Dislikes auf Youtube

  • Ich denke gerade bei Kunst (und auch Drum Cover sind ja nichts anderes) kann man es nie allen recht machen. Es gibt Leute, die die Mona Lisa grausig finden und Beethovens 9te zum Davonlaufen. Es gibt kein objektives Gut oder Schlecht in der Kunst. Und das ist auch gut so, denn sonst würden Künstler über kurz oder lang vermutlich von schlauen Algorithmen abgelöst werden.


    Ich finde es gar nicht so schlecht, dass man anonym likes und dislikes vergeben kann, denn so bekommt der Künstler ein Bild davon, wie gut etwas dem Allgemeingeschmack entspricht. Wäre es nicht anonym, bekäme man sicher viel weniger Feedback. Und wenn die Likes widerspiegeln, dass ein Drum Cover z.B. nicht so gut bewertet wird wie das Original, dann sollte einen das vermutlich weder kränken noch überraschen ;). Jeder Künstler muss halt auch mit (gerechtfertigter wie ungerechtfertigter) Kritik leben.

  • Ich "Like" eigentlich gar nicht. Abonnieren tue ich schon oder schreibe etwas in die "Kommis".

    Warum etwas "disliken"? Dazu müsste ich mir das Gezeigte erstmal anschauen, was ich mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht will.

    Gefällt mir etwas nicht, dann verdrehe ich höchstens die Augen und drücke auf Kreuz, oben rechts.

    Die Maus vorher noch zum Button "mag ich nicht" zu navigieren wäre mir zu mühsam ;)


    Das Thema erinnert mich gerade an eine Folge von "The Orville". Ist eine Science Fiction Serie auf Prime.

    In einer Episode landet die Crew auf einem Planeten deren Gesellschaft fast ausschließlich vom Sozialmedia- Mehrheitsprinzip lebt und handelt.

    Jeder läuft da mit einem "Like-Dislike"-Button rum. Oma kauft dem Kind ein Eis und bettelt um ein "Like".

    Eine schlecht sitzende Frisur kann die gleichen weitreichenden Konsequenzen nach sich ziehen wie ein gut in Szene gesetzter Mord.

    Gefällt dem "Mob" Letzteres, geht man Möglicherweise noch als ein gefeierter Superstar aus der Sache heraus =O Alles eine Frage des Mehrheitsprinzips.

    Auch wenn die Serie total daneben ist, fand ich diese Episode sehr interessant und zeigt auf wohin sowas führen kann.

    Seitdem mag ich diese "Mag ich/mag ich nicht" Button jedenfalls noch viel weniger.


    Ich fülle Kritik lieber mit Worten. So ein Like-Ranking Geklicke ist mir zu fade.


    Ich fahre noch nicht mal in einen Drive-Inn, weil es mir zu unpersönlich ist.


    Heutzutage ist man gleich ein schlechter Vater, weil man sein Kind mit einer kalten Dusche endlich zum aufstehen bewegt hat.

    "Bääähhh, eine whats-app hätte doch gereicht" bekommt man als Antwort. Dies natürlich per Whatsapp mit den dazugehörigen Emojis ;)

    >die Kalte Dusche gegenüber der Whatsapp steht symbolisch für die Unpersönlichkeit...ist keine gängige Methode wie ich meine Tochter wecke

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Weil du Serien ansprichst, bei Black Mirror wird das Thema auch mal dargestellt in einer überzeichneten Zukunftsversion, in der Likes komplett die gesellschaftliche Stellung bedeuten.


    Abgesehen davon finde ich es gerade etwas befremdlich, wenn hier Anbieter von Drumcovern als "Künstler" bezeichnet werden. Was nicht heißt, dass ich die Leistung der Protagonisten nicht im Einzelfall anerkenne. Aber Kunst?

  • Abgesehen davon finde ich es gerade etwas befremdlich, wenn hier Anbieter von Drumcovern als "Künstler" bezeichnet werden. Was nicht heißt, dass ich die Leistung der Protagonisten nicht im Einzelfall anerkenne. Aber Kunst?

