Was für ein kranker und geiler Typ: El Estepario Siberiano

  • Interessante Diskussion! :)

    Da gibts andere Drummer, die deutlich weniger können (oder konnten), aber unterm Strich deutlich öfter gehört und gesehen werden.

    Es kommt offenbar mehr darauf an, das richtige zu spielen und weniger auf Virtuosität. Die Frage "Was braucht die Musik?" kann man auch mit deutlich kleinerem Werkzeugkasten sinnvoll beantworten.

    Ja, zumindest abseits von Nerd-Bands wie "The Aristocrats", die die Virtuosität selbst ja zum Thema haben.


    Zur Abrundung sollte man aber erwähnen, dass "vom unterrichten abhängig sein" ein sehr dehnbarer Begriff ist: Mangini hat rund 10 Jahre als Professor in Berklee unterrichtet, da verdient man normaler Weise so um die 120.000 Dollar per anno. Er wird jetzt mit Dream Theater sicherlich etwas mehr verdienen, aber bei solchem Salär ist man doch gerne "abhängig".

    Ach so, ja. Das sind natürlich ganz andere Dimensionen.
    Ich konnte mich jedenfalls erinnern, dass er das mal in einem Interview nach dem erfolgreichen Vorspiel bei DT erwähnt hatte.


    Lang hat sich im übrigen über die Jahre absolut gehalten, hat viele Produktionen eingespielt und hat auch letztens in L.A. Fuß gefasst, was für Musiker ja nicht wirklich ein leichtes Pflaster ist.

    Dass er mittlerweile in LA ist hatte ich mitbekommen und hat mich bei Thomas Lang auch nicht besonders gewundert. Also auch, dass er da Fuß fassen konnte.


    Was Siberiano / Garrido betrifft:

    Ich kann mir das auch nur bis zu einer gewissen Dosis zu Gemüte führen. Auch was den Sound betrifft, trifft er nicht so ganz meinen Geschmack. Ist halt zum einen ziemlich "lazy" (Hydraulic auf dem Tom) und experimentell (Cowbells auf der Snare usw.) und zum anderen sehr simpel umgesetzt mit dem EAD10. Was zwar tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, aber keiner für eine ernsthafte Session (egal ob Studio oder Live) benutzen würde.


    Unterm Strich finde ich ihn aber einfach cool. Dass er die meisten Covers völlig killt mit zig übertriebenen Chops gehört ja bei ihm dazu. Eigentlich ist auch direkt klar, dass das nicht zu 100% ernst gemeint ist und er halt auf coole und auch amüsante Art und Weise an die Grenzen des spielerisch machbaren geht.


    Bei dem hier zuletzt von mir verlinkten Video musste ich nicht nur einmal schmunzeln. ^^

  • Bin ich froh, dass diese Musik mir gar nicht gefällt - also nicht mal einen Fuß mitwippen lässt -, weil sonst würde ich jetzt bis zur Verzweiflung an sowas üben und doch nichts erreichen.

    Ich kann mich noch daran erinnern, als Thomas Lang auf der internationalen Bühne erschien und insbesondere mit seinen Double-Bass-Patterns oder BD-Kombis alle zum Staunen brachte

    Am Anfang war Langs Doppelhuf-Akrobatik ja eigentlich Nebensache: Bei seinem geschmack- und druckvollen Trommeln für Falco und Gianna Nannini war inspirierend und hatte die Musik klar im Fokus.


    M.

  • Ich gehe mal kurz auf die Abonnentenanzahl ein. da komen einige Faktoren zusammen. 1. Je schlechter die Videoqualität ist desto weniger abos bekomt man. 2. Je weniger unterhaltung geboten wird desto weniger abos bekommt man. 3. je schlechter der Inhalt der videos ist desto weniger Abos bekommt man. 4. gehen die videos nicht zur Zielgrupe zu denen sie gehören sollen dan kanns auch schwierig werden mit den abos. Alleine der unterschied ob man sich zum depperten Hampelmann verstellt oder ob man sich wie ein normaler Mensch vor der Kamera benimmt ist gravierend. Deswegen auch der große unterschied zwichen Lang und Siberiano. Siberiano macht sich zum Affen und unterhält die leute,bietet gutes Videomaterial und es macht spaß ihm zuzuschauen während Lang sich nicht zum Affen macht und auch die Videoqualität eine andere ist.

  • ...Mal abgesehen davon, dass Lang sich wahrscheinlich ein Ei auf seine Abozahlen brät...

    Im Gegensatz zu Siberiano

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Mal davon abgesehen, dass mein (sowieso hinkender) Vergleich von Siberiano und Lang hinsichtlich Spieltechnik sich nicht auf die Abo-Anzahl bezog und ich die auch gar nicht thematisiert hatte:


    • Lang war unbhängig von Youtube oder zumindest unbhängig von seinem Kanal bereits bekannt, während Siberiano ein Youtube-Phänomen ist
    • es gibt durchaus auch Schlagzeuger, häufig auch Schlagzeugerinnen, die sich nicht zum Affen machen und trotzdem eine hohe Abo-Anzahl erreicht haben
    • Youtube hat sowieso seine eigenen Gesetze ... jemand, der im "real life" nicht all zu erfolgreich ist, kann auf Youtube mit etwas Glück trotzdem sehr erfolgreich werden und jemand, der im "real life" erfolgreich ist (z.B. voll professoinell damit sein Geld verdient und in einer lokalen Szene bekannt ist), kann auf Youtube kaum einen interessieren


    So gesehen hast du natürlich recht mit deiner Argumentation, obwohl es mir darum eigentlich gar nicht ging.


