Spätsommerloch: was zieh' ich an - die richtigen Trommeln zum richtigen Anlass

  • Guten Morgen!


    Es ist spät, es ist warm, es wurde schon oft gesagt, aber nie so richtig:


    was soll ich für meine Kapelle nehmen?


    Offizielle Musikrichtung: Soul
    Sets der Trommler der Originalmusiken: unterschiedlich.
    Und deshalb die Frage: was ist richtig, was ist falsch?


    1. Teppich
    Muss der Rosa sein oder geht auch Blues-Blau, Rock-Grau oder Trachten-Grün?


    2. Hardware
    Darf man ein Gerüst aufstellen oder ist das den geschmacklosen Vertretern
    des Poser-Metalls vorbehalten?


    3. Bass Drum
    Geht das mit 24" oder muss man da die Luft heraus lassen?


    4. Toms
    12-13-15, RotoToms 6 bis 18 oder muss ich mir jetzt ein
    Gletsch Katharina kaufen, weil nur das rustikal aussieht?


    5. Kleine
    Geht Messing oder muss da braunes Holz her oder
    muss man da beim Ludwig eine Aggro, Suppenlicht oder Suppensymphonie
    besorgen, am besten schon retro-rostig?


    6. Becken
    Eigentlich müsste Zildel-Jan her, aber heute trägt man doch
    Sultaninen und sonstige Berühmtheiten, am besten mit handgefertigten
    Besonderheiten in Optik, Haptik und Akustik, Ü-Eier sind ja nur in USA verboten.
    Darf man da ... P, also diese Schiet-Bronze ...?


    7. Stöcke
    Promarkt, Wick-Fürst, Babba, Billy, gibt es da etwas, was
    authentisch ist? Etwa Vincent, Jahrhundertwende und
    ähnliches Gossick-Zeug?


    Hintergrund:
    man liest ja hier bei der Frage "welches Schweinderl soll i mir kaufe"
    immer gleich die Frage nach der Musikrichtung, dann kommen
    immer anschließend die Hobbyorthopäden mit ihren Aufbau- und
    Transporthinweisen, dann treten die Generalisten aus der Versenkung
    (jede Trommel ist gut für alles, es kommt auf den Trommler an).


    Mal im Ernst: gibt es wirklich besondere Sets für besondere Anlässe
    oder geht alles überall?


    Ist es reine Mode oder gibt es doch ein paar Gesetzmäßigkeiten?


    Oder ist Vieles dem Unvermögen, der Faulheit, den schlechten
    Verhältnissen geschuldet?


    Grüße
    Jürgen

  • 1. Teppich
    Muss der Rosa sein oder geht auch Blues-Blau, Rock-Grau oder Trachten-Grün?


    Designerteppiche gibst in allen Farben


    2. Hardware
    Darf man ein Gerüst aufstellen oder ist das den geschmacklosen Vertretern
    des Poser-Metalls vorbehalten?


    ein Gerüst ist nur für Posermucke


    3. Bass Drum
    Geht das mit 24" oder muss man da die Luft heraus lassen?


    ab 22" bekommen Keyboarder im Soul definitiv Schaum vor dem Mund


    4. Toms
    12-13-15, RotoToms 6 bis 18 oder muss ich mir jetzt ein Gletsch Katharina kaufen, weil nur das rustikal aussieht?


    optimal: 10, 14


    5. Kleine
    Geht Messing oder muss da braunes Holz her oder
    muss man da beim Ludwig eine Aggro, Suppenlicht oder Suppensymphonie
    besorgen, am besten schon retro-rostig?


    Messing ist cool, entscheidend ist aber oft auch ein sehr guter Rimsound


    6. Becken
    Eigentlich müsste Zildel-Jan ...


    Leise Becken sind angesagt (Paiste Signature etc.) ... und dark...



    7. Stöcke


    keine, jetzt gehts um Besen und Rods :P


    Hintergrund:
    Mal im Ernst: gibt es wirklich besondere Sets für besondere Anlässe
    oder geht alles überall?


    ich finde die Felle wichtiger als das Set, und da wirst du jetzt ne Gänsehaut bekommen: entweder emperor coated oder amba coated ungedämpft, unten amba clear

    Einmal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • Lieber Jürgen,
    mich deucht, du machst dich lustig über 1. die Leute die hier im Forum keinen Schwermetall spielen, 2. die Leute mit vermeintlichen "Mädchensets" und 3. über die Leute die versuchen die manchmal dummen Fragen hier im Forum wenigstens noch halbwegs vernünftig und für die Nachwelt nützlich zu beantworten.
    Da ich mich zu allen drei Gruppen zähle, bin ich hiermit ein getroffener Hund, der bellt: *wuff*


    Im Ernst: spiel doch mit was du willst. Wenns nicht optimal ist, wirst du von deinen Mitmusikern einen drüber kriegen. Wenn nicht, wars ok. Denn: nicht gemeckert ist genug gelobt!