    Ich tu mir da auch immer ein bisschen schwer. Ein Maler der die Mona Lisa perfekt nachmalen kann, ist ein Handwerker und kein Künstler in dem Moment. Es fehlt die Kreativität zur Kunst. So seh ich das auch mit den vielen Coverbands. Das ist nicht das gleiche Level an Kunst weil es nicht das Level an Kreativität hat. Da macht es dann auch wieder den Unterschied ob ich etwas nur 1:1 nachspiele oder selbst interpretiere. Was wieder ein höheres Level an Kreativität erfordert.

    Heutzutage ist man gleich ein schlechter Vater, weil man sein Kind mit einer kalten Dusche endlich zum aufstehen bewegt hat.

    Da schreib ich lieber nichts zu.

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  • Ich wundere mich über den Therad.


    Manuel, Du weißt, wo Du die Vids veröffentlichst

    und Du kennst die Spielregeln und weißt auch,

    was dort schlechterdings passieren kann. So what?

    "If you can't stand the heat, get out of the kitchen."


    Nimm das Feedback, mit dem Du was anfangen kannst.

    Alles andere... pffft.

    Investiere Deine Zeit besser in irgendwelchen Trommelkram.

    Da haste viel mehr von, als über Dislikes zu philosophieren.


    Und btw. wg. Cover und Kunst: Drumcover erstellen, ist

    Handwerk. Das kann man sehr gut oder lausig machen.

    Für Kunst bedarf es einer gewissen Schöpfungshöhe,

    das heißt, man muss etwas Eigenes in die Welt rufen.

    Ein Echo allein reicht nicht.


    Just my...

    fwdrums


    Drumcover

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Interessant, das sehe ich völlig anders. Jeder der ein Instrument verwendet, übt meines Erachtens Kunst aus, da er zwangsweise seine eigene Interpretation des Stücks einbringt. Sonst wären ja z.B. auch sämtliche Orchestermusiker keine Künstler, da sie ebenso nur ein Stück eines Komponisten "covern".


    Wikipedia sagt: "Musiker (auch Musikanten oder seltener auch Tonkünstler genannt; früher, lateinisch und umgangssprachlich auch Musici) sind Künstler, die musizieren. Der Begriff umfasst sowohl produzierende, als auch reproduzierende Musiker. "

    Nix da.

  • Ohweh, dass Fass mit dem Kunstbegriff hätte ich vielleicht nicht aufmachen sollen. Ob nun der gemeine Youtuber oder TikTokker Künstler ist oder nicht, hängt glaub ich mehr von der Grundhaltung ab, mit der der Betrachter an die Sache rangeht. Ich kann z.B. dieser virtuellen Vermarktung gar nichts abgewinnen und entdecke für mich tatsächlich auch kaum noch Mehrwert auf den entsprechenden Plattformen. Folgerichtig tu ich mich schwer damit, "überflüssiges" Zeug als Kunst zu akzeptieren.


    Meine Sorge ist viel eher, dass die wirklich kreativen Geister sich in Zukunft möglicherweise zunehmend schwer tun könnten, gegen diese Konkurrenz wahrgenommen zu werden und die Kunst an sich weiter zu entwickeln, weil immer mehr Menschen sich der "aufgewärmten" Kunst widmen. Man sieht es teilweise in Großstädten wie München, dass es kaum noch eine kreative Musikszene gibt, weil fast nur noch Coverbands rumlaufen. Wenn diese dann wenigstens noch durch Perfektion überzeugen würden, könnte ich es besser ertragen. Aber auch dabei dominieren die Kolleg*innen, die mit Minimalanspruch den schnellen Erfolg suchen.


