Verklärt man es aus dem größeren zeitlichen Abstand lediglich,…
Die Menschen neigen dazu.
… oder haben zeitgenössische Kritiker die falschen Maßstäbe angelegt...?
Sie haben andere Massstäbe angelegt.
Verklärt man es aus dem größeren zeitlichen Abstand lediglich,…
Die Menschen neigen dazu.
… oder haben zeitgenössische Kritiker die falschen Maßstäbe angelegt...?
Sie haben andere Massstäbe angelegt.
Alles anzeigenHallo,
nur als Information:
Sultans of Swing (Pick Withers) - Paris, 1981
Sultans of Swing (Terry Williams) - Alchemy, 1983
Grüße
In der Jazz-Blues-Band, in der ich spiele, haben wir die Sultans (wie auch once upon a time in the west) auch im Repertoire. Mit meinen beschränkten Fähigkeiten orientiere ich mich dabei eher in Pick Withers, wobei er die Sultans schon sehr reduziert spielt. Terry Williams sagt mir persönlich nicht zu, viel zu viele Noten, viel zu viele Breaks, zu viele Crashes, von allem einfach viel zu viel, auch wenn er durchaus Dynamik zu können scheint.
Als auch "ein bisschen Gitarrist" liebe die dire straits. Ich finde es super, dass es mehrere, oft sehr unterschiedliche live Versionen der Songs gibt. Es gibt Tage, da sagt mit das swingend leicht verspielte von Pick Withers mehr zu und es gibt Tage, da finde ich den drive und das Gebolze von Terry Williams befriedigender😬. Je nach Stimmung. Es ist halt anders, aber nicht zwangsläufig schlechter. Dann gibts ja auch noch live Versionen mit Chris Whitten. Die wiederum hat meiner Meinung nach eher weniger Wiedererkennungswert bzw. Eigenheiten.
Ich fand es bemerkenswert, dass sich heutzutage einige junge Trommlerinnen etwa Terry Williams ein wenig als Vorbild nehmen.
Die jungen Trommlerinnen wählen ihren Content meiner Meinung nach weniger danach aus, was sie tatsächlich beeinflusst sondern danach, was der Zielgruppe gefällt.
Ich zitiere HP Baxter (ist der Vintage oder ein Klassiker?):
The question is what is the question!
Gibt es denn außer Terry Williams noch Beispiele, die die Eingangsfrage des ersten Posts belegen? Denn dort ist von Drummern, also Mehrzahl, die Rede. Und wer sind die mehreren jungen Drummerinnen, von denen auch die Rede ist, die sich Vintage-Musik, vor allem Klassiker dieser Epochen, vornehmen und davon Cover produzieren? Also außer der Sina.
Ganz auf die Schnelle
Ein In-The-Air-Tonight-Cover ohne
das Fill. Das ist doch mal kreativ!
fwdrums
Ein In-The-Air-Tonight-Cover ohne
das Fill. Das ist doch mal kreativ!
fwdrums
Dafür bietet sie ja anderes.
In einigen der Videos geht es mehr darum, sexy rüber zu kommen, habe ich den Eindruck.
Das liegt auf der Hand: Die Dame hat
343 Videos mit ebenso vielen Outfits
veröffentlicht. Dabei geht es halt
unter anderem ums Trommeln.
So what
fwdrums
Sind Drum Cover nicht sowieso elend langweilig, obsolet gar? Bonham zu covern ist eh Blasphemie.
Ich fange mal von vorn an:
Ich kenne das teils aus der Wissenschaft, wo Personen irgendwann einen gewissen Heldenstatus genießen und deren Anhänger dann jeden Brief und jede Notiz zu Tode analysieren, die die jeweilige Person irgendwann mal geschrieben hat. Ich glaube, da versucht dann jeder, dem Ganzen noch irgendeine Neuigkeiten abzuwringen, auch wenn schon längst alles gesagt ist.
Jetzt hier bei der Musik ist die Kombination mit Social Media noch wichtiger zu beachten, da ja täglich neue Trends hervorkommen und man diese dann einfach mitnimmt, um auch beachtet zu werden. Da ist es letztlich egal, wer was gespielt hat und ob es "gut" ist oder nicht.