    Im übrigen verweise ich auf Hochis Signatur.

  • mhhh... also ich würde sagen zu nr.


    1. Teppich = egal


    2. Gerüst = NEIN!


    3.4.5. = eigentlich nicht so wichtig hauptsache schöne ambassador felle drauf und schön offen stimmen!
    aber wenn du mich fragst 20, 12, 14


    6. Zildjian Avedis! 60er


    7. Holz oder Stahl egal, KEINE RODS <= da Erfindung des Teufels!


    Falls ihr sowas spielt meine 2 EUR! :thumbup:


    https://www.youtube.com/watch?v=ABbc-O_3_Ac

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • 1. schwarz
    2. nein
    3. 24 geht, aber nur eine
    4. Egal, aber nur zwei
    5. Egal, aber nicht tiefer als 6,5
    6. P., aber nicht die ruden
    7. Hölzern, aber nicht die Dicken (auch, wenn die ne schlanke Hand machen)


    Ernst: Ich würde mich in den Zuschauer hineinversetzen. Sagt der nach dem Auftritt: "Der Drummer war da ja wohl falsch" oder "Mal was anderes, die große Hupe"?


    Nicht vergessen:
    - Friseur!
    - Gospel-Festival-Shirt
    ;)

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Mal im Ernst: gibt es wirklich besondere Sets für besondere Anlässe
    oder geht alles überall?


    Wie immer folgen die Sets den Bedürfnissen der Musikrichtung, aber der Herr Simon P. aus UK hat seine große Burg erfolgreich vom Rock in den Jazz transportiert.
    Nötig wär das nicht, aber er versteht es das zusätzliche geschmackvoll in die Musik einzubauen.


    Wenn du sagtst "Soul is the new big thing", dann würde ich generell sagen:
    Es erfordert eine eher intensivere Beziehung mit dem Instrument um da was gescheites anbieten zu können. Materialschlacht kann da hinderlich sein wenn man nicht Simon P. heißt.
    Ich würde ein reduziertes Set da nicht als Genreauflage sehen, sondern als Mittel mit dem auszukommen was da ist und sich nicht dazu verleiten zu lassen schlimme Dinge zu tun.
    Rock explodiert, Soul implodiert... beides geschieht unter Freisetzung von Energie....eine ganz andere Herangehensweise an die Musik.


    Ein reduziertes Set bedeutet nicht den Verlust der Männlichkeit, man muss halt damit klarkommen etwas mehr von seiner Männlichkeit zu entblößen. Das ist halt alles etwas körperbetonter und knapper. Der gestählte Körper will ja auch präsentiert werden. Ballerburg ist wie dicke lange Pullis tragen... man kann sich schön dahinter verstecken :D
    Wahre Männer haben das nicht nötig und Spielen auch mal gerne auf Mädchen Sets ;) .


    Im Ernst: Nimm mal dein 2 Tom Übeset und rück das alles mal enger zusammen und erfahre wie viele Dinge plötzlich lockerer von der Hand gehen. Bei größeren Sets muss man meist einige Kompromisse eingehen und verzichtet auf einiges an spielerischem Potential. Das bedeutet das "kleine Set" sollte sich nicht daraus ergeben die zusätzlichen Komponenten einfach nur wegzunehmen und das was übrig bleibt steht am gewohnten Ort, sondern den gewonnen Raum dazu nutzen den Rest etwas näher zusammenzurücken, wo es der zusätzliche Platz erlaubt. Andernfalls sparst du wirklich keinen Platz beim Aufbau. Alternativ nur mit Hocker/Kick/Snare/Hat anfangen (ohne Doppelpedal) und sich nur vom körperlichen Wohlbefinden leiten lassen und solange probieren, bis sich eine Besserung im Wohlbefinden hinter dem Set einstellt. Kann ich dir in deinem Fall fast sicher versprechen, dass da bei dir am Ende was anderes herauskommt als der Status Quo. Danach nach Wichtigkeit alles andere dazustellen, und den Raum in Hockernähe bestmöglich ausnutzen.
    Das Experiment lohnt sich!