    Und da schließt sich der Kreis zum Youtube vielleicht wieder. Während es in früheren Jahrzehnten ohne Internet und Social Media in der Kunst noch häufig um den Inhalt des Schaffens an sich ging und Leute teils kompromisslos bis zur Selbstzerstörung ihren Schaffensdrang auslebten, sind Likes (und Dislikes) häufig Selbstzweck, führen aber in einer virtuellen Realität nicht mehr zur Selbstreflexion. Wer heute auf ein Video Dislikes bekommt, wird - wahrscheinlich sogar aus gutem Grund - daraus keine Rückschlüsse auf die eigene Präsentation ziehen, sondern den Verursache als "Hater", "Troll" whatever abkanzeln.


    Kunst hat sich schon immer gegen Widerstände entwickelt. Wenn heute die Darbietung überwiegend nur noch dem Geschmack der Masse angepasst wird (=viele Likes), dann stirbt die Kunst.


    Ich stelle mir gerade vor, wie unser Schulsystem in Zukunft nur noch darauf aufbaut, dass Lehrer auf Klausuren nur noch Daumen nach oben oder nach unten malen. Keine differenzierten Kommentare mehr, keine Auswertung von Referaten, kein Feedback. Ob das wohl Auswirkung auf die schulische Bildung unserer Kinder hätte? ;)

  • Heute ist eben jeder der eine Kamera halten kann ein Fotograf, jeder der eine Säge im Keller hat ein Handwerker und jeder der "Stairway to heaven" einigermaßen gerade spielen kann ein Künstler. Jemand der ein kompliziertes Stück nachspielen kann wird von mir nie die Wertschätzung bekommen wie jemand der sich traut sein eigenes Stück, was wesentlich unkomplizierter ist, selbst zu erschaffen. Es gibt heute zu viele die die Mona Lisa nachmalen wollen und zu wenige die sich trauen wie Da Vinci zu sein, weil sie dann weniger Likes bekommen und weniger Leute zu den Gigs kommen. Covern ist immer der bequeme Weg mit weniger Arbeit und Schmerzen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bluesmaker ()

  • Ich weiss jetzt aber auch gar nicht, warum es so wichtig sein soll, Kunst zu machen bzw Künstler zu sein. Von daher ich die ganze Diskussion "was ist Kunst" für völlig überflüssig halte.


    Dinge sind, was sie sind. Auf die passgenaue Labelung achten wohl nur die, die meinen, mit der Erfüllung irgendeiner Definition schon das Ding an sich getroffen haben. Für alle anderen ist es unerheblich.


    Im übrigen ist oftmals das, was wir heute als Kunst begreifen, in der Zeit ihrer Entstehung reine Handwerkskunst gewesen, bsp. Gemälde wie eben die hier angesprochene Mona Lisa waren häufig reine Auftragsarbeiten.


    Und zur Diskussion von like und dislike:

    Überflüssig, sich darüber Gedanken zu machen. Diese Abstimmung gibt ja noch nicht einmal die realen Abstimmungswerte wieder, dazu ist das Dunkelfeld einfach eben zu dinkel.


    Bekannt ist lediglich, dass Menschen auch dann schon disliken, wenn und weil jemand überhaupt etwas gemacht hat, also aus Prinzip. Andere wiederum liken ebenfalls ohne Sinn und Verstand.


    Man sollte sich da einfach auf sich selbst besinnen und sich selbst der grösste Kritiker sein. Das macht nicht immer Spass, aber macht einen weitgehend immun gegen unsinnige Pros und Cons vom Volk, dem man, es liegt in der Natur der Sache, ohnehin nie ganz recht machen kann.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


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    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Ich kannte mal jemanden, der hatte gesagt, er dislike grundsätzlich Videos mit vielen Likes, einfach damit sich die Leute ärgern und wundern und so.

    Interessante Einstellung, meine ist es nicht, aber so ist das halt mit den.... ääähhh..... Menschen. Genau.


    Und genauso bescheuert sind negative Bewertungen auf Ebay, wenn dem Käufer der Inhalt des Buches nicht gefällt, dabei soll er ja die Transaktion bewerten.

    Es gibt schon Trottel....