Ob etwas genial ist oder nicht, das entscheidet ja nicht der Schlagzeuger, der es gespielt hat sondern das Publikum. Und wenn die 40 Jahre später sagen, das war genial, dann kann man das kritisieren, aber der Massengeschmack gewinnt. In der Nische wie hier im Forum wird so etwas dann zerpflückt und vll auch zurecht kritisiert.
Bonham zu covern ist eh Blasphemie.
Und selbst der hat auch nur geklaut.
Die ach so gefeierten Bonham-Triplets hat Elvin Jones schon um einiges früher gebracht.
Der Blick zurück eröffnet oft neue Perspektiven.
Purple, Zep, Beatles, Stones und Hendrix waren der
Holy Grail in meiner frühen Jugend. Belächelt
wurden Bands wie Slade, Status Quo, T. Rex und Sweet.
In der Rückschau stelle ich fest, dass auch diese
Bands ein paar ganz brauchbare Nummern veröffentlicht
haben. Das hätte ich auch damals merken können.
Doch Scheuklappen und jugendliche Arroganz und
Gruppenmeinungen haben das verhindert.
Vielleich haben die heutigen Jugendlichen einen
offeneren Blick auf das damalige Geschehen und
erkennen unvoreingenommen, was ihnen gefällt
und was nicht.
fwdrums
Bonham zu covern ist eh Blasphemie.
Und selbst der hat auch nur geklaut.
Die ach so gefeierten Bonham-Triplets hat Elvin Jones schon um einiges früher gebracht.
Ich weiß nicht, ob "klauen" das richtig beschreibt.
Niemand schöpft aus dem luftleeren Raum.
fwdrums
So ist es. Es geht auch nicht um einzelne Figuren, sondern um das Gesamtkunstwerk JB. Es spielt überhaupt keine Rolle, was jetzt wer wo übernommen ("geklaut?") hat. Schon die großen Jungs aus dem klassischen Bereich haben sich gegenseitig inspiriert.
Deinen ersten Abschnitt kann ich so unterschreiben, und die Liste der Künstler, die man in der Jugend bestenfalls ignorierte, meist aber mit sichtbarer Abneigung kommentierte, ist lang. Auch Abba waren unter uns Jugendlichen nicht unbedingt gefeierte Stars.
Aber da denke ich irrst du gewaltig:
Vielleich haben die heutigen Jugendlichen einen
offeneren Blick auf das damalige Geschehen und
erkennen unvoreingenommen, was ihnen gefällt
und was nicht.
Jugendliche haben heute andere Kanäle zur Meinungsbildung, und manche erschließen sich uns "Alten" erst mal gar nicht. Als ich letztens in der Playlist meiner 16jährigen Tochter "Running up that hill" von Kate Bush hörte, dachte ich mir voller Hoffnung, die Jugend erkennt vielleicht doch noch den Wert guter handgemachter Musik. Hätte ich nicht zufällig einige Tage später eine Doku über Kate Bush gesehen, wüsste ich bis heute nicht, dass diese - und ausschließlich diese - Nummer gerade durch Stranger Things ein Comeback erlebt. Dass meine Tochter deshalb Kate Bush als veritable Künstlerin für sich entdeckt hätte, bleibt wohl ein unerfüllter Traum.
Meinem Eindruck nach sind gesellschaftliche Gruppen immer weniger in der Lage, außerhalb ihrer eigenen Bubble zu blicken, je jünger sie sind. Da wird nur noch gut gefunden, was Multiplikatoren (Serien, Influencer) vorgeben. Meinungsbildung findet nicht unter dem Blickwinkel Geschmack statt, sondern es wird unreflektiert übernommen, was Influencer zur relevanten "Kunst" erheben. Deshalb die höhere Verbreitung von Terry William gegenüber Pick Withers. Was "der Jugend" meiner Wahrnehmung nach zunehmend fehlt, ist eine selbstmotivierte Auseinandersetzung mit irgendeiner Art von Musik. Da wird nicht hinterfragt, nicht auseinandergenommen und analysiert, es werden keine Querverbindungen gezogen, und wenn man sich einem Künstler biografisch nähert, dann streng entlang der öffentlichen Kunstfigur. Dass es hier nur noch um Schein geht, nicht mehr um Sein, erkennen wir doch auch tagtäglich an den Schönheitsidealen. Fake, so weit das Auge blickt, Echtes findet nur noch abseits von Clicks und Likes statt.