    Becken: nimm erstmal das was du hast und schau wie die sich in den Kontext einfügen, lerne altes neu zu bearbeiten. Nach ner Zeit kommt Klarheit darüber ob das bestehende Material geeignet ist, oder ob da was anderes nötig ist, um sich so in die Musik einzufügen, wie man sich das vorstellt. Auch hier kann eine twas flachere Positionierung ein angenehmes Gefühl von "daheim" bringen.


    Es ist die Summe aus allem, die den Erfolg bringt.

  • Hä? Wat willste? :D


    Daniel S.`Antwort gefällt mir!


    In Deinen ganzen Überlegungen fehlt ein gaaanz wichtiges Thema: Die Optik des Drummers.


    Soul ist cool, man sollte also cool aussehen! Oder? Auf der örtlichen Einkaufsmeile wirst Du kein passendes Outfit finden. Den Anfang würde ein schwarzes Outfit mit coolem Hut und Sonnenbrille machen. Oder mindestens solch ein T-Shirt HIER.


    (Solltest Du aus Deinem Paiste Beckenpark nun etwas loswerden wollen, weil Du anderes Krams anschaffen möchtest, ich melde mich schon mal)

  • Mal im Ernst: gibt es wirklich besondere Sets für besondere Anlässe
    oder geht alles überall?

    Servus!


    Im Ernst, ich fürchte ja auch, dass da ein wenig Genre-Bashing mitschwingt in der Ironie und kann nur empfehlen, unter all dem hoch aufgestapelten Equipment als erstes den Tellerrand abzubauen.
    Dennoch will ich mich natürlich um eine objektive und hilfreiche Antwort bemühen. Gelernt hab ich bei nem Jazzer, am liebsten spiel ich Soul und Funk, zur Hausmusik gibt's ruhiges Songwritergut, und viele Jahre lang habe ich das mit einem Pearl BLX klassischer Konfektion (22-12-13-16) bedient. Aktuell spiele ich lieber auf meinem Tama Silverstar 18-12-14


    Ich bin kein besonders guter Drummer, aber bilde mir etwas darauf ein, sehr dynamisch zu sein. Und habe dabei zwei Dinge gelernt:


    1.: Ein kleines Set kann leise UND laut; ein großes Set kann laut UND leise. Es kommt - wen wundert's - auf den Lokführer an. Ich habe aber das Gefühl, dass der Weg, wenn man ihn von unten beginnt, nuancenreicher ist.
    Soll heißen: Mein Kleines "singt" einfach mehr, es hat auch bei leiser Spielweise einen tollen Ton. Wenn's aber mal krachen soll, macht es so richtig Dampf, und man könnte es direkt für ein richtiges Schlagzeug halten. Auf jeden Fall laut genug für druckvolle Sounds; die reine Lautstärke macht eh der Mann an den Reglern. An dieser Stelle sei erwähnt, wie überrascht besagte Regelmänner sind, wenn sie hören, was da aus der 18er auf sie zurollt. Klatsch, klatsch in Richtung Tama für diese Bass.


    Andersrum: Das BLX kann natürlich auch leise, aber irgendwie merkt man ihm schon an, dass gebremster Schaum einfach nicht das passende Terrain für die Kesselgrößen und Durchsichtfelle ist.



    2.: Die Beschränkung auf drei Trommeln und wenig additiven Scheppereien wirft natürlich die Frage auf: Wie krieg ich aus den begrenzten Mitteln mehr und überraschendere Sounds? Was bei einer großen Burg mit einem Hieb auf 15 Grad Nord erledigt ist, braucht beim kleinen Kleckerkram mehr Phantasie und Ausprobiererei.


    Hot Rods mögen für einen Vorredner Teufelszeug sein; die Wahlmöglichkeit aus Thunder Rods, Besen und 7A macht aber bei meinen Auftritten ein nochmals breiteres Soundspektrum.


    Edith: Ab und an sitze ich sogar auf ner Cajon am Set - und habe noch mehr Optionen.


    Klar: Tom Rolls über zwölf Stationen, die donnern wie von Thor darselbst geschmiedet, kann ich nicht liefern - dafür aber so mach andere klappernde, raschelnde, tönende, klimpernde Überraschung.