    OH shit

    Hier der richtige link hoffentlich

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    Ich dislike jetzt Deinen Beitrag nicht, aber man kann Posts auch bearbeiten, wenn man was falsches abgeschickt hat... :Q

  • Manuel, Du weißt, wo Du die Vids veröffentlichst

    und Du kennst die Spielregeln und weißt auch,

    was dort schlechterdings passieren kann. So what?

    "If you can't stand the heat, get out of the kitchen."

    Meinst du mich mit "Manuel"? Ich bin Marius. ;)

    Nimm das Feedback, mit dem Du was anfangen kannst.

    Alles andere... pffft.

    Investiere Deine Zeit besser in irgendwelchen Trommelkram.

    Da haste viel mehr von, als über Dislikes zu philosophieren.

    Du hast vollkommen recht. Solche Threads erstellt man halt an verkaterten Samstag-Spätnachmittagen im Alleinsein :D


    Find's aber trotzdem mal interessant, drüber gesprochen zu haben. Es sind ja durchaus interessante Diskussionen entstanden :)


    Und was den Kunstbegriff bei Covers angeht, bin ich auch der Meinung, dass das nicht mit eigenem Stuff vergleichbar ist. Ich bin auch eigentlich kein Covermusiker. Meine Aktivität in Bands betraf sehr viel eigene Musik, dazu spiele ich gerne viel frei an den Drums, experimentiere und entwickel eigene Ideen, so wie ich halt gerade Bock habe, bin weitgehend Autodidakt und produziere als Mischer auch an eigener Musik mit. :)

    Dennoch sind z.B. Drumcovers durchaus eine künstlerische Sache für mich ... auch wenn sie nicht vergleichbar mit "echter" Kunst sind und nur einen Bruchteil der künstlerischen Energie brauchen, die für eigenes Zeug nötig ist.


    Denn Kunst ist ja immer Ausdruck von Emotion. Künstler sind gefühlvolle Menschen, die mit ihrer Kunst Dinge bewältigen, die sie erlebt haben und die sie beschäftigen oder einfach darstellen, wie sie gewisse Dinge oder gesellschaftliche Zustände wahrnehmen usw. ... man könnte diese Liste unendlich lang fortsetzen, weil das so individuell wie die Künstler selbst ist. Das geht ja schon damit los, wie man sich nun genau ausdrückt. Ob Musiker, Schauspieler, Maler usw. ... und dann weitere Gruppierungen: Ob z.B. Drummer oder Songwriter und Leadsänger ...


    Und in diesem Sinne halte ich 1:1 Covers auch für nicht weniger künstlerisch als Covers mit einer mehr oder weniger starken, eigenen Note.

    Denn am Ende gehts besonders bei 1:1 Covers darum, den Song auch entsprechend rüberzubringen. Weil es eben um Emotion und nicht nur um technisches Kopieren geht. Dafür braucht man Empathie, um die Intention des Künstlers zu verstehen und zu fühlen, was gemeint ist. Sonst hat man keine Chance, ein gutes 1:1 Cover zu machen. Und letztere sind m.E. häufig die größere Herausforderung ... denn man kann es sich mit seinem eigenen Stempel in der Hinsicht auch einfach machen und bspw. schwierige spielerische Eigenheiten des Originals rauslassen oder sich gar nicht erst wirklich mit dem Vibe des Originals beschäftigen müssen.

  • Ich versuche mal, meine Gedanken aufzuschreiben und hoffe, dass es kein Roman wird...Zitate spare ich mir.


    Über den Kunstbegriff diskutieren wir ja schon ansatzweise im Moises-Thread. Ich finde, man kann nicht klar abgrenzen, wo Handwerk aufhört und Kunst beginnt. Man spricht ja auch vom "Kunsthandwerk". Gibt es überhaupt Handwerker, die nur für die "Stange" produzieren, ohne jede eigene Handschrift und Individualität? Ein Fliesenleger fliest so gut wie nie dasselbe Bad, ein Goldschmied schmiedet wohl nie mehr als zwei identische Eheringe (nicht mal die sind gleich groß), Ein Zimmermann errichtet niemals zwei gleiche Dachstühle...mag der Vergleich hinken, ich glaube ihr versteht. Letztendlich fließt vor der eigentlichen Handwerksleistung auch Beratung durch Erfahrung der Ausübenden mit ein.