    [... Satz gelöscht, Ihr findet ihn in dem Überflüssigen - Gruß mc.mod]

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    Für alle, die es nicht schon an anderer Stelle gesehen haben.

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    Für alle, die es nicht schon an anderer Stelle gesehen haben.

    Der scheint ja doch während des Trommelns zu kiffen :/

  • m_tree Macht er in mehreren Videos.

    Ob es jetzt wirklich echt ist oder „nur“ Tabak, vermag ich nicht final zu beurteilen.

    Den provozierenden „ich-scheiß-auf-Alles Coolnessfaktor“ bräuchte ich nicht.

    Er hat spielerisch so viel zu bieten, da muss mutmaßliches Shots reinschütten oder ne Tüte rauchen nicht sein.

  • m_tree Macht er in mehreren Videos.

    Ob es jetzt wirklich echt ist oder „nur“ Tabak, vermag ich nicht final zu beurteilen.

    Den provozierenden „ich-scheiß-auf-Alles Coolnessfaktor“ bräuchte ich nicht.

    Er hat spielerisch so viel zu bieten, da muss mutmaßliches Shots reinschütten oder ne Tüte rauchen nicht sein.

    Gehört wohl zur Verkaufsstrategie. Auf mich wirkt das auch nicht mehr wie „ich-scheiß-auf-Alles Coolnessfaktor“ sondern eher kompetitiv. Auf so einem Niveau spielen, wenn man besoffen und/oder bekifft ist, ist natürlich noch mal 'ne Stufe krasser. Und ich nehm's ihm auch nicht so ganz ab. Hatte schon öffentliche Jamsessions, bei denen es am Ende um nix mehr ging, betrunken gespielt. Und auch mal bekiffte Jamsessions im Proberaum. Meine Meinung dazu ist, dass das fürs Schlagzeugspielen nicht sehr hilfreich ist. ;)


    Besonders auf Youtube sollte man sich sowieso fragen, wo die Kunst aufhört und der Schwachsinn (um Klicks zu generieren) anfängt.

    Ich mach das bspw. auch, weil's mir Spaß macht und ich mich selber dadurch entwickel (sonst würde ich z.B. nicht so akribisch üben / an Sachen arbeiten, ohne eine Band im Hintergrund), aber ansonsten auch einfach um Referenzmaterial fürs real life in der Hand zu haben.


    Mal von seinen krassen Skills abgesehen scheint er auf jeden Fall verstanden zu haben, wie man sich auf Youtube verkauft. Bei mittlerweile 1,37 Mio. Abonnenten ...

  • Der scheint ja doch während des Trommelns zu kiffen

    Sonst wäre er womöglich zu schnell..... :D


    Na ja, meine Sache ist das nicht, weder von der Musik her noch vom Getrommel.

    Trotzdem Hut ab.

    Und wer hat während des Trommelns schon seine Tasse auf der Snare stehen?

    Man könnte also nicht sagen, er hätte nicht mehr alle Tassen..... und so......

    :S

  • Hatte schon öffentliche Jamsessions, bei denen es am Ende um nix mehr ging, betrunken gespielt. Und auch mal bekiffte Jamsessions im Proberaum. Meine Meinung dazu ist, dass das fürs Schlagzeugspielen nicht sehr hilfreich ist. ;)

    Das eine vermag ich nicht zu beurteilen, aber zumindest beim Alkohol kann ich sagen das ist nichts wenn man vernünftig abliefern will. Ganz ehrlich, so ehrgeizig wie der Typ ist bin ich ziemlich überzeugt davon, dass das nur Show ist. Vor allem glaube ich nicht das man besoffen noch so schnelle Reaktionen hat.



    Und ich nehm's ihm auch nicht so ganz ab.

    Das würde ich auch sagen, das passt einfach zu seinen Kernaussagen das man keine Ausreden suchen soll, sondern üben was das Zeug hält und das mit klarem Mindset.

  • Hatte schon öffentliche Jamsessions, bei denen es am Ende um nix mehr ging, betrunken gespielt. Und auch mal bekiffte Jamsessions im Proberaum. Meine Meinung dazu ist, dass das fürs Schlagzeugspielen nicht sehr hilfreich ist. ;)

    Das sehe ich genauso. Obwohl ich zugeben muss, dass ich schon Gigs hatte, in deren Verlauf ich einiges an Alkohol konsumiert habe. So richtig geholfen hat es allerdings nicht.

  • Ich sehe nur schnelle Singles und immer die gleichen Kombinationen zwischen Doubles mit der rechten Hand und Bassdrum.

    Kann ich das so spielen? Nein, nicht auf Anhieb in dieser Geschwindigkeit.

    Das ganze jetzt aber als "technisch" wahnsinnig anspruchsvoll darzustellen geht mir nicht ganz ein.

    Und dann noch mit Thomas Lang vergleichen? Sorry, aber das ist eine ganz, ganz andere Liga.

    Kleines Anschauungsbeispiel:

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    Vom Speed her werden auch woanders die Maßstäbe gesetzt, Stichwort Eugene Ryabchenko, David Diepold etc.

  • Sehe ich auch eher so.


    Es wirkt natürlich auch beeindruckender, dass er nur mit einem Floortom und ein paar Becken spielt. Das schnellste was er spielt ist so um die 200bpm. Das ist wirklich nichts gegen die Extreme Metal Drummer mit ihrem 280 bpm geschredder. Sind eben eigentlich wirklich nur schnelle singles.


    Ist aber dennoch ein heftiger Typ, vor allem sein Bleed cover. Auch wenn es mich etwas stört, dass sein linker Fuß vor der Kamera ist und man das rechte Pedal nicht sehen kann. Das ist doch das wichtigste des Songs :)

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