischen den einzelnen Lektionen. Um nicht abgehängt zu sein.


    Und das schaffe ich nicht neben der Arbeit. Punkt.


    Du schreibst selber, du spielst seit fast einem Jahr Schlagzeug.
    In diesem Stadium würde ich solche teuren Kurse nicht buchen wollen.

    Punkt.

    Sie würden mir leider gar nichts nützen, weil ich nicht mit halten könnte.

    Ich denke, solche Kurse oder Coachings sind nicht für dich als Zielgruppe gedacht.


    Was ich dir stattdessen empfehlen würde:

    a) Schlagzeuglehrer vor Ort.

    b) Spiele bei Jam-Sessions mit.

    c) Spiele in einer Band mit.


    Bei b) und c) bist du möglicherweise der "schlechteste" - ich will lieber sagen - der unerfahrenste Musiker auf der Bühne oder im Proberaum. Aber du lernst "on the Job" dazu, lernst andere Musiker kennen, lernst im Bandkontext zu spielen, hast Spaß am Musik machen.

    Eine ordentliche Schlagzeuglehrerin wird dir die Stile beibringen, die du spielen willst.

    Sie wird auf dein Lerntempo eingehen, erkennen, wo du Schwächen hast, und dir helfen, diese zu überwinden.

    Und sie wird preisgünstiger sein als solch ein Online-Coaching-Kurs.



    irgendwo hatte ich es mal gelesen: Um richtig top-gut zu sein, Meister-Klasse zu erreichen, braucht es ca. 10.000 Stunden Übung oder Spielen.
    Das wäre, etwa 1 Jahr und 2 Monate rund um die Uhr. (Unrealistisch.)

    Wenn wir jeden Tag 1 Stunde lang üben, kämen wir auf rund 28 Jahre, bis wir die 10.000 Stunden voll hätten. (Üben heißt dabei auch, sinnvoll üben.)

    Wenn wir uns mit 1/10tel "Meister-Klasse" zufrieden geben, müssten wir ca. 3 Jahre lang jeden Tag 1 Stunde lang üben oder spielen.

    Es geht eben nichts über Erfahrung und jahrelanges spielen oder üben, um richtig gut zu werden.

    Lediglich mal einige Tausender für einen 18-Wochen-Kurs auszugeben, kann dich nicht von Anfänger-Level auf Meister-Level bringen.

    Das soll nicht entmutigend sein!

    Auch mit nur gut (grob eingeschätzt) 200 Übungsstunden auf dem Buckel, kannst du in Amateurbands gut mitspielen. Und dabei viel lernen, Spaß haben, und "die Übungsstunden-Uhr" voll machen.

    Viele Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Was ich dir stattdessen empfehlen würde:

    a) Schlagzeuglehrer vor Ort.

    b) Spiele bei Jam-Sessions mit.

    c) Spiele in einer Band mit.

    Alle drei gut und sinnvoll! Ich hatte meine erste Band nach 6 Wochen Unterricht, obwohl ich praktisch noch nichts konnte, hatte ich Spaß und hab viel gelernt. Es gibt viele Dinge in der Musik, die man nur im Zusammenspiel mit anderen lernen kann.

  • Das sind eigentlich genug Gründe dafür, dass er für sein Vorgehen mal eine Klage kriegen müsste. Aber wer macht sich die Mühe schon und mit welcher Rechtsgrundlage überhaupt?


    Er selbst scheint bei Kritik jedenfalls gleich einen Anwalt einzuschalten und mit Klagen zu drohen.

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