    Nun ist es doch bei der Musik auch so, dass jede Neu-Interpretation anders ist. Selbst die Urheber legen ihre Werke manchmal neu auf, oder spielen/präsentieren sie live etwas anders, weil ihnen vielleicht erst im Laufe der Zeit Dinge klar werden oder einfallen, die sie lieber so und so gemacht hätten. Ich kenne das von meinen eigenen Stücken. Und mir geht es oft so auf Parties (nicht selten auch unter Alkoholeinfluss :) ), dass ein bestimmter Song läuft und ich denke "da, jetzt müsste der Fill kommen" - aus meiner Sicht als Drummer - "warum haben sie das nicht so und so gemacht?!"

    Ich möchte auch (die meisten) Coverbands nicht verumglimpfen, weil sie "nur nachspielen". Wenn der Vibe des Originals gut getroffen wird, dann ist das super. Wenn nicht, dann sollte rüberkommen, warum etwas (bewusst) anders gespielt wird - dass die "Künstler" den Song verstanden bzw. sich Gedanken darüber gemacht haben. Ein Beispiel dazu ist "Bed of Roses" von Bon Jovi, das ich mal von einer Coverband mit durchaus fähigem Drummer gehört habe. Er hat aber halt einfach einen 6/8 Beat dazu gespielt und entsprechende Fills. Der Rest der Band hatte sich auch ziemlich ans Original gehalten. Aber wenn man den Song so "original" spielt, dann braucht er auch das schwerfällige Feeling von Tico Torres. Da reicht es m. M. n. nicht, wenn Hauptsache die Melodie erklingt, auch wenn es 80% im Publikum nicht merken (ein gutes Beispiel dazu die für mich unsägliche "Hochzeitsmusik" aus Gitarre und Gesang, ohne songprägende Elemente...).

    Also daher: Wenn da wie oben verlinkt einer "nur" Whole lotta Rosie "genau wie Phil Rudd" spielt, dann ist es doch seine eigene Interpretation, denn der banalste 8el Beat klingt doch bei jedem anders. Und wenn es am Ende nur die Videoschnitte sind und weniger das Gespielte, hat sich der Verfasser doch irgendwelche Gedanken gemacht.

    Darum geht es mir bei meinen Covers. Ich habe erst eine Handvoll gemacht, weil ich erst damit angefangen habe, seit es keine Auftritte mehr gibt. Ich dachte, das wäre eine Möglichkeit den Leuten um mich herum ein bisschen was zu geben und vor allem ist es für einen selber eine Herausforderung und interessant zu sehen, wie das dann ankommt. Die viel schmerzlichere Erkenntnis sind bei mir aber weniger die Dislikes - sondern die Zuschauerbindung. Dislikes habe ich bisher keine. Liegt aber wohl daran, dass ich noch keine 100 Views pro Video habe und die Videos vor allem in meinem Dunstkreis angesehen werden, also Leute, die prinzipiell gut finden, was ich mache und mir mindestens kein Dislike geben. Aber es zeigt sich eben, dass 80% nach spätestens 1 Minute weg klicken. Das war mir natürlich von vorneherein klar, denn wir leben in einer kurzlebigen Zeit von Snapchat, TikTok, Twitter..., in der ein Durchschnittsbürger sich nicht sehr lange auf etwas einlässt. Es hat ja wohl auch einen Grund, dass Instagram-Stories maximal 15 Sekunden gehen.


    Auch sollte man sich fragen, warum ein Nicht-Drummer einem Drummer 5 Minuten beim Spielen zuschauen sollte, wenn da nicht noch mehr passiert als Schlagzeugspielen. Ein Showman bin ich nicht, Grimassenschneiden auf Kommando ist auch nicht mein Ding. Schließlich schauen zu 80% Menschen zu, für die die Hochzeit gerettet ist, wenn einer Halleluja mit Strumming-Gitarre spielt. :) Die schalten dann spätestens weg, wenn nach 4 Takten Bum-Tschak nicht gleich was passiert.