    Den ganzen Schwall auf einen Satz reduziert:


    Ich glaube und habe selbst erlebt, dass ein kleines Set den Einfallsreichtum eher fördert als einengt. Und das ist nicht nur bei Soul hilfreich.


    Rückbau macht kreativ, trau Dich!



    Damit daraus aber nicht nur ein Lobgesang auf Mikrobestecke wird:


    Ich bin 1,96 groß und finde, dass ich am Tama gut klinge - aber echt scheiße aussehe.

  • Teppich: Flokati only, wegen dem gedämpften Sound!
    Schnarre: Die Holz-Signature, hoch gestimmt, etwas mumpfig gedämpft.
    Set: 24/12/16, keine!!! Rototoms!!!
    Hardware. 3 Beckenständer, ich glaube, wenn du in einer Soulband mit deinem Baugerüst und dem Portnoy-Gedächtnis-Besteck aufläufst, gucken die komisch. Sind ja meistens auch ein paar Leute mehr (Bläser?), die freuen sich über Platz auf der Bühne.
    Becken: Hast doch nen schönen 2002er Fuhrpark, da drei Stück draus, und gut.
    Sticks: AHEAD Lars Ulrich Signature



    NICHT! Ist schietegal.


    Der Pete York spielt Jazz und Swing mit ner 24er Hupe. Also alles gut!

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Super-DAU: Cooler Beitrag, da steht viel Wahres drin. :thumbup:
    Meiner rudimentären Erfahrung nach geht´s bei Soul & Funk ja vor allem um den Groove - und dafür benötigt man eigentlich nur BD/SN/HH.
    Die weiterführende Frage nach wie vielen TT/FT bzw. Becken stellt sich dann erst in zweiter oder sogar dritter Linie.
    Ich habe bislang mit Sets in 20/12/14 + SN und 22/12/16 + SN alles bedienen können (incl. des Phil-Collins-"In The Air Tonight"-Fills). ;)

  • Frag doch am besten mal einen Juristen:


    "...es kommt ganz darauf an..."


    :D


    Viele Grüße


    Jens
    (der schon Big-Band-Gigs mit 24/13/16/18, Polkas mit einer 14x8er Signature Stahl und ein 2.000-Mann-Zelt mit einem Club-Set gespielt hat)

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • 1. Teppich
    Schottisch-Karo, weil es gerade im Gespräch ist.


    2. Hardware
    Gerüst aus Rattan oder Bambus bitte.


    3. Bass Drum
    Bau eine 14" und eine 26" auf. Dann hast' das Beste von beidem.


    4. Toms
    Klar. Toms & Jerrys. Ansonsten Malereimer nutzen. Wirkt immer gut.


    5. Kleine
    Schnitz' dir was passendes aus 'nem Baumstumpf.


    6. Becken
    Na klar, Soultone-Becken. Sagt ja schon der Name. Alles andere ist unbrauchbar.


    7. Stöcke
    Edelstahl rostfrei bitte.


    Ansonsten haben Super_Dau und Daniel S. ja schon alles wesentliche gesagt. :D

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Moin,


    welche Trommeln? Hmm, was gefällt, würde ich sagen. Kleiner ist flexibler würde mal sagen.


    Aber erst einmal der richtige Song zum Modethema: http://www.youtube.com/watch?v=GJQmoDdklFM


    So, nun können wir weitermachen... 8)


    22/10/12/16 Denn es darf ja auch mal im Kellergeschoss richtig wackeln. Wenn man Souldrummer wie Tony Thompson hört und sieht, alter Dings...Verwalter....das ist aber ´ne Nummer, die er mit Power Station dann durchzieht. Und die Trommeln streicheln muß man Le Freak auch nicht. Beim Blech könnte ich mir zwei oder drei Effektbecken vorstellen. Zwei Splashes sowieso, dazu ein kleines China möglicherweise.


    Grüße, Frank

  • Meiner rudimentären Erfahrung nach geht´s bei Soul & Funk ja vor allem um den Groove - und dafür benötigt man eigentlich nur BD/SN/HH.


    Sehr wahr!
    Ich würde auch empfehlen, insbesondere bei einem solchen Genrewechsel, die Ablenkung durch Material und dessen Diskussion zu vermeiden. Grooves gehen völlig anders wenn man Soul spielt, und das drauf zu bekommen ist wesentlich. Die Grösse der Trommeln ist erst mal völlig nebensächlich.

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