Deshalb finde ich die hier angestoßene Diskussion komplett an der Wirklichkeit vorbei, denn "Vintage" und "Klassisch" sind entkernte Begriffe und spielen für Jugendliche und junge Erwachsene nur noch eine Rolle, um Dingen ein leicht verständliches Label anzuheften.
das Gesamtkunstwerk JB
... ist doch auch nur dem Umstand zu verdanken, dass er früh starb und damit für Led Zeppelin den Sterbeprozess mit einleitete. Menschliche Legenden entstehen nun mal häufig, wenn die Protagonisten jung ums Leben kommen und keine Chance mehr erhalten, ihre "Legacy" zu verspielen. Hätte JB Led Zep freiwillig verlassen, um in Holland Tulpen zu züchten, wäre er heute nicht vergessen, aber vielleicht längst nicht so relevant, wie er es zweifelsfrei ist. Ein Künstler mit einer nur kurzen künstlerischen Schaffensperiode (und damit wenig kreativer Entwicklung) ist ja wie ein Monolith in der Musikgeschichte und sein Werk mit wenigen Worten zu beschreiben. So jemand lässt sich dann natürlich leichter auf nen Sockel stellen und als "größte Inspiration seit Erfindung der Rockmusik" einordnen als ein Drummer, der 60 Jahre lang mit den bedeutendsten Künstlern des Jahrhunderts gearbeitet hat.
Sind Drum Cover nicht sowieso elend langweilig, obsolet gar? Bonham zu covern ist eh Blasphemie
Na super...Wer Rosanna covert macht sich dann mit strafbar?
Porcaro hat den Pattern schliesslich geklaut..hat er sogar in einem Video öffentlich zugegeben ![]()
Alles Straftäter..war wohl ne organisierte Bande
Wer Rosanna covert, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Eh klar.
Bonham zu covern ist eh Blasphemie.
Ach du Schreck, und meine Band will "Drive" in die Setlist aufnehmen. Oder ist nur der Vater gemeint?
Da wird nur noch gut gefunden, was Multiplikatoren (Serien, Influencer) vorgeben. Meinungsbildung findet nicht unter dem Blickwinkel Geschmack statt, sondern es wird unreflektiert übernommen, was Influencer zur relevanten "Kunst" erheben. Deshalb die höhere Verbreitung von Terry William gegenüber Pick Withers. Was "der Jugend" meiner Wahrnehmung nach zunehmend fehlt, ist eine selbstmotivierte Auseinandersetzung mit irgendeiner Art von Musik. Da wird nicht hinterfragt, nicht auseinandergenommen und analysiert, es werden keine Querverbindungen gezogen, und wenn man sich einem Künstler biografisch nähert, dann streng entlang der öffentlichen Kunstfigur.
Aber kann man ihnen einen Vorwurf machen? War das früher anders. Als ich 16 war, gab es noch so gut wie kein Internet. Ich hatte meinen Kofferradio-CD Player, die selbst-gebrannten Sampler aus der Clique und meine zwangsneurotisch vollständige Bon Jovi CD Sammlung. Hätte ich da schon scrollen können (und nicht auch noch ein Instrument gespielt), hätte ich wohl nicht tagelang dieselbe CD rauf und runter gehört und dazu getrommelt und verstehen wollen "was spielt der da?"
Es gab doch in jeder Zeit "Multiplikatoren", die die jeweils vorige Generation verteufelte. Meine Mutter erzählt immer, wie ihre Mutter, also meine Oma, die Welt untergehen sah, wenn aus dem OG wieder Status Quo "krakelte".
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