    Btw, kennt ihr Domino Sanantonio?? Die ist durch 15sekündige Cover-Snippets innerhalb des letzten Jahres auf TikTok bekannt geworden und hat mittlerweile einige Endorsements! Covert so gut wie nichts 1:1, hat aber definitiv ihren Stil und nicht zuletzt durch ihre Ausstrahlung ihren Erfolg.


    Aus diesem Grund habe ich mir zum Konzept gemacht, meine Gedanken zum gecoverten Song irgendwie in das Video zu bringen (Bilder von verschneiten Wäldern oder an Fasnacht zuletzt einen "Ugly Christmas Anzug"). Hilft aber auch nur bedingt. ^^

    Beim Covern selber vertrete ich zu 90% schon den Ansatz, originalgetreu "note by note" zu spielen bzw. bei Fills, die nicht songprägend sind, wenigstens im Stil zu bleiben. Wenn ich an der ein oder anderen Stelle aber eine gute Idee habe, bringe ich die trotzdem rein. Solange das ganze songdienlich ist, sehe ich kein Problem. Bei der Songauswahl bediene ich mich an einer Mischung aus dem, was wahrscheinlich gut ankommt und was mir gefällt bzw. was thematisch gerade gut reinpasst oder mich gerade bewegt. Es ist mir dabei auch relativ egal, wie gut ich etwas spiele, wenn das Endergebnis für mich stimmt. Und dann kann auch jemand sagen, das gefällt mir nicht. An sowas wie Rosanna würde ich mich aber (momentan) nicht rantrauen, weil ich es spielerisch im Ansatz nicht hinbekomme und auch keine Idee hätte, das irgendwie zu kompensieren.

    Für mich ist es einfach wichtig, dass man sich bei der ganzen Sache irgendwas gedacht hat und nicht einfach einen Übe-Jam mitgeschnitten hat, so wie der Kollege hier. Da gebe ich dann schon mal ein Dislike. Ich hoffe jetzt mal, dass das nicht jemand von euch ist. ;( Falls doch, wisst ihr jetzt, warum ;)


    Bon Jovi These Days Drum Cover - YouTube

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

    Einmal editiert, zuletzt von MoM Jovi ()

  • Für mich ist es einfach wichtig, dass man sich bei der ganzen Sache irgendwas gedacht hat und nicht einfach einen Übe-Jam mitgeschnitten hat, so wie der Kollege hier. Da gebe ich dann schon mal ein Dislike. Ich hoffe jetzt mal, dass das nicht jemand von euch ist. ;( Falls doch, wisst ihr jetzt, warum ;)


    Bon Jovi These Days Drum Cover - YouTube

    nein, wüsste ich nicht, warum. Sowas ist für dich schon ein dislike wert? 😳 das fänd ich ganz schon überheblich, wenn ich das wäre und jetzt wüsste, warum du mir ein dislike gegeben hast.

    Aber da sieht man mal schön die unterschiedlichen Ansprüche. Von mir hätte der entweder nix oder vielleicht ein like, wenn ich gut drauf bin, weil: für mich als Anfänger sind drum covers, wo man gut sieht, was gespielt wird, und wo nicht noch mehr Schnickschnack gespielt wird als im Original, extrem hilfreich. Würde ich diesen Song mit der Coverband spielen müssen, wär ich dankbar für so ein Video. Vielleicht war das auch die Intention von dem Typen. Er schreibt ja drunter „hope this helps you out“, vielleicht hat er ein paar Freunde/Bekannte, die ihn gefragt haben, wie er den Song spielt. Und mehr wollte er vielleicht gar nicht damit zeigen.


    SOWAS hier bekäme von mir ein dislike, wenn nicht schon „worst cover“ im Titel stünde ;)

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Och, das mit den Dislikes ist eine der Folgen der Anonymität des Internets. Ich hab mich damit abgefunden, auch wenn es mir lieber wäre, dass man gewisse Äußerungen wesentlich besser nachverfolgen und ahnden könnte.

    Da wird oft aus reiner Missgunst, aus Neid oder aus purer Langeweile runtergevotet, getrollt, beleidigt und genervt.
    Die Hemmschwelle sinkt immer weiter, weil kann ja eh keiner verfolgen und man kann sich schön hinter einem anonymen Profil verstecken.
    Wenn das gesperrt wird, erstellt man in ein paar Sekunden ein neues.

    Aus diesen Gründen machen mir Plattformen wie Facebook, Youtube oder Twitter auch echt keinen Spaß mehr.
    Das Niveau in Kommentarspalten ist jedenfalls so unterirdisch - von unterschwelligem bis ganz offen nach außen getragenem Rassismus, Beleidigungen Verächtlichmachung etc. - dass man dort eigentlich echt keinen Diskurs mehr führen möchte.

    Ich würde mir daraus nichts weiter machen und Dislikes, die nicht zusammen mit konstruktiver Kritik kommen, ignorieren.

  • nein, wüsste ich nicht, warum. Sowas ist für dich schon ein dislike wert? 😳 das fänd ich ganz schon überheblich, wenn ich das wäre und jetzt wüsste, warum du mir ein dislike gegeben hast.

    Aber da sieht man mal schön die unterschiedlichen Ansprüche. Von mir hätte der entweder nix oder vielleicht ein like, wenn ich gut drauf bin, weil: für mich als Anfänger sind drum covers, wo man gut sieht, was gespielt wird, und wo nicht noch mehr Schnickschnack gespielt wird als im Original, extrem hilfreich. Würde ich diesen Song mit der Coverband spielen müssen, wär ich dankbar für so ein Video. Vielleicht war das auch die Intention von dem Typen. Er schreibt ja drunter „hope this helps you out“, vielleicht hat er ein paar Freunde/Bekannte, die ihn gefragt haben, wie er den Song spielt. Und mehr wollte er vielleicht gar nicht damit zeigen.

    Ja..hast eigentlich recht. Und ich sehe, dass ich ihm gar kein Dislike gegeben hatte, aber eben auch kein Like. Es stellt sich schon die Frage, warum YouTube als eine der wenigen Plattformen überhaupt Dislikes ermöglicht...schließlich kümmern sie sich bei politischen Inhalten selbst drum, und für alle anderen Inhalte reicht im Prinzip ein Like geben oder eben nicht geben, gemäß der schwäbischen Devise "nix gsagt isch globt gnug" :) Ich meine, mal wo gelesen zu haben, dass z. B. Facebook und Instagram bewusst nur Likes zulassen, weil ein Dislike einiges mit der Psyche anstellen kann...verrückte Welt. :rolleyes:

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    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

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  • Es stellt sich schon die Frage, warum YouTube als eine der wenigen Plattformen überhaupt Dislikes ermöglicht...schließlich kümmern sie sich bei politischen Inhalten selbst drum, und für alle anderen Inhalte reicht im Prinzip ein Like geben oder eben nicht geben, gemäß der schwäbischen Devise "nix gsagt isch globt gnug" :) Ich meine, mal wo gelesen zu haben, dass z. B. Facebook und Instagram bewusst nur Likes zulassen, weil ein Dislike einiges mit der Psyche anstellen kann...verrückte Welt. :rolleyes:

    Facebook hat vor einiger Zeit neben dem einfachen Like bzw. "Daumen hoch" auch noch 6 weitere "emotionale" Reaktionsmöglichkeiten eingeführt, die sowohl auf Beiträge als auch Kommentare angewendet werden können. Und mindestens 2 davon kann man auch nutzen, um negativ zu reagieren. Z.B. mit "Haha" (man lacht den anderen aus, nimmt ihn nicht ernst oder verspottet ihn) oder "Wütend" ...


    Und zumindest Facebook (Instagram, Twitter und alle anderen sozialen Netzwerke nutze ich nicht) unterscheidet sich ja von Youtube relativ deutlich. Auf Youtube gehts halt nur um Videos.

    Von der Sache her finde ich die Dislike-Möglichkeit von Youtube gar nicht so schlecht oder schlimm, denn es gibt vereinzelt ja auch wirklich "schlechte" oder gar bösartige Videos. Nun ist das aber selbst da so eine Sache mit den Dislikes: Kriminelle und Verbrecher können sich teilweise nicht mal durch langen Aufenthalt im Knast und dortiger Therapie einer Schuld bzw. Verantwortung bewusst werden. Menschen sind halt unterschiedlich, um's mal vorsichtig auszudrücken ...


    Dislikes können, denk ich, nur einiges mit der Psyche anstellen, wenn diese wie auch immer instabil oder vorbelastet ist. Psychisch "gesunde", nicht-depressive Menschen, die mit einem stabilen sozialen Umfeld fest im Leben stehen, kann sowas nicht besonders kratzen, denk ich.

  • Ich weiß nicht mehr, wer das war ... irgendein deutscher Youtuber. Und die Zerstörung durch die Trollnetzwerke fand natürlich nicht nur über Dislikes statt...

    Meinst du eventuell Drachenlord? Bei diesem Fall sieht man schön was da passieren kann, er allerdings selbst auch einen großen Teil selbst zu verschulden hat.

    Im Prinzip sagen für mich diese Likes oder Dislikes eigentlich nichts aus, da Youtube sich dahingehend entwickelt hat, das die Likes nur mehr als Monetarisierung genutzt werden. Ich bin mir ziemlich sicher, das gerade bei den populären Dingen (Cover sind ja doch eher Nischenprodukte) sehr oft Clickbots im Hintergrund benutzt werden, um den Traffic zu generieren. Aus diesem Hintergrund gibt es sicher auch Bots die zufällig Videos auswählen und denen einfach Dislikes geben, mit irgendeinen vermeintlichen Sinn. Also all diese Werte sind imho nicht realistisch, sondern dienen lediglich zur Monetarisierung.


    lg

  • 8| clickbots?! echt?! sowas gibts auch?! =O IT-Menschen haben immer so ernüchternde Kommentare :P du zerstörst meinen letzten Funken von menschlichem Weltbild :P ;( 8o
    Im Ernst jetzt, an diese Möglichkeit hab ich noch gar nicht gedacht. Macht mich grad ein bissi depri. Diese Welt ist an manchen Ecken schon ziemlich verkehrt :|

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  • In persönlichen Diskussionen wie hier im Forum finde ich einfache Zustimmungen hilfreich. Ansonsten kann ich nicht viel damit anfangen, dass die Leute andere öffentlich bewerten oder abwerten müssen. Das passt so wunderbar zu meinem Eindruck, dass keiner mehr Ahnung, aber jeder zu allem eine Meinung hat. Und die natürlich auch lautstark kundtun muss. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal gehört habe: Weiss ich nicht, da kenne ich mich nicht aus, dazu habe ich keine Meinung, da fehlen mir Infos, für beide Optionen gibt es gute Argumente... Oder auch nur: So hatte ich es sicher nicht gemacht, aber kann ja jeder machen, wie er möchte oder ist mir egal.

    Und nur weil es die technischen Möglichkeiten dazu gibt, muss ich doch nicht zu allem ungefragt meine Meinung raushauen. Vor allem, wenn jeder nur seinen eigenen Maßstab ansetzt und sich nicht die geringste Mühe macht, über den Kontext nachzudenken.

    Selbst wenn jemand totale Grütze trommelt, das Video nicht mal schneidet und das Handymikrofon vollkommen übersteuert: Bin ich so wichtig, dass meine öffentliche Ablehnung gebraucht wird?


    Meine Oma hat immer zu mir gesagt: Wenn du nichts Gutes zu sagen hast, sag halt nichts. Und die wusste Bescheid. ;)